Hallo Herr Dr. Schingale,
das ist ja eine interessante Umfrage, vielen Dank dass Sie das Ergebnis mit uns teilen. Da ich auch gerade vor der Entscheidung stehe mich operieren zu lassen bin ich natürlich sehr daran interessiert zu erfahren wie repräsentativ Ihre Umfrage ist. Denn dass viele der Patientinnen weiterhin Kompression und Lymphdrainage benötigen - wo doch so mancher Operateur aus Erfahrungswerten von weit geringeren Zahlen berichtet, mancher sogar eine Heilung in Aussicht stellt - ist doch sehr erschreckend. Natürlich ist die hohe Non-Response-Rate unschön, und wie Sie bereits angemerkt haben, besteht die Möglichkeit dass dadurch eine Verzerrung stattgefunden hat. Schade dass es also im Bereich der Spekulation liegt, was uns die Antworten dieser Frauen gebracht haben könnte (sei es nun die Spekulation dass diese Frauen nicht geantwortet haben weil sie so zufrieden waren, oder weil sie so ausgesprochen unzufrieden waren).
Ich habe einige Fragen, deren Beantwortung mir bei der Deutung der Umfrage hinsichtlich meiner persönlichen Entscheidung wichtig wären:
Mich würde zunächst interessieren ob Sie Grundgesamtheit (sprich alle Ihre operierten Patientinnen in dem Untersuchungszeitraum) befragt haben oder eine repräsentative Stichprobe gezogen haben, sprich mittels statistischer Verfahren eine Auswahl getroffen haben?
Sie schreiben dass die Operateure von außerhalb kamen. Haben Sie den Faktor "Operateur" generell nicht in die Befragung aufgenommen? Kann eine Korrelation zwischen Operateur und Zufriedenheit ausgeschlossen werden?
Sie schreiben die Fragen konnten "nur mit (...) ja oder nein beantwortet werden" - bedeutet das, dass die Enthaltungen, die im Befragungsergebnis aufgeführt sind, nicht beantwortete Fragen sind? Oder gab es auch eine Möglichkeit "Enthaltung" anzukreuzen?
Sie schreiben dass eine OP nur in Kombination mit einer Ernährungsumstellung sinnvoll sei. Andererseits liest man doch in der Fachliteratur dass das Lipödem nicht diätisch bedingt sei. Heißt das nun, dass bei den Patientinnen dass Lipödem weiter gewachsen ist, so wie es u.U. auch ohne OP gewachsen wäre? Bedeutet das ebenfalls dass ich gute Erfolge haben werde, wenn ich mich anständig ernähre? Besteht eine Zusammenhang zwischen der Gewichtszunahme und den Schmerzen?
Besteht eine Korrelation zwischen den Schmerzen und dem Zeitpunkt der OP? Ist die Zeit die nach der OP bis zum Umfragezeitpunkt vergangen ist für die Bewertung der Schmerzen relevant? D.h. haben bspw. Patienten, die 6 Jahren nach der OP befragt wurden mehr Schmerzen als die, die nach 1 Jahre befragt wurden?
Zu der Bewertung Ihrer postoperativen Behandlung gratuliere ich Ihnen natürlich! Das ist ja ein sehr positives Feedback für Ihr Haus.
Ich weiß, das sind viele Fragen, die ich zu Ihrer Umfrage habe, dennoch freue mich über eine Antwort und bedanke mich für Ihre Mühe.