Beiträge von biene0756

    Kompliment, Dr. Katz!
    wir als Lymphtherapeuten sind schon froh, wenn wir mit Ärzten zu tun haben, die umfassend über die Lymphe Bescheid wissen. Ganz zu schweigen, daß sie das Anlegen von einem lymphatischen Kompressionsverband (wir sind hier auf der Seite "Lymphödeme") beherrschen. Sie sind leider eine ganz seltene Spezies - doch ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß sich auf Ärzteseite in Zukunft was ändert ;)
    Mehr von Ihnen und wir fühlten uns wie im Paradies! Und könnten so richtig loslegen mit unserer Therapie....


    Leider ist die unsachgemäße Verwendung der Lymphomaten gang und gäbe. Gerade bei Lymphödemen sollten schon die regionären Lymphknoten angeregt werden, bevor der Automat angeschlossen wird.
    Sehr unangenehm mußte ein Lymphödempatient mit Ulcus erleben, daß ohne Anregung der LNN nach Behandlung im Lympomaten die Flüssigkeit nur so aus dem gerade verheilten Ulcus spritzte. Man hatte es "sehr gut gemeint" mit ihm und ihn eine 3/4 Std. im Automaten gelassen! Das machte sich nicht so gut.


    An die Lipödempatienten: bei Lipödemen müssen natürlich die LNN (Lymphknoten) nicht angeregt werden, da ist ja das Lymphsystem in Ordnung.
    LG, Biene

    Ich sehe das ganz große Problem in der Tatsache, daß das Gesundheitssystem im Ganzen müffelt.


    Es sollten Merkel und Co. sich mal fragen, wie die Gesundheits- bzw. Kranheitsversorgung der Zukunft aussehen soll. Und das sollte man nicht den Krankenkassen überlassen. Das ist meiner Ansicht Bundesaufgabe, so wie die Justiz.


    Wollen wir z. B. die
    1.standortnahe Versorgung der Bevölkerung in kleinen Krankenhäusern oder wollen wir
    2. nur in den Landes - Hauptstädten große Krankenhäuser, die nach modernstem Wissensstand ausgestattet sind? Dann muß aber der Personennahverkehr gerade auf dem Lande immens verbessert werden, denn wie kommt der Kranke sonst in die Kliniken?
    Beide Lösungen kosten ungemein viel Geld.
    Die Finanzierung des Ganzen kann nicht allein den sozialversicherungspflichtig Arbeitenden (Krankenkassenbeiträge) aufgehalst werden.


    Im Moment haben die Kassen unser eingezahltes Geld in der Hand und verwenden es nach Gusto. Ganz bestimmt nicht zu ihrem Nachteil. Doch so wie es sich in der Krankenhauslandschaft zeigt, eher zum Nachteil des Versicherten und auf Kosten des Pflegepersonals.
    Biene

    Warum nicht mal einen Hautarzt hinzuziehen? Haftband zur Konsultation mitnehmen und Allergietest machen.
    Spricht was dagegen? Bei positivem Befund weiß man dann doch gleich, gegen welchen Stoff man allergisch ist.
    Und die Strumpffirmen können doch ihre Inhaltstoffe preisgeben.


    LG, Biene

    Es ist die wahre Kunst des Therapeuten eine Bandage anzulegen, die in aktiver Bewegung lange hält.
    Deshalb sollten die Therapeuten regelmäßig Refresherkurse besuchen, wenn das Anlegen eines LKV (Lymphatischer KompressionsVerband) nicht zum täglichen Brot in der Praxis gehört.
    Außerdem ist das nun mal Handwerk, mal gelingt das "Werk", mal wills nicht um viel klappen. Der gute Sitz hängt auch von der Beinform ab - ein total zylindrisches Lymphödembein ist leichter und "haltbarer" zu wickeln als ein weiches Reiterhosen-Lipödem.


    Es kann helfen, eine Seidenstrumpfhose drüber zu ziehen, die natürlich 1-2 Nummern größer ausfallen sollte als gewohnt.
    Viel machen auch gut haftende Klebestreifen zur Fixierung jeden Bindenschlusses aus, denn wenn der Unterbau sich auflöst, kann die oberste Binde auch nichts mehr halten.


    Als Wickeltechnik gibts den Kornährenverband und dann die Methode, die ich praktiziere, von der von unten nach oben (distal nach proximal) spiralig fortschreitend, hälftig überlappend gewickelt wird. Mit der nächsten neuen Binde fange ich wieder unten an, dann aber wird in die Gegenrichtung gewickelt.
    Altertümlich kommt dir das vor? Heutzutage stehen uns dreierlei Bindenarten mit Dehnfähigkeiten von 70 - 140 % zur Verfügung. Davon werden hauptsächlich Kurzzugbinden mit niedrigem Ruhedruck verwendet. Das heißt, wenn du dich mit Bandage hinlegst, drückt sie nicht so stark und du kannst sie deshalb auch über Nacht dran lassen.
    Wie die Betroffenen das im Altertum gemacht haben, möchte ich mir garnicht vorstellen... :pinch:
    Hält denn wenigstens die Bandage am Unterschenkel oder saust alles hinab? Vielleicht gehörst du aber auch zu den ganz tollen Patienten, die sich, wie es sein sollte, ganz sportlich in der Bandage bewegen?!!! Dann Bravo!
    Da bleibt es leider nicht aus, daß nachgewickelt werden muß, von wem auch immer.


    Viel Druchhaltevermögen :thumbup: wünscht
    Biene

    Ich kann den Praxen nur raten, es direkt mit den Kassen abzusprechen und sich schriftlich (!!!) von der Kasse die Akzeptanz des geänderten Rezeptes bestätigen zu lassen.
    Oder eben neu ausstellen lassen. Genaueres wird die Praxis auch erst nach der Abrechnung erfahren.
    Leider wird diese Neuausstellung wieder auf dem Rücken (Geldbeutel) des Patienten ausgetragen, denn bei jedem neuen Rezept werden €10,-- Rezeptgebühr fällig.


    Sind denn hier im Forum keine Praxisinhaber aktiv, die über diese Abrechnungs - Problematik berichten können? Wäre schon interessant!
    Ich kann nur immer wieder auf die Seite www.physio.de verweisen, dort nimmt diese Problematik unter "Abrechnung" viel Platz ein, außerdem beklagen viele Kollegen auch die unterschiedliche Handhabung - und daraus resultierender Abrechnungsunsicherheit - von Seiten der Kassen vom einen Bundesland zum anderen.


    Im übrigen finde ich es gut, daß dieses Thema angeregt wurde, denn es trägt zum Verständnis der bestehenden Probleme im Verbund Kassen-Ärzte-Therapeuten-Patienten bei!
    Gruß, Biene

    Das kann ich nur bestätigen.


    Krokusknospe: Daß dein HA dir bestätigt, daß das bestehende Rezept trotz Unterbrechung weiter laufen soll ist ja schön, nur das interessiert die Kasse nicht. Die rechnet direkt mit der Physio-praxis ab und das nach ihren eigenen Vorstellungen. Dem Therapeuten hilft dann die Stellungnahme des HA nichts sondern steht ohne Begleichung des Rezeptes da.
    LG
    Biene

    Arztbewertungsportal im Internet? Da wird mit relativ wenig Aufwand viel Wind gemacht. Dem Patienten soll wohl vermittelt werden, daß er aktiv Einfluß nehmen kann, doch was wird denn damit im endeffekt erreicht?
    Viel interessanter wäre es für jeden gesetzlich Versicherten, Einsicht in den Kostenaufwand zu bekommen, den er selbst hervorruft.
    Da wäre eine z. B. jährliche Aufstellung doch wesentlich aufschlußreicher. Muß ja keine cent-genaue Buchungsabschrift sein. Aber das lehnen die KK vehement ab. Warum nur?
    Ich wüßte schon gern, was meine letzte OP und mein anschließender Krankenstand gekostet hat.
    Eventuell hört auch ein gewisses Anspruchsdenken wie "schließlich habe ich mein ganzes Leben eingezahlt" damit auf.


    Gruß, Biene

    Bei Erstausstellung eines MLD- Rezeptes muß innerhalb von 10 Tagen mit der Therapie angefangen werden. Meist auch ersichtlich auf Rezept unter Rubrik: "Behandlungsbeginn spätestens am..." Hält sich der Therapeut nicht dran, zahlt die Kasse nicht. Arbeit geleistet, aber kein Lohn. Diese Problematik gerne zu verfolgen auf der Seite
    www.physio.de.


    Bei Folgerezepten sind die Kassen relativ kulant mit dem Ausstellungsdatum. Meist überlappt sich Rezeptende und -anfang. Dann sollte der Therapeut zusätzlich eine Begründung hinten aufs Rezept schreiben, unterhalb der Patienten-Unterschriften.
    Nur lange Pausen zwischen den Folgerezepten, also länger als 10 Tage, mögen die Kassen gar nicht.


    Anzahl pro Woche? Steht 3 x drauf, kann gerne nur 1 x genommen werden, denn da spart ja die Kasse, das Rezept hält länger. Gibt keine Schwierigkeiten.
    Wenn 1 x/Woche geschrieben ist, darf ich als Therapeut nicht 3 x/Woche behandeln. Finde ich das aber aus therapeutischer Sicht nötig, geht die Maschinerie von vorne los: Arzt kontaktieren, erklären, neues Rezept rausschreibenlassen mit höherer Behandlungszahl/Woche.


    Zu erwähnen ist noch, daß von Bundesland zu Bundesland gewisse Abweichungen von der Regel bestehen.


    Die Therapeuten sind grundsätzlich verpflichtet zu überprüfen, ob das Rezept vom Arzt/Rezeptierkraft ordnungsgemäß ausgefüllt wurde. Findet sich ein Fehler z. B. beim Indikationsschlüssel, Anzahl der Therapien pro Woche, passende Diagnose etc, läuft der Therapeut Gefahr, seine Leistung nicht bezahlt zu bekommen. ;(


    Liebe Grüße aus dem, momentan, sonnigen Allgäu!
    Biene

    Vielen Dank Dr. Schingale!


    Deshalb mein Hinweis auf 28€ Brutto!


    Einen schönen Tag allen schwitzenden Patienten und Kollegen-Therapeuten! Ärzte sind natürlich inbegriffen ^^ !
    Biene

    Dr. Schingale:
    Ja so ist es richtig zitiert. Wem das wieder eingefallen ist. Es ist ja nicht das Vergnügen der Therapeuten, die Watte zum Abpolstern unter die Bandage zu packen, sie wird benötigt, um Einschneidungen der braunen Binden am Bein des Patienten zu verhindern.


    Wenn man dann noch weiß, daß an einer MLD 60 Min. ca. 28 € brutto verdient sind, abhängig von Kasse, und der Therapeut dann noch die Watte zahlen soll, wird einem klar, warum manche Patienten von Pontius bis Pilatus springen müssen, um endlich einen MLD-Termin zu bekommen.
    Es rechnet sich für eine Praxis einfach nicht.


    Wohlgemerkt, ich schwelge im Luxus, arbeite in einer Klinik, da hol ich mir das was ich zum Bandagieren brauche. Aber ich habe auch Verständnis für die "freien" Kollegen.


    Und der Patient kann am allerwenigsten dafür.
    LG, Biene

    Hallo,


    vielleicht verwechselt die Praxis da etwas.
    Wie Dr. Schingale ganz richtig schreibt, ist Komprex als Bandagematerial anerkannt und man kann es somit verschreiben.
    Die herkömmliche Watte dagegen nicht mehr. Watte findet sich auch in keinem Lymphkoffer mehr, zum Leidwesen vieler Lymphtherapeuten. Gilt als Unterpolsterung und deshalb: wer Watte will, muß sie aus eigener Tasche bezahlen.
    Vielleicht erklärt sich damit ein Mißverständnis der Praxis. Fazit: Komprex ja, Watte nein!


    LG, Biene

    Hallo,
    ich empfehle aus dem Verlag Viavital das Lehrbuch von H. Pritschow und C Schuchhardt: Das Lymphödem und die KPE.
    Ab Seite 186 findest du in Schrift und Bild Anleitung zum Bandagieren. Ich kopiere das für die Betroffenen, somit können sie sich selber wickeln.
    Kollegialen Gruß,
    Biene


    Hier der Link zum Buch: http://www.viavital.net/books (HR)

    Frau Dr. Netopil:


    heißt das dann, daß auch bei "rundgestrickter Ware nach Maß" Maschen aufgenommen werden um z. B. bei Wade und O-Schenkel dem größeren Umfang Rechnung zu tragen?


    LG, Biene

    Hallo Sanna,


    ganz wichtig ist, daß du wirklich Flachstrickstrümpfe bekommst, erkennbar durch die Naht die längs hinten an den Strümpfen entlang läuft. Nur "maßgeschneidert" ist kein Erkennungszeichen für Flachstrick.
    Flachstrick ist maßgestrickt. Nur für dich alleine, in vielen Fällen steht sogar dein Name auf dem "Waschzettel".
    Bei Rundstrick ist es auch wurscht, ob der linke aufs rechte Bein gezogen wird oder umgekehrt. Das ist bei Flachstrick anders, weil individuell auf das jeweilige Bein gestrickt!


    Es ist schon viel hier darüber geschrieben worden, aber es ist immer wieder zu betonen:


    Bei Lymphödemen nur Flachstrick mit Naht.
    Rundstrick hat die gleiche Maschenzahl unten wie oben. Das muß ja zu Einschnürungen führen! Betroffene berichten immer wieder, wenn sie von Rundstrick endlich auf die richtige Versorgung Flachstrick gewechselt wurden, wie viel besser sie anzuziehen und angenehmer zu tragen sind, auch wenn sie beim ersten Kennenlernen viel kompakter und dicker wirkten.


    LG, Biene

    Hallo Biene,


    ich hab eine Bäuerin zur Behandlung, die mir schilderte, daß bei ihr auf dem Hof immer ein Wasserschlauch parat liegt, mit dem spritzt sie sich einfach immer mal wieder die Strümpfe klatschnaß und dann sei die Hitze erträglicher. So ist die körperliche Arbeit im Freien erträglicher.
    Oder komm einfach ins Allgäu - hier solls am Sonntag schneien!!!!!!!!!!!!!!!!


    Liebe Grüße aus dem kalten (im Moment 11 Grad), seit Wochen verregneten Allgäu
    Biene

    Hallo Wenke,


    natürlich kannst du dir ein Rezept über z. B. 4 X MLD rausschreiben lassen. Leider sind die Krankenkassen in diesem Fall sehr unflexibel. Also müßtest du dir die Termine genau ausrechnen und mit dem laufenden Rezept vor dem Urlaub fertig werden, dann das 4er Rezept im Urlaub antreten.
    Es werden dann 10 € Eigenanteil am neuen Rezept sowie Rezeptgebühr für die 4 MLD fällig. Das ist aber immer noch preiswerter als selber zahlen.
    Übrige Behandlungen auf dem "alten" Rezept würden verfallen, denn 14 Tage darf man die Therapie nicht unterbrechen , eine Woche ginge schon.
    Alles andere fällt unter Betrug an den Kassen.


    LG, Biene