Ob ich das jetzt befriedigend beantworten kann?
Fakt ist, dass das Anlegen eines lymphatischen Kompressionsverbandes reine Übungssache ist. In der Ausbildung haben wir 4 Wochen lang geübt, geübt, geübt ..... bis es prüfungsbereit war.
Wenn man diese Übungszeit in Betracht zieht, wie soll ich jetzt hier schriftlich erklären, wie das "auf die Schnelle" geht mit dem Bandagieren.
Am einfachsten ist es, sich an einen ausgebildeten Lymphtherapeuten mit der Bitte zu wenden, es doch mal zu zeigen.
Aber da reicht nicht einmal. Auch nicht ein paar mal. Das muss immer wieder geübt werden.
Jetzt zum Zug: ich "ziehe" überhaupt nicht. Über Stülpa, Watte, "lege" ich die Kurzzugbinde und "streiche die Luft aus der Binde". Mit viel Übung tagtäglich habe ich eine Fertigkeit darin entwickelt, die die Patienten überzeugt. Und die Bandage am Bein komfortabel tragen läßt.
Jetzt kommen wir zum springenden Punkt:
unsere Chefärztin fragte mal: was ist die richtige Kompressionsversorgung/Bandage?
Antwort:
die Kompressionsversorgung/Bandage, die der Patient am Bein belässt. Was hilft mir der "richtige" Druck, was die Feststellung/Vermutung, dass ich KKL 1,2 oder gar 3 "geschafft" habe, wenn Patient nach 2 Std. die Bandage entfernt, weil er es nicht darin aushält, es drückt, zu eng, zu weit, zu rutschig ist.
Fensterchen, Rauten, gegens Licht halten ???
Mir reicht es, wenn ich es schaffe, mit dem Druck "meiner" Bandage am drauffolgenden Tag mind. 2cm im Umfang reduziert zu haben.
Und jetzt kommt noch dazu, dass das Anlegen der Bandage reine Handarbeit ist. Bei jedem Handwerk ist Talent wichtig. Außerdem hat es wohl jeder Lymphtherapeut anders gelernt. Es gibt also viele Techniken, meine ist nicht die allein seelig machende.
Aber ICH komme halt mit meiner gut zurecht.
Sagen die Patienten. Und das ist mir das Wichtigste