Venenverklebung

  • Ich habe ein Lipo-Lymphödem und zusätzlich auch noch eine Stammvenenvarikose.

    Mein Facharzt empfiehlt mir die Venenverklebung, da sowohl das Stripping als auch die Behandlung mit Radiowellen das Lymphsystem zu stark schädigen könnten.

    Gibt es hier Erfahrungen zum Venenverkleben?

    Vielen Dank für Ihre Antworten!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,Dana,

    beim "Venenverkleben" (endoluminale Varizentherapie) wird ein dünner Katheter in die betroffene Vene eingeführt, mit dem die Venenwand stark erhitzt wird; das führt zur Vernarbung der Vene.

    Das könnte evtl. an der Stelle, an der die Venenwand "verkocht" wird, zu einer Entzündungsreaktion führen, die möglicherweise Dein Ödem verstärken könnte. Außerdem hast Du natürlich ein (geringes) Infektionsrisiko durch die Venenpunktion. Diese wird zwar steril vorgenommen, aber ein kleines Risiko besteht immer.

    Am besten besprichst Du diese Risiken mit Deinem Arzt. Du kannst auch eine zweite ärztliche Meinung einholen, wenn Du Dir nicht sicher bist.


    Vielleicht melden sich die Ärzte hier im Forum noch zu dem Thema.

  • Hallo Griselda,

    vielen Dank für deine Antwort!

    Gemeint war nicht die Behandlung der Venen mit Hitze (die in meinem Fall nicht gut wäre), sondern ohne Hitze mit einem speziellen Acrylat (Sekundenkleber). Das Verfahren ist recht neu. Ich möchte die Bezeichnung des Verfahrens hier nicht nennen, da es Werbung gleich käme. Der Klebstoff wird über einen Katheder in die Vene dosiert, die Vene verlebt und wird innerhalb einiger Monate vom Organismus abgebaut. Das Verfahren soll ! schonender als Laser- und Radiowellenbehandlungen sein (weniger Entzündungen, Schmerzen, Taubheits- und Missempfindungen) aber genauso effektiv.

    Einmal editiert, zuletzt von Dana13 ()

  • Ich habe das wohl falsch verstanden; ich dachte, es gäbe Videos über die Ablagerung der Acrylate aus der Venenverklebung in Lymphknoten. Darüber finde ich nämlich nichts. Aber trotzdem danke.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,Dana,

    bei ganz neuen Verfahren sollte man immer sehr kritisch sein - oft sind mögliche Komplikationen oder Spätfolgen noch nicht bekannt.

    Du solltest auch den Einwand von Frau Dr. Sprengel berücksichtigen.


    Du kannst Dich auch bei der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie nach diesem Verfahren erkundigen - z.B., ob es schon Erfahrungen bei Patienten mit Lipo-Lymphödem gibt.

  • Es handelt sich nicht um Schaumstoffe, sondern um Flüssigkeit, die mit Luft oder Gas zu einem Schaum aufgeschüttelt wird. Entzündet den Teil der Venen und verklebt sie somit, dadurch wird dann die Vene verschlossen. Keine Abbauprodukte in den Lymphknoten

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Kann so nicht gesagt werden, denn es entsteht eine örtliche Entzündung in der Vene. Die Entzündungsprodukte werden über die Lymphgefäße abtransportiert. Da der Abtransport aber bei einem Lymphödem behindet ist, kann sich die Entzündung am Bein stärker ausbreiten. Manchmal ist eine minichirurgische Entfernung der Venen besser. Laser und Radiofrequenz erzeugen Hitze, so dass ebenfalls die Lymphgefäße "beleidigt"reagieren können, trotz Umspritzung der Venen mit einer Lösung, die das verhindern soll.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Ich möchte für alle Lymphödem-Patienten, die auch Krampfadern haben, kurz berichten, wie meine Venenverklebung verlaufen ist:

    Es wurden an einem Tag beide Stammvenen (große Rosenvenen) im linken und rechten Bein von der Leiste bis unterhalb des Knies verklebt. Es gab weder eine Narkose noch eine lokale Betäubung, lediglich die Punktionsstellen wurden betäubt, je Bein ein kurzer Pieks. Die Venen wurden unterhalb des Knies punktiert, es wurde ein Katheter eingeführt und der Gewebekleber aus einer "Klebepistole" in den Katheter dosiert. Alle 3cm wurde ein Klebepunkt gesetzt und dann von außen mit der Hand und dem Ultraschallkopf gedrückt. Die Verklebung beider Stammvenen dauerte zusammen eine knappe Stunde. Danach kam ein Pflaster auf die Punktionsstelle, das eine Woche dort bleiben musste. Geduscht wurde mit einem Duschpflaster.


    Ich habe zur Sicherheit 5 Tage lang einen Blutverdünner bekommen. Da ich sowieso Kompressionsstrümpfe besitze, habe ich diese auch getragen, dies ist jedoch normalerweise nach dem Eingriff nicht erforderlich. Nach dem Eingriff hatte ich vier Tage lang ein leichtes Ziehen in der linken Leiste, rechts habe ich gar nichts gemerkt. Nach der Nachuntersuchung - am 10.Tag nach dem Eingriff - hatte ich zwei Tage lang leichte Schmerzen im rechten Oberschenkel, vermutlich durch den Druck beim Ultraschall. Es gab bisher keine weiteren Beschwerden und keinen Ausfall am Arbeitsplatz. Bereits 36 Stunden nach dem Eingriff waren die massiven Besenreiser am linken Knöchel fast verschwunden, das rote, geschwollene Schienbein war ebenfalls abgeschwollen und nicht mehr rot. Die Innenknöchel, die Unter- und die Oberschenkel waren wenige Tage nach dem Eingriff deutlich abgeschwollen, viel weicher und kaum mehr schmerzhaft auf Druck (so wie Jahre lang vorher). Die Nachuntersuchung hat ergeben, dass beide Venen verschlossen sind. Es wird jetzt bis Anfang des nächsten Jahres abgewartet, wie sich die neue Situation auf die anderen Venen auswirkt, da dort noch einige eine leichte Insuffizienz aufweisen.


    Einzig mit der Beihilfe muss ich mich jetzt befassen, denn die hat im ersten Bescheid die Kostenübernahme abgelehnt, obwohl mein Arzt mitgeteilt hat, dass die anderen zur Verfügung stehenden Verfahren bei meinem massiven Lymphödem kontraindiziert sind.

  • Danke schön :)


    Ich bin auch sehr froh, dass es so gut verlaufen ist. Als mein Hausarzt mir im Sommer sagte, dass bei meinen Krampfadern wegen des Lymphödems wohl operativ nichts gemacht werden kann, war ich sehr verzweifelt. Er kannte die Methode mit dem Gewebekleber halt noch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hier ein Artikel zum Venenverkleben.

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    • Offizieller Beitrag

    Einzig mit der Beihilfe muss ich mich jetzt befassen, denn die hat im ersten Bescheid die Kostenübernahme abgelehnt, obwohl mein Arzt mitgeteilt hat, dass die anderen zur Verfügung stehenden Verfahren bei meinem massiven Lymphödem kontraindiziert sind.

    Berichte mal was Du hier erreicht hast.

  • Mein Facharzt hat nochmal nachgelegt mit der Begründung für das Verfahren und ich habe nun den Bescheid über die Gewährung einer Beihilfe.

    Die pauschale Kostenübernahme ist zwar nicht möglich, aber die Leistungen werden berücksichtigt im Rahmen der Gebührenverordnung.

    • Offizieller Beitrag

    uli 29


    auf der Seite des Verein gibt es eine fragwürdige Umfrage von einem Unternehmensberater der eine Firma betreibt für ein " Online-Video-Trainings-Portal speziell für Lipödem- & Adipositas-Patienten". Es ist nicht ersichtlich wozu diese Umfrage letzlich wirklich verwendet wird. Das ist schon sehr nachlässig das sich eine Webseite vor den Karren einer Umfrage spannen läßt. Bitte daher vorher genau hinsehen bevor hier für so etwas kostenlose Werbung gemacht wird. Und solche Hinweise nicht mehr posten.