Liposuktion vor oder nach Schwangerschaft

  • Hallo zusammen
    Ich bin 27 Jahre alt, ca. 1,56 m groß und wiege 74 kg. Seit meiner Pubertät (mit 13/14 Jahren hat das begonnen) habe ich das Gefühl, mein Unterkörper passt nicht so richtig zum Oberkörper. Mein Vater meinte immer, hast eben ein gebärfreudiges Becken.
    Doch von Zeit zu Zeit wurden meine Beine immer kräftiger, ich habe zugenommen.
    Immer wieder habe ich versucht auf meine Ernährung zu achten, Sport zu treiben. Ich nahm auch ab, jedoch nur am Oberkörper.
    Ständig kam die Frage ob ich krank sei, ich hätte so ein schmales Gesicht bekommen.
    Mit der Zeit taten meine Beine immer mehr weh, wurde total berührungsempfindlich. Ich hatte Blutergüsse ohne zu wissen woher.
    Im Fitnessstudio wurde ich drauf angesprochen dass ich evtl ein Lympfödem hätte, mein Arzt verneinte dies. Irgendwann fing ich an zu googlen und kam auf das Lipödem. Mehrfach wurde ich von meinem Arzt weg geschickt mit der Aussage ich müsste einfach mal abnehmen. Habe den Hausarzt natürlich auch gewechselt, nichts. Ich hatte schon aufgegeben. Habe natürlich aber die ganze Zeit über versucht abzunehmen, was in Maßen auch geklappt hat jedoch nicht an den Beinen. Irgendwann kam ich zu Stoffwechselkur, die ich schon 3 mal gemacht habe. Was mir natürlich zur Abnahme geholfen hat, auch an den Beinen, max. aber 5 cm Umfang verloren wenns hoch kommt.
    Sport habe ich solange gemacht bis die Schmerzen wieder unerträglich wurden und ich heulend im Bett lag.
    Durch meine Physiotherapeutin kam ich dann zum Phlebologen, nachdem mich mein Hausarzt zum Heilpraktiker geschickt hat und keine MLD verschreiben möchte. Die Phlebologin hat mir Kompressionsstrümpfe verschrieben, die ich nun am Mittwoch erhalte (knapp 1000 Euro die die Kasse übernimmt). Dann war ich in Freiburg im Venenzentrum - Überweisung zur Liposuktion. Meine Frage war dort, soll ich mich vor oder nach der OP operieren lassen. Ich bekam jedoch keine genau Antwort bzw dort wurde mir gesagt erst nach der Schwangerschaft die Liposuktion. Im Internet habe ich jedoch gelesen man sollte sich vorher operieren lassen. In der Schwangerschaft wären dann weniger Fettzellen da, die sich zu einem neuen Lipödem bilden können.
    Nun meine Frage zum eigentlichen Thema. Hat jemand eine Ahnung was nun besser ist. Eigentlich hatte ich vor, die Pille abzusetzen.
    Mein nächster Termin in Freiburg ist erst im Oktober. Was nun?


    Freue mich auf Eure Antworten.


    Liebe Grüße Angela

  • Hallo CR1,


    vielen Dank, ich bin gespannt.


    Danke für die Links, sind sehr hilfreich.
    Hiermit kann ich meinem Umfeld zeigen, dass ich nicht fantasiere.


    Freundliche Grüße
    Angela

  • Hallo Angi 89,


    eine wissenscahftlich untermauerbare Antwort kann ich Ihnen nicht wirklich auf Ihre Frage geben. In unserer Klinik und Praxis habe ich beide Varianten erlebt - Patientinnen, die sich vor und nach einer Schwangerschaft haben operieren lassen. Letztlich ist es immer eine sehr individuelle Entscheidung. Dabei spielt nicht nur die Ekrrankung, sondern auch Ihre Lebensplanung eine Rolle - wollen Sie nur ein Kind oder ggf. doch meherere - dann kann der Zeitraum der Familienplanung mitunter ja doch länger werden. Eine Schwangerschaft ohne vorherige OP ist auch kein Problem, sie muss nur gut begleitet werden. Selbst ohne Lipödem nehem Schwellneigungen des Gewebes in der SChwangerschaft mit fortschreitender Dauer zu. Mit beghleitender Kompression und ggf. auch MLD ist das aber eigentlich kein Problem. Lassen Sie sich vorher operieren, wird die ERkrankung ja letztlich auch nicht geheilt, die Veranlagung bleibt. Sie reduzieren letztlich "nur" die Fettmenge. Begleitende Therapien sind auch dann im Rahmen einer Schwangerschaft sinnvoll.


    Ganz persönlich denke ich - wie gesagt, dass hat nun nichts mit Wissenschaft oder Studien zu tun - machen Sie sich damit keinen Stress- gehen Sie zu dem Termin In Freiburg, lassen sich ausführlich und vor allem "in natura" ausführlich beraten, stellen alle Ihre Fragen und entscheiden dann für sich in Ruhe. Manchmal entscheidet die Natur auch schneller für sich allein ;) Aber keine Sorge, beide Wege sind möglich.


    Alles Gute!

    Mit freundlichen Grüßen,


    PD Dr. Stefanie Reich-Schupke
    Hautarztpraxis am Stadtpark, Bochum
    http://www.haut.nrw/

  • Hallo Frau Dr. Reich-Schupke,


    vielen Dank für Ihre Antwort.


    Ich bin bereits im Stadium II und laut meiner Phlebologin sollte ich nicht allzu viel Zeit verstreichen lassen, da meine Haut stark gedehnt ist.
    Und wie Sie bereits erwähnten - da ich mehr als ein Kind möchte - würde sich die Familienplanung doch länger hinziehen und somit auch die OP.
    Die Frage ist natürlich auch, wie wird man gut begleitet. Es kennt sich kaum einer aus mit dem Lipödem. Zudem man auch noch nicht mal genau weiß, was die Ursachen sind ...
    Meine Angst ist einfach nur, dass ich meine Entscheidung mich vor der Schwangerschaft zu operieren, bereuen werde (wenn ich genau so aussehen würde wie zuvor).


    Wenn ich selbst drüber nachdenke, fände ich es sinnvoller natürlich vorher zu operieren.
    Wie Sie bereits geschriebenen haben, werde ich dann auch vorgehen. Erst einmal zu dem Termin, mich beraten lassen und dann entscheiden.


    Vielen Dank und freundliche Grüße
    Angela

  • Ich rate eher nach einer Schwangerschaft zu einer Liposuktion. Hatten in der Zwischenzeit 3 Frauen- völlig schlank, die innerhalb der letzten 10 Jahre nach Liposuktion jeweils eine Schwangerschaft hatten und die Beine danach genauso wieder aussahen wie vor der 1. Opreation:
    Anregung von Frau Dr. Reich-Schupke unbedingt annehmen!!

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Genau! Fast den ganzen Tag kreisen die Gedanken darum ...
    Natürlich wird einen dieses Lipödem immer begleiten. In der Schwangerschaft sollte dies natürlich nicht im Vordergrund stehen ...


    Ich danke Dir vielmals @Twinnie

  • Mit einerr Stoffwechselumstellung im Sinne von reduzierten Kohlehydraten, wenigstens 3x50 Minuten Bewegung pro Woche und Tragen einer Schwangerschaftskompressionsstrumpfhose können die Beine sogar besser werden

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Wenn ich mich zuvor operieren lasse und dann diese Stoffwechselumstellung, 3x50 Minuten Bewegung pro Woche und Tragen einer Schwangerschaftskompressionsstrumpfhose beachte, kann man genau so den Umfang nach der OP halten oder verringern?!


    Ich habe Anfang des Jahres die Stoffwechselkur (hcg-Diät) erneut gemacht und 7 Kg abgenommen, auch der Umfang an den Oberschenkel hat sich verringert, wenn auch im Vergleich zu anderen Stellen kaum der Rede wert. Abzunehmen und eine schmalere Taille (69 cm) wie der Umfang eines Schenkels zu haben ist echt deprimierend ...


    Esse nun wieder KH, dennoch stark reduziert. Es ist tatsächlich die Bewegung die fehlt, da ich den ganzen Tag im Büro sitze (mittlerweile dank Stehtisch auch etwas auf den Beinen).
    Ich hatte die letzte Wochen den Verdacht, meine Schenkel werden wieder breiter. Sport ohne Bestrumpfung soll dies fördern?
    Kompressionskniestrümpfe und Caprihose habe ich jetzt endlich letzten Mittwoch erhalten.
    Was kann ich mir denn dadurch genau erhoffen, außer dass die Schmerzen etwas weniger sind?

  • Herzlichen Dank Twinnie :)
    Klar, ich bin auch mittlerweile an dem Punkt, an dem es mich stark psychisch belastet.
    Somit will ich alles dafür tun, dies so gut wie möglich in Griff zu bekommen. Ich möchte nicht daran kaputt gehen! ...
    Auch ich wünsche Dir alles Gute!!