Anzahl Bestrumpfung ein halbes Jahr nach Reha

  • Hallo zusammen,


    als "stille Mitleserin" fühle ich mich hier schon eine ganze Weile gut aufgehoben, nun habe ich aber selbst eine für mich sehr wichtige Frage...... Gestern teilte mir mein Sanitätshaus mit, dass die Krankenkasse mir die Wechselversorgung abgelehnt hat. Das heisst, eine Flachstrick KKL 2 habe ich bekommen, die zum wechseln ist "gestrichen". Darauf hin habe ich den Sachbearbeiter angerufen und der sagte mir dann doch tatsächlich, dass ich selbst diese eine auch nur aus Kulanzgründen bekommen hätte, da ich im Februar - während meiner Reha in Bad Nauheim - ja schon 2 bekommen hätte und die müssten 1 Jahr halten. Ich habe diese 2 "Panzer" wirklich gebraucht - brauche ja nichts vom waschen und trocknen erzählen - und sie sind einfach "auf". Ich meine..... auch die Kompression ist hin. Ich komme mit einer einzelnen einfach nicht mehr zu recht und habe versucht es ihm zu erklären, aber er steht auf dem Standpunkt das die Kompression ein Jahr anhält, wenn man zwei hat. Ich krieg da echt die Krise!!! Er hat mir nun vorgeschlagen, dass ich mir beim Arzt oder im Sanihaus eine Bescheinigung holen sollte das die alte Bestrumpfung hinüber ist und die will er dann dem medizinschen Dienst vorlegen. Die Bescheinigung habe ich und werde sie ihm am Freitag persönlich auf den Schreibtisch legen und würde ihm sooooooo gerne noch ein "paar Takte" dazu sagen..... Kann mir jemand einen Tipp geben???


    Gruss Ellen

  • Hallo Ellen,


    schön, dass Sie Ihre Bestrumpfung so konsequent tragen. Normalerweise ist es so, dass Sie pro Jahr 2 neue Garnituren Bestrumpfung genehmigt bekommen.
    Die Hersteller geben eine Garantie für die ausreichende Kompression nur für 6 Monate Tragezeit. Die ist erst nach 1 Jahr für beide Versorgungen aus Bad Nauheim abgelaufen. Folglich benötigen Sie dann erst wieder 2 Versorgungen aus hygienischen Gründen.


    Argumente Ihres Arztes könnten sein, dass durch starkes Schwitzen oder durch berufliche Beanspruchung (körperliche Belastung) der Verschleiß
    einfach höher ist oder auch starke Änderungen der Umfänge (Gewichtsabnahme z.B.). Ich hoffe, dass Sie Erfolg haben.
    Eigentlich sollte man die Entscheidungsträger mal fragen, ob sie auch mit 2 Paar Socken über das Jahr kommen (wohl eher unwahrscheinlich).

  • Guten Morgen Frau Dr. Netopil,
    völlig richtig, allerdings haben wir auch schon so argumentiert und die Entscheidungsträger hatten damals argumentiert, dass sie sich die Socken selber kaufen und nicht von der Kasse bekommen. In den meisten Fällen geht eine Nachversorgung als Doppelversorgung aus hygienischen Gründen durch, manchmal aber nicht und es wird vom Patienten erwatet, dass er 1-2mal eine Versorgung selbst zahlt.
    Noch eine schöne restliche Woche

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo Herr Dr. Schingale,


    das Argument mit "Socken" selber kaufen lässt sich aber schnell entkräften, da wohl keiner Socken zu 600-700 Euro (flachgestrickte Strumpfhose) trägt.
    Mit der Eigenleistung das kann man in vielen Fällen schon erwarten und wird auch von einigen Patienten praktiziert , allerdings natürlich stark abhängig vom Gehalt (bei 800-1000 Euro /Monat sicher kaum möglich).
    Ich wünsche Ihnen ebenfalls ein schönes Wochenende.

  • Guten Abend Frau Dr. Netopil,


    erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort. Hm, theoretisch ist es ja dann wohl so, wie der Sachbearbeiter es mir geschildert hat und ich kann nur hoffen, dass es ich es ihm - bzw. dem medizinischen Dienst - begreiflich machen kann das die Praxis etwas anders aussieht. Den Vergleich mit den Socken habe ich ihm schon genannt, er hat netterweise nicht geantwortet das er sich diese selbst kauft, ich hatte eher das Gefühl das es ihn ein wenig nachdenklich gestimmt hat, nachdem ich ihm zuvor schon versucht habe zu schildern das es durchaus an jedem Abend ein Gefühl der Erleichterung sei, den "Panzer" konsequent getragen zu haben, aber sicher nicht immer ein Vergnügen ist, wenn man an schlechten Tagen das Gefühl hat - darunter- Stunde um Stunde mehr "aufzuplustern", sich sicher noch verschwitzter fühlt als man ist (Hitzewellen) und sich einfach nur noch "befreien" möchte und irgendwie ja auch für das Selbstwertgefühl sehr wichtig ist, dass man sich wenigstens täglich "frisch" fühlt. Nun, ich werde die erste Bescheinigung, morgen... - nicht wie von ihm gewünscht - an der Info abgeben - sondern ihn persönlich aufsuchen, in der Hoffnung ihm noch mal das ein oder andere erklären zu können. Ich werde berichten.....


    Mit freundlichen Grüßen


    Ellen

  • Ist so nicht richtig. Es hat nicht jeder die Möglichkeit sich in der gesetzlichen versichern zu lassen. Einige ältere Selbständige können nicht mehr in die gesetzliche wechseln und zum Anderen gibt es einige Berufsgruppen, die müssen in die Privatkasse, um nicht doppelt versichert zu werden. Und nicht jeder Privatversicherte ist reich.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • na gott sei dank wird niemand gezwungen sich privat zu versichern.. die wahl trifft also jeder für sich allein.. und wer sich dafür entscheidet hat dann in der regel auf die finanziellen mittel die anderen eindeutig fehlen!


    Dem möchte ich ebenfalls widersprechen! Das ist ein Klischee und unfair!!! Ich war immer privat versichert (über die Eltern). Als ich mich selbst versichern konnte wollte ich in die gesetzliche aber da hätte ich als Freiberuflerin zwischen 450 und 650 Euro im Monat zahlen müssen! Für weniger Leistungen als die private! Selbst als ich nochmal angefangen habe zu studieren weil ich meinen alten Beruf nicht mehr ausüben konnte und als ich arbeitslos war DURFTE ich nicht wechseln. Es hiess, dass selbst wenn ich Hartz4 beziehen würde, nur einen Zuschlag bekommen würde, aber in keinem Fall wechseln könnte. (Bitte hier keine Gegenargumente, da ich das vielfach mit Krankenkassen, Sozialarbeitern und Behörden durchdiskutiert habe und es stimmt!).


    Nun bin ich angestellt und habe erfahren, dass ich durch die Einführung des Gesundheitsfonds automatisch pflichtversichert werde, also keine freie Wahl mehr sondern Pflicht, obwohl ich bis zu diesem Jahr nicht durfte...


    Tja, positiv daran ist, dass ich nun endlich zwei Paar Strümpfe im Jahr bekomme ohne kämpfen zu müssen und am Ende des Monats etwas mehr Geld habe. Negativ ist, dass ich als Frau mit mehreren chronischen Erkrankungen (Lip-Lymphödem, Asthma, Schilddrüsenunterfunktion) nicht mehr so ohne weiteres zu meinen halbjährlichen Kontrollterminen gehen kann...


    Andererseits bekomme ich Geld für das Sportprogramm das ich sowieso schon seit Jahren durchziehe...


    Also bitte nicht alle Privatversicherten über einen Kamm scheren - das ist nicht fair!

  • Hallo Ellen,


    ich drücke dir die Daumen!! Ich bekomme alle 4 Monate neue Strümpfe jeweils 1 Paar außer im sommer dann da ich da immer zur reha bin 2 Paar - ohne jedes Problem mit der Kasse.
    Sollte mir mal jemand von der kasse sagen man solle Flachstrickstrümpfe selbst zahlen dem würd ich vermutlich etwas erwidern was mir eine Klage bescheren würde.. Habe aber auch noch nie von jemanden gehört das so ein Unsinn erzählt wurde.
    Das ginge über die eigenverantwortung die jeder tragen muss auch deutlich hinaus. Könnte sich sicher kaum jemand leisten.


    Gruß Barbara


    Hallo Barbara,


    danke für s Daumen drücken, ob es geholfen hat werde ich wohl erst Ende nächster Woche erfahren. Gestern habe ich dem Sachbearbeiter die Bescheinigung des Sanitätshauses gebracht aus der hervor geht das die Kompression der "alten" Strumpfhosen nicht mehr ausreicht. Ich habe dann auch nochmals versucht ihm zu erklären, dass eine einzelne nicht ausreicht. Er sagte darauf hin , dass dies jetzt die absolute Ausnahme sei und ich beim nächsten Mal keinesfalls mehr eine zweite bekommen würde. Nun, daran möchte ich jetzt noch nicht denken. Auf jeden Fall habe ich es noch nicht schriftlich, weil er die Unterlagen noch dem Medizinischen Dienst vorlegen müsste. Bin noch etwas skeptisch, aber muss wohl abwarten. Was mich halt von Anfang an ein wenig verärgert hat, war die Art und Weise wie er so manches rüber gebracht hat. Z.b. das ich die bisher einzige Patientin sei, die eine Wechselversorgung beantragt hat, oder - das er (und das wörtlich) eh schon sauer ist - da es in letzter Zeit wohl eine Modeerscheinung sei, Flachgestrickte zu verordnen und das fand ich schon ganz schön krass. An diese "Ansage" per Telefon habe ich ihn dann nochmal erinnert und ihn gefragt, ob er sich diese "Mode" denn mal anschauen möchte..... Natürlich wollte er nicht... Zumindest sind wie beiderseits höflich geblieben, es war mehr eine Diskusion. Was auch immer jetzt dabei rauskommt, hoffe ich das auch bei ihm etwas hängen geblieben ist.


    Gruß Ellen

    Einmal editiert, zuletzt von Ellen1960 ()

  • Irgendwie bin ich jetzt doch wieder deutlich verwirrt. Denn mir wurde ganz deutlich gesagt, dass man alle halbe Jahr eine neue Versorgung bekommt, auch die zum wechseln.
    Alles andere macht ja auch keinen Sinn, wenn die Kompression nur ein halbes Jahr garantiert wird. Ich werde jetzt eine neue beantragen, denn meine jetztige hat ganz eindeutig massivst nachgelassen, da ich sie täglich etwa 10-12 Stunden trage. MAl schaun was meine KK dazu sagen wird.