Erysipel Lymph und Lipödem

  • Hallo zusammen,
    Er ist unter euch .... ein Thüringer


    es wird endlich Zeit mich einmal vorzustellen. "Hallo zusammen" ich bin Karsten. Aktuell 32 Jahre jung und komme aus Thüringen, genauer gesagt aus Stadtilm im Ilmkreis. Kennt keiner, schon klar... :P;)


    Was schreibt man eigentlich so in eine Vorstellung? :rolleyes: Am besten beginne ich von Anfang an. Ich wurde geboren, es passierte nicht viel, bis vor 3 Jahren. Damals im Juli passierte es, dass ich mit einmal total müde war, den ganzen Tag geschlafen habe, kaum mehr was gegessen und getrunken und einfach fertig war. Dank meiner Mutter, die mich Häufchen Elend einpackte, und zur nächsten Klinik fuhr, wurde mir geholfen. 4 lange Wochen Krankenhaus, etliche Diagnosen und ein Leben lang nun gesundheitliche Probleme.
    Bei mir wurde 2012 ein Erysipel diagnostiziert, dann kam auch die Diagnose Lymph - und Lipödem hinzu, obendrauf noch Bluthochdruck und Probleme mit der Schilddrüse. Das Erysipel ist soweit es geht weg, geblieben sind aber alle anderen diagnostizierten Krankheiten. Vom Lymph- und Lipödem habe ich bis zu diesem Tag im Juli nie was mitbekommen. Ich war immer etwas "knackiger und runder" als andere Menschen, auch an den unteren Extremitäten. Das das krankhaft ist oder werden würde, wusste ich nicht. Das ich auch Bluthochdruck und Schilddrüsenprobleme habe, och nie im Leben hätte ich das vermutet. Man merkt es ja nicht. Und das ich Übergewicht habe wusste ich schon immer (mein aktuelles Kampfgewicht liegt irgendwo zwischen 270 kg und 290 kg bei 1,97 m).


    So was passierte also nach 2012? Es war so, dass sich mein Zustand nach Juli/August 2012 langsam aber immer mehr verschlechterte. Als ich aus der Klinik durfte war alles noch toll, ich bin zwar nicht gesprungen wie ein Hase, aber ich fühlte mich gut. Aber immer mehr Schmerzen im Bein und bei Bewegungen haben mein Leben komplett verändert. Meinen PKW habe ich verkaufen müssen, weil ich im Fußraum nicht mehr rein gepasst habe. Um nur eine gravierende Änderung zu nennen. Aktuell bin ich auf meine Familie angewiesen, die mich nach A und B fahren muss.
    Weiter im Text, im Jahr 2013 war ich nochmal in der Klinik für 2 Wochen. Das Lymph-/Lipödem wurde genauer begutachtet und durch geschultes Personal behandelt, dabei wurde mir auch das erste Mal ein Lymphgerät angepasst. Daheim hab ich nun einen Lympha Press (das soll keine Werbung sein), den ich regelmäßig nutze. Aber irgendwie merke ich keine Veränderung, im Gegenteil 1 h Gerät und meine Unterschenkel sind hart. Wo ich vorher leicht drücken konnte am Bein, tut dann die kleinste Berührung weh, reindrücken geht dann gar nicht mehr.


    Letzter Absatz, ihr habt es gleich geschafft. :D Auch wenn ich meinen Post auf die humorvolle Art verfasst habe, ist es für mich weder lustig noch angenehm über das Thema zu reden. Ich bin im Moment lieber daheim, ich geh nicht mehr unter Menschen, das "Begaffe" und die dummen Sprüche muss ich mir nicht geben. Arbeiten kann ich mit meinem Zustand auch nicht mehr, von der DR in Stralsund wurde ich schon auf unbestimmte Zeit als Rentner eingestuft wegen voller Erwerbsminderung. Ich will aber auf keinen Fall EU Rentner bleiben, ich will da wieder raus. Ich kämpfe für mich, mein Leben und meine Gesundheit. Ein Pflegefall zu werden ist mein größter Alptraum.
    Das nächste Ziel wird der Antrag auf eine Magen OP sein, egal wie lange es dauert oder welche Hürden mir in den Weg gelegt werden. Geht das Gewicht runter, so werden auch die Beine entstaut, so meine Hoffnung und damit werden Bewegungen, vor allem Sport wieder möglich und leichter und die teuflische Spirale wird angehalten bzw. dreht sich vielleicht wieder etwas rückwärts. Man sollte nie die Hoffnung aufgeben.


    Ohne Humor und einen Rest an Spaß kann man das hier nicht durchhalten. In dem Sinne:

    "Gebt euch nicht auf und kämpft. Lacht auch mal, auch wenn es euch beschießen geht."
    :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:


    Ganz liebe Grüße
    Karsten Fritz

  • Hallo Karsten Fritz,


    herzlich willkommen hier im Forum.


    Ich finde es toll, dass du dich "dagegen" stellst, nicht aufgibst und Hoffnung hast, die Spirale aufzuhalten.
    Mit 41 Jahren kam ich in die volle Erwerbsminderungsrente (wegen einem anderen gesundheitlichen Grund) und ich kann mich noch nur zu gut an das Gefühl erinnern. Obwohl ich wußte, es geht nicht mehr im Beruf und obwohl das erstmal finanzielle Sicherheit bedeutete, kam ich mir so nutzlos, anders, versagend vor. Es ist auch eine Chance...mich hat es auch weiter gebracht, wenigstens die finanzielle Sorge nicht mehr zu haben, nicht noch mehr "Baustellen" zu haben, sondern mich auf den "Kampf" gegen meine Erkrankung voll und ganz konzentrieren zu können.


    Über die "Gaffer" habe ich schon so viel geschrieben, von daher nur, es lohnt nicht solche Leute ernst zu nehmen und sich am Ende sogar von ihnen in der eigenen Lebensführung beeinflussen zu lassen. Gehe raus, wann immer du willst und kannst, versuche sie auszublenden (mit der Zeit und Übung gelingt einem das ganz gut) und sei bei dir selbst und genieße. Es ist dein Leben, nur deines.


    Vielleicht hat mich dein Humor angesprochen, hier jetzt doch länger zu schreiben. "Lachen, wenn es einem zum Weinen ist" eignet sich aus eigener Erfahrung hervorragend als "Schutzschild". Im Leben "draußen" hilft es einem, sich zu verstecken, unliebsame Fragen erstmal garnicht aufkommen zu lassen.
    Du wirst mit der Zeit sicher sehen, dass du hier im Forum dieses Schutzschild nicht benötigst, weil es hier immer Menschen gibt, die nachvollziehen können, wie du dich fühlst.


    Liebe Grüße Leah

  • Hallo Karsten Fritz,
    ein sehr schöner Text, hat mich sehr beeindruckt.
    Manchmal hilft es, sich immer wieder auch ein Lächeln auf die Wangen zu zaubern, auch wenn´s gerade schwer fällt, tut es gut.


    Wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und enorm viel Durchhaltevermögen und immer wieder den Mut neu anzufangen und nie aufzugeben.


    Liebe Grüße
    Moon

    Liebe Grüße
    Eve Robin Josie