Hallo miteinander,
ich bin 42 Jahre alt, habe drei Kinder und in den Schwangerschaften Krampfadern entwickelt. Die Krampfadern sind wohl aus dem Bauchraum herunter gekommen (meine Gynäkologin staunte schonmal beim Schallen "Da ist ja alles voller Krampfadern!"). in den Schwangerschaften daher vor allem am rechten Oberschenkel außen knapp über dem Knie ein dick aufgepopptes Adernetz, das sehr schmerzte und mich veranlasste Kompressionsklasse 3 zu tragen, damit da oben noch genug Druck ankommt. Nach den Schwangerschaften (nun schon 9 Jahre her) ist das viel, viel weniger, aber man sieht noch, dass sich da einige Äderchen abzeichnen und ringeln, dazu vorne auf dem Schienbein quer verlaufend so ein dickes Ding. Ich war damals bei einem Phlebologen, der mir mitteilte, dass das alles sowieso nicht operabel sei und immer wiederkäme und dass ich fortan bitte immer Kompressionsstrümpfe tragen möge, damit das Ganze nicht voranschreitet.
Tja, nun trage ich brav seit 12 Jahren Kompressionsstrümpfe - die stören mich auch gar nicht sehr und bei sitzender Tätigkeit ist das ja sowieso nicht falsch, denke ich. Aber ich sehe so viele Frauen mit viel dickeren Adern an den Beinen, die keine tragen. Und einige Bekannte haben sich Venen veröden lassen und sind sehr glücklich. Alle wollen auf keinen Fall Strümpfe tragen. Und so fragte ich mich inzwischen, ob das bei mir nicht völlig übertrieben ist.
Heute war ich dann also bei einer anderen Phlebologin, die auch Gefäßchirurgin ist. Sie hat sich meine Beine angeschaut und fand das Ganze optisch schonmal nicht besonders aufregend. Doppler hat sie dann im Liegen gemacht (kannte ich nur im Stehen) und auf Nachfrage erklärt, dass man die Funktion der tiefen Venen auch im Liegen beurteilen könne, nur für kleinere Venen brauche man den höheren Druck im Stehen. Ergebnis: Tiefe Venen in Ordnung, Stammvenen ebenfalls gesund, so dass von dort kein erhöhter Druck ins Bein kommt. Die vorhandenen Krampfadern können sie veröden, es wären ca. 2 Spritzen à 2ml erforderlich, jede kostet 70 €. Risiken wären eigentlich kaum vorhanden (die Aufklärung erfolgte natürlich detaillierter). Danach 2 Tage durchgehend Strümpfe und drei Wochen weiterhin täglich Strümpfe tragen.
Dummerweise habe ich vergessen zu fragen, was denn eigentlich passieren würde, wenn ich nun keine Strümpfe mehr tragen würde und nichts Veröden lassen würde. Setzt sich so eine Geschichte bis in tiefere Venen fort? Gibt es da irgendwelche Risiken? Nicht dass ich das vorhätte, aber es ist Teil meiner Abwägung, ob ich eine Verödung durchführen lassen möchte. Lässt sich dazu etwas sagen? Ich fände es ja schon prima, wenn ich im Sommer mal wieder einen Rock oder kurze Hosen zu nacktem Bein tragen könnte.
Und ist eine Verödung wirklich eine so einfache, risikoarme Angelegenheit? Ich habe großen Respekt vor Thrombosen, vielleicht einfach, weil ich im Bekanntenkreis gleich zwei Leute mit durchgemachter Lungenembolie habe (die sie aber beide gut überstanden haben). Und mir ist jede Manipulation am Venensystem suspekt, vermutlich ist es aber so, dass die oberflächlichen Venen so weit weg von den tiefen Venen sind, dass da eigentlich nichts passiert, selbst wenn es zu einer Entzündung käme? (Wobei: ist es nicht immer eine Entzündungsreaktion, die durch das Verödungsmittel hervorgerufen zusammen mit der Kompression einen Verschluß des kranken Gefäßes bewirkt?)
Ich weiß, das sind alles Bagatellfragen im Vergleich zu Vielem, was ich hier so lese - ich hoffe ihr verzeiht mir das. Ich komme mir ein wenig doof vor sowas hier zu fragen, da meine Venenprobleme anscheinend echt nicht groß sind.
Ich wünsche allen, die es brauchen können, gute Besserung und sende liebe Grüße aus dem Norden Deutschlands!