viele medizinische fragen

  • gerade habe ich in einem artikel der düsseldorfer klinik (http://www.uniklinik-duesseldo…Lymphdemss07.pdf?id=10839) gelesen, dass ein primäres lymphödem mit 60%iger wahrscheinlichkeit beiseitig auftritt und das dies auch zu unterschiedlichen zeitpunkten geschehen kann. desweiteren steht dort, dass es in schweren fällen bis zum oberschenkel hochgeht. dann sind die vier verschiedenen stadien beschrieben. und es wird gesagt, dass es durch ungünstige einflüsse auftreten kann. nun meine fragen:



    mein einseitiges ödem geht bis unters knie und ist erstmals im märz 08 aufgetreten, dann von alleine verschwunden, nach einem jahr (feb 09) wieder aufgetreten und seitdem beständig. kann man dann sagen, dass ich 08 in stadium 2 war und nun im dritten bin? hätte es sein können, dass ich bei sofortiger behandlung mit mld und bestrumpfung im zweiten stadium geblieben wäre?


    zwar meine ich, dass einer der ärzte hier im forum geschrieben hat, es gäbe kein zusammenhang, aber der artikel hat mich sehr verunsichert. kann man feststellen oder vermuten, wie groß die chance ist, dass sich auch an meinem anderen bein ein lymphödem entwickelt? und wie wahrscheinlich es ist, dass es sich bis zum oberschenkel ausbreitet? könnte ich das irgendwie durch vermeiden "ungünstiger einflüsse" verhindern? was zählt man außer unfällen und ops dazu? bei mir ist es beide male nach starkem muskelkater vom sport aufgetreten, zählt auch das zu den ungünstigen einflüssen?


    außerdem habe ich hier im forum gelesen, dass histamin durch dilatation der gefäße die ödeme positiv beeinflusst. zur heuschnupfenzeit nehme ich antihistaminika ein, können diese dann eine verringerung des ödems bedingen?


    dann habe ich in einem weiteren thema gelesen, dass über den einfluss von alkohol diskutiert wurde. allerdings schienen mir die meinungen, auch die der ärzte, etwas auseinander zu gehen. ich weiß, alkohol führt zu diurese und gefäßdilatation und, dass natürlich auch der umstand bei gesellschaftlichen anlässen oft im sitzen alkohol zu trinken (wie dr. netopil schrieb:)) seine auswirkungen hat, aber wie schädlich ist es nun tatsächlich, wenn ich jeden abend meine ein, zwei biere trinke? rauchen hat aber keinen direkten einfluss auf die lymphgefäße? und indirekt über den einfluss auf die blutgefäße?


    so, noch eine letzte frage: ich habe hier im forum nach dem zusammenhang von der antibabypile und einem primären lymphödem gesucht, aber keine zufriedenstellende antwort gefunden. kann ich jegliche pille nehmen oder gibt es welche, die zu einer verschlimmerung führen können? (als das ödem im feb diesen jahres auftrat, habe ich die pille nicht genommen).


    bitte enschuldigt/entschuldigen sie, wenn meine fragen schon hier gestellt wurden, aber ich habe es nicht geschafft, alle themen durchzuschauen. und zudem habe ich auch noch so viele fragen, aber es wäre dennoch schön und sehr hilfreich, wenn ich sie beantwortet bekäme:)


    liebe grüße und schon mal im voraus vielen dank für die antworten, helena

  • Hallo Helena !
    - soweit aus der Schilderung beurteilbar waren Sie bie Feb. im Stadium I jetzt II.( Das Latenzstadium heißt O )
    - Grundsätzlich gilt auch für das lymphödem : je früher behandeln je besser
    - Die Möglichkeit das auch das andere Bein betroffen wird besteht -- aber nicht 60 % Ein Lymphfunktionsszintigraphie würde weitere Informationen liefern.
    - Die Ausdehnung ist bei "Zusatzereignissen" wie Ops , Unfälle, Erysipele .. möglich. Prozentsätze kann man nicht nennen.
    - Antihistaminika wirken nicht direkt auf ein Lymphödem
    - Alkohol wirkt sich bei manchen Patienten auf das Lymphödem aus -- beobachten !!
    - 2 Bier a o,5 L pro Tag würde den gesundheitlich unbedenklichen Alkoholgenuß überschreiten.
    - Rauchen ist insgesamt so gesundheitsschädlich , dass es auf die fehlende Wirkung auf das Lymphödem nicht ankommt !
    - Die Pille kann sich individuell verschlechternd auf ein Lymphödem auswirken ,ggfs. Präparatewechsel.

  • Bezüglich Antihistaminika: kein positiver Effekt auf das Lymphödem, sie verhindern nur, dass die entsprechenden Empfänger(Rezeptoren: H1 und H2-Rezeptoren) blockiert werden, so dass die Wirkung von Histamin nicht voll wirksam werden kann(maximale Erweiterung der Gefäße und damit auch Verschlechterung der Ödeme) wobei bei Heuschnupfen nur die Rezeptoren im Nasen-Augenbereich angesprochen werden.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/