Lymphödeme seit Treppensturz vor 10 Monaten - wie lange noch?

  • Hallo,


    ich bin 31 Jahre alt und arbeite seit Ende meiner Ausbildung vor knapp 10 Jahren als Arzthelferin in einer hausärztlich internistischen Praxis. Daher bin ich eigentlich kein absoluter Laie. Mein Chef ist auch ein wirklich guter Internist, allerdings möchte ich ihn nicht andauernd mit meinen Beinen belästigen. Daher wende ich mich nun an Euch, in der Hoffnung... ja, was erhoffe ich mir eigentlich? Vielleicht wünsche ich mir einfach, dass mir mal jemand sagt: "Das geht wieder weg"... oder aber "Wenn es noch nicht weg ist, wird es auch nie wieder weg gehen" - Klar, solche Aussagen sind in der Medizin an sich nicht machbar, aber mich befriedigt ein "Sowas KANN auch mal längern dauern" einfach nicht mehr.
    Aber von Anfang an:


    Ende Juni letzten Jahres, zwei Tage vor Quartalsende, stürzte ich in der Früh auf dem Weg zur Arbeit die Treppe hinab. (Leider noch im eigenen Haus, somit kein BG-Fall und ergo Behandlung als Kassenpatient.) Ich schlidderte ein gesamtes Stockwerk auf meinen Schienbeinen herunter, was glücklicherweise ohne nennenswerte Schürfwunde von statten ging. Ich hatte natürlich starke Schmerzen, fuhr aber in die Arbeit (Ich hatte keine Kollegin und konnte meinen Chef zum Quartalswechsel natürlich nicht im Stich lassen) In der Mittagspause ging ich zum Röntgen - wie erwartet nichts gebrochen.
    Die Haut an beiden Schienbeinen fühlte sich taub an und trotz Kühlung hatte ich am Abend, besonders am linken Bein, ein massives Ödem vom mittleren Schienbein bis zu den Zehen, die kaum noch sichtbar waren. Dies behandelte ich mit kalten Güssen und einem Kompressionsverband. Am nächsten Tag war die Haut beider Beine entzündet, woraufhin ich ein Antibiotikum verordnet bekommen habe. Nach zwei Wochen war die Entzündung so weit abgeklungen, die Ödeme waren aber noch vorhanden. Für MLD hatte ich leider keine Zeit (Wie gesagt, keine Kollegin) aber immerhin bekam ich im Dezember endlich Kompressionsstrümpfe verordnet. Nach langem hin- und herüberlegen entschieden wir uns dann doch für Rundstrick, da diese nicht ganz so dick waren und die Ödeme zu diesem Zeitpunkt grenzwertig ausgeprägt waren.
    Nun ist es so, dass die Beine nach zwei-drei Tagen mit Strümpfen schlank sind, lasse ich die Strümpfe aber weg, sind die Ödeme schon nach ein-zwei Tagen wieder da und zwar so stark, dass sich Druckdellen wirklich minutenlang halten. Die tauben Stellen an den Schienbeinen sind nach wie vor vorhanden und werden schlimmer, wenn die Ödeme ausgeprägter sind. Ich hab langsam keine Geduld mehr mit meinen Haxen. Der Sommer kommt und die Vorstellung bei 30 Grad im Schatten mit Kompressionsstrümpfen herum zu laufen, will mir nicht so recht gefallen.
    Gibt es Hoffnung? Gibt es etwas, das ich tun könnte? Kann nach einer so langen Zeit eine Lymphdrainage noch helfen bzw. dauerhaft Linderung bringen?
    Steckt eventuell noch mehr dahinter? Das, was ich von meinen Tibiae tasten kann, wenn die Beine gerade mal nicht geschwollen sind, fühlt sich huckelig und wellig an, nicht so schön glatt, wie früher. Ist das normal oder hat der Orthopäde evtl. eine Fraktur übersehen?


    Bitte entschuldigen Sie die Länge des Beitrags, doch ich musste den über viele Monate aufgestauten Frust einmal heraus lassen.


    Vielen Dank für Ihre Geduld sagt die
    Keltin

  • Hallo Keltin,


    Sie sollten sich einem lymphologisch erfahrenen Arzt vorstellen. Vielleicht ist jemand aus dem Forum in Ihrer Nähe.
    Es ist durchaus möglich, dass Sie primäre Lymphödeme haben, die durch den Sturz manifest wurden. Ohne Untersuchung kann man diese Diagnose aber nicht stellen.

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Ich wohne in München, in einer so großen Stadt sollte sich doch ein erfahrener Arzt finden lassen...


    Herzliche Grüße
    die Keltin

  • Dankeschön! Ich wusste gar nicht, dass die Praxisklinik in Pasing da so versiert ist - für mich war das immer eher eine überwiegend proktologisch tätige chirurgische Praxis, die in letzter Zeit auch phlebologisch tätig ist. Gut zu wissen, dass die sich offensichtlich tatsächlich auskennen (Ich bin da ein Bisschen ein gebranntes Kind, denn so wie sich nicht jeder Endokrinologe mit der Schilddrüse auskennt, kennt sich wohl auch nicht jeder Angiologe mit Lymphgefäßen aus :wacko: )
    Für mich ist das optimal, da ich diese Praxis von meiner Arbeit aus gut zu Fuß erreichen kann.


    Vielen Dank nochmal sagt
    die Keltin