Beiträge von biene0756

    So wie der Name schon sagt: die Flachstrickversorgung wird flach gestrickt.
    Für die Handarbeiter/innen unter uns ist die Herstellungsweise ganz klar: so wie wir einen Ärmel für einen Pullover stricken würden, also eine Reihe hin, umdrehen, und dann eine Reihe her usw.
    Das ergibt ein flaches Strickteil, welches dann an den Außenseiten zusammengenäht wird. Es entsteht eine "Röhre".
    Genauso erfolgt es bei den FLACHSTRICKstrümpfen und deshalb liegt die Naht naturgemäß auf der Rückseite der Sohle, der Ferse, der Wade.


    Ich trage selbst Flachstrick Unterschenkelstrümpfe und mich hat noch niemals die Naht gestört. Ich spüre sie in keinster Weise.
    Warum ich das hier schreibe?
    Weil in einem anderen Thread gepostet wurde, das genau diese Naht stört.


    Wie ist die allgemeine Erfahrung hierzu?

    Hallo Cathi,


    herzlich willkommen in diesem Forum. Schön, dass du dich schon eingelesen hast, viel ist über dieses Thema geschrieben worden.
    Bitte Suchfunktion eingeben, da wirst du viel "Ermutigung" finden.


    Ich habe es eben probeweise gemacht und siehe da: einer der ersten Einträge zu dem Thema ist von 2006.

    Wie schaut die Armbestrumpfung aus, mit oder ohne Handschuh?


    Wenn ohne Handschuh:
    logischerweise sucht sich das Ödem den geringsten Widerstand heraus. Das ist zu vergleichen mit einem Luftballon, drückt man ihn in der Mitte zusammen, sind beide Enden prall.
    In diesem Fall am einen Ende die Hände, am anderen der Rumpf. Doch der Rumpf ist mit Mieder, wie im Text zu lesen, komprimiert.

    Ich darf ergänzend noch hinzu fügen und als Erklärung für die Fragestellerin:


    ein Ödem kann nur durch MLD mit anschließendem lymphatischem Kompressionsverband reduziert werden.
    Dabei muss die Bandage bis zum nächsten Therapietag belassen werden.


    Ein STRUMPF kann nur den Zustand halten. Er kann nicht reduzieren.


    Deshalb die Phase 1 der komplexen physikalischen Entstauungstherapie KPE.

    Desweiteren wurde auch schon eine manuelle Lymphdrainage an beiden beinen gemacht, leider ohne erfolg.


    Eine manuelle Lymphdrainage - ohne Erfolg???
    Also wir Therapeuten sind ja fix, aber so fix, dass nach einer Behandlung schon der Erfolg eintritt - das ist eventuell etwas zu viel verlangt: von dem eigenen Lymphsystem als auch vom Lymphtherapeuten :thumbup:
    Eins muss klar sein, nur eine dauerhafte Therapie mit Lymphdrainage plus anschließender Wickelung, kann zur Verhinderung rezidivierender Erysipele beitragen.
    Da habe ich Beispiele,
    da kann ich mit Erfolg punkten.


    Dran bleiben, gut passende Bestrumpfung anstreben, dann kann das klappen.

    Ich bitte zu beachten, dass schlecht heilende Wunden nicht nur an Stellen entstehen können, an denen komfortabel komprimiert werden kann.


    Bei z. B. einem Steissdekubitus tut man sich da schwer und kommt um diverse Wundauflagen nicht herum (es gibt hier auf Station viele Beispiele).
    Eine Kompressionsbandage mit Kurzzugbinden wird da zur Herausforderung.

    Ist denn die Diagnose Fußpilz bestätigt? Sonst:
    Hautarzt! Allergietest machen lassen.
    Leider kombiniert nahezu jeder Hautarzt jegliche Form von Bläschen am Fuß zuerst einmal mit Fußpilz.


    Nur bei mir nahm es gottlob den umgekehrten Weg, zuerst an den Händen Bläschen die aufplatzten und dann eintrockneten, furchtbar juckten. Aber es wanderte und jetzt sind mittlerweile nur die Zehen betroffen.
    Und beim 72 Std Test kam eine Kolophonium Allergie heraus.
    ?(
    Bei mir ist es Kaffeelack. Aber das führt hier jetzt zu weit und vom Thema weg.

    Falls sich hier niemand meldet:
    ich würde in der Uni-klinik mal anfragen. Dort fand mal der Lymphkongress der DGL (Deutsche Gesellschaft für Lymphologie unter Lt. Prof. Schmeller) statt.
    Eventuell dort in der Physioabteilung mal nachfragen, die kennen vielleicht ihre niedergelassenen Kollegen...

    Ist nach der Lymphdrainage eine Kompression in Form von Bandage oder Strumpf getragen worden?
    Es ist allseits bekannt, dass die Wirkung der Lymphdrainage nur in Verbindung mit Kompression gehalten werden kann.


    Wir sind z. B. ein Akutkrankenhaus MIT Wundstation und lymphologischer/phlebologischer Abteilung.
    Aber wir liegen im sonnigen Süden (das mit der Sonne klappt grad nicht so ganz ;( )
    Bei uns kann man stationär diese erwähnte Behandlung durchführen.


    Wobei 4-5 Wochen sowie 3xtgl. Lymphdrainage wohl etwas übertrieben sind.

    Während der 1-stündigen Lymphdrainage wird manchmal nur das betroffene Bein behandelt, machmal von einer anderen Therapeutin beide Beine. Was ist sinnvoll?


    In der Vorstellung bei Registrierung ist zu lesen, dass 1/2 std Lymphdrainage verschrieben wurde, jetzt 1 Stunde.

    Was ist nun richtig?


    Bei postoperativer Schwellung nach Krampfader OP wird meist 1/2 Std. Lymphdrainage am betroffenen Bein verschrieben, das deckt sich auch mit der ersten Aussage.


    Dann wird der Therapeut auch nur das betroffene Bein behandeln.
    Warum jetzt eine ganze Stunde behandelt wurde, erschließt sich mir nicht wirklich.


    Zum Kompressionsstrumpf: wenn einseitig das Sprunggelenk mit 1,5 cm Schwellung betroffen ist, muss nicht das ganze Bein bestrumpft werden.

    Ob ich das jetzt befriedigend beantworten kann?
    Fakt ist, dass das Anlegen eines lymphatischen Kompressionsverbandes reine Übungssache ist. In der Ausbildung haben wir 4 Wochen lang geübt, geübt, geübt ..... bis es prüfungsbereit war.
    Wenn man diese Übungszeit in Betracht zieht, wie soll ich jetzt hier schriftlich erklären, wie das "auf die Schnelle" geht mit dem Bandagieren.
    Am einfachsten ist es, sich an einen ausgebildeten Lymphtherapeuten mit der Bitte zu wenden, es doch mal zu zeigen.
    Aber da reicht nicht einmal. Auch nicht ein paar mal. Das muss immer wieder geübt werden.


    Jetzt zum Zug: ich "ziehe" überhaupt nicht. Über Stülpa, Watte, "lege" ich die Kurzzugbinde und "streiche die Luft aus der Binde". Mit viel Übung tagtäglich habe ich eine Fertigkeit darin entwickelt, die die Patienten überzeugt. Und die Bandage am Bein komfortabel tragen läßt.


    Jetzt kommen wir zum springenden Punkt:
    unsere Chefärztin fragte mal: was ist die richtige Kompressionsversorgung/Bandage?


    Antwort:
    die Kompressionsversorgung/Bandage, die der Patient am Bein belässt. Was hilft mir der "richtige" Druck, was die Feststellung/Vermutung, dass ich KKL 1,2 oder gar 3 "geschafft" habe, wenn Patient nach 2 Std. die Bandage entfernt, weil er es nicht darin aushält, es drückt, zu eng, zu weit, zu rutschig ist.
    Fensterchen, Rauten, gegens Licht halten 8| ???


    Mir reicht es, wenn ich es schaffe, mit dem Druck "meiner" Bandage am drauffolgenden Tag mind. 2cm im Umfang reduziert zu haben.
    Und jetzt kommt noch dazu, dass das Anlegen der Bandage reine Handarbeit ist. Bei jedem Handwerk ist Talent wichtig. Außerdem hat es wohl jeder Lymphtherapeut anders gelernt. Es gibt also viele Techniken, meine ist nicht die allein seelig machende.
    Aber ICH komme halt mit meiner gut zurecht.
    Sagen die Patienten. Und das ist mir das Wichtigste ^^

    Meine Befürchtung ist aber, dass die Chemo dann an die Lymphknoten nicht so gut hinkommt, da ja alles abgebunden ist


    Die Angst ist unbegründet.
    Die Kompression soll ja bewirken, dass die Flüssigkeit, die bis jetzt ungehindert nach außen ablief oder sich zum "Ei" formte, wieder dorthin kommt, wo sie hingehört: in den Körper. Diese Flüssigkeiten gehören über die Lymphbahnen abdrainiert. Irgendwie hat das dein Körper nicht begriffen, also muss von außen mit der Lymphdrainage und - ganz wichtig - Kompression nachgeholfen werden.
    Wird immer punktiert - läuft eben immer Flüssigkeit nach. Das ist eine Endlosschleife. Unterbrich diese Entlosschleife mit Lymphdrainage und Kompression und alles wird gut. Die Erfahrung gibt uns, die wir mit der Lymphe arbeiten, Recht.


    Auf unserer Station haben wir schon mancher Lymphe gezeigt, wo es lang geht. :thumbup:


    Und: die Chemo sucht sich schon den Weg. Ganz bestimmt.

    Wir dokumentieren grundsätzlich ohne Gesicht.
    Beine im Stehen. Abbildung von den Zehen bis Bauchnabel.
    Einmal von vorne im Stand,
    einmal von hinten im Stand,
    einmal im Stand seitlich rechts, wobei das rechte Bein das zur Fotolinse zeigt, leicht in Vorstellung sein sollte und
    einmal seitlich links und diesmal das linke Bein nach vorn gestellt.


    Dieses "nach vorn stellen" hat den Vorteil, dass man die Unterschenkel (+Innenknöchel) beider Beine im Vergleich sieht.

    Stop, halt, bitte nicht wegwerfen!


    Wie oft haben wir gehört, dass mal wieder die KPE, d. h. die komplexe physikalische Entstauung durchgeführt werden muss, dann geht das los mit täglichem Bandagieren und dem Gejammere, dass keine Bandage hält, alles rutscht, vor allem bei weichem Gewebe und konisch zulaufenden Oberschenkeln.


    Da kann ausgeleierte Kompressionsware wieder hervorgeholt werden und gute Dienste leisten. Je ausgeleierter, desto besser. Drüber gezogen, hält das ganze Gewickelte viel besser und hat keine Chance, sich zu verabschieden.


    Also meine Bitte an Alle, die über Bermudas verfügen oder Strumpfhosen oder auch Oberschenkelstrümpfen, bitte aufheben! Zurechtschneiden kann man sie immer noch.
    Bei Schenkelstrümpfen kann das obere Teil als Stulpe drüber gezogen werden, eventuell hält das.
    Selbst wenn der Strumpf zu eng zum Drüberziehen sein sollte, kann man immer noch längs aufschneiden und das Teil als flächige Unterlage auf die Watte legen und mit breiten Binden drüber wickeln. Das geht natürlich nur mit Flachstrickware.


    Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich wär oft froh, wenn "meine" Patienten MIT alter Kompressionsware anreisen würden, in meiner Bastelstube mach ich da schon was draus!

    Das Ödem haben wir immer durch die wöchentliche Lymphdrainage und Kompression im verträglichen Maße in Schach halten können. Von einem auf den anderen Tag ist nunmehr der Bereich Wade dicker geworden sowie der komplette Fuß,


    Was heißt: Kompression im verträglichen Maße?


    Frage: was wurde bandagiert?
    Knie bis Leiste
    oder vom Fuß bis Leiste? Also komplettes Bein?
    Sorry die Frage, aber ich hab schon alles erlebt...

    ist es normal wenn bei einem Rezept 45 Minuten Lymphdrainge verordnet wird nur 40 Minuten behandelt wird?


    Um jetzt nochmal zum Ausgangspunkt dieser immer wiederkehrenden Frage zu kommen:


    Ja, es ist in Ordnung, dass bei rezeptierten 45 Min Lymphdrainage (oder 30 oder 60 Min) die Vor- und Nachbehandlungszeit Bestandteil der Behandlung ist.
    (siehe Wortlaut Rahmenvertrag unter 6., Link von SteZi Beitrag22)


    Ein Tipp: Wer das nicht richtig findet, kann gerne bei der eigenen Krankenkasse nachfragen, ob die Krankenkassen das so wörtlich niedergeschrieben haben.


    HR hat ganz Recht. Das hier ist ein Patientenforum, die Patienten sind mündig und können beim Verursacher direkt fragen. :!:


    Diese Diskussion zwischen Therapeut und Patient ist unnötig, wir können sie uns sparen.


    Ich wünsche allen ein entspanntes Wochenende ;)
    die Biene