Lipödem oder einfach nur Übergewicht?

  • Hallo an alle,

    ich hätte da mal ein paar Fragen:
    Wie sieht man bei einem übergewichtigen Menschen, ob es sich um ein Lipödem oder einfach nur Übergewicht handelt? Hat jeder übergewichte Mensch mit sehr dicken Beinen automatisch ein Lipödem? Muss man nicht erst auf sein Normalgewicht kommen um dies festzustellen?
    Kommen die erwähnten Schmerzen beim Lipödem immer? Oder kann es auch sein, dass es Frauen gibt, bei denen nie Schmerzen auftreten? Denn wenn ich wirklich ein Lipödem habe, habe ich das schon länger (ich bin 29 Jahre alt), aber Schmerzen hatte ich bisher noch nicht. Ich habe bisher auch noch überhaupt nichts dagegen gemacht, da mir der Arzt, der es bei mir festgestellt hat, keine Lymphdrainagen oder Strümpfe verschrieben hat. So wie ich es gelesen habe, kommen die Schmerzen auch, wenn man eigenlicht ein normales Gewicht hat, oder?
    Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe. Ich hoffe die wurden nicht schon 1000x gestellt. Ich bin gerade am abnehmen – habe doch ganz gut Übergewicht –. Es geht bei mir sehr, sehr langsam runter und sehr, sehr schnell hoch (das Gewicht). Ist das vielleicht auch ein Zeichen für ein Lipödem? Abgenommen habe ich vor ein paar Jahren aber trotzdem schon mal 15 kg.
    Ich höre jetzt mal lieber auf, bevor ich alle noch total nerve. Wäre schön, wenn sich jemand die Mühe macht, wenigstens einige Fragen zu beantworten. Falls dies schon anderweitig des Öfteren gemacht wurde, bitte ich meine nochmaligen Fragen danach zu entschuldigen.
    Danke im Voraus.
    Liebe Grüße
    Jutta

  • Hi Jutta,

    bei mir wurde im September 04 ein Lipödem diagnostiziert - war eigentlich auf Grund einer anderen Krankheit in Behandlung. Ich bin nicht übergewichtig (1,58 groß und 61 kg schwer.) und habe auch keine Schmerzen - noch nie gehabt. Ich Nach langem Stehen o.ä. sind meine Beine wohl geschwollen und haben auch ein gewisses Schweregefühl ...ja und natürlich die Optik. Mein Oberkörper ist recht zierlich (Gr. 36) und mein Po und meine Beine sind ...naja... (Gr.42). Ich trage seit Dez. Kompressionsstrumpfhosen (hier bei der Hitze ein Krampf) und bekomme auch seitdem regelm. Lymphdrainagen verschrieben. Ich persönlich kann keine positive Veränderung bemerken, außer das meine Beine wabbeliger geworden sind (meine Familie behauptet :) die Beine wären schlanker geworden - das Maßband widerspricht allerdings). Da ich allerdings (scheinbar habe ich nix anderes zu tun) nur noch meine Beine beobachte, bin ich vielleicht auch irgendwie zu empfindlich - ich sollte einfach mal weggucken :-9.
    LG
    Heidi

    >Hallo an alle,
    >ich hätte da mal ein paar Fragen:
    >Wie sieht man bei einem übergewichtigen Menschen, ob es sich um ein Lipödem oder einfach nur Übergewicht handelt? Hat jeder übergewichte Mensch mit sehr dicken Beinen automatisch ein Lipödem? Muss man nicht erst auf sein Normalgewicht kommen um dies festzustellen?
    >Kommen die erwähnten Schmerzen beim Lipödem immer? Oder kann es auch sein, dass es Frauen gibt, bei denen nie Schmerzen auftreten? Denn wenn ich wirklich ein Lipödem habe, habe ich das schon länger (ich bin 29 Jahre alt), aber Schmerzen hatte ich bisher noch nicht. Ich habe bisher auch noch überhaupt nichts dagegen gemacht, da mir der Arzt, der es bei mir festgestellt hat, keine Lymphdrainagen oder Strümpfe verschrieben hat. So wie ich es gelesen habe, kommen die Schmerzen auch, wenn man eigenlicht ein normales Gewicht hat, oder?
    >Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe. Ich hoffe die wurden nicht schon 1000x gestellt. Ich bin gerade am abnehmen – habe doch ganz gut Übergewicht –. Es geht bei mir sehr, sehr langsam runter und sehr, sehr schnell hoch (das Gewicht). Ist das vielleicht auch ein Zeichen für ein Lipödem? Abgenommen habe ich vor ein paar Jahren aber trotzdem schon mal 15 kg.
    >Ich höre jetzt mal lieber auf, bevor ich alle noch total nerve. Wäre schön, wenn sich jemand die Mühe macht, wenigstens einige Fragen zu beantworten. Falls dies schon anderweitig des Öfteren gemacht wurde, bitte ich meine nochmaligen Fragen danach zu entschuldigen.
    >Danke im Voraus.
    >Liebe Grüße
    >Jutta

  • Hallo Jutta,

    es gibt deutliche Unterschiede zwischen Adipositas (Übergewicht), Lipohypertrohie (z.B. Reithosen) und Lipödem. Beim Übergewicht besteht eine generelle Fettvermehrung, d.h. der ganze Körper ist betroffen. Man ist zwar insgesamt zu dick, aber die Proportionen zwischen Oberkörper und Unterkörper sind gleich bzw. passend. Bei der Lipohypertrophie und beim Lipödem ist das anders. Hier ist der Oberkörper meist schlank und im Vergleich dazu sind Unterkörper und Beinen viel zu dick/groß. Das Körperverhältnis steht nicht in einer vernünftigen Relation.

    Die Adipositas und die Lipohypertrophie machen - normalerweise - keine Ödeme und daher auch keine Beschwerden. Daher braucht man auch keine Lymphdrainage oder Kompressionsstrümpfe. Beim Lipödem bestehen aber immer mehr oder weniger stark ausgeprägte Schwellneigungen und die Ödeme in den Beinen (und Armen) machen daher auch deutliche Beschwerden. Diese werden durch die Lymphdrainage und die Kompression DEUTLICH besser. Wer keine Beschwerden und keine Schwellneigung hat, hat also auch kein richtiges Lipödem. Er hat dann eine Lipohypertrophie, die zwar auch lästig ist, aber keine Erkrankung ist. Manchmal entwickelt sich aber aus der Lipohypertrophie im Laufe von Jahren und Jahrzehnten ein Lipödem. Und aus einem Lipödem kann sich, besonders wenn gleichzeitig Übergewicht besteht, im Laufe der Jahre ein Lipolymphödem bilden, bei dem also dann noch zusätzlich zum Lipödem ein Lymphödem - mit weiterer Verschlechterung des Befundes - besteht. Das kann sein, muß aber nicht sein. Leider ist dies auch nicht sicher vorhersehbar.

    Also: nicht jeder Übergewichtige hat automatisch ein Lipödem. ABer viele mit Lipödem haben zusätzlich Übergewicht. Dieses - und nur dieses - spricht auf Diät an, nicht aber die Fettvermehrung bei Lipohypertrophie oder Lipödem. Da kann man hungern bis zum Umfallen, die Beine bleiben dick. Diese Tatsache ist leider immer noch nicht genug bekannt und daher werden viele Frauen mit Lipödem, die trotz Sport und Diäten ihre dicken Beine - und ihre Beschwerden - behalten, immer falsch eingeschätzt und mit falschen Lebenshinweisen wieder vom Arzt oder von Freunden weggeschickt. Das erhöht den Frust dann natürlich besonders.

    Beim Lipödem kann man die typischen Fettvermehrungen wirklich nur durch die Liposuktion vermindern; dies ist heute sehr erfolgreich möglich und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Damit erreicht man wieder eine völlig normale Figur, d.h. die Körperproportionen stimmen wieder. Auch nehmen die Beschwerden deutlich ab. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dieser Behandlung nicht, obwohl die Fettabsaugung in den aktuellen Leitlinien zum Lipödem angegeben ist und die Kassen sonst auch immer auf leitliniengerechte Behandlungen achten.

    Ich hoffe, daß manches klarer geworden ist.

    Beste Grüße

    Prof. Dr. W. Schmeller

    >Hallo an alle,
    >ich hätte da mal ein paar Fragen:
    >Wie sieht man bei einem übergewichtigen Menschen, ob es sich um ein Lipödem oder einfach nur Übergewicht handelt? Hat jeder übergewichte Mensch mit sehr dicken Beinen automatisch ein Lipödem? Muss man nicht erst auf sein Normalgewicht kommen um dies festzustellen?
    >Kommen die erwähnten Schmerzen beim Lipödem immer? Oder kann es auch sein, dass es Frauen gibt, bei denen nie Schmerzen auftreten? Denn wenn ich wirklich ein Lipödem habe, habe ich das schon länger (ich bin 29 Jahre alt), aber Schmerzen hatte ich bisher noch nicht. Ich habe bisher auch noch überhaupt nichts dagegen gemacht, da mir der Arzt, der es bei mir festgestellt hat, keine Lymphdrainagen oder Strümpfe verschrieben hat. So wie ich es gelesen habe, kommen die Schmerzen auch, wenn man eigenlicht ein normales Gewicht hat, oder?
    >Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe. Ich hoffe die wurden nicht schon 1000x gestellt. Ich bin gerade am abnehmen – habe doch ganz gut Übergewicht –. Es geht bei mir sehr, sehr langsam runter und sehr, sehr schnell hoch (das Gewicht). Ist das vielleicht auch ein Zeichen für ein Lipödem? Abgenommen habe ich vor ein paar Jahren aber trotzdem schon mal 15 kg.
    >Ich höre jetzt mal lieber auf, bevor ich alle noch total nerve. Wäre schön, wenn sich jemand die Mühe macht, wenigstens einige Fragen zu beantworten. Falls dies schon anderweitig des Öfteren gemacht wurde, bitte ich meine nochmaligen Fragen danach zu entschuldigen.
    >Danke im Voraus.
    >Liebe Grüße
    >Jutta


  • Sehr geehrter Herr Prof. Schmeller,
    ich zitiere: "Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dieser Behandlung nicht, obwohl die Fettabsaugung in den aktuellen Leitlinien zum Lipödem angegeben ist und die Kassen sonst auch immer auf leitliniengerechte Behandlungen achten. "

    Richtig, in den aktuellen Leilinien wird die Liposuktion beim Lipödem ganz klar als Behandlung empfohlen. Aber wie soll es jemals als Kassenleistung anerkannt werden, wenn keiner der operierenden Ärzte einen Antrag bei der Ärztekammer oder beim Gemeinsamen Bundesausschuß zur Anerkennung als Kassenleistung stellt?? Wir Patienten können leider diesen Antrag nicht stellen, sonst hätten wir es schon längst getan. Warum es keiner der Ärzte macht, daß bleibt wohl ein Geheimnis!

    Mir hat die Lymphdrainage, das ständige Tragen von Kompressionsstrumpfhosen und Armstrümpfen nichts gebracht. Ich hatte trotzdem täglich massive Schmerzen. Geholfen hat mir nur die Liposuktion der betroffenen Stellen.


  • >Hi Jutta,
    >bei mir wurde im September 04 ein Lipödem diagnostiziert - war eigentlich auf Grund einer anderen Krankheit in Behandlung. Ich bin nicht übergewichtig (1,58 groß und 61 kg schwer.) und habe auch keine Schmerzen - noch nie gehabt. Ich Nach langem Stehen o.ä. sind meine Beine wohl geschwollen und haben auch ein gewisses Schweregefühl ...ja und natürlich die Optik. Mein Oberkörper ist recht zierlich (Gr. 36) und mein Po und meine Beine sind ...naja... (Gr.42). Ich trage seit Dez. Kompressionsstrumpfhosen (hier bei der Hitze ein Krampf) und bekomme auch seitdem regelm. Lymphdrainagen verschrieben. Ich persönlich kann keine positive Veränderung bemerken, außer das meine Beine wabbeliger geworden sind (meine Familie behauptet :) die Beine wären schlanker geworden - das Maßband widerspricht allerdings). Da ich allerdings (scheinbar habe ich nix anderes zu tun) nur noch meine Beine beobachte, bin ich vielleicht auch irgendwie zu empfindlich - ich sollte einfach mal weggucken :-9.
    >LG
    >Heidi
    >>Hallo an alle,
    >>ich hätte da mal ein paar Fragen:
    >>Wie sieht man bei einem übergewichtigen Menschen, ob es sich um ein Lipödem oder einfach nur Übergewicht handelt? Hat jeder übergewichte Mensch mit sehr dicken Beinen automatisch ein Lipödem? Muss man nicht erst auf sein Normalgewicht kommen um dies festzustellen?
    >>Kommen die erwähnten Schmerzen beim Lipödem immer? Oder kann es auch sein, dass es Frauen gibt, bei denen nie Schmerzen auftreten? Denn wenn ich wirklich ein Lipödem habe, habe ich das schon länger (ich bin 29 Jahre alt), aber Schmerzen hatte ich bisher noch nicht. Ich habe bisher auch noch überhaupt nichts dagegen gemacht, da mir der Arzt, der es bei mir festgestellt hat, keine Lymphdrainagen oder Strümpfe verschrieben hat. So wie ich es gelesen habe, kommen die Schmerzen auch, wenn man eigenlicht ein normales Gewicht hat, oder?
    >>Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe. Ich hoffe die wurden nicht schon 1000x gestellt. Ich bin gerade am abnehmen – habe doch ganz gut Übergewicht –. Es geht bei mir sehr, sehr langsam runter und sehr, sehr schnell hoch (das Gewicht). Ist das vielleicht auch ein Zeichen für ein Lipödem? Abgenommen habe ich vor ein paar Jahren aber trotzdem schon mal 15 kg.
    >>Ich höre jetzt mal lieber auf, bevor ich alle noch total nerve. Wäre schön, wenn sich jemand die Mühe macht, wenigstens einige Fragen zu beantworten. Falls dies schon anderweitig des Öfteren gemacht wurde, bitte ich meine nochmaligen Fragen danach zu entschuldigen.
    >>Danke im Voraus.
    >>Liebe Grüße
    >>Jutta

  • >>Hi Jutta,
    >>bei mir wurde im September 04 ein Lipödem diagnostiziert - war eigentlich auf Grund einer anderen Krankheit in Behandlung. Ich bin nicht übergewichtig (1,58 groß und 61 kg schwer.) und habe auch keine Schmerzen - noch nie gehabt. Ich Nach langem Stehen o.ä. sind meine Beine wohl geschwollen und haben auch ein gewisses Schweregefühl ...ja und natürlich die Optik. Mein Oberkörper ist recht zierlich (Gr. 36) und mein Po und meine Beine sind ...naja... (Gr.42). Ich trage seit Dez. Kompressionsstrumpfhosen (hier bei der Hitze ein Krampf) und bekomme auch seitdem regelm. Lymphdrainagen verschrieben. Ich persönlich kann keine positive Veränderung bemerken, außer das meine Beine wabbeliger geworden sind (meine Familie behauptet :) die Beine wären schlanker geworden - das Maßband widerspricht allerdings). Da ich allerdings (scheinbar habe ich nix anderes zu tun) nur noch meine Beine beobachte, bin ich vielleicht auch irgendwie zu empfindlich - ich sollte einfach mal weggucken :-9.
    >>LG
    >>Heidi
    >>>Hallo an alle,
    >>>ich hätte da mal ein paar Fragen:
    >>>Wie sieht man bei einem übergewichtigen Menschen, ob es sich um ein Lipödem oder einfach nur Übergewicht handelt? Hat jeder übergewichte Mensch mit sehr dicken Beinen automatisch ein Lipödem? Muss man nicht erst auf sein Normalgewicht kommen um dies festzustellen?
    >>>Kommen die erwähnten Schmerzen beim Lipödem immer? Oder kann es auch sein, dass es Frauen gibt, bei denen nie Schmerzen auftreten? Denn wenn ich wirklich ein Lipödem habe, habe ich das schon länger (ich bin 29 Jahre alt), aber Schmerzen hatte ich bisher noch nicht. Ich habe bisher auch noch überhaupt nichts dagegen gemacht, da mir der Arzt, der es bei mir festgestellt hat, keine Lymphdrainagen oder Strümpfe verschrieben hat. So wie ich es gelesen habe, kommen die Schmerzen auch, wenn man eigenlicht ein normales Gewicht hat, oder?
    >>>Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe. Ich hoffe die wurden nicht schon 1000x gestellt. Ich bin gerade am abnehmen – habe doch ganz gut Übergewicht –. Es geht bei mir sehr, sehr langsam runter und sehr, sehr schnell hoch (das Gewicht). Ist das vielleicht auch ein Zeichen für ein Lipödem? Abgenommen habe ich vor ein paar Jahren aber trotzdem schon mal 15 kg.
    >>>Ich höre jetzt mal lieber auf, bevor ich alle noch total nerve. Wäre schön, wenn sich jemand die Mühe macht, wenigstens einige Fragen zu beantworten. Falls dies schon anderweitig des Öfteren gemacht wurde, bitte ich meine nochmaligen Fragen danach zu entschuldigen.
    >>>Danke im Voraus.
    >>>Liebe Grüße
    >>>Jutta
    Ich kann dier nur sagen ,bei mir ist das Lipödeme von der Hüft bis zum Knie,ich leide zwar auch an Übergewicht aber jede Diät bringt mir nicht viel.Die Hüfte und oberbeine passen nicht zur Teilie bei mir ich neme schnell zu dabei Esse ich nicht viel mein proplem ist das ich zuwenig Trinken tue.Wichtig ist es von einen fach Arzt das abklären zulassen,vor einen Jahr schickte mich mein Hausarzt zum Analoge der hat mich in zwei Stunden auf den kopf gestellt da erfur ich erst das ich vom meinen Arzt falsch bestrumpft war,nun habe ich die richtige Strumpfhose flachgestrickt und Klasse 3.Ich muß auch noch lernen sie regelmäsieg zutragen,nur man kommt sich so steif vor,sobald ich meine Strümpfe an habe geht es mir besser,leider ist es mir immer noch nicht klar wie wiechtig sie sind,als Jutta lass dich gut beraten .Liebe Grüße Petra

  • Guten Tag Herr Dr. Schmeller,
    Sie haben mich etwas verunsichert mit Ihrem Beitrag. Ich bin noch sehr neugierig was das Lipödem betrifft und lese regelmäßig die Beiträge in den verschieden Foren. Ich möchte alles tun damit es nicht schlimmer wird, da ich doch mit meiner Figur sehr unglücklich bin (dicke Beine, dicke Waden (Pumphosen), dicker Po und ein sehr schmaler Oberkörper, Arme sind auch schon betroffen und alles sehr wabbelig).
    Bei mir wurde im Sep.04 ein Lipödem diagnostiziert (beiläufig - da ich Rat suchte wegen Leukozytoklatischer Vaskulitis). Die Diagnose des Lipödems wurde von Dr. Cornely bestätigt (Lipohyperplasia dolorosa). Schwellungen treten bei mir ebenfalls auch, allerdings hatte ich noch die Schmerzen. Sie schreiben in Ihrem Beitrag, dass auf jeden Fall Beschwerden mit dieser Krankheit einhergehen, alles andere wäre kein echtes Lipödem. Ich trage Kompressionsstrumpfhosen und gehe auch seit Dez. regelmäßig zur Lymphdrainage (wie schon in einem früherern Beitrag geschrieben, kann ich keine Verbesserung feststellen).Mein Gewicht ist nicht bedenklich, ich wiege 61 kg bei 1,58 m Körpergröße - mein "Fettgehalt" beträgt zwischen 29,5 und 30,5 %. Ich treibe regelmäßig Sport (Walken, Herz-Kreislauftraining im Fitnessstudio und etwas Muskeltraining.). Bitte mißverstehen Sie meinen Beitrag nicht, aber manchmal wird man auf Grund seiner Neugier etwas verwirrt. Die Liposuktion ist für mich auf Grund meiner Gefäßentzündung nicht möglich...schade.
    Leide ich nun unter einem Lipödem oder habe ich da was durcheinandergebracht?
    Vielen Dank für Ihre Ántwort im Voraus.
    Heidi

    >Hallo Jutta,
    >es gibt deutliche Unterschiede zwischen Adipositas (Übergewicht), Lipohypertrohie (z.B. Reithosen) und Lipödem. Beim Übergewicht besteht eine generelle Fettvermehrung, d.h. der ganze Körper ist betroffen. Man ist zwar insgesamt zu dick, aber die Proportionen zwischen Oberkörper und Unterkörper sind gleich bzw. passend. Bei der Lipohypertrophie und beim Lipödem ist das anders. Hier ist der Oberkörper meist schlank und im Vergleich dazu sind Unterkörper und Beinen viel zu dick/groß. Das Körperverhältnis steht nicht in einer vernünftigen Relation.
    >Die Adipositas und die Lipohypertrophie machen - normalerweise - keine Ödeme und daher auch keine Beschwerden. Daher braucht man auch keine Lymphdrainage oder Kompressionsstrümpfe. Beim Lipödem bestehen aber immer mehr oder weniger stark ausgeprägte Schwellneigungen und die Ödeme in den Beinen (und Armen) machen daher auch deutliche Beschwerden. Diese werden durch die Lymphdrainage und die Kompression DEUTLICH besser. Wer keine Beschwerden und keine Schwellneigung hat, hat also auch kein richtiges Lipödem. Er hat dann eine Lipohypertrophie, die zwar auch lästig ist, aber keine Erkrankung ist. Manchmal entwickelt sich aber aus der Lipohypertrophie im Laufe von Jahren und Jahrzehnten ein Lipödem. Und aus einem Lipödem kann sich, besonders wenn gleichzeitig Übergewicht besteht, im Laufe der Jahre ein Lipolymphödem bilden, bei dem also dann noch zusätzlich zum Lipödem ein Lymphödem - mit weiterer Verschlechterung des Befundes - besteht. Das kann sein, muß aber nicht sein. Leider ist dies auch nicht sicher vorhersehbar.
    >Also: nicht jeder Übergewichtige hat automatisch ein Lipödem. ABer viele mit Lipödem haben zusätzlich Übergewicht. Dieses - und nur dieses - spricht auf Diät an, nicht aber die Fettvermehrung bei Lipohypertrophie oder Lipödem. Da kann man hungern bis zum Umfallen, die Beine bleiben dick. Diese Tatsache ist leider immer noch nicht genug bekannt und daher werden viele Frauen mit Lipödem, die trotz Sport und Diäten ihre dicken Beine - und ihre Beschwerden - behalten, immer falsch eingeschätzt und mit falschen Lebenshinweisen wieder vom Arzt oder von Freunden weggeschickt. Das erhöht den Frust dann natürlich besonders.
    >Beim Lipödem kann man die typischen Fettvermehrungen wirklich nur durch die Liposuktion vermindern; dies ist heute sehr erfolgreich möglich und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Damit erreicht man wieder eine völlig normale Figur, d.h. die Körperproportionen stimmen wieder. Auch nehmen die Beschwerden deutlich ab. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dieser Behandlung nicht, obwohl die Fettabsaugung in den aktuellen Leitlinien zum Lipödem angegeben ist und die Kassen sonst auch immer auf leitliniengerechte Behandlungen achten.
    >Ich hoffe, daß manches klarer geworden ist.
    >Beste Grüße
    >Prof. Dr. W. Schmeller
    >>Hallo an alle,
    >>ich hätte da mal ein paar Fragen:
    >>Wie sieht man bei einem übergewichtigen Menschen, ob es sich um ein Lipödem oder einfach nur Übergewicht handelt? Hat jeder übergewichte Mensch mit sehr dicken Beinen automatisch ein Lipödem? Muss man nicht erst auf sein Normalgewicht kommen um dies festzustellen?
    >>Kommen die erwähnten Schmerzen beim Lipödem immer? Oder kann es auch sein, dass es Frauen gibt, bei denen nie Schmerzen auftreten? Denn wenn ich wirklich ein Lipödem habe, habe ich das schon länger (ich bin 29 Jahre alt), aber Schmerzen hatte ich bisher noch nicht. Ich habe bisher auch noch überhaupt nichts dagegen gemacht, da mir der Arzt, der es bei mir festgestellt hat, keine Lymphdrainagen oder Strümpfe verschrieben hat. So wie ich es gelesen habe, kommen die Schmerzen auch, wenn man eigenlicht ein normales Gewicht hat, oder?
    >>Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe. Ich hoffe die wurden nicht schon 1000x gestellt. Ich bin gerade am abnehmen – habe doch ganz gut Übergewicht –. Es geht bei mir sehr, sehr langsam runter und sehr, sehr schnell hoch (das Gewicht). Ist das vielleicht auch ein Zeichen für ein Lipödem? Abgenommen habe ich vor ein paar Jahren aber trotzdem schon mal 15 kg.
    >>Ich höre jetzt mal lieber auf, bevor ich alle noch total nerve. Wäre schön, wenn sich jemand die Mühe macht, wenigstens einige Fragen zu beantworten. Falls dies schon anderweitig des Öfteren gemacht wurde, bitte ich meine nochmaligen Fragen danach zu entschuldigen.
    >>Danke im Voraus.
    >>Liebe Grüße
    >>Jutta

  • Guten Tag Herr dr. Schmeller,
    als ich u.s. Frage stellte waren Sie in Urlaub - hoffentlich konnten Sie diesen in vollen Zügen genießen?!! Daher möchte ich meine Frage nochmal an Sie richten.
    Liebe Grüße
    Heidi
    >Guten Tag Herr Dr. Schmeller,
    >Sie haben mich etwas verunsichert mit Ihrem Beitrag. Ich bin noch sehr neugierig was das Lipödem betrifft und lese regelmäßig die Beiträge in den verschieden Foren. Ich möchte alles tun damit es nicht schlimmer wird, da ich doch mit meiner Figur sehr unglücklich bin (dicke Beine, dicke Waden (Pumphosen), dicker Po und ein sehr schmaler Oberkörper, Arme sind auch schon betroffen und alles sehr wabbelig).
    >Bei mir wurde im Sep.04 ein Lipödem diagnostiziert (beiläufig - da ich Rat suchte wegen Leukozytoklatischer Vaskulitis). Die Diagnose des Lipödems wurde von Dr. Cornely bestätigt (Lipohyperplasia dolorosa). Schwellungen treten bei mir ebenfalls auch, allerdings hatte ich noch die Schmerzen. Sie schreiben in Ihrem Beitrag, dass auf jeden Fall Beschwerden mit dieser Krankheit einhergehen, alles andere wäre kein echtes Lipödem. Ich trage Kompressionsstrumpfhosen und gehe auch seit Dez. regelmäßig zur Lymphdrainage (wie schon in einem früherern Beitrag geschrieben, kann ich keine Verbesserung feststellen).Mein Gewicht ist nicht bedenklich, ich wiege 61 kg bei 1,58 m Körpergröße - mein "Fettgehalt" beträgt zwischen 29,5 und 30,5 %. Ich treibe regelmäßig Sport (Walken, Herz-Kreislauftraining im Fitnessstudio und etwas Muskeltraining.). Bitte mißverstehen Sie meinen Beitrag nicht, aber manchmal wird man auf Grund seiner Neugier etwas verwirrt. Die Liposuktion ist für mich auf Grund meiner Gefäßentzündung nicht möglich...schade.
    >Leide ich nun unter einem Lipödem oder habe ich da was durcheinandergebracht?
    >Vielen Dank für Ihre Ántwort im Voraus.
    >Heidi
    >>Hallo Jutta,
    >>es gibt deutliche Unterschiede zwischen Adipositas (Übergewicht), Lipohypertrohie (z.B. Reithosen) und Lipödem. Beim Übergewicht besteht eine generelle Fettvermehrung, d.h. der ganze Körper ist betroffen. Man ist zwar insgesamt zu dick, aber die Proportionen zwischen Oberkörper und Unterkörper sind gleich bzw. passend. Bei der Lipohypertrophie und beim Lipödem ist das anders. Hier ist der Oberkörper meist schlank und im Vergleich dazu sind Unterkörper und Beinen viel zu dick/groß. Das Körperverhältnis steht nicht in einer vernünftigen Relation.
    >>Die Adipositas und die Lipohypertrophie machen - normalerweise - keine Ödeme und daher auch keine Beschwerden. Daher braucht man auch keine Lymphdrainage oder Kompressionsstrümpfe. Beim Lipödem bestehen aber immer mehr oder weniger stark ausgeprägte Schwellneigungen und die Ödeme in den Beinen (und Armen) machen daher auch deutliche Beschwerden. Diese werden durch die Lymphdrainage und die Kompression DEUTLICH besser. Wer keine Beschwerden und keine Schwellneigung hat, hat also auch kein richtiges Lipödem. Er hat dann eine Lipohypertrophie, die zwar auch lästig ist, aber keine Erkrankung ist. Manchmal entwickelt sich aber aus der Lipohypertrophie im Laufe von Jahren und Jahrzehnten ein Lipödem. Und aus einem Lipödem kann sich, besonders wenn gleichzeitig Übergewicht besteht, im Laufe der Jahre ein Lipolymphödem bilden, bei dem also dann noch zusätzlich zum Lipödem ein Lymphödem - mit weiterer Verschlechterung des Befundes - besteht. Das kann sein, muß aber nicht sein. Leider ist dies auch nicht sicher vorhersehbar.
    >>Also: nicht jeder Übergewichtige hat automatisch ein Lipödem. ABer viele mit Lipödem haben zusätzlich Übergewicht. Dieses - und nur dieses - spricht auf Diät an, nicht aber die Fettvermehrung bei Lipohypertrophie oder Lipödem. Da kann man hungern bis zum Umfallen, die Beine bleiben dick. Diese Tatsache ist leider immer noch nicht genug bekannt und daher werden viele Frauen mit Lipödem, die trotz Sport und Diäten ihre dicken Beine - und ihre Beschwerden - behalten, immer falsch eingeschätzt und mit falschen Lebenshinweisen wieder vom Arzt oder von Freunden weggeschickt. Das erhöht den Frust dann natürlich besonders.
    >>Beim Lipödem kann man die typischen Fettvermehrungen wirklich nur durch die Liposuktion vermindern; dies ist heute sehr erfolgreich möglich und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Damit erreicht man wieder eine völlig normale Figur, d.h. die Körperproportionen stimmen wieder. Auch nehmen die Beschwerden deutlich ab. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dieser Behandlung nicht, obwohl die Fettabsaugung in den aktuellen Leitlinien zum Lipödem angegeben ist und die Kassen sonst auch immer auf leitliniengerechte Behandlungen achten.
    >>Ich hoffe, daß manches klarer geworden ist.
    >>Beste Grüße
    >>Prof. Dr. W. Schmeller
    >>>Hallo an alle,
    >>>ich hätte da mal ein paar Fragen:
    >>>Wie sieht man bei einem übergewichtigen Menschen, ob es sich um ein Lipödem oder einfach nur Übergewicht handelt? Hat jeder übergewichte Mensch mit sehr dicken Beinen automatisch ein Lipödem? Muss man nicht erst auf sein Normalgewicht kommen um dies festzustellen?
    >>>Kommen die erwähnten Schmerzen beim Lipödem immer? Oder kann es auch sein, dass es Frauen gibt, bei denen nie Schmerzen auftreten? Denn wenn ich wirklich ein Lipödem habe, habe ich das schon länger (ich bin 29 Jahre alt), aber Schmerzen hatte ich bisher noch nicht. Ich habe bisher auch noch überhaupt nichts dagegen gemacht, da mir der Arzt, der es bei mir festgestellt hat, keine Lymphdrainagen oder Strümpfe verschrieben hat. So wie ich es gelesen habe, kommen die Schmerzen auch, wenn man eigenlicht ein normales Gewicht hat, oder?
    >>>Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe. Ich hoffe die wurden nicht schon 1000x gestellt. Ich bin gerade am abnehmen – habe doch ganz gut Übergewicht –. Es geht bei mir sehr, sehr langsam runter und sehr, sehr schnell hoch (das Gewicht). Ist das vielleicht auch ein Zeichen für ein Lipödem? Abgenommen habe ich vor ein paar Jahren aber trotzdem schon mal 15 kg.
    >>>Ich höre jetzt mal lieber auf, bevor ich alle noch total nerve. Wäre schön, wenn sich jemand die Mühe macht, wenigstens einige Fragen zu beantworten. Falls dies schon anderweitig des Öfteren gemacht wurde, bitte ich meine nochmaligen Fragen danach zu entschuldigen.
    >>>Danke im Voraus.
    >>>Liebe Grüße
    >>>Jutta