Hallo Drachi!
Mit einfachen Worten:
Im Gegensatz zum Blutkreislauf ist das Lymphsystem ein Einbahnstraßensystem und funktioniert mit Saugkraft. Leere ich mit meinen Griffen z. B. die Leistenlymphknoten (es sind mehrere, in der Anlage vorzustellen wie Weintrauben) entsteht dort ein Vakuum, wo Vakuum ist entsteht Sog. Die Lymphbahn stellen wir uns jetzt vor wie eine Perlenkette, LK die oberste dicke Perle, dann immer kleiner werdende Perlen bis zu den Zehen. Ich leere mit den Griffen die nächste Perle in den LK und arbeite mich relativ fix nach unten zum Fuß, immer schön Perle für Perle leerräumen. Unten angekommen geht es immer wieder mit der gelernten Grifffolge das Bein hinauf. Dieses Hinaufräumen erfolgt jetzt im Großteil der Behandlungszeit. Und der Lymphknoten saugt jetzt fortlaufend an, ich unterstütze ihn und räume, wenn nötig, dann mal wieder den Leisten-LK leer damit ein kräftiger Sog entsteht.
Wir "schaffen also nichts weg", wir unterstützen das L-System und regen es an.
Mit den Griffen in der "Schlüsselbeingrube" (= Kontaktaufnahme. Nicht mit der Behandlung der Halslymphknoten zu verwechseln) "öffne ich die Tür, mache das Fenster weit auf", behandle dann den Bauch, um auch dort die Lymphknoten anzuregen. Ich ziehe also alle Register, um ein gutes und möglichst effektives Ergebnis zu erziehlen. Es gibt Patienten, da sehe ich an den Beinen Hautreaktionen wenn ich in der Schlüsselbeingrube und am Bauch arbeite. Warum sollte ich also nicht zentral vorarbeiten, es dauert nicht lang und ich habe das Optimale getan, um den Lymphfluß anzuregen, das ist doch mein Ziel als Therapeut. Ich verschenke sonst Möglichkeiten.