Beiträge von Dr. Thau

    Hallo thomas85,


    die Venen der Haut sind aufgrund der höheren körperlichen Belastung und dem damit verbundenen vermehrten Blutrücktransportes jetzt stärker ausgebildet, ohne dass es krankhaft sein muss. Zudem kommt möglicherweise dass Sie kaum Fett am Körper haben, so dass die sonst eingebetteten Venen noch mehr auffallen. Entfernen lassen würde ich persönlich mir die Venen nicht, da wenn auch nicht allzusehr, damit auch ein Komplikationsrisiko besteht (Thrombose, Lungenembolie, Blutung,Wundinfekt). Ich kann mir eine Rückbildungstendenz vorstellen, bin mir aber nicht sicher.


    Die Psyche spielt bei solchen Situationen sicher ebenso eine Rolle, welches Selbstbild man hat zum Beispiel. Die Frage ist, was lässt sich besser verändern? Die Sicht vom eigenen Körper oder der Körper selbst. Dies ist fast schon philosophisch und muss jeder für sich entscheiden.


    Freundliche Grüsse


    M. Thau

    Hallo Isabel,


    das wichtigste ist schon gesagt, nur eine kurze Anmerkung in Ergänzung: Beim Lymphödem sind verstärkte Hornhautbildungen (Hyperkeratosen) gar nicht so selten und können auch an "hornhautuntypischen" Stellen entstehen so z.B. Achillessehnenloge und oberhalb der Fusssohle.

    Hallo Birgit (aus Hamburg),


    jetzt bin ich mal provokant, weil ich viele Fehldiagnosen im Laufe der Zeit feststellen musste, stimmt denn deine Diagnose? Dies kannst du ja und andere Betroffene vielleicht anhand meiner Beschreibung herausfinden.


    Also um die Diagnose des Lip-Lymphödems zu stellen sollte man ein paar Sachen beachten.


    Grundvoraussetzung ist Frau zu sein und eine Fettverteilungsstörung zu haben. Das heisst, bei Frauen verteilt sich das Fett im Gegensatz zum Mann (Bauch) eher gleichmässiger am Körper. Wenn jetzt das Fett bevorzugt an den Beinen-Po Bereich und/oder den Armen bis zu den Knöcheln auftritt, kann man von einer Fettverteilungsstörung ausgehen (Fachbegriff nach Dr. Herpertz: Lipohypertrophie). Diese Lipohypertrophie lässt sich auch nicht weghungern, es ist eine Veranlagung. ("Problemzone" (Bauch-)Beine-Po; "ich nehme überall ab nur nicht an Beinen und am Po"). Die Lipohypertrophie entsteht in der Regel in der Pubertät, kann aber auch später auftreten, jedoch nur selten nach dem 40. Lebensjahr.


    Das Frau sein zusammen mit Lipohypertrophie heisst allein noch nicht, dass man ein Lipödem hat.


    Von einem Lipödem kann man erst ausgehen, wenn dazu Beschwerden kommen, wie Spannungsgefühl, Schweregefühl und schnelle Ermüdbarkeit kommen, meist ist dies verbunden mit druckschmerzempfindlichen Fettgewebe ("ich kann meine Kinder nicht bei mir auf dem Schoss sitzen lassen").


    Also: Frau+Lipohypertrophie+Ödembeschwerden(+Druckschmerzhaftes Fettgewebe)=Lipödem, die Füsse sind in aller Regel nicht oder nur minimal betroffen !


    Lipohypertrophie haben viele Frauen, ein Lipödem nur wenige.


    Will man etwas zu Besserung des Lipödems tun ist Abnehmen in Richtung Normalgewicht sicher sinnvoll. Bauchfett behindert den Lymphabfluss, weil die Lymphe nur durch schwache Kräfte weiterbewegt wird und anatomisch gesehen von den Beine her durch den Bauch in den Brustkorb muss, um abzufliessen. Ist im Bauch durch zu viel Fett besonders beim ständigen Sitzen ein zu hoher Druck bremst dies natürlich den Lymphabfluss bei jeglichem Ödem.


    Die Lymphe fliesst bei Frauen mit Lipödem so gut bzw. sogar besser als bei Gesunden. Nach Jahren kann es dann aber zu einer Verschlechterung des Lymphsystems kommen (Überlastung?, lt. Földi: Alterung der Gefässe), die Folge ist dann ein Lip-Lymphödem, bei dem dann auffälligerweise auch die Füsse betroffen sind.


    Schwierig wird eine Diagnosestellung, wenn Lipohypertrophie oder Lipödem und venöse Ödeme zusammentreffen. Dies lässt sich nur nach gründlicher Untersuchung sagen.


    Hat man eine Lipohypertrophie, hilft moderater Gewichtsverlust (Richtung Normalgewicht BMI:25) und bei hoher vor allem psychischer Belastung nützt hier Fettabsaugung. Bei Lipödem sollte man eine Kompressionsbestrumpfung konsequent tragen und sich darin bewegen, weil der Wechseldruck durch die Muskeln zusammen mit dem Gegendruck durch die Strümpfe entstauuend wirkt. Zusätzlich kann auch eine Entsstauung maschinell durch mit Luftdruck betriebenen Kompressionshosen erreicht werden. Ebenfalls kann auch Manuelle Lymphdrainage machen, es kann aber sein, dass man Schwierigkeiten bei der Verordnung bekommt (meines Wissens nach nicht im Leistungskatalog). Bei Lip-Lymphödem ist die manuelle Lymphdrainage meistens notwendig und kann auch verordnet werden.


    Dies ist eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte. Wer mehr wissen will, kann dies auf der Seite von Dr. Herpertz erfahren: http://www.lipoedem.de/


    So, ich hoffe die Sache wird etwas klarer.

    Hallo "Meisterdieb"


    hier begibt man sich auf schwieriges umstrittenes Terrain. ^^


    Grundsätzlich ist eine Apparative Entstauungsbehandlung als Ergänzung durchaus sinnvoll. Es hängt allerdings von mehreren Faktoren ab:


    1. Lokalisation und Beschaffenheit des Ödems. Bestehen starke Umfangsschwankungen kann es Problemegeben eine richtige Manschette zu finden. Abschnürungen sind möglich.


    - Bei Genitallymphödemen, Kopflymphödemen, Bauch-, Hüft- und Schulterbeteiligung ungeeignet.


    - leichtere Ödeme der Unterschenkel sind sicherlich auch ohne MLD behandelbar.


    - bei Patienten mit schwereren Lymphödemen, ist vorstellbar, dass durch eine tägliche AIK Behandlung plus MLD sich die Häufigkeit von stationären Behandlungen reduzieren oder sogar ganz vermeiden lässt.


    2. Es kommt häufiger zu einer Ödemverschiebung bei der die Lymphe in bisher nicht betroffenes Gebiet verschoben wird und sich im Verlauf ein sogenannter Fibrosering bildet, der selbst den Lymphabfluss vermindert. Dies kann auch einmal der Genitalbereich meistens in der Leiste sein. Hier lässt sich technisch bedingt nur schlecht Druck aufbringen. An den Beinen können kritische Bereiche (z.B. die Achillessehenloge) nicht behandelt werden. Vermeiden lässt sich dies durch Manuelle Lymphdrainage in Kombination.


    3. Nicht nur das Ödem auch der Pat. muss geeignet sein: Stichworte hier: Platzangst, Umgang mit Technik, Schmerzhaftes Lymphödem.


    4. Verordnung. man muss es natürlich auch verordnet bekommen. Meines Wissens nach stellen die Krankenkassen klar definierte Anforderungen an Instruktion und Verlaufskontrolle, da die Geräte nicht billig sind. Ob sich hier etwas geändert hat, weiss ich nicht, da ich nicht mehr in Deutschland arbeite. In der Schweiz habe ich noch niemanden getroffen, der ein solches Gerät besitzt.


    5. Wahl des Gerätes: ungegeignet sind Ein-Kammer geräte.


    6. Andere Möglichkeiten nutzen als ein Gerät! Bei leichten Lymphödemen (Volumenvermehrung um 25%) reicht meines Erachtens nach eine Kompressiontherapie durch eine gute (und auch getragene) Strumpfversorgung aus, wenn man sich in dieser zusätzlich noch bewegt.


    Auf weitere Diskussionsbeiträge bin ich gespannt.

    Hallo "claudia68",


    mich lässt da etwas aufhorchen. Hat sie anhaltend ein "Erysipel" und zusätzlich ein Lymphödem? Ein Erysipel ist praktisch immer akut und nicht seit längerer Zeit bestehend.


    Nicht jede Rötung am Bein verbunden mit Ödem muss ein Erysipel sein. Wenig bekannt und häufig als "chronisches Erysipel" fehlgedeutet ist die sogenannte Stauungsdermatitis. Gemeint ist hiermit eine Schwellung meistens der Beine, die ohne Bakterien zu einer Entzündung führt. Meistens tritt dies bei einer Kombination von Ödemursachen auf also z.B.: ein Lymphödem in Kombination mit einer Herzschwäche. Hier ist eine gute Abklärung notwendig.


    Am Rande bemerkt, o.g. Krankheit ist bei Ärzten (auch den lymphologischen!) nicht immer bekannt. Behandlung ist eine Entstauungstherapie je nach Ursache des Ödems. Antibiotika wären nur im Ausnahmefall bei zusätzlicher Infektion mit Bakterien sinnvoll


    Mit freundlichen Grüssen


    Maximilian Thau


    P.S.: Starke oder schwache Antibiotoka gibt es übrigens eigentlich nicht. Strenggenommen kann man nur sagen, ob ein Antibiotikum für diesen Erreger wirksam ist und ob er stark, mittel oder nicht empfindlich gegen dieses Antibiotikum ist.

    Hallo jutta swaen


    in der Tat wären ein paar Angaben hilfreich.


    Allgemein lässt sich sagen, dass es mehrere Sachen zu beachten gibt.


    a) es ist eine Behandlung im Intimbereich, entsprechend mit Scham und "Berührungsängsten" für Pat. und Therapeuten verbunden


    b) meist ist ein Genitallymphödem Folge einer Krebserkrankung und deren Therapie. Entsprechend für den Patienten angstbesetzt.


    c) Kompressionstherapie ist schwierig zu bewerkstelligen.


    d) Es gibt durchaus die Möglichkeit zur Selbstbehandlung in diesem Bereich anzuleiten. Der Vorteil ist dass die Behandlung (unter gelegentlicher Supervision eines Therapeuten) vom Patienten viel häufiger Zuhause durchgeführt werden kann, was die oben genannten Punkte etwas in den Hintergrund treten lässt.


    e) bei massivem skrotalen Ödem ist auch eine operative Verkleinerung machbar und wenig gefährlich. Allerdings gibt es nur wenige Urologen, die sich an diesen Eingriff wagen, da sie Komplikationen befürchten, welche dennoch selten sind.


    Mit freundlichen Grüssen

    Hallo "simon",


    Zur eigenen Sicherheit und Beruhigung ist hier der direkte Arztrat gefragt. Man macht sich doch sonst immer Gedanken, ob nicht etwas Bösartiges dahinter steckt. Wenn es so wäre, dann kann man frühzeitig etwas tun und wenn nicht ist man beruhigt. So oder so kommt man weiter. Die Frage im Forum zu besprechen führt hoffentlich dazu den Weg zum Arzt zu finden. Hilfreich für den Arzt kann auch sein die Sache mit einem Massstab nebendran zu fotografieren. So kann man erkennen, ob es sich verändert.


    Über eine Info wie es weitergegangen ist, wäre ich froh.

    Liebe dgoldmann,


    Herr Dr. Brauer hat die Sache schon beantwortet bezügl. prim. Lymphödem.


    Cellulitis hat leider nichts mit Ödem zu tun. Wäre super, denn dann könnte man als ML-Therapeut richtig viele "Patienten" behandeln und damit reich werden. Sorry, geht leider nicht. Wir bleiben beim guten alten Handwerk. In den USA und medizinisch korrekt ist mit Zellulitis eine Entzündung des Unterhautfettgewebes gemeint, entspricht ungefähr einer Weichteilphlegmone bzw. einem Erysipel


    Liebe Grüsse

    Hallo Rechel,


    ergänzend möchte ich noch folgendes anmerken:


    Zuerst muss man wissen, welche Art von Ödem vorliegt. Aus der Schilderung kommt es nicht ganz klar heraus und eine körperliche Untersuchung wäre hilfreich.


    Grundsätzlich lässt sich sagen, dass nach einer Schwangerschaft bei vorher scheinbar intaktem Lymphsystem sich die Anlage zu einem Lymhödem zeigen kann. Dies wird Primäres Lymphödem genannt. Meist beginnt dies jedoch mehr an einem Bein und in der Regel weiter unten Richtung Unterschenkel und Fuss. Diese Schwelllung wird mit der Zeit derb und es kann zu Hautveränderungen kommen.


    Die zweite Krankheit ist das Lipödem. Diese zeigt sich nur bei Frauen und es besteht eine Fettverteilungsstörung, nach Dr. Herpertz Lipohypertrophie genannt. Diese ist weit verbreitet und es zeigt sich im jüngeren Erwachsenenalter daran, dass wenn man zunimmt Körperfett vor allem in die Arme und Beine einlagert, und dieses Fett auch nicht mehr abhungern kann. d.h. man nimmt überall ab nur nicht da. Ausserdem ist das Fett in beiden Körperhälften symmetrisch verteilt und endet über den Händen oder Füssen. Das ist allein aber noch kein Lipödem, erst wenn Beschwerden wie Wasser im Gewebe, Spannungschmerzen, Schweregefühl oder bei leichtem Kneifen sehr druckschmerzhaftes Fettgewebe hinzukommen, dann erst ist es ein Lipödem. Nach einigen Jahren kann sich dies verschlechtern und es entsteht dann durch Überlastung des Lymphsystems ein sogenanntes Liplymphödem (auch Lipolymphödem), dies dann auch an den Füssen.


    Dies lässt sich durch einen lymphologisch versierten Arzt erkennen. Eine Therapie richtet sich dann nach der erstellten Diagnose.Von daher empfiehlt sich eine weitere Abklärung.

    Liebe sehr aktive Kerstin83,


    also am Arm wie bereits gesagt bei Lipödem besteht keine Einschränkung bei der Blutentnahme, falls man eine Vene findet :D .


    Zu den Beinen: Es hängt hier von der Schwere der Lymphödemkomponente ab. Bei einem reinen Lipödem kann man eine Liposuktion (Fettabsaugung) machen. Wie Dr. Brauer erwähnt hat trifft sie auf ein intaktes zum Teil sogar eher überaktives Lymphsystem. Das transportiert dann Blutreste und Zelltrümmer ab. Dies ist eine seiner wichtigsten Aufgaben.


    Die genannte Überaktivität beim Lipödem führt aus letztlich nicht 100% geklärter Ursache nach einigen Jahren zu einem Abfall der Lymphleistung, Prof. Földi beschreibt dies als "Altern" der Lymphgefässe. Wie dem auch sei, es bilden sich manchmal deutliche Zeichen eines Lymphödems, d.h. eine besondere Verdickung der Haut (auch Eiweissfibrose genannt). Bei einem Schaden des Lymphsystems besteht die Gefahr ,dass das Lymphsystem durch z.B. Einblutung überlastet wird oder möglicherweise Lymphgefässe sich verschliessen. Dies führt meist zu einer Verstärkung des Ödems. Man sollte das Lymphsystem nicht unnötig belasten. Es sind immer wieder Fälle aufgetreten, bei denen ein Lymphödem durch Blutentnahmen an durch Operationen vorbelasteten Armen vorgenommen wurden und daraufhin ein Lymphödem auslösten.


    Zusammengefasst heisst das: Sehr gut Abwägen was man macht. Geht es um Leben und Tod ist dies keine Frage aber bei Wahleingriffen würde ich mir die Sache überlegen. Injektionen am Bein betrifft in erster Linie Diabetiker, die können dies aber auch an wechselnden Orten in den Unterbauch machen. Dies gilt im wesentlichen auch für Antithrombosespritzen. (hier gibt es allerdings die seltene, aber dann komplikationsreiche Gefahr einer Blutung in die Bauchdecke.)


    Ich vermute die Frage bezieht sich auf eine Fettabsaugung?

    Liebe Kerstin83,


    was in diesem zitierten Beitrag zu lesen ist, bezüglich einer bandage gilt im wesentlichen auch für die Kompressionsbestrumpfung. Es scheint nur als sei es ein anderes Problem, beide sind bei guter Anpassung in längerer Ruhe unangenehm. Ich verweise auf den Beitrag von Dr. Herpertz.

    Hallo TinaHST,


    hier möchte ich noch auf eine Sache hinweisen. Es gibt, wenn eine Krebserkrankung und auch Lebermetastasen vorliegen noch die Möglichkeit, dass es sich vielleicht nicht um ein Idiopathisches Ödem sondern um ein Eiweissmangelödem handelt. Hierzu möchte ich aus einem anderen Beitrag von mir zitieren, der an eine Therapeutin gerichtet war:


    Wie ich dem Beitrag entnehmen kann, erfolgte eine Chemotherapie, diese belastet natürlich den ganzen Körper und schränkt sicherlich auch die Leber in ihrer Funktion ein, was ein Grund für einen Eiweissmangel im Blut sein kann. Ich bin natürlich über das Ausmass der Krebserkrankung nicht informiert. Auch sind meine Angaben von oben allgemeiner Natur und treffen sicherlich nur teilweise auf Ihren momentanen Zustand zu. Deshalb kann ich nicht sagen, wie weit mein o.g. allgemeiner Beitrag Ihnen nützt. Vielleicht hilft es ein bisschen zu verstehen. Das ganze würde ich mit dem Onkologen und auch dem behandelnden Gynäkologen bzw. Hausarzt besprechen. Eine Albuminbestimmung im Blut ist sicherlich einmal erfolgt.


    Wie die Situation dargestellt ist, denke ich, dass Manuelle Lymphdrainage sehr gut ist, ausserdem rate ich Patienten in einer solchen Situation zur eiweissreichen Ernährung, je nach dem, ob ein Eiweissmangel vorliegt, auch zu einem Entwässerungsmittel, sowie zu Kompressionsbehandlung und angepasster Bewegung. Baden ist, wie in diesem Forum schon mehrfach besprochen ebenfalls eine gute Sache.

    Hallo an alle Interessierte,


    Super dazu ist allerdings Bewegung am Abend!! Ausdauersport ist zum Abnehmen sehr hilfreich. Dann werden Fette und Kohlenhydrate verbrannt, der Körper muss dann aus Eiweiss und Fett selber Zucker bauen. (so zumindest in der Theorie dieser Ernährungsform).


    Der Körper bildet in der Nacht selbst Zucker/Stärkevorräte (Glykogen) in der Leber. Sinn ist, dass wir immer genug Traubenzucker (Glucose) im Blut haben, da insbesondere für das Gehirn diese Glucose fast so wichtig ist, wie Sauerstoff. Das sieht man daran, dass ein Diabetiker der zuviel Insulin spritzt, dadurch seinen Blutzuckerspiegel senkt und im ungünstigen Fall ohnmächtig wird und sogar sterben kann.


    Zum Abnehmen kann aber auch schlicht und einfach Kalorien zählen hilfreich sein. Ist wie mit Geld, ich darf nur das ausgeben was ich verdient habe, am besten weniger. Ausgeben: Kalorienmenge die ich Esse. Wie beim geld kann man schon beim Ausgeben sparen. Verdient: Grundumsatz plus Mehrverbrauch durch Bewegung; das heisst, ich kann mir Kalorien durch Bewegung dazu verdienen. Wenn ich pro Tag 500 Kalorien "spare", dann bedeutet das in Gramm so ca. 60 gr. Fettgewebe weniger. Hört sich wenig an, konsequent über eine Woche sind das: 420 gr und 1,8 kg im Monat. 500 Kalorien heisst, einerseits ein Stück Schwarzwälder-Kirsch-Torte, andererseits 1 Std. Jogging (!). Der Genussfaktor liegt nach einiger Zeit des Trainings deutlich mehr beim Joggen. Ich habe einfach länger was davon; so ein Stück Torte ist eigentlich sehr schnell weggegessen, am Ende lohnt sich für mich der Genuss Torte nicht. Ach so und mit "Drüsen" als Übergewichtsursache braucht sich niemand selbst was vorzumachen. Es mag gewisse Veranlagungen geben, aber ich muss sie nicht zum Ausbruch kommen zu lassen. Klick machen muss es allerdings bei jedem selbst. Abnehmen fängt im Kopf an und kann mit Köpfchen durchgeführt werden. Dazu muss ich sagen, ich habe mir einzelne "Schummeltage" erlaubt, wo ich in Massen mehr gegessen habe. Mit der Zeit wurde mir bewusst was ich alles so zu mir genommen habe.
    Der Trick bei der Bewegung ist: erstens langsam, also ich meine wirklich langsam anzufangen - Wohlfühlen und locker bleiben steht im Vordergrund- und zweitens regelmässig 2-4 mal pro Woche etwas zu machen, weil man dann den Trainingseffekt hat und Fortschritte fühlt.


    Und nebenbei nimmt jedes Ödem bei dosierter Ausdauertherapie in der Kompression ab.Ich kenne Patienten, die ihr (leichtes) Ödem damit im Griff behalten, auch ohne Manuelle Lymphdrainage.


    Habe selbst in den letzten 5 Monaten 10 kg abgenommen. Nebenbei bin ich sportlich fit, wie seit über 20 Jahren nicht mehr. 8o

    Hallo Bardo,


    es ist aus der Ferne nicht immer einfach zu beurteilen und machmal auch heikel, hier einen Kommentar abzugeben. Andererseits muss ich sagen, erscheint mir die Begründung gut formuliert und stichhaltig (ausser, dass ein sekundäres Lymphödem vorprogrammiert sei). Über die Prozentzahl der Behinderung kann ich jedoch keine Auskunft geben. Ich empfehle - zur Not auf eigene Kosten - einen Termin in einer Lymphologischen Klinik in der Nähe zu machen, um genau diese Untersuchung mit allen belegten Messungen der Beinumfänge (Selbstmessung kann problematisch sein), allen durchgeführten Therapien sowie den möglicherweise stattgefunden Krankenhausbehandlungen in Kopie dem Widerspruchsantrag beizulegen. Weiterhin ist eine genaue Schilderung der täglichen Einschränkung insbesondere im Berufsleben hilfreich. Hier hängt auch einiges von der Art der Tätigkeit ab:



    • Arbeiten im Stehen (Anzahl der Stunden)
    • Ist ein Wechsel der Position möglich?
    • Arbeiten in Zwangslagen (z.B. Installateur etc.)
    • Arbeiten mit Verletzungsgefahr der Beine (wegen der Erysipelgefahr)


    Zum Thema Internist und Lymphologe: sehr viele Lymphologen (diese Bezeichnung gibt es offiziell nicht) sind Internisten.

    Hallo Kerstin86,


    zu diesem Thema verweise ich auf folgenden Forumbeitrag, der recht amüsant zu lesen ist und die verschiedenen Ansätze zeigt. Die Frage ist letzlich von der genauen Diagnose abhängig. Ich habe aber von den Patienten im Laufe der Zeit auch einiges gelernt. Gut ist, was nachweislich hilft.


    http://www.med-foren.de/index.php?page=Thread&threadID=10702


    Zum Thema Urinausscheidung. Viele Patienten müssen nach einer gut gemachten Lymphdrainage auf die Toilette, weil mehr Flüssigkeit aus dem Gewebe ins Blut aufgenommen wird. Die Blutmenge wird im Körper sehr genau reguliert. Dieses Wasser aus dem Gewebe wird dann als Flüssigkeitszunahme wie nach dem Trinken einer Flasche Wasser gemeldet. Entsprechend scheidet es die Niere aus und deshalb ist der Urin heller. Alles andere wäre mir neu.

    Liebe dgoldmann,


    vielen Dank für die rege Beteiligung. :D


    Die Ursachen für Eiweissmangelödeme sind sehr vielfältig. Warum muss ein Lymphtherapeut diese denn eigentlich kennen????


    Antworten:





    • a)Es kann zu einer Verschlechterung eines jeglichen anderen Ödems führen.
    • b) Es ist Ultrafiltratsüberschussödem und kann andere UFÜ- Ödeme imitieren. (z.B. Phlebödem, Kardiale Ödeme bei Herzinsuffizienz, neu entstandenes Lymphödem)
    • c) Zur Abschätzung der therapeutischen Möglichkeiten bei Kombinationsödemen


    Grob zusammenfassend und laienverständlich lässt sich sagen:


    Diesen Menschen fehlt es an einem Haupteiweiss im Blut. Dies ist mit blossem Auge nicht zu sehen, ist aber ein grosses Gebilde. In diesem Gebilde kann wie in einem Art Gel Wasser gebunden werden. Ausserdem kann dieses Eiweiss (Albumin) das Blutgefäss nur über Umwege verlassen. Es ist eine wichtige Kraft, die Wasser im Blutgefäss bindet, so dass Wasser aus dem Blut nur in geringem Masse in das umliegende Gewebe übertreten kann. Gebildet wird das Eiweiss in der Leber, die aus dem Blut des Darmes die Nährstoffe (Aminosäuren) entnimmt und diese zu Bluteiweissen umwandelt. Das Bluteiweiss tritt in geringen Mengen ins Gewebe über, wandert über die Lymphe wieder ins Blut und wird natürlicherweise nach ca. 2 Wochen vom Gewebe aufgenommen - praktisch verdaut, um die Gewebszellen am Leben und wachsen zu halten.


    Ein Bluteiweissmangel kann ein Begleitumstand bei einer ganzen Reihe von Krankheiten sein:


    Die wichtigsten sind:


    Eiweissverlust


    bei Nierenerkrankung, Blutungen, Entzündungen (Austritt der Eiweisse ins Gewebe), bei Darmentzündungen bildet sich Entzündungsflüssigkeit die mit Durchfall verloren geht, grossen Verbrennungen, bei Leberkrankheiten mit Bauchwasserbildung (Aszites)


    Eiweissbildungsstörung







    • bei verminderter Zufuhr (Mangelernährungszustände bei Hunger oder auch bei Anorexie)
    • bei Leberkrankheiten (z.B. bei chronischer Vergiftung z.B. durch Alkohol, aber auch bei Leberzerstörung durch ein Virus, oder einer Leberzersetzung durch Krebs)
    • verminderte zufuhr durch Darmerkrankungen, weil hier zu wenige Nährstoffe aufgenommen werden können. Aber auch frisch nach Bauchoperationen braucht der Darm seine Zeit um wieder die Nährstoffe aufnehmen zu können.


    Eiweissverbrauch







    • bei wachsendem Krebs, der sehr viel Eiweiss verbraucht, damit er selbst wachsen kann.
    • nach grossen Operationen oder Verletzungen, bei denen die Wundheilung das Eiweiss benötigt.


    Beschwerden bei dieser Ödemform können am ganzenKörper, unter Umstäden auch mit tageszeitlichen Schwankungen entstehen.


    Wie man erkennen kann, kann es jetzt zum Beispiel duch den Krebs eine Kombination aus mehreren Faktoren kommen: Eiweiss verbauch und bei Leberbefall mit Metastasen auch eine Eiweissbildungsstörung. Hinzu kann bei sehr ausgebreitetem Metastasenbefall von Lymphknoten der Lymphabfluss behindert werden (ein sekundäres Lymphödem, genannt malignes Lymphödem). Manchmal können die befallenen Lymphknoten auch den venösen Abfluss behindern was zu einem Phlebödem fürhren kann. So haben wir mindestens drei Ödemursachen auf einmal. Somit sollte man dann als Therapeut mit dem Arzt zusammenarbeiten, dass man wenigstens das Eiweissmangelödem mitbehandelt wird durch Gabe von Diuretika.


    Entwässerungsmittel (Diuretika) bringen die Nieren dazu über Urinproduktion Wasser auszuscheiden. Sie entziehen dem Blut Wasser, so dass es "dicker" wird; das bedeutet dass sich das Blut und damit auch die Eiweisse konzentrieren. Dies führt dann dazu, dass Wasser aus dem Gewebe wieder mehr im Blutgefäss an die Eiweisse gebunden werden kann. Am Ende wird das zurückgeholte Wasser über die Niere ausgeschieden. Die Kombination mit einer guten Bandage und ggf. Lymphdrainage ermöglicht, das Wasser schneller und schonender aus dem Gewebe ins Blut zu bringen (Stichwort: verstärkte Reabsorption durch Erhöhung des Gewebedruckes). Meist ist dies erfolgreich, Basis-Therapie ist - sofern möglich - die Behandlung der Grundkrankheit (z.B. Krebstherapie, Nahrungszufuhr, Behandlung der Nierenkrankheit).


    Breitet sich zum Beispiel der Krebs schnell aus und es besteht noch ein malignes Lymphödem (s.o.), dann kann es schon sein, dass man, wie gegen eine Wand arbeitet. Andererseits ist in einer solchen Situation die Lymphdrainage ausser Medikamenten das, was den Menschen das Leben erleichtert.


    Von daher: immer dran bleiben am Ödem, mit Herz, Hand und Hirn. :rolleyes:

    Hallo stefan,


    freut mich sehr etwas zu lesen. Ich habe früher in der Feldbergklinik für über 2 Jahre gearbeitet und habe natürlich viel mitgenommen. Dies würde ich gerne in der Schweiz einsetzen, habe aber doch gewisse Hürden entdeckt (Kantönli-Geischt).


    Dennoch bleibe ich hartnäckig dabei und hoffe auf diesem wege Informationen vermitteln zu können und Kontakte zu knüpfen. Ich kann auch eine ambulante Untersuchung und Beratung für einzelne anbieten. Ist halt mein "Hobby".


    Also wenn Fragen sind, nur zu ich antworte gerne.

    Liebe dgoldmann,


    dies ist eine heiss diskutierte Frage.


    1) das lokoregionale Rezidiv gilt bekanntermassen als Kontraindikation. Gemeint sind Veränderungen im Bereich der Narbe oder des Bestrahlungsgebietes mit den Lymphabflussgebieten, die man als Lymphtherapeut wahrscheinlich als erster zu Gesicht bekommt. Dann heisst es zunächst keine Lymphdrainage zu machen, bis ein Rückfall ausgeschlossen ist. Wenn jedoch der Nachweis eines Krebses erfolgt ist, muss zunächst die weitere Krebstherapie erfolgen. Dies sind Veränderungen, die beachtenswert sind: Knoten im Bereich der Narbe, neu aufgetretene offene Stellen unklarer Ursache, flächige Rötungen mit und ohne Entzündungszeichen sowie Lymphknotenschwellungen. Es gibt sogar Meinungen die bezweifeln, dass durch ML Metastasen vermehrt verbeitet werden. Dies halte ich für nicht wissenschaftlich untersuchbar, deshalb "Finger weg". Es bedeutet: keine ML


    2) Bei Knochenmetastasen kann man von einem Metastasierungsweg über das Blut ausgehen. Hierauf hat Lymphdrainage keinen Einfluss. Hier hat der Krebs schon im ganzen Körper gestreut. das heisst er aber nicht, dass es überall wächst. Je nach Krebs gibt es Gewebe, wo die gestreuten Zellen je nach Krebsart besser wachsen. (leider) Hier helfen eventuell dann Therapien die im ganzen Sytem wirken.


    3) Dann gibt es noch das sog. "maligne Lymphödem". Hier hat eine Streuuung vor allem in die Lymphknoten stattgefunden. Hier wird ein grosses Abflussgebiet befallen und der Lymphabfluss behindert, so dass es zu einer typischen Ödemausbreitung kommt. Mitbeteiligung des angrenzenden Körperquadranten und überwärmtes Ödem sind nur ein paar Kennzeichen. Begleitend kann es zu abdrücken von Venen kommen (sichtbare venöse Umgehungskreisläufe) oder zu Nervenläsionen kommen.Dies muss klinisch beuteilt werden. Sollte sich der verdacht bestätigen, so ist aufgrund der massiven Ausbreitung und dem befall der Grossen Lymphstämme von einer Streuung ins Blut über die Venenwinkel so wahrscheinlich, dass hier die Behandlung der manchmal extrem starken Lymphödeme ganz im Vordergrund steht. die Streuung hat stattgefunden und muss entsprechend der oben gemachten Schilderung im ganzen Körper therapiert werden.


    Ich werde mich nochmal in die Literatur vertiefen, vielleicht finde ich noch mehr heraus.