Lymphzintigrafie

  • Hallo,


    ich bin ganz neu hier und auch in dem Thema Lymphödem. Ich war routinemäßig bei meinem Hausarzt und der sagte ich hätte etwas Wassereinlagerungen. Ich sollte mal zu einem Lymphspezialist gehen. Auf der Überweisung habe ich dann Lymphödem gelesen. Ich war heute dort und der Arzt sagte, ich sollte eine Lymphzintigrafie machen lassen. Er empfiehlt mir Dr. Brauer in Emmendingen. Hier im Forum habe ich schon einiges darüber gelesen. Aber mein Arzt sagte, dass die Krankenkasse das nicht übernehmen würde. Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht? Ist das wirklich notwendig und was kostet so etwas?

  • Hallo Cora,



    Ich hatte im August dieses Jahres auch eine Lymphzintigrafie.Diese Untersuchung wurde ganz normal von der Krankenasse bezahlt . Sie ist doch für die Diagnosestellung sehr wichtig .Bin von einem Phlebologen zu dieser Untersuchung überwiesen worden .



    LG Paulanett

  • Hallo Cora,


    ich war im Juni bei Dr. Brauer in Emmendingen, genau für diese Untersuchung. Ich hab mir eine Überweisung bei meinem Hausarzt geholt und die Kasse hat sich bis heute nicht bei mir gemeldet daß sie irgendwas nicht bezahlen würde. Allerdings war bei mir die Wassereinlagerung schon massiv. Erste Maßnahme war MLD, dann kam der Lymphologe dazu, dann die Kompressionsstrümpfe und dann erst der Vorschlag der Lymphszintigraphie. Ich weiß nicht ob die Kasse da Unterschiede macht in welchem Stadium man ist. Die Lymphszintigraphie dient als Nachweis (auch für die Kasse) daß du nicht (nur) zu dick bist sondern daß dein Lymphsystem zu langsam arbeitet. So hab ich das auf jeden Fall verstanden. Die Untersuchung ist etwas zeitaufwändig, aber nicht schlimm. Du bekommst eine radioaktive Flüssigkeit zwischen die Zehen (bei mir sind nur die Füße betoffen) gespritzt, anschließend mußt du die Lymphe in Bewegung bringen. Du bist auf dem Laufband, ca. 35 min bei 4 km/h. Hört sich schlimm an, ist aber machbar. Ich hätte es mir auch nicht zugetraut, war aber hinterher ganz stolz auf mich, daß ich durchgehalten habe. Die Bewegung der Lymphe wird aufgezeichnet, anhand der radioaktiven Flüssigkeit ist die Lymphe dann sichtbar und somit meßbar. Der zweite Teil der Untersuchung ist dann bequemer. Du liegst bequem und das Gerät läuft über dich drüber bzw. knapp an dir vorbei. Es ist ein Spezialgerät mit Spezialkamera die den Lymphfluss aufzeichnen kann. Ich denke für den Arzt ist es gefährlicher wie für dich selbst. Es gibt ein paar Regeln die du beachten mußt wegen der radioaktiven Flüssigkeit, aber Dr. Brauer erklärt dir alles ganz genau. Er ist übrigens auch Mitglied dieses Forums, ich hab schon Berichte von ihm hier gelesen, du findest ihn bestimmt wenn die auf Mitglieder suchen gehst. Ich bin mir sicher, daß er Dir auch Fragen im Vorfeld beantworten kann. Schreib ihn doch einfach direkt an. Er ist Fachmann auf seinem Gebiet. Ich hoffe ich konnte Dir mit meinem etwas ausführlicheren Beitrag etwas helfen. Ich bin froh die Untersuchung gemacht zu haben, somit weiß ich daß mein Lymphsystem wohl schon von Geburt an immer etwas zu langsam war, es hat allerdings über 40 Jahre gebraucht bist es tatsächlich gesagt hat, ich kann und mag nicht mehr, hilf mir.


    LG Christel

  • Hallo Cora,


    meistens kann die Diagnose Lymphödem (ob primär oder sekundär) klinisch gestellt werden.
    Nur in Anfangsstadien oder bei unklaren Ödematisierungen kann die Lymphszintigraphie hilfreich sein.
    Auch bei Lipödemen macht man mitunter diese Untersuchung um eine Lymphabflussstörung auszuschließen.
    Wenn die Indikation entsprechend vom Arzt gestellt wird, übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten und da ist es meines Wissens egal, wo die Untersuchung durchgeführt wird.
    Herr Dr. Brauer führt diese Untersuchung wie schon beschrieben standardisiert (mit Laufbandbelastung) durch und ist sehr erfahren.

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich hab meiner Krankenkasse eine E-mail geschrieben und um eine Stellungsnahme gebeten.


    Das haben sie geantwortet:




    Die Lymphszintigraphie ist grundsätzlich eine Leistung der AOK.


    Allerdings ist zur Diagnose eine Lymphödems diese teure und ein Stück weit belastende Untersuchung (radioaktive Marker) nur in wenigen Fällen wirklich zwingend notwendig, zum Beispiel wenn das Lymphödem von anderen Ödemen mit den herkömmlichen Untersuchungen nicht ausreichend sicher differenziert werden kann. Bei primären Lymphödemen ist, so einige Fachleute nur etwa in 1% der Fälle eine Szintigraphie angezeigt.


    Schlußendlich kann nur der behandelnde Arzt entscheiden, ob eine derartige Untersuchung, auch aus wirtschaftlicher Sicht, zwingend erforderlich ist.


    Ich nehme an, dass die Untersuchung unter Beachtung des Wirtschaftlichkeitsgebotes wohl nicht zwingend für die Diagnose erforderlich ist. In diesem Fall ist die Aussage Ihres Arztes korrekt, wir müssen die Leistungen ausreichend erbringen, aber dürfen das Maß des Notwendigen dabei nicht überschreiten.




    Naja, da ich (im Moment) eigentlich keine Bewerden habe, wird die AOK wohl die Kosten nicht übernehmen. Aber ich werd da noch mal nachhaken. Ich kann ja wohl nicht drauf warten, dass es schlimmer wird und es dann von der KK übernommen wird?!


    LG

  • Hallo Cora ,


    die Antwort der Krankenkasse ist schon korrekt, wenn Sie meine Antwort vergleichen.
    Es gibt auch außer dem Lymphödem verschiedene Möglichkeiten warum Schwellungen auftreten können (hormonell oder medikamentös bedingt, Venenerkrankungen, orthostatisches Ödem......).
    Diese Diagnostik ist erst einmal harmloser und kostengünstiger als eine Lymphszintigraphie.
    Wenn Sie aktuell kein Problem haben, spricht das auch nicht für eine ernsthafte fortschreitende Erkrankung. Da kann man den Verlauf auch erst einmal abwarten und die harmloseren Untersuchungen durchführen