Thrombose beim " Lipödem " was könnte es noch sein ?

  • Aus gegebenem Anlass möchte ich allen Betroffenen mit " Dicken " Beinen , ob nun Lipödem , oder Lymphödem,oder " nur " Übergewicht , oder :ALLES ZUSAMMEN " raten , untersuchen zu lassen , ob nicht auch Thrombose bestehen könnte, oder mal abgelaufen ist .
    Beim Lipödem sieht man die z u s ä t z l i c h e Schwellung des Beines nicht oder nicht richtig , auch die Verhärtungen des ganzen Gewebes , besonders am Unterschenkel - Innenknöchelbereich ist verdächtig , für Venenerkrankungen ,


    Immer wieder stellen sich Patienten vor , die wegen Lipödem behandelt(!?) wurden und eine oft schwere Venenerkrankung hatten : Thrombosen , Postthrombotische Syndrome (= Zustand nach Thrombose ) , Krampfadern , Leitvenen-Überdehnungen , Perforans-Schwächen ( = quer verlaufende Venen, die das oberflächliche und tiefe Venensystem verbinden ! Und im Unterschenkelbereich oft !!! verantwortlich für das OFFENE BEIN sind

  • Hallo Zusammen !


    Ja , diese Ursachen sind oft verantwortlich für Ulzerationen (= offenes Bein).
    Wer Erfahrungen damit hat oder Fragen stellen will - Das Forum hat nun einen eigenen Bereich " Wunde".
    Bin gerne bereit, Fragen zu beantworten und weiterzuhelfen, so gut ich kann :)

  • Hallo zusammen,


    ich erlitt 2007 eine tiefen Beinvenenthrombose, die aber sehr spät erkannt wurde (durch Lipödem?).


    Ich hatte Schmerzen in der Wade, konnte kaum laufen. Der Hausarzt guckte sich das an und fühlte und meinte, das wäre eine Achillisentzündung die nach oben strahlt oder so ähnlich. Die Wade war weder wärmer als die andere, noch glänzte sie. Ich ging wieder nach Hause.


    Da ich nebenberuflich Rettungssanitäterin bin, zweifelte ich stark an der Meinung meines HA und wollte am nächsten Tag einen anderen Arzt aufsuchen. Aber dazu kam es nicht. Die Thrombose "rutschte" in die Kniekehle. Aus Erfahrung (Gott sei dank, ein "Laie" hätte wohl gewartet) fuhr ich nachts in die Klinik. Tiefe Beinvenenthrombose. Im Laufe der Behandlung wurde von 3 verschiedenen Fachärzten Lipödem festgestellt, aber nicht darauf eingegangen (wegen der laufenden Thrombosebehandlung). Da ich "so spät" behandelt wurde, ist ein Venenästchen schon dicht.


    Meine Vermutung jetzt, mit heutigem Wissensstand: Die Thrombose war vielleicht untypisch, da das Lipödem die Sache vielleicht schwieriger machte zu erkennen. Auch war ich sehr enttäuscht, wie ich jetzt sagen kann, dass auf das Lipödem auch nicht eingegangen wurde. Von keinem der Ärzte. Also auch keine Behandlung. Ich vermute, dass der Kenntnisstand noch nicht so weit war.


    Naja, auch so kann eine Thrombose übersehen werden.

    Wer mich dick nicht mag, hat mich dünn nicht verdient!

  • Liebe Claudia, immer wieder haben wir mit solchen Tragödien zu tun ! Das hätte auch schief gehen können !


    Beim Lipödem und Beinschmerzen IMMER zuerst an eine Thrombose denken - denn die bringt einen um...der Rest tut " nur " weh und hat Zeit mit der Diagnose .
    Die Thrombose ist hie^r schwerer zu diagnostizieren, da auch der Duplex nicht sicher ist , wegen der Dicke des Beines !


    Glück gehabt ," es hat ja nochma jut jejangen..."sagt wohl der Kölner.
    Alles Gute


    Ihr Ullrich Katz

  • Vielen Dank.


    Die wirkliche Tragödie war, dass die Ärzte sich auch mit der Therapie nicht einig waren. Zumal ich noch bei der anderen Wade kurze Zeit später noch eine Thrombophlebitis bekommen habe. Auf Marcumar wurde ich dann eingestellt. Aber erst einmal haben die Ärzte mich "rumlaufen" lassen. Bewegung tut gut sagt der eine, der andere sagt, Beine hoch.


    Ich für mich habe dann entschieden, Beine hoch. Nicht nur, weil ich es so gelernt bekommen habe, sondern weil es mit gut tat. Hatte Höllenschmerzen beim Laufen.


    Und nun im Rückblick: Wenn schon von den genannten drei Fachärzten (siehe über mich im Profil), ALLE Lipödem diagnostiziert haben, warum wurde ich nicht behandelt, warum wurde mit mir nicht gesprochen?!


    Erst nach dem TV-Beitrag von SAT 1 wurde ich schnell hellhörig und suchte sofort meinen FA für Innere Medizin auf, der mich damals super während der Thrombose behandelt hat. Und ich "fand" auch die alten Befunde, weil ich ihm alles mitbringen wollte.


    Er war der einzigste damals, der direkt an Thrombose gedacht hat. Es gibt halt auch untypische und in meinem Fall war es halt nicht so schnell zu erkennen durch Lipödem.


    Hoffe, dass alle Mitglieder auf ihren Körper hören und sich nicht abspeisen lassen, wie ich mit der Aussage: bei Thrombose ist die betroffene Seite wärmer als die andere und würde glänzen. Sofort zur Vorsicht bei einem entsprechenden Venenspeziallisten vorsprechen.

    Wer mich dick nicht mag, hat mich dünn nicht verdient!

  • Thrombosen wachsen , wenn sie damit ins Bett gehen, oder beim Hochlagern !
    Ein einziger fester Kompressionsverband hilft meist SOFORT !!! und der Schmerz wird geringer , und die Venen werden schneller wieder frei - rekanalisieren -
    wenn sie mal wieder Beschwerden haben , melden sie sich...

  • ... ich hab jetzt eine ganze menge hier über thrombosen und "offenes bein" gelesen und bin ans grübeln gekommen ... zur vorgeschichte ... vor ca. 2 jahren war ich beim hausarzt, weil ich eine schmerzende stelle im rechten unterschenkel hatte, rot verfärbt und warm ... mein hausarzt diagnostizierte thrombophlebitis ... das wäre nix schlimmes ... ich sollte das ganz gut kühlen - quarkwickel und normal bewegen ... das wird schon wieder ... nu ja, wenn der arzt es so sagt ... :rolleyes: ... nach zig quarkwickel hauptschmerzen weg ... dafür der knöchel täglich geschwollen - mehr oder weniger stark ... ende letzten jahres war ich dann doch angenervt, von den geschwollenen knöcheln (beidseitig, nur rechts immer schlimmer wie links) und hab auf eine überweisung zum phlebologen bestanden ... anfang dezember l.j. termin gemacht ... diagnose liplymphödem und am rechten unterschenkel bedingt durch die thrombophlebitis eine vorstufe zum offenen bein (braun eingefärbt, vene hart und dick, haut geschlossen) ... na super ... :thumbdown: ... es wurde ein zinkverband angelegt und nach 3 tagen sollte ich wieder kommen ... okay, 3 tage später hin und mecker bekommen, das der verband nach unten gerutscht ist ... na nach hause fliegen kann ich schlecht und arbeiten muss ich ja auch ... okay, dann eben kompressionsverband und so schnell wie möglich kompressionsversorgung ... mir wurde einmal gezeigt, wie ich wickeln soll und das täglich, bis ich die versorgung hab ... okay ... gesagt getan ... nun hab ich ja 6 monate darauf gewartet das meine versorgung endlich fertig ist (kniestrümpfe mit leggings), was aber ein anderes thema ist ... habe aber die kniestrümpfe seit mitte januar täglich getragen und nicht mehr gewickelt ... seit dem ich die leggings habe, trage ich halt beides, vom aufstehen, bis zum schlafen gehen ... ich soll ende des jahres bei meinem phlebologen einen kontrolltermin vereinbaren ...


    ... nun meine frage ... müsste diese eine stelle, als da wo die vorstrufe zum "offenen bein" nicht mit der zeit "besser" werden ??? es gibt tage, da juckt die stelle sehr dolle und ich muss mich beherrschen, nicht alles wund zu kratzen ... reicht die kompressionsversorgung aus oder müsste noch was anderes gemacht werden ???


    lg
    sambiene

  • Zinkleim-Verband bei Beinschwellung ist Blödsinn : wenn das Bein dünner wird, eigentlich nach wenigen Stunden bei guter Kompression, muss der Zinkleim-Verband rutschen und die Wirkung lässt nach-wie bei Ihnen.
    Und Diagnose muss genau gestellt werden , wahrscheinlich Cockett-Insuffizienzen... aber das muss man untersuchen, geht nicht im Netz.
    Bei Ihnen erfolgte bisher keine genaue Diagnose,...erst danach kann man die Therapie planen.
    Herzlich willkommen.


    MfG
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Hallo Sambiene,


    Kollege Katz hat bereits alles zur Thrombophlebitis gesagt.


    Zum Juckreiz, der Sie aktuell wohl am meisten plagt, ist wichtig zu sagen, daß Sie sich nicht kratzen dürfen, was Sie offenbar schon vermeiden. Sie können gegen den Juckreiz die entsprechende Stelle gelegentlich mit Fenistil einreiben, aber sollten Ihre Strümpfe dann erst anziehen, wenn das Gel eingezogen ist.
    Weiterhin gibt es verschiedene "Antihistaminka" zum schlucken welche gegen Juckreiz helfen.
    Ansonsten hilft Kühlung, Meiden von Wärme, z.B. kalt abduschen, baden, schwimmen, tauchen..


    Erzähle meinen Patienten immer gerne die Geschichte vom blutrünstigen Robespierre der Neurodermitis hatte und wegen Juckreiz ständig in einer Badewane im kalten Wasser saß und die Todesdekrete unterschrieb.., so was prägt sich immer gut ein :) Hoffe daß es wirklich Robespierre war, Medizingeschichte war im zweiten Semester, das ist lange, lange her.


    Alles Gute


    Dr.med.Bernhard Filipcic

    Dr.med.Bernhard Filipcic