Lymphfluss nach Wertheim OP

  • Hallo,


    hier im Forum hoffe ich auf Antwort zu meinem Problem. Nachdem bei mir ein Gebärmutter-Karzinom diagnostiziert wurde, habe ich mich einer Totaloperation nach Wertheim minimalinvasiv unterzogen. Es wurden mir unter anderem 36 Lymphknoten im kleinen Becken entfernt.Fünf davon waren befallen, obwohl diese bei der OP nicht vergrössert waren.Das war vor ca.drei Wochen. Bin seit zwei Wochen zu Hause und seitdem läuft mir Lymphflüssigkeit in grossen Mengen durch die Scheide ab. Mir wurde letzte Woche die Blase genaustens mit Kontrastmittel durch Röntgen untersucht ,um auszuschliessen, daß es sich bei der abgehenden Flüssigkeit nicht um Urin handelt. Im Labor bestätigte sich dann die Lymphflüssigkeit.


    Da ich jetzt eigentlich gleich eine Chemo bekommen soll ,war die Idee meines Arztes mir eine Schlauchdrainage zu legen in einem kleinen Eingriff , damit die Scheide verheilt.


    Ich frage mich,wie lange das noch läuft und wenn die Drainage wieder gezogen wird, wohin läuft dann die Flüssigkeit? Im Moment läuft sie ja einfach durch die Scheide weg.Was kann das anrichten?Auch in der Menge.? Muss ich mit der Chemo nicht besser noch warten? Bewege ich mich,also laufe mehr rum,läuft es auch mehr.Liege ich lang, dann tun mir die Beine im Oberschenkel rechts weh, als wäre es dort hineingelaufen.Ich bin grad ziemlich frustriert.Was kann ich tun??? Gibt es da Erfahrungen?


    Über eine kompetente Antwort wäre ich sehr froh und dankbar.


    Mit freundlichen Grüssen Ruth

  • Haben Sie im Unterbauch ein Serom/ Lymphocele ( umschriebene Flüssigkeitsansammlung ? . In den meisten Fällen sistiert der Lymphfluss spontan oder nach Punktion/ Drainage

  • Hallo Dr. Martin


    Erst einmal ganz lieben Dank, dass Sie mir gleich geantwortet haben.


    Ich weiss nicht, ob das was da läuft ein Serom ist.zwei Tage nach OP wurde mir die Drainage gezogen.Der Beutel war da noch voll.Ich dachte schon für mich, oh,je wo soll das denn hinlaufen jetzt.Doch man sagte mir, ich würde soviel Eiweiss sonst verlieren.Dann war durch das Liegen eine Woche


    nichts gelaufen.Hatte aber auf der linken Leistenseite eine kleine Beule und mein Bauch war da auch noch insgesamt sehr geschwollen.Dachte, das muss ja alles auch erst mal heilen.Im Ultraschall war auch nichts zu sehen. Zu Hause fing es dann an zu laufen,wenn ich ein paar Schritte machte.Es wurde auch mehr. Erst dachte ich ja, es wäre Wundflüssigkeit.Am Mittwoch habe ich mit meinem behandelnden Arzt in der Klinik einen Termin.Auch um die Chemo zu besprechen.Weiss nicht, wie lange ich die herauszögern kann, oder ist die Chemo trotzdem möglich? Ist diese Lymphflüssigkeit schlecht für die Scheidenschleimhaut? Dass diese dennoch rauskommen kann, statt sich zu stauen, ist das nicht besser?Woher weiss ich, dass nach einer Drainage nichts mehr nachläuft? Die Ärzte meinen , es suche sich neue Wege.Als Laie schwer zu verstehen.Wie kann man feststellen, ob das Lymphe ,Wundwasser oder Beides ist? Durch die Inhaltstoffe? Was raten Sie mir Dr. Martin?


    Dankbar grüsst Sie herzlich Ruth

  • Hallo Herr Dr. Martin,


    danke für Ihre Antwort !


    Es läuft weiter Lymphflüssigkeiten in grosser Menge durch die Scheide,die wohl an einer kleinen Stelle undicht ist..Nächste Woche soll mit Chemo begonnen werden.Eine Möglichkeit wurde mir angeraten, vorher eine Drainage zu legen, damit die Scheide zuheilen kann.Jetzt meine Frage an Sie, muss ich dann, wenn die Drainage wieder gezogen wird, mit Ödemen rechnen? Denn wo soll diese ganze Flüssigkeit dann hin.Wenn sie so aus der Scheide fliesst, könnte das noch Monate dauern, wurde mir gesagt. Wenn die Drainage gezogen wird, was passiert aber dann genau? In Ihrem Forum kämpfen die Menschen ja mit diesen Ödemen.Was wäre Ihr Rat, in dieser Situation?? Ich bin schon sehr verunsichert. Und was meinten sie mit Infektionsrisiko? Mit Drainage oder auch ohne.Die Chemo? ?(


    Ganz herzliche Grüsse Ruth und danke schon im Vorraus

  • Das Risiko der Lymphoedementstehung besteht.
    Von der Scheide könnte eine Infektion bis in den Bauchraum aufsteigen , gerade wenn durch die Chemotherapie dieAbwehr geschwächt wird
    MfG
    Dr.Martin

  • Dr.Martin,


    und was wäre dann das bessere Übel?? Was würden Sie mir raten? Und was müsste dann mit dem eventuell entstehenden Ödem passieren? Wäre da nicht auch eine Entzündung im Bauchraum möglich? Ich danke Ihnen wirklich sehr für eine Antwort, die mich in einer Entscheidung weiter bringt.Ja, als Arzt ist es sicher auch nicht immer leicht.Aber Sie als Ödemfachmann was wäre Ihr Rat?


    Mit ganz lieben Grüssen und großem Dank


    Ruth

  • Wenn ein Lymphödem entsteht sollte es möglichst rasch behandelt werden. Fragen Sie Ihren Gynäkologen nach einer Antibiotikaprophylaxe während der chemotherapie solange noch Lymphorrhoe besteht.

  • Danke Dr.Martin


    Für die schnelle Antwort.Wir wollen jetzt nochmal eine Woche warten um zu sehen, ob es sich entspannt und stellt von selbst.Übernächste Woche sehen wir dann weiter.Die Chemo wird noch nicht gegeben unter diesen Umständen.Das gibt mir ein bisschen Zeit, damit sich doch was verändern kann.Man hat Gestern zwei kleine Stellen per Ultraschall im Unterbauch gesehen, wo sich noch Flüssigkeit sammelt.Meine Blutwerte sind in Ordnung das heißt,keine Entzündungsanzeichen, nehme ich an.Meine Thrombozyten sind jetzt bei 81000, weil ich ja eine vor acht Jahren entstandene Variante der Thrombozyteponie (ITP) bekommen habe. Ob das miteinander zu tun hat, das weiß ich nicht.Ich bin froh, hier mit Ihnen kommuniziert haben zu können.Danke nocheinmal und wenn Ihnen zu meinem Problem noch ein wichtiger Aspekt einfällt, dann wäre ich froh,davon zu erfahren.Bis dahin seien Sie ganz herzlich gegrüsst.


    von Ruth

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