Lymphdrainagenmassage

  • Hallo Tanja,


    wenn eine ausgebildete Lymphdrainagetherapeutin dir sagt, sie bandagiert nicht, dann gibt es nur eines - Therapeutenwechsel! denn alle von uns ausgebildetet TherapeutInnen in Österreich haben selbstverständlich das Bandagieren des Armes bzw. des Beines in Ihrem 4-wöchigen Kurs gelernt.


    Bitte frag' mal deine Therapeutin, wo sie gelernt hat und wieviel Stunden (dies sollten 180 Unterrichtseinheiten gewesen sein) Ihr Kurs dauerte? Ebenso bitte ich Sie, Ihre TherapeutIn zu fragen, wann Sie das letzte Mal bandagiert hat. Sehr oft "trauen" sich Kolleginnen nicht zu bandagieren, da es im ambulanten Bereich nicht sooo viele LymphödempatientInnen gibt.


    Die PhysiotherapeutInnen in Österreich haben oft nur eine einwöchige Ausbildung in Ihrer Grundausbildung (mit Ausnahme von Innsbruck, Hall, Steyr) da wir dort selbst unterrichten - und natürlich lernen Sie in dieser Woche das bandagieren nicht.


    Selbstbandage: Lieber eine Selbstbandage als gar keine - achten Sie darauf, dass die Bandage überall gleich viel Lagen hat - somit wird gewährleistet, dass der Druck konstant nach oben abnimmt - wir hätte sogar eine DVD über Selbstbandage (eine MItmach-DVD), falls Ihnen das hilft.


    Auf unserer Homepage gleich wie auch hier im Lymphnetzwerk finden Sie eine aktuelle Therapeutenliste - evt. finden Sie dort einen Therapeuten in Ihrer Nähe, der bandagiert.


    Sehr gerne stehe ich für weitere Fragen zu Verfügung.

  • Hallo!



    Das Problem ist das die meisten "nur" die Ausbildung zum Lymphdrainagetherapeuten machen. Aber keine Weiterbildungen. Hinzu kommt das bei den meisten Krankengymnasten andere Weiterbildungen und dessen Abrechnungen über die Krankenkassen mehr Geld einbringen. Zudem kommt in den meisten Praxen selten ein Pat. mit einem Rezept für MLD +Kompression. Also felht die Übung. Dann kommen die meisten nicht mit genügend Material oder mit gar keinem Material. Bei Nachfrage über den Verordnenden Arzt bekommt man nicht mehr. Meckert man bekommt man keine Patienten mehr zugewiesen.



    Es gibt mittlerweile DVDs zur Selbstdrainage und Selbstbandagierung ( Weiß nicht ob ich hier Werbung dafür machen darf). Bei You Tube sind auch schon kostenlose Variationen (meist aus den USA) zu sehen. Wobei ich das oben genannte habe ( beide) und sehr gut finde.



    Ich mache es meist so. Wenn genug Material vorhanden ist. Ich erkläre dem Patienten das es ein paar Behandlungen benötigt bis wir mit dem Wickel eingespielt sind. Jeder Körper reagiert individuell auf Kompression. Meist klappt das beim 2-3 Mal. Man hat auch als Therapeut mehr Zeit wenn man diesen Patienten als letzten vom Tag bestellt. Falls es zuerst etwas länger dauert. Da es sich auch um eine Phase handelt ( Als ambulante Kur...hatte schon Selbstzahler aber auch über Kasse, oder bis die Kompressionsstrümpfe fertig waren) ist es auch nicht für immer. Obwohl ich auch schon gesehen habe das es immer auf dem Rezept steht ( MLD+Kompression), obwohl es nur Phasenweise oder gar nicht angewendet wird.
    Manchmal ist der optimale Stand (Umfang) noch nicht erreicht, oder durch ein Trauma nimmt der Umfang wieder zu. Dann sind Wickelungen immer wieder angebracht.



    Vielleicht sollte die Zulassung zur Therapeutenliste nicht nur von der Ausbildung abhängen, sondern auch von den Weiterbildungen...?? Oder man schreibt zur Liste....Dieser Therapeut bietet Kompressionstherapie an oder auch nicht.
    Dann wäre der Weg zum Therapeuten für einige nicht umsonst.


  • Hallo tibilo,


    also das verwirrt mich jetzt total!
    Meine Therapeutin sagt, es soll früh gewickelt werden, damit man so lange wie möglich die Bandagen trägt. Als letzter Patient ist das doch nicht möglich & zum Schlafen sollen sie doch ab!



    @ sethinia,
    alle Praxen in meiner Umgebung bieten das Wickeln an. Es wird schon bei der Terminvergabe darauf geachtet, dass es wg dem Wickeln länger dauert & schließlich erhöht sich dadurch auch die Zuzahlung!

  • Hallo Dr.Schingale,


    also mich hat man regelrecht davor gewarnt mit diesen Bandagen, bzw. auch mit den Hosen zu schlafen!


    Es gibt zu dieser ganzen Krankheit viel zu viele unterschiedliche Meinungen - was/wem soll man da noch glauben? Bitte um Entschuldigung, wenn ich das so schreibe!

  • Die Warnungen mit Kurzzugbandagen nicht zu schlafen kommen wohl eher von den Personen, die Probleme mit dem Bandagieren haben. Sowohl bei uns als auch in der Földiklinik und auch in den AWMF-Leitlinien sollten die Bandagen bis zu 18 Stunden getragen werden.

    Zitat

    Während der Phase I der KPE ist das Tragen der Kompressionsbandage - soweit keine Kontraindikationen vorliegen - für die Dauer von 18-22 Stunden pro Tag indiziert.


    Soweit zur Info!

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/