Guten Morgen, heute wird es mir ein bißchen zuviel....meine Tochter ist 16, also mitten in der Pubertät. Seit sie 3 Jahre alt ist wird ihr starkes allergisches, Infekt- und Belastungsathma mit inhalativem Cortison behandelt. Bisher keine Aussicht auf Besserung, Aufenthalte an der See brachten immer nur kurz Linderung.
Aktivitäten draußen sind nur sehr eingeschränkt möglich, mit Begleitung und immer mit ihrer Angst vor der nächsten Atemnot. Also wenig Körperliche Bewegung.
Nach der Trennung von ihrem Vater gab dieser das Sorgerecht ab, da er, wenn ich mich scheiden lassen wollte, "auch mit den Kindern nichts mehr zu tun haben wolle" Während mein Sohn das ganz gut verkraftet hat leidet meine Tochter seit 10 Jahren unter dieser Situation und....isst.....und isst ....und isst....
Ich muß Vollzeit arbeiten, klar, der Unterhalt für mich kam eh nie, und der für die Kinder so sporadisch. Ich kann also die Ernährung nicht überwachen, koche zwar am Wochenende vor aber immer wieder finde ich Schokoladenpapiere In ihrem Zimmer, die sie heimlich kauft. Abgesehen davon, dass der Kühlschrank immer leer ist, egal wann ich was gekauft habe. Ich bin dazu übergegangen, "just in Time " einzukaufen, bringt aber auch nicht wirklich was.
Mittlerweile ist sie adipös.
Zur Zeit pubertiert sie schubweise, leider geprägt durch oppositionelles Trotzverhalten mir gegenüber......aaaaaarrrrrrgggggg!
Zusätzlich hat sie ein diagnostiziertes ADS ohne Hyperaktivität....wer sich damit auskennt, weiß dass speziell diese Kinder suchtgefährdet sind und das "Unwetter" in ihrem Kopf gerne mit Alkohol, Drogen, Nikotin oder eben Süßigkeiten dämpfen. Außerdem benötigen ADSler eine ganz spezielle Form der Kommunikation, da ihr Selbstwertgefühl ohnehin schon angeknackst ist.
Und nun der Schock.....ich hatte schon länger den Verdacht auf ein Lipödem bei ihr, hat sie von der Mama, klar, wollte die Behandlung aber akut noch nicht beginnen bis sie zumindest die emotionale Pubertät überstanden hat. Jetzt waren die Beine und Füße aber in den letzten Tagen so geschwollen dass ich ein richtig starkes Lymphödem befürchte, Knöchel fast nicht mehr zu sehen, bis zu den Zehen geschwollen, Schuhe tragen kaum noch möglich.
Meine Frage.....gibt es ein Zentrum, eine Klinik, eine Möglichkeit meine Tochter mit allen ihren Besonderheiten irgendwo so zu behandeln, dass das ganze Mädchen gesehen wird, nicht nur das Übergewicht? Wo ich sicher sein kann, dass nicht durch unsensible Behandler noch mehr psychischer Schaden angerichtet wird?
Wer weiß einen Rat für mich, und wer könnte sich im Umgang mit neurologisch besonderen Menschen UND mit Lipolymphödem auskennen?
Mein Akku ist nämlich demnächst leer, habe eine anstrengenden Job, zwei Kinder und selbst gesundheitliche Probleme.....und wie so viele Frauen einen Partner, der nicht wirklich tatkräftig unterstützt....in meinem Fall eher so eine Art drittes Kind....zwar eins, was mich zum Lachen bringt und selbst darüber lacht,wenn mal wieder Leute hinter mir im Minirock mit meiner pinkfarbenen Flachstrick- KSH herstarren....also alles ganz entspannt, aber eben keine Hilfe!
Vielleicht wisst ihr was?
Ich geh mir jetzt erst mal die Weisheitszähne ziehen lassen....läuft richtig gut im Moment!
Vielen Dank, Ulla