Übergewicht Entzündung und Darmkeimbesiedlung

  • Hier ein Auszug aus einem vielleicht interessanten wiss. Artikel , wenn auch zur Zeit noch ohne praktische Konsequenz
    über interessante neue Forschungsansätze :
    Orginalartikel aus der DMW
    J.Grässler , M Blüher .T Chavakakis
    Adipositas und Inflammation
    DMW 2013 138 ;172 – 175


    Fettgewebe und Inflammation:
    Ca. 30 % der Pat . mit Adipositas haben keine metabolischen oder kardiovaskulären Folgeerkrankungen.Die Inflammation oder Fehlfunktion des Fettgewebes trägt zur Entstehung von Adipositas und Folgekrankheiten bei.Humane und tierexperimentelle Studien der letzten Jahre zeigen , dass ein komplexes inflammatorisches Netzwerk im adipösem Gewebe existiert das aus Zellen der angeborenen ( Granulozyten ..) und adaptiven Immunantwort( T-Lymphocyten ..) besteht und zur Insulinresistenz beitragen kann.Weitere Studien werden zeigen inwieweit diese Zusammenhänge massgeblich bei den Risiken der Adipositas mitwirken und beeinflussbar sind.-
    Fettgewebe und Mikrobiom :
    Im menschlichen Gastrointestinaltrakt leben Mikroben mit ca. 10 – 100 Billionen Zellen .Das 10 fache der menschlichen Zellzahl.Diese ca. 1100 Spezies besiedeln den Darm der Menschen in verschiedener Zusammensetzung.Untersuchungen von Backhed et . al 2004 haben bei Mäusen gezeigt ,dass die mikrobielle Darmbesiedlung Einfluss auf die Gewichtsentwicklung hat.Auch hat sich die Zusammensetzung der Darmflora ernährungsabhängig beim Menschen geändert.(Turnbaugh 2009 Nature) dies unabhängig ob kohlenhydratarme oder fettarme kalorienreduzierte Kost gegessen wurde ( 12 Testpersonen).Das Darmmikrobiom wird wohl schon im frühesten Leben , schon in Utero geprägt.
    Die aktuell vorliegenden Daten über die enge Wechselbeziehung von Darmmikrobiom ,Adipositas und Insulinresistenz deuten auf eine wesentlich weitgehendere Kausalität hin als bisher vermutet.


    Weitere Forschungsansätze werden hier sicherlich neue ,ggfs. Therapierelevante Ergebnisse liefern
    Orginallink https://www.thieme-connect.com…issue=10.1055/s-003-24404(nicht Kostenfrei)

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. Peter Martin

    Chefarzt Földiklinik i.R.
    Hinterzarten

    Földiklinik Tel. 07652-124-0

    https://www.foeldiklinik.de/

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Martin ()

  • Das ist ein Thema was oft auch bei Heilpraktikern an gesprochen wird und/oder gegebenen falls Untersuchungen gemacht werden.
    Ich nehme auch immer mal wieder regelmässig Darmkeime auch wenn ich sie günstig im Netz bestelle ist es wie alles eine Kosten frage........aber es geht mir gut damit.


    Gruss Wicki

  • Interessant allemal. Habe sowas Ähnliches in einer Sonderausgabe des "Stern - Gesundheit" im Januar gelesen. Aber: in wieweit sind in einer Studie 12 Testpersonen repräsentativ? Finde ich persönlich doch eher zu gering...

  • Dies sind selbstverständlich erst Pilotstudien die weitere umfangreiche Forschungen notwendigmachen bevor daraus klare Zusammenhangsregeln oder gar Therapien werden.Aber die neuen Ansätze sind m.E. schon interessant

  • Es geht ja eigentlich noch viel weiter:
    Omega 6 Fette werden in Vorstufen der Entzündung umgewandelt, so dass bei den meisten Übergewichtigen der CrP Wert deutlich erhöht ist.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Omega-6 Fettsäure


    Auch die Omega-6-Fettsäure (Linolsäure) gehört zu den essentiellen Fettsäuren, die vom Körper nicht selbst gebildet werden können und ihm mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Einen hohen Anteil an Omega-6 Fettsäuren finden wir beispielsweise in Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl oder Distelöl.


    Während bei den Omega-3 Fettsäuren bei den meisten von uns ein deutlicher Mangel herrscht, sind wir mit Omega-6 Fettsäuren überversorgt. In unserer Ernährung ist das optimale Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 längst aus dem Ruder geraten. Während es beim Urmenschen noch etwa bei 1:1 lag, nehmen wir heute 10 bis 20 Teile Omega-6 auf ein Teil Omega-3 zu uns. Also viel zu viel Omega-6 und viel zu wenig Omega-3.
    Demnach soll das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren bei einer ausgewogenen Ernährung 1 zu 5 betragen. Das bedeutet, die Zufuhr von Omega-6 Fettsäuren möglichst zu reduzieren (zum Beispiel durch weniger Verwendung von Sonnenblumenöl, Distelöl und Maiskeimöl) und gleichzeitig die Einnahme von Omega-3 Fettsäuren zu steigern. Zum Beispiel durch die stärkere Nutzung von Rapsöl, Leinöl und Walnussöl sowie durch den häufigen Verzehr von fettem Seefisch.
    Omega 6 Fettsäuren – Vorkommen


    Omega 6 Fettsäuren kommen häufig als Energiequelle in Körnern vor.
    Omega 6 Fettsäuren – Wirkungen


    Omega 6 Fettsäuren wirken entzündungsfördernd. Sie fördern Blutgerinnsel, verengen Blutgefäße und begünstigen Zellwucherungen


    Trotz diesen auf den ersten Blick negativ erscheinenden Eigenschaften sollte die Aufnahme nicht gänzlich vermieden werden, da die Fettsäure nach wie vor essentielle Aufgaben erfüllt und vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann. Das Fördern einer Entzündung kann durchaus auch eine positive Eigenschaft darstellen.
    Mangel an Omega 6 Fettsäuren


    Ein Mangel führt untern Anderem zu trockener Haut, Haarausfall, Wasserverlust durch die Haut, Organversagen, Fettleber, Nierenversagen, trockenen Augen,


    Lernproblemen, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität


    Drüsenproblemen, reduzierter Hormonproduktion, Immunsystemprobleme, Infektionen, schlechter Wundheilung, Gelenkproblemen, Herzrhythmusstörungen, Verdauungsstörungen oder Allergien.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/