Krafttraining Arm-Lymphödem Stad. I-II?

  • Hallo!


    Ich habe ein nicht besonders schlimmes Arm-Lymphödem nach Lymphknotenentfernung bei Mamma-Ca und Ablatio mammae. Nach der Brustrekonstruktion vor knapp 4 Monaten habe ich meinen rechten Arm wahrscheinlich zu viel geschont. Jetzt habe ich nach MLD und Kompression am rechten Oberarm und Unterarm (dort wo die Muskeln sind) weniger Umfang als links. Das ist einerseits ein wunderbares Zeichen, dass die Therapie wirkt. Andererseits führt dieses muskuläre Ungleichgewicht zu Verspannungen im Nacken und der Schulterregion und beim Sport kann ich einfach viele Sachen nicht machen weil die Kraft fehlt. Ich würde irgendwann wieder gerne z.B. Liegestütze oder einen Yoga-Kopfstand hinkriegen oder 500m Kraul schwimmen können oder andere sportliche Sachen machen, die für 31jährige normal sind.


    Dass dafür Training notwendig ist, ist mir klar. Was die OP betrifft ist das inzwischen auch wieder möglich. Aber was darf ich machen, was Kraft bringt aber das Lymphöfdem nicht schlimmer werden lässt? Ich habe eine komplette MTT- Einrichtung zur Verfügung, leider mit TherapeutInnen ohne Lymphödem-Erfahrung.



    LG Gledi

  • Hallo,


    sofern Ihnen die Operateure nach der Brustrekonstruktion (wie wurde die denn durchgeführt ?) wieder grünes Licht für den Sport geben, können Sie durchaus ein leichtes Krafttraining für Arme und Schultergürtel wieder machen. Dabei sollten Sie eher ein Kraftausdauertraining machen, geringere Gewichte benutzen und lieber die Zahl der Wiederholungen steigern. Sehr schön und individuell lässt sich auch mit Kleinhanteln, Tubes und dem Theraband trainieren.
    Dabei sollten Sie Ihren Arm immer beobachten (Umfang messen!).
    Sicherheitshalber können Sie die Übungen mit einem Armkompressionsstrumpf (KKL 1-2) durchführen.
    Dann wird der Effekt der Muskelpumpe für den Lymphabfluss noch durch den Druck des Strumpfes unterstützt.

  • Bei manifestem Lymphödem Stadium 2 sollte natürlich immer der Kompressionsstrumpf getragen werden, im Stadium 1 (reversibel) reicht es meist bei Belastungen den Armstrumpf zu tragen.
    Bei Liegestützen halte ich auch die Belastung für zu hoch.

  • Zur OP: Ich bekam Anfang August einen Gewebeexpander implantiert, der überwiegend unter der Brustmuskulatur liegt. Mitte Januar soll er gegen das endgültige Silikon-Implantat getauscht werden.


    Thema Strumpf: Ich habe bis jetzt noch keinen. Es hieß erst, dass der Strumpf in der Reha angepasst wird. Da sei das am einfachsten zu machen. Da ich aber seit August um eine Kostenübernahme dieser Reha kämpfe habe ich auch noch keinen Strumpf. Nächste Woche soll ich aber ohnehin zum Arzt, den werde ich auf eine Verordnung ansprechen. Wer weiß wie lange das sonst noch dauert. Nach den MLD-Behandlungen bekam ich den Arm bis jetzt gewickelt.


    Danke und liebe Grüße,


    Gledi

  • Hallo,


    Übungen mit dem Theraband sind sicher super. Unter fachkundiger Anleitung kann man sich bestimmt Übungen für den Alltag abgucken, denn das Band ist ja klein zusammenfaltbar und in einer Plastikverpackung erhältlich, die das "Übungsgerät" auch reisetauglich macht.
    Nur ist Vorsicht geboten bei der Verwendung. Eine Mamma-Patientin war 20 Jahre ödemfrei. Bei einer Partnerübung, bei der beide sich jeweils ein Band um jedes Handgelenk wickelten und sich dann gegenseitig über eine Behandlungsbank zogen, schnürte sie sich vor lauter Eifer und berechtigter Freude am Sport den betroffenen Arm so ab, daß sie ab diesem Moment ein massives Armödem entwickelte. Hinterher war sie schlauer. So berichtet bei Symposium: "Brustkrebs, Chancen und Risiken der operativen und therapeutischen Behandlung" vom 26. 11.2005 der Sebastian-Kneipp-Schule Bad Wörishofen, Workshop Hans Pritschow mit Patientenbeteiligung.


    Damit möchte ich keinesfalls vom Theraband abraten. Nur aufmerksam machen auf den Mamma-arm, der es garnicht mag, wenn man ihn abschnürt. Sei es durch Armbanduhren oder eben diese Gummibänder. Bitte nicht mehrmals um den Arm wickeln und dann fest ziehen lassen!


    Sportlichen Gruß von
    Biene

  • Hallo!


    In der AHB letztes Jahr hatte ich glaub ich noch keine Probleme mit meinem Arm. An ab und zu leichte Schmerzen nach anstrengenderen Anwendungen kann ich mich zwar erinnern, das wurde aber auf den mangelhaften Trainingszustand nach der Chemo geschoben. Damals wurden uns zwar 1003 Verbote erteilt, genutzt hats aber nichts. Ich habe mein Lymphödem weder vom Einkaufstaschen schleppen noch vom warmen Whirlpool oder gar der heißen Sauna sondern von der Hitzewelle im Juli. Der konnte ich leider nicht ausweichen...


    Ich mache liebend gerne Ausdauersport. Langstrecken laufen und Rennrad fahren. Dafür brauche ich aber kräftige Bauch- und Rückenmuskeln und mit Übungen im Stütz geht das relativ einfach zu trainieren. Und im Yoga verbringt man auch viel Zeit auf allen Vieren. Ich hoffe mal, dass das mit Strumpf gut klappt.


    Mein Physio knotet immer Schlaufen in die Enden der Therabänder. Das ist zwar nicht die offizielle Empfehlung, funktioniert aber super solange man die Knoten drin lässt. Beim wieder auf machen der Knoten würde man das Band zerreissen. Und wenn die groß genug sind schnürt auch nichts ein.


    Liebe Grüße, Gledi