Lymphödem nach Australienreise

  • Hallo,


    2 Tage vor dem Ende einer 3monatigen Australienreise erkrankte ich (am 30. 1.) an einem Erysipel (Schüttelfrost, leichtes Fieber, dann SChwellung am linken Unterschenkel sowie im Fuß). Die austral. Ärztin meinte, es könne sich um einen bakteriell verseuchten Insektenstich oder um einen Spinnenbiss handeln, fand aber keine konkrete Bissstelle. Ich war aber in der Tat am Vormittag vor der Erkrankung in einem subtropischen Regenwald von Moskitos ziemlich zerstochen worden.


    Mir wurden Antibiotika und ein Stützstrumpf verordnet. Dann bekam ich grünes Licht für den zunächst gefährdeten Rückflug.


    Anfang Februar wurde die Behandlung von meinem Hausarzt fortgesetzt, der auch ein Lymphödem feststellte. Inzwischen war der ganze Unterschenkel bis hinauf zum Knie stark geschwollen und gerötet, die Haut fühlte sich heiß an. Durch Umschläge mit dieser intensiv gelben Flüssigkeit (Name ist mir gerade entfallen, kennt aber vermutlich jeder hier im Forum) und später Einreibungen mit Jellin gelang es, die Schwellung stark zurückzudrängen. Sie beschränkt sich seither auf den Knöchelbereich und die Haut über dem Schienbein, die noch rot und heiß ist. Seit Wochen kann ich keine Veränderung dieses Zustands feststellen. Abends ist die SChwellung stärker als morgens, den Stützstrumpf trage ich tagsüber nach wie vor.


    Mein Hausarzt meint inzwischen, das Lymphsystem könne so stark gestört sein, dass ich langfristig mit diesem Handicap samt Strumpf leben muss. Bekannte aus dem medizinischen Umfeld haben mir geraten, einen Tropenmediziner aufzusuchen, weil möglicherweise nur der die eigentliche Ursache für die Krankheit herausfinden kann. Nun habe ich die Überweisung, frage mich aber, ob das wirklich noch was bringt, ganz abgesehen davon, dass ich auf dem Land lebe, wo entsprechende Spezialisten selten sind oder überhaupt nicht vorkommen.


    2 Fragen: Ist der Besuch beim Tropenmediziner sinnvoll? Und wie verhält es sich mit dem Sport: Kann ich mit einem chronischen Erysipel/Lymphödem etc. Bergsteigen, Tischtennisspielen, Radfahren usw.?


    Für Antworten im Voraus vielen Dank


    Thilo

  • Hallo Thilo !
    in Kürze : 1) Ein schweres Erysipel kann ein Lymphödem auslösen ( Ist nicht das gleiche !)
    2) Wenn das Bein jetzt noch gerötet ist wäre eine Laboruntersuchung ( BB,CRP,BKS) sinnvoll. ( Noch floride Entzündung ?)
    3) Eine Tropenkrankheit erscheint mir unwahrscheinlich( Nach meinem Wissen keine Filariasis in Australien)
    4) Dringend rate ich zur Vorstellung bei einem Lymphologen da die bisherige Therapie des mutmasslichen Lymphödems mit nur Kompression
    unzureichend ist . Je früher die optimale Threpe beginnt .je besser

  • Hallo Thilo,


    ich hatte bereits zweimal ein Erysipel (und habe davon ein Lymphödem zurückbehalten) und bin jedesmal im Krankenhaus gelandet, da dieses antibiotisch (am Besten per Infusion behandelt werden MUSS!!! Wurde Dir Blut abgenommen? Wenn nein, sollte dringend der CRP-Wert gemessen werden, denn dieser gibt Auschluss darüber ob die Entzündung noch aktiv ist oder nicht. Wenn Du noch Schmerzen hast oder das Bein rot und wärmer ist als das andere sollstest Du so schnell wie möglich zum Arzt gehen!!!


    Ich habe beide Male Monate gebraucht bis ich wiederhergestellt war und es war jedesmal eine Quälerei. Antibiotikum der Wahl ist Penicillin. Solltest Du dagegen allergisch sein (wie ich es bin), ist Clindamycin das Mittel der Wahl (wogegen ich ebenfalls allergisch bin)... Bitte nimm das nicht auf die leichte Schulter!


    Und wenn Du Fragen hast, melde Dich, ja?

  • Vielen Dank für eure Antworten. Ich denke also, ich such mir einen Lymphologen.


    Eine Antibiotika-Behandlung war ja schon in Australien begonnen worden und wurde dann hier fortgesetzt. Und es wurde ja auch deutlich besser, nur inzwischen hat sich das (seit ca. 6 Wochen) alles auf einen dauergeschwollenen Knöchelbereich mit Rötung und ein nach wie vor rötliches und etwas heißes Schienbein reduziert. Lymphdrainagen habe ich auch hinter mir, die brachten aber nicht viel. Vor ein paar Tagen wurde mein Blut noch mal getestet, dabei ergaben sich keine Werte, die auf irgendwelche weiterhin vorhandenen Entzündungen hinwiesen (obwohl der äußere Anschein den Eindruck erweckt, es wäre noch entzündet).


    Darf ich noch mal die Frage nach den sportlichen Aktivitäten stellen? Schaden die eher oder nützen sie vielleicht sogar?


    Gute Nacht


    Thilo

  • Hallo Beta,


    ich bin etwas erstaunt ob Ihrer Antwort. In dem anderen Beitrag zur Liposuktion hatten Sie ein Lymphödem verneint.
    Oder habe ich da was falsch verstanden?


    Guten Morgen!


    Doch, seit der zweiten Wundrose habe ich ein Lymphödem am linken Bein. Es tut mir leid, wenn ich das nicht deutlich genug geschrieben habe...

  • Guten Morgen Beta,


    dann ist es mir nun klar. Im Nachhinein kann man nun nicht mehr sicher sagen, ob das Lymphödem Folge der Erysipele ist oder ob die Erysipele wegen einer vorbestehenden Schwäche des Lymphabflusses entstanden sind. Da wäre eine Lymphszintigraphie vor Liposuktion hilfreich gewesen.