Beiträge von biene0756

    Hallo in die Runde,


    ehrlich gesagt, habe ich eben erst mal ausgegoogelt, was Mollelast überhaupt ist und wofür der Hersteller es entwickelt hat.


    Bei Rosidal sys/Die effektive Kompression des Ulcus kann man lesen:
    "Mollelast haft ist eine kohäsive Fixierbinde mit besonderem Dehnungverhalten. Mollelast ist längselastisch, querdehnbar und selbsthaftend. Sie fixiert jeweils Bindenanfang und -ende als Abschluss des Verbandes für einen dauerhaften Sitz."


    Für einen lymphologischen Kompressionsverband verwende ich Kurzzugbinden. Unterbau wie schon so oft beschrieben Stülpa dann Watte. Für Zehenbandage Mullbinden 4cm breit. Pelotten zur Drückerhöhung halten bei mir durch die Kurzzugbinden.
    Diese Konstruktion hält, wenn ich sie anlege, Zehen/Fuß/Wade bombenfest.
    Oberschenkel :wacko: oftmals sehr schwer haltbar zu wickeln. Dort verwende ich gern abschließend diese kohäsiven Fixierbinden.
    Aber wie der Name schon sagt, nur zum Fixieren.


    Aus der Ferne Tipps zur Eigenbandage zu geben, ist sehr schwierig, denn die Vorerkrankung ist bei fast jedem unterschiedlich. Ein arterieller Ulcus muss anders behandelt/gewickelt werden wie ein Venöser, ein wundfreies Lymphödem oder gar ein Lipödem.
    Die Lymphtherapeuten vor Ort helfen bestimmt gerne.

    wieso trägst du flachstrick hier liest man immer wieder das wenn überhaupt kompression bei lipödem....dann rundstrick.


    Das ist so nicht richtig. Und wer sich "hier" genau durchliest, wird sehr wohl folgendes finden:
    Bei einem schlanken Lipödembein (ja, auch das gibt es, meist haben diese Personen Ideal- bis Normalgewicht!) ist die Versorgung mit Rundstrick völlig ausreichend.
    Ist der Zustand der Beine aber extrem, heißt: konische Oberschenkelform, sehr weiches bis schwabbeliges Gewebe, eher hängende Hautsäckchen an Knöcheln, Knien, ausladender Po und Reiterhosen ... dann hat Rundstrick die Eigenschaft sehr zu rutschen und sammelt sich in Knien und Hautfalten und schnürt ein.
    Deshalb greift man dann lieber zu Flachstrickware, die kompakter und stabiler und individueller zu stricken ist.
    Wie Kasimir schon schreibt, sind verschiedene Hersteller bemüht, für jedes Problem eine ganze Palette individuell anwendbarer Auswege aus jeglichem Dilemma annzubieten - hier z. B. die drückende Naht.


    Da hier im Forum die einzelnen User nicht mit Foto des betroffenen Gebiets hinterlegt sind, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen, welches Ausmaß das Lipödem der Schreiberin hat. Deshalb kann auch nicht beurteilt werden, ob nun Rund- oder Flachstrickware das Gestrick der Wahl sind.


    Auch die Aussage: "wenn überhaupt Kompression" kann ich so nicht stehen lassen. Denn Kompression, und zwar die Richtige, ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft die Behandlung der 1. Wahl beim Lipödem.
    Nichts anderes kann so gut helfen und den Alltag erträglicher machen - keine Lymphdrainage, keine Pillen, keine Lotions etc - wie beim Lipödem die Kompression.
    :thumbup:

    Es ist nicht Aufgabe der Patienten, sich um die Abrechnung zu kümmern.
    Das ist das Problem zwischen Physiopraxis - Arzt/Arzthelferin (richtiges Ausfüllen des Rezeptes) - der Abrechnungsstelle der Krankenkassen.


    Von Patientenseite ist das Problem nicht zu lösen.

    Fährt man mit bandagierten Beinen Auto und wird in einen Unfall verwickelt, muss man mit einer "Mitschuld" rechnen.


    Fragen sind offen: Werden "nur" die Unterschenkel gewickelt? Ganzbeinwickelung? Und die Arme noch dazu? 8|


    Stehen und Laufen in der Bandage sind gut möglich, sind sogar erwünscht. Das Rutschen der Binden muss man einkalkulieren, zeigt es doch, dass der Umfang reduziert wurde, ist also eine folgerichtige Erscheinung. Auch wenn die Umfangreduzierung nur einen Zentimeter bzw. wenige Zentimeter beträgt.


    Eventuell über die Bandage Feinstrumpfhose zur Haltbarmachung drüber ziehen, dann rutscht das nicht so leicht. Und/oder Klebebänder großzügig anlegen. Sind Oberschenkel/Po mit bandagiert, dann eine Radlerhose o ä drüber.
    Weite Schlabberhosen/röcke kaschieren das Ganze und machen "ausgehfein". Die Zeit der Bandage ist ja meist absehbar.


    Und nicht schämen und verstecken, offensiv damit umgehen - das Mitgefühl der Umgebung ist euch sicher. Es sind mehr betroffen als man meint.
    Und die Bewunderung ob der später schönen, neuen Strumpfversorgung auch. :thumbup:

    Beim Lipödem kann man schon 1 cm im Umfang reduzieren, das hört sich nicht viel an, kann aber ausschlaggebend sein, ob die Strümpfe passen und Sinn machen oder nicht.


    Dass die Flachstrickstrümpfe das Fortschreiten des Lipödems aufhalten, ist eventuell von den Strümpfen zu viel verlangt. Im Gegensatz zu Rundstrick kann Flachstrick bei extrem "wabbeliger" Haut (nicht böse sein, wie soll ich es sonst beschreiben) besser sitzen, ein kompakteres Gefühl geben. Und sie können dazu beitragen (!) dass der Verlauf des Zustands viel langsamer von statten geht.


    Ernährungsumstellung und Sport tragen ebenfalls dazu bei, dass der Stoffwechsel gut funktioniert und den Hautzustand verbessert. Von Reset und "weggehen" spricht hier niemand.


    Zudem müssen wir davon ausgehen, dass Sachbearbeiter nicht unbedingt Fachkräfte im Bezug auf Erkennung von Lipödemen sind. Auch gibt es beim Lipödem verschiedene Zustände und Ausformungen. Diesen aktuellen Zustand sollen die Fotos genau diesem Sachbearbeiter zeigen. Dann kann er sich ein Bild davon machen, hat überhaupt mal gesehen, wie so ein Lipödem aussehen kann. Wenn dann zusätzlich ein Foto präsentiert werden kann, das die Beine z. B. vor 5 Jahren im Verhältnis zu dem jetzigen Zeitpunkt anzeigt, dann hat man ein besseres Argument für die folgenden Therapien zur Hand.


    Diese Fotos müssen nicht in die Intimsphäre eingreifen. Es reicht ein Foto, auf dem nur die Beine zu sehen sind. Und das ist in unserem Kulturkreis nicht unbedingt die Intimsphäre. Kein Slip muss zu sehen sein.
    Außerdem unterliegen die einzelnen Sachbearbeiter der Schweigepflicht und ganz besonders die Krankenakte, in die so ein Bild gehört, ist durch den Datenschutz so sicher, wie im Moment solche Akten sein können.


    Ob es rechtlich zulässig ist oder nicht, ist nicht die Frage. Gezwungen werden kann niemand. Man muss sich nicht fotografieren lassen. Keineswegs.
    Doch mit Foto ist die Chance auf alle möglichen Therapien größer. Ich würde sofort mit dem Dokumentieren anfangen, keinen Tag verlieren, nur so gibt es eine lückenlose Dokumentation des Krankheitsverlaufs.
    Ich plage mich mit Rückenproblemen herum. Wenn ich mit einem einfachen Foto - und bei Rückenfotos sieht man mehr vom Körper als nur Beine - mehr Hilfe von der KK bekommen könnte: ich würde das Foto liefern. Bei mir hilft nur das Röntgenbild oder MRT.
    Zu intim?


    Ernährungstagebuch: Für viele d a s Ahaerlebnis, um zu entdecken, dass eventuell zu viel Käse, zu viel Limo, zu viel falsches Obst (könnte eine Ernährungsberaterin besser erklären) zu falschem Tageszeitpunkt verspeist wird.


    Das alles nicht als Angriff sehen, sondern als Hilfe, um an das für alle befriedigende Ziel zu kommen.


    Wenn man das alles nicht möchte - auch verständlich. Aber sobald man etwas von jemandem finanziert bekommen will, dann gibt derjenige die Regeln vor, der zahlt.
    Ansonsten heißt es: selber zahlen.

    1.Untersuchungsbefund mit exakter Befundbeschreibung sowie Umfangmaße im zeitlichen Verlauf der Vorbehandlung, insbesondere KPE I
    2.eine Fotodoku
    3. Angaben zu Maßnahmen in Eigenregie


    Es ist ganz klar formuliert:
    Bevor die Bestrumpfung stattfinden kann, sollte vorher entstaut werden. Sie meinen, dass vorher Lymphdrainage mit anschließender Wickelung, also KPE, gemacht werden muss. Erst dann geben sie grünes Licht für eine Bestrumpfung.
    Und die Fotodoku ist nötig, damit man den Verlauf aufzeigen kann. Vorher dickes Bein, nach der KPE ein entstautes Bein.
    Und darauf die nun gut abzumessende Bestrumpfung.
    Und die Maßnahmen zur Eigenregie: damit ist Bewegung gemeint. Schwimmen, Radeln, Nordic-Walking etc, alles was zur Anregung des Stoffwechsels taugt. Auch selbst Umfangmaße regelmäßig kontrollieren und aufschreiben. Ernährungstagebuch schreiben. Wer schreibt, bleibt. Alles was geschrieben steht, kann zur Dokumentation des Verlaufs hergenommen werden und öffnet dem Patienten den Weg zur Bestrumpfung, zur eventuellen Reha - einfach machen, wir leben eben im Zeitalter der Tabellen. Je früher man mit dem dokumentieren angefangen hat, desto besser. Ohne geht heut nix mehr.


    Hat sich denn mittlerweile was ergeben?

    bisher keine lymphologische therapie, allerdings war bisher auch in keinem fall bei mir eine schwellung zu beobachten.
    es sind die folgenden anzeichen: hitze, flammend rot, scharf umrissen, abklingen von der mitte her. juckreiz + schmerzen gering, schwellung keine.


    Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass man meint, Lymphdrainage ist nur bei wirklich dicken, geschwollenen Ödemen wirksam.


    Da das Lymphsystem als das "Müllabfuhrsystem" des Körpers funktioniert, also vorab schon mal sehr viele Bakterien, Viren und sonstige Krankheitserreger, die den Körper bestürmen, vernichtet, wirkt die Lymphdrainage sehr wohl als Vorbeugung für immer wieder auftretende Erysipele.


    Ist das Erysipel abgeklungen, gehört es mittlerweile zur Standardtherapie, fortlaufend Lymphdrainagen anzuwenden.
    So können im Verlauf Erysipele verhindert und der Beinzustand kann verbessert werden.

    Es ist eine genauere Beschreibung nötig.
    Sind das die Antithrombosestrümpfe (ATS) aus dem Krankenhaus? Dann sind sie nur für die Zeit gedacht, die man im Krankenhaus mehr liegend verbringt.
    Sind es Rundstrickstrümpfe? Dann passen sie wohl nicht richtig.


    Ich kenne jetzt zwar nicht alle Marken, aber ich behaupte mal, dass jede Strumpffirma in der Lage ist, gut passende Strümpfe zu stricken.
    Es hängt also nicht an der Firma, sondern am anpassen/ausmessen.


    Also nochmal zurück zu demjenigen, der die Strümpfe geliefert hat. Und reklamieren.

    Da wir in Deutschland sind, in einem Land, in dem auch wirklich alles geregelt und in Richtlinien und Gesetze gepackt wird, wird es doch auch in diesem Falle eine allseits gültige Regelung bzgl Eigenanteil geben.


    Das Argument von Kasimir scheint mir schlüssig.


    Auf mündliche Aussagen würde ich mich nicht stützen, die können je nach Bearbeiter und Wetterlage unterschiedlich ausfallen und man hat nichts in der Hand, um diese Aussagen zu belegen. Deshalb kann ich nur wiederholt raten, sich alles schriftlich unter Angabe der Quelle zuschicken zu lassen.


    Warum wird immer noch so viel herum telefoniert. Es gibt doch die praktische Einrichtung der E-mails. Und schwupp, hat man die schriftliche Aussage.
    Wer schreibt, bleibt. ;)

    Würden Sie mir raten bei Lymphödem St. 2 nach Lymphknotenentfernung... ca ein halbes Jahr her ,Umfang ist ca 2 - 3 cm stärker als das nicht betroffene Bein es auszuprobieren - und kann man sich selber tapen ?


    Was ich nicht verstehe:
    Bei Lymphödem nach Lymphknotenentfernung wird doch bestimmt regelmäßig Lymphdrainage von erfahrenem Lymphtherapeuten gemacht. Warum nicht den Weg über den Therapeuten nehmen und sich das Anlegen des Tapes zeigen lassen? Das ist gängiges Wissen und mittlerweile keine Hexenkunst mehr. Das gehört zu dem normalen Wissensspektrum der gelernten Lymphtherapeuten!


    Narben umgehe ich beim Kleben.


    Aufpassen, wie es der Therapeut macht und: nachmachen kann doch nicht so schwierig sein.
    Die Farben werden nach eigenem Geschmack ausgewählt. Beige, wenn das Tape sichtbar geklebt wird z. B. im Gesicht, blau gerne bei überwärmtem Gewebe (es soll kühlend wirken ?( ), rosa bei der Hello Kitty Fraktion, gelb bei sonnigem Gemüt :D etc.


    Negativreaktion bzgl. Ödemverschlimmerung habe ich noch nicht erlebt, allergische Reaktion auf den Kleber schon.
    Bei großer Hitze Verstärkung der allergischen Reaktion.


    Viel Erfolg beim Ausprobieren.

    weil man nichts anregen kann ?


    Wenn sich nach Lymphknotenentfernung ein Lymphödem im Bein entwickelt hat, ist das ein Zeichen, dass für die anfallende lymphatische Last zu wenig Lymphknoten übrig geblieben sind, also die vorhandenen Lymphknoten ihrer Aufgabe nicht gerecht werden können.


    Lymphknoten sind dazu da, die anfallende "lymphatische Last" (Eiweiße, Fette, abgestorbene Zellen, Bakterien/Viren etc) abzutransportieren. Diese Lymphknoten arbeiten nach Vorschrift, d. h. sie arbeiten ihr Pensum und nicht mehr und nicht weniger. Wenn jetzt immer mehr in die schon überlasteten LK mit Hilfe der MLD (manuelle Lymphdrainage) hinein geschoben wird, erreicht man garnichts. Im Gegenteil.


    Es müssen Umleitungen geschaffen werden. Das erreicht man nur mit der manuellen Drainage. Der kundige Therapeut kennt die Abflusswege und regt sie an. Das kann bedeuten, dass lange im Umleitungsgebiet "gearbeitet" werden muss, da im wahrsten Wortsinn der Weg freigeräumt werden muss für die anfallende lymphatische Last.


    Z. B. wenn in der li Leiste die Lymphknoten entfernt wurden, wird der Therapeut hinauf zur linken Achsel und hinüber auf die rechte Leiste "räumen".

    sallyg:
    Erysipele entstehen nicht einfach "so".
    Im Normalfall sorgt das intakte Lymphsystem dafür, dass eindringende Bakterien vorab schon mal abgetötet werden. Klappt das nicht und die Bakterien siegen, dann arbeitet das Lymphsystem auf Hochdruck, wird aber nicht mit der anfallenden, krank machenden Last im Körper fertig - und der Körper braucht Hilfe von außen - Antibiotika - um die Bakterien abzutöten. Und die Antibiotika müssen komplett genommen werden, bis die Pck. leer ist.
    Der Körper muss zur Ruhe kommen.
    Erst wenn der Arzt grünes Licht gibt, kann mit der Lymphdrainage begonnen werden.
    Bis das System wieder auf Vordermann gebracht ist, wird mit der Lymphdrainage der lymphatische Abfluss angeregt und wenn man sieht, dass das Bein gut entstaut ist, keine Schwellung mehr sichtbar ist, dann kann mit dem Abmessen der flachgestrickten Strümpfe begonnen werden.


    Zu allem braucht man einen kundigen Arzt, der wiederum ein Rezept für die Lymphdrainagen ausschreibt und im Anschluss daran wiederum ein Rezept über Flachstrickversorgung ausschreibt.
    Und dann kommt das Wichtigste:
    um zu verhindern, dass sich ein Erysipel ans andere schließt, :thumbup: muss der Patient Eigenverantwortung übernehmen, und regelmäßig, soll heißen täglich, soll heißen von früh nach dem Aufstehen bis Abends vor dem Insbettgehen, seine Strümpfe tragen. :thumbup:


    SONST WIRD DAS NIX :!:


    100%igen Schutz gegen Erysipele kann ich nicht versprechen. Aber dass sie nicht so häufig wieder kommen, da hab ich viele Beispiele dafür.

    Ich habe von einer Erwerbsminderung wg Erysipel noch nichts gehört.
    Gegen rezidivierende Erysipele werden Lymphdrainagen sowie konstantes Tragen gut angepasster Flachstrickkompressionsstrümpfe empfohlen.


    Ich habe viele Patienten stationär mit Zustand nach Erysipel behandelt. Alle haben bei regelmäßiger Behandlung sowie konsequentem Strumpftragen wesentlich weniger Erysipele bekommen.
    Sind alle Möglichkeiten schon ausgeschöpft?

    dass dieses Schreiben nun "lebenslang" Gültigkeit hat, ganz unabhängig davon, bei welchem Arzt ich in Behandlung bin. Eine Kopie des Schreibens habe ich umgehend meinem behandelnden (Haut-)Arzt gegeben, um so die Angst vor Regress direkt zu entkräften.


    Die Angst vor Regress wird die Bestätigung der langfristigen Kostenübernahme für MLD nicht nehmen, denn das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.


    Bei einem Regress zählt die Menge an Verordnungen, die ein Arzt ausstellt und nicht die Verordnungen bei e i n e m Patienten.


    Das Einzige, was vor Regress schützen kann, ist die lückenlose, intensivste Dokumentation des Krankeitsverlaufs.
    Vor allem Fotos vom Verlauf, Umfangmessungen als auch schriftliche Berichte von Therapeuten bekommen immer mehr Bedeutung. Hilfreich auch, wenn Patienten ein Ödemtagebuch führen. Mittlerweile haben alle Strumpfhersteller kleine Heftchen heraus gegeben, in denen der Patient selbst auch tätig werden kann und den Verlauf dokumentieren kann.


    Das alles hilft, um die Notwendigkeit der Therapie zu belegen und Strafmaßnahmen verhindern zu können.

    für den Sommer Kompressionsstrümpfe ohne Spitze zu bestellen, um dann bei Bedarf die Zehenkappen zusätzlich anzuziehen.


    Die Option ist nicht, die Zehenkappen nur bei Bedarf plus Strumpf mit offener Spitze zu tragen, sondern das ist ein M U S S :!:


    Die Zehen brauchen den Druck.
    Wenn nur der Fuß komprimiert wird und nicht gleichzeitig die Zehen, wird das Ödem in die Zehen gedrückt. Dem muss entgegen gewirkt werden. Und das geht nur mit Zehenkappen.


    Nackige Zehen gehen in dem Fall garnicht. Leider. ;(
    Also entweder Strumpf mit Spitze.
    Oder Strumpf ohne Spitze, dafür mit Zehenkappe.


    Da haben die Zehenspitzen wenigstens ein bisschen Luft. ;)
    Positiv gedacht

    Und der Therapeut soll das Ganze nicht zu wissenschaftlich angehen. Leider wird zu viel überlegt, wo denn genau wohl ein Abflussweg ist. Und vor lauter Überlegen und kompliziert machen "verkopft" man sich. Der Lymphfluss ist relativ einfach - also machen! - Hautreaktion beobachten und dementsprechend handeln.


    Bei allem natürlich muss die Ausbildung zum Lymphtherapeuten fachlich gut umgesetzt worden sein. Wenn nicht dementsprechend umgesetzt wird, liegt der Rückschluss nahe: die Ausbildung war entweder mangelhaft oder ist überhaupt nicht absolviert worden. Das ist wie in allen anderen Berufen.


    Hoch muss die Flüssigkeit, läuft sie, sieht das geschulte Auge das ganz deutlich auf der Haut. Sind solche Hautreaktionen sichtbar, dann sind diese Griffe stetig zu wiederholen. Das kann bei dem einen Patienten diese Stelle sein, bei dem Anderen eine andere oder ein anderer Griff, ja, das kommt manchen Patienten komisch vor.
    Aber ich erkläre und das Ergebnis überzeugt.
    Das ist Handarbeit, das hat der erfahrene Therapeut im Gefühl, im Auge, da ist vor allem Kommunikation gefragt.


    Deshalb ist der Rat von Dr. Martin, sich stationär in erfahrene Hände zu begeben, damit man die gemachten Erfahrungen mit nach Hause nehmen kann, doch bitte ernsthaft zu überlegen!

    Der Rat von Dr. Martin ist goldrichtig.


    Auf die Schnelle aber hier ein paar Tipps:
    1. dem Lymphtherapeuten dringend einen Refresher empfehlen. U. a. findet dieses Jahr im Oktober der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie in Halle/Saale statt mit umfangreichem Workshopprogramm sowie Gelegenheit zum fachlichen Austausch unter Kollegen. Auch ich werde wieder teilnehmen und freue mich schon auf die Gelegenheit, Neues und Altbewährtes zu besprechen. Um solche Probleme zu lösen, dafür sind Fortbildungen da.
    Und eigentlich gehört diese Behandlung zum Basiswissen eines ausgebildeten Lymphtherapeuten. Rein lymphatisches Wissen, welches in der Physioausbildung gelehrt wird, genügt dabei nicht.


    2. Da die Lymphknoten (so noch vorhanden) der unteren Quadranten (bd Beine) schon überlastet sind, unbedingt die Umleitungswege (Anastomosen) anregen und hinauf lymphen, d. h. die Achsellymphknoten müssen mit ins Boot genommen werden. Immer wieder intensiv die Achsellymphknoten bearbeiten, dann können sie mehr Kapazität aufnehmen.
    Intensiv vom eingelagerten Gebiet über die Rippen Richtung Achseln, auch auf dem Rücken, hinauf, hinauf, hinauf.


    Unterstützend kann Lymphtape eingesetzt werden, Anker in Achsel, Finger Richtung Lymphstaugebiet.


    Um dann das Erreichte schließlich zu erhalten, muss natürlich komprimiert werden. Dabei ist der Phantasie keine Grenze gesetzt, Reissäckchen, Schaumstoffpolster, Radlerhose, alles was sich im Dauergebrauch angenehm anfühlt, einsetzen. Wurde schon drüber geschrieben, bitte Suchfunktion benutzen.


    So müsste das Ödem in Griff zu bekommen sein.
    Zu Anfang natürlich die KPE, also täglich MLD mit anschließender Kompression.