Ärzteverband/ Bundesausschuss der Krankenkassen wissen nix vom Lipödem!

  • Ich hätte mal eine generelle Frage an die hier vetretenen Ärzte:

    Es ist bei den Krankenkassen und Ärzten immer die Rede, daß die lymphgerechte Liposuktion nicht im gesetzlichen Leistungskatalog der Krankenkassen ist und ausserdem einen noch nicht anerkannte Behandlungmethode darstellt, da zu wenig Studienergebnisse vorlägen..

    Meine Frage: Diese Behandlungsmethode gibt es nicht schon seit gestern und die einzelnen Äzrte, die diese OP durchführen können, könnten doch eigentlich den den Krankenkassen und dem Ärzteverband ihre Studienergebnisse vorlegen. Ich denke, als Arzt kann man garantiert mehr erreichen als ein "kleiner Patient".

    Ích verstehe es einfach nicht, warum man den Leuten noch so lange das Geld aus den Taschen zieht!

  • >Meine Frage: Diese Behandlungsmethode gibt es nicht schon seit gestern und die einzelnen Äzrte, die diese OP durchführen können, könnten doch eigentlich den den Krankenkassen und dem Ärzteverband ihre Studienergebnisse vorlegen. Ich denke, als Arzt kann man garantiert mehr erreichen als ein "kleiner Patient".

    a) Patienten können GAR NICHTS erreichen, Anträge auf die Anerkennung neuer Leistungen können NUR die Kassenärztliche Bundesvereinigung, eine Kassenärztliche Vereinigung oder ein Spitzenverband der Krankenkassen stellen.

    b) Operieren als Tagesgeschäft und Studien anfertigen sind zwei verschiedene Paar Schuhe!!! Ich glaube nicht, dass Studien, die den Anforderungen des Bundesauschusses genügen, überhaupt existieren. Was einem die meisten Ärzte zeigen, sind selbstgebastelte Powerpoint-Folien mit ein paar Bildchen drin. Und bevor man da viel Geld investiert, lässt man lieber die verzweifelten Patientinnen privat bezahlen, ist ja viel einfacher und lukrativer.

    Außerdem bräuchte man ein ausreichend großes Patientenkollektiv - sorry, aber welcher Arzt kriegt das zusammen - bei DEN Kosten?

    Im Grunde müssten wir Patientinnen eine solche Studie mit unseren Beiträgen noch zusätzlich finanzieren. So sieht's leider aus.

  • Wenn man der Meinung ist, dass den "Leuten" das Geld aus der Tasche gezogen wird, ist man sicher hier falsch. Jeder der beteiligten Operateure, die nicht auf dem kosmetischen Sektor arbeiten, sondern bei Kranken Patienten das Lipödem operiert, setzt sich bei den Kassen für die Kostenübernahme ein. Allerdings wissen wir alle, dass die Gelder knapp sind. Z.B. werden auch die Kosten nur in einigen Fällen für die apparative intermittierende Kompression übernommen. Es werden bei Krebsvorsorgen keien Mammographien übernommen usw. In der Zwischenzeit haben einigen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für diese Operationen übernommen. Allerdings gibt es auch einige wenige Operateure, die mit der Liposkulptur bei Lipödemen werben, obwohl sie diese noch nicht einmal bei diesem Patientenkreis durchgeführt haben( ich kenne persönlich einen solchen Kollegen). Die in diesem Forum antwortenden Kollegen wissen aber genau wovon sie sprechen und haben die entsprechenden Erfahrungen.

  • >Wenn man der Meinung ist, dass den "Leuten" das Geld aus der Tasche gezogen wird, ist man sicher hier falsch. Jeder der beteiligten Operateure, die nicht auf dem kosmetischen Sektor arbeiten, sondern bei Kranken Patienten das Lipödem operiert, setzt sich bei den Kassen für die Kostenübernahme ein. Allerdings wissen wir alle, dass die Gelder knapp sind. Z.B. werden auch die Kosten nur in einigen Fällen für die apparative intermittierende Kompression übernommen. Es werden bei Krebsvorsorgen keien Mammographien übernommen usw. In der Zwischenzeit haben einigen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für diese Operationen übernommen. Allerdings gibt es auch einige wenige Operateure, die mit der Liposkulptur bei Lipödemen werben, obwohl sie diese
    noch nicht einmal bei diesem Patientenkreis durchgeführt haben( ich kenne persönlich einen solchen Kollegen). Die in diesem Forum antwortenden Kollegen wissen aber genau wovon sie sprechen und haben die entsprechenden Erfahrungen.

    1. Ich habe hier niemals erwähnt oder behauptet, die Ärzte in diesem Forum WISSEN NICHTS ODER HAETTEN KEINE ERFAHRUNG!

    2. Sehe ich keine klare Antwort auf meine eigentliche Frage

    3. Konnte ich bis jetzt nirgendwo lesen, daß sich bestimmte Ärzte für eine Anerkennung der Liposuktion (lymphgerechte!) bei den Krankenkassen oder ähnlichen eingesetzt haben soll

    4. Kann man oft genug lesen, daß die Kassen immer nur EINZELFALLENTSCHEIDUNGEN treffen, bei denen der betroffene Patient ZEIT + GELD investierte und zum Grossteil dann ans Sozialgericht gehen musste, damit die Kosten evlt. erstattet werden. (in seltenen Fällen)

  • Ehrliche Antwort als einer der "vertrenene Ärzte":

    Ach, wenn das denn alles so einfach wäre!! Seit Jahren leiten die Ärzte, die Liposuktionen durchführen, sämtliche vorhandenen wissenschaftlichen Unterlagen an die Kassen weiter. Allein diese Untersuchungen durchzuführen und die Ergebnisse zu publizieren, kostet unglaublich viel Zeit neben der täglichen und manchmal kaum zu schaffenden Routine! Die Hanse-Klinik hat im letzten Jahr ca. 20 Publikationen und Vorträge an die Öffentlichkeit gebracht, um diesbezüglich - möglichst flächendeckend - Verbesserungen zu erreichen.

    Auch gibt es keinen Patienten, wo nicht eine enorme Zeit für lange Telefonate und ausführliche Schreiben an die Kassen und den Medizinischen Dienst "draufgeht". Die Erfolge all dieser unbezahlten Arbeit sind praktisch gleich Null. Die Kassen sind ja gar nicht interessiert, noch eine neue Therapieform in Ihre Erstattungspflicht zu übernehmen, weil dadurch RIESIGE Kosten auf sie zukommen würden; da wird alles nur mögliche getan, um die Erstattung zu unterbinden, teilweise mit grotesken Begründungen und fadenscheinigsten Formulierungen. Als Arzt tut man ALLES, um es den Betroffenen zu ermöglichen, diese so entscheidende OP erstattet zu bekommen. Prinzipiell ist es uns doch völlig egal, ob wir unsere sehr hohen Kosten für die OP von den Kassen oder den Patienten erstattet bekommen.

    Formulierungen, daß den "Patienten das Geld aus der Tasche gezogen wird", gehen wirklich weit an der Realität vorbei. Die meisten Menschen machen sich keine Vorstellung, was heute der Aufbau und Betrieb einer operativen Einheit kostet, es ist einfach unglaublich teuer! Einige Liposuktionskliniken sind deswegen auch schon pleite gegangen.

    Im Herbst diesen Jahres führen wir in Lübeck die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie durch, um hier weiter Aufklärung für alle zu betreiben. Unser Ziel war es, insbesondere auch die Kassen zu integrieren. Von den allermeisten der eingeladenen Krankenkassen haben wir aber noch nicht mal eine Antwort erhalten.

    Ich möchte mir in diesem Forum für Betroffene einfach mal erlauben zu sagen:
    Bitte nicht diese ungerechtfertigten pauschalen Verurteilungen derjenigen, die sich extrem Mühe geben, alles für Ihre Patienten zu tun!

    Vielen Dank für Ihr Verständnis.

    Prof. Dr. W. Schmeller




    >Ich hätte mal eine generelle Frage an die hier vetretenen Ärzte:
    >Es ist bei den Krankenkassen und Ärzten immer die Rede, daß die lymphgerechte Liposuktion nicht im gesetzlichen Leistungskatalog der Krankenkassen ist und ausserdem einen noch nicht anerkannte Behandlungmethode darstellt, da zu wenig Studienergebnisse vorlägen..
    >Meine Frage: Diese Behandlungsmethode gibt es nicht schon seit gestern und die einzelnen Äzrte, die diese OP durchführen können, könnten doch eigentlich den den Krankenkassen und dem Ärzteverband ihre Studienergebnisse vorlegen. Ich denke, als Arzt kann man garantiert mehr erreichen als ein "kleiner Patient".
    >Ích verstehe es einfach nicht, warum man den Leuten noch so lange das Geld aus den Taschen zieht!

  • Meines Wissens ist es nicht ausreichend, Unterlagen an die Krankenkasse weiter zu geben. Um eine NUB-Methode als Kassenleistung anerkannt zu bekommen, müssen SIE einen Antrag bei der Ärztekammer stellen. Sicherlich haben Sie viel zu tun und sicherlich ist es auch sehr zeitaufwendig solche Studien zu erstellen. Beim Gemeinsamen Bundesausschuß hat jedoch noch keiner auch nur mal eine Anfrage gestellt, ob die Liposuktion beim Lipödem in den Leistungskatalog aufgenommen werden sollte. So wurde es mir ganz knallhart an meinem Sozialgerichtstermin vom vorsitzenden Richter mitgeteilt.

    Richtig ist mit Sicherheit, dass die Krankenkassen nicht daran interessiert sind diese "neue" Behandlungsmethode in ihrem Leistungskatalog aufzunehmen. Darum wird wohl eine Krankenkasse auch nicht aktiv werden und einen Antrag beim Spitzenverband auf Anerkennung als Kassenleistung stellen.

    Da sind Sie gefragt, verehrte Herren Doktoren.

    Ich und auch bereits operierte Patientinnen wissen Ihre Arbeit und Ihr Können sehr zu schätzen. Aber eines können Sie mir glauben, eine problemlose Kostenerstattung durch die Krankenkasse wäre wirklich eine große finanzielle Hilfe zum Ausgleich unserer körperlichen Einschränkungen und Schmerzen.

    Sicherlich ziehen Sie nicht den Patienten das Geld aus der Tasche, jedoch ist es für einen Normalverdiener schon eine enorme Summe die er aufbringen muß, um die OP´s bezahlen zu können.

    Aber meine Bitte, im Namen aller betroffenen Lipödem Patientinnen-stellen Sie einen Antrag bei der Ärztekammer!!


  • Wie bereits erwähnt werden weit weniger kostenintensive Diagnostik(Krebsvorsorge) sowie auch Therapien(Ozonbegasung, Ozoneigenblut, Bio-Resonanz-Verfahren, Softlaserbestrahlungen und ähnliches) nicht von den Kassen übernommen,da der gemeinsame Ausschuß von Ärzten und Krankenkassen dies nicht befürwortet. Desweiteren werden Therapiepausen verlangt, die vor einigen Jahren auch nicht üblich waren. Es ist sicher schwierig das zu verstehen, insbesondere, da das Lipödem- wie Sie ja selbst feststellen konnten- von vielen Ärzten nicht als Krankheit gewertet wird. Wie soll da eine komplexe Therpie wie die Liposuktion Befürworter finden, wenn die Krankheit nicht einmal hinreichend bekannt ist?

  • Ist es nicht Anmaßend, zu behaupten daß die Ärzte nicht ausreichende Anstrengungen betreiben um "uns" besser helfen zu können?

    Alleine die Tatsache, daß die Ärzte hier Reede und Antwort stehen verdient unser aller Lob und Hochachtung!

  • Vielleicht solltest Du mal Deine Erwartungen überdenken.
    Ich habe hier alle Beiträge gelesen und bin der Auffassung, dass die gestellten Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet wurden.

    Ich meine, wohin soll eine politische Diskussion hier führen?

    Mein Nachbar bekommt von seiner Kasse nichteinmal die Kosten für Bestrumpfung ersetzt, der hat dafür jetzt tatsächlich das Sozialgericht einschalten müssen.
    Was können die Ärzte daran ändern, außer die Kassen und Patienten aufzuklären?
    Wenn die Kassen den Geldhahn schließen müssen wir Patienten uns wehren und den Weg der Klage gehen. Habe ich für meinen Lymphamaten auch erfolgreich getan, nicht zuletzt dank der Bemühungen von Dr. Schneider!

    Also bitte nicht die Verantwortung, Schuld oder sonst etwas auf die Ärzte schieben, bitte nicht!


    Gruß
    Rene

  • Hallo Rene,

    >Mein Nachbar bekommt von seiner Kasse nichteinmal die Kosten für Bestrumpfung ersetzt, der hat dafür jetzt tatsächlich das Sozialgericht einschalten müssen.
    >Was können die Ärzte daran ändern, außer die Kassen und Patienten aufzuklären?

    Es geht hier um zwei verschiedene Dinge:

    a) Leistungen, die bereits im Leistungskatalog der Krankenkassen enthalten sind, wie z.B. Kompressionsstrümpfe. Das können dir Ärzte verschreiben und die Krankenkassen bezahlen es.

    b) Leistungen, die NICHT im Leistungskatalog der Krankenkassen enthalten sind. Damit eine Leistung in den Leistungskatalog aufgenommen wird, müssen ÄRZTE tätig werden. Da können Patienten gar nichts machen.

    Von daher ist es legitim, mal nachzufragen, was die hier anwesenden Ärzte tun, damit die Liposuktion als neue Behandlungsmethode in den Katalog aufgenommen wird.

    Und hier im Forum ein paar Fragen zu beantworten, ist zwar nett, hilft aber in dieser Frage leider nicht weiter. Und da hier die Ärzte versammelt sind, die es in der Hand hätten, so einen Antrag zu stellen, ist die Frage absolut angebracht!

    Oder wie würdest du es denn sehen, wenn dir diverse Ärzte sagen würden, dass Lymphdrainagen bei deinem ausgeprägten Lymphödem helfen würden, dass du sie aber selber bezahlen musst, weil die Krankenkasse sie nicht in ihrem Maßnahmenkatalog hat. Würdest du dann auch ohne Murren und Knurren das Geld selber aufbringen? Oder würdest du dich nicht auch fragen, warum die Ärzte da nichts unternehmen ...

    Wir sprechen hier immerhin von Summen von 10.000-20.000 EUR, die Patientinnen selber aufbringen müssen!

    Gruß, Ulla

  • Trotz allem ist es nicht ganz so wie beschrieben.
    Z.B. stehen Geräte für die app. intermittierende Kompression im Hilfsmittelkatalog und der MDK hat trotzdem das Recht zu entscheiden, ob dieses Gerät für den einzelnen Patienten benötigt wird oder nicht. Auch hier stehen Summen von 3.000-4.000€ zur Diskussion. Entschieden wird im Einzelfall. Genauso ist es mit der Liposuktion. Wie kann eine Entscheidung getroffen werden, wenn nur ca. 200 Ärzte sich mit diesem Krankheitsbild auskennen und von denen wiederum nur einige wenige die Liposkulptur als Behandlungsmethode anerkennen und befürworten. In dem bisher gängigen Lehrbuch für Lymphologie(Földi,Kubik)5.Auflage 2002 s. 453:"Mit Nachdruck sei vom "Absaugen" des Fettgewebes, von der "Liposuktion"- hochtrabend auch als "Liposkulptur" bezeichnet- gewarnt..." Ryan und Curri werden zitiert: "wir finden den ganzen Vorgang abscheulich...". Sind Sie weiterhin der Meinung, dass wir unter diesen Lehrbuchäußerungen uas dem Jahr 2002 versuchen könnten, dass die Liposkulptur von den Krankenkassen bezahlt wird, wenn sie in dem Lehrbuch als Kontraindikation für ein Lipödem bezeichnet wird?

  • HÄTTEST DU MEINEN TEXT GENAUER GELESEN; WÜRDEST DU ERKENNEN; DAS ICH KEINESFALL DIREKT DIE ÄRZTE HIER ANGREIFE!

    >Vielleicht solltest Du mal Deine Erwartungen überdenken.
    >Ich habe hier alle Beiträge gelesen und bin der Auffassung, dass die gestellten Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet wurden.
    >Ich meine, wohin soll eine politische Diskussion hier führen?
    >Mein Nachbar bekommt von seiner Kasse nichteinmal die Kosten für Bestrumpfung ersetzt, der hat dafür jetzt tatsächlich das Sozialgericht einschalten müssen.
    >Was können die Ärzte daran ändern, außer die Kassen und Patienten aufzuklären?
    >Wenn die Kassen den Geldhahn schließen müssen wir Patienten uns wehren und den Weg der Klage gehen. Habe ich für meinen Lymphamaten auch erfolgreich getan, nicht zuletzt dank der Bemühungen von Dr. Schneider!
    >Also bitte nicht die Verantwortung, Schuld oder sonst etwas auf die Ärzte schieben, bitte nicht!
    >
    >Gruß
    >Rene


  • BITTE LESE MEINEN TEXT GENAUER; BEVOR DU SOLCHE ANSCHULDIGUNGEN AUFSTELLST!

    >Ist es nicht Anmaßend, zu behaupten daß die Ärzte nicht ausreichende Anstrengungen betreiben um "uns" besser helfen zu können?
    >Alleine die Tatsache, daß die Ärzte hier Reede und Antwort stehen verdient unser aller Lob und Hochachtung!

  • Hallo Herr Schingale,

    warum kann man solche Lehrbucheinträge/-äußerungen dann nicht mit Hilfe des Wissens und der praktischen Erprobung und Studien erfahrener Ärzte wie Ihnen und Kollegen nicht gegenbelegen?!

    Gruss.
    cyberspace.

    >Trotz allem ist es nicht ganz so wie beschrieben.
    >Z.B. stehen Geräte für die app. intermittierende Kompression im Hilfsmittelkatalog und der MDK hat trotzdem das Recht zu entscheiden, ob dieses Gerät für den einzelnen Patienten benötigt wird oder nicht. Auch hier stehen Summen von 3.000-4.000€ zur Diskussion. Entschieden wird im Einzelfall. Genauso ist es mit der Liposuktion. Wie kann eine Entscheidung getroffen werden, wenn nur ca. 200 Ärzte sich mit diesem Krankheitsbild auskennen und von denen wiederum nur einige wenige die Liposkulptur als Behandlungsmethode anerkennen und befürworten. In dem bisher gängigen Lehrbuch für Lymphologie(Földi,Kubik)5.Auflage 2002 s. 453:"Mit Nachdruck sei vom "Absaugen" des Fettgewebes, von der "Liposuktion"- hochtrabend auch als "Liposkulptur" bezeichnet- gewarnt..." Ryan und Curri werden zitiert: "wir finden den ganzen Vorgang abscheulich...". Sind Sie weiterhin der Meinung, dass wir unter diesen Lehrbuchäußerungen uas dem Jahr 2002 versuchen könnten, dass die Liposkulptur von den Krankenkassen bezahlt wird, wenn sie in dem Lehrbuch als Kontraindikation für ein Lipödem bezeichnet wird?

  • Wir versuchen seit Jahren Behauptungen zu widerlegen, dass die AIK keine Wirkung haben soll, obwohl alle möglichen Studien eine deutliche Besserung belegen. Da es sich aber nicht um doppeltblind Studien handelt, wird es nicht anerkannt. Eine Methode negativ dar zu stellen ist sicher einfacher. Ich selbst war früher ein Gegner der Liposuktion wie sicher die Mesiten wissen. Habe aber auf Grund der Erfahrungen und positievn Ergebnisse meine Meinung grundlegend geändert. Insbesondere hatte ich mich mit Dr. Cornely auf Kongressen wegen der OP's gestritten, arbeite aber heute mit ihm zusammen, da ich den Patientinnen außer einer lebenslangen KPT und Diät nichts anbieten konnte. Mit der OP sind die Schmerzen sofort weg. Zusätzlich wird auch die entstellende Form verbessert. Dies war der Grund für meine Meinungsänderung.
    Auch ist es uns nicht gelungen eine Zusatzbezeichnung für Lymphologie durchzubringen. Ein Lehrbuch zu widerlegen ist sicher weitaus schwieriger, da es noch dazu vom weltweit bekanntesten Lymphologen erstellt wurde. Es wird sicher noch einige Jahre dauern, allerdings sind einige Krankenkassen schon dabei ihre Einstellungen zu ändern.

  • >HÄTTEST DU MEINEN TEXT GENAUER GELESEN; WÜRDEST DU ERKENNEN; DAS ICH KEINESFALL DIREKT DIE ÄRZTE HIER ANGREIFE!

    wie auch immer ein kleiner hinweis:
    grossbuchstaben bedeuten im Internet schreien (!)
    bitte wenn es nicht so gemeint war vermeiden und sonst auch nicht herumschreien hier

    liebe grüsse
    manfred

  • Meines Erachtens könnten die durchführenden Ärzte wenigstens mal einen Versuch starten und einen Antrag bei der Ärztekammer auf Anerkennung der Liposuktion beim Lipödem als Kassenleistung stellen. Sicherlich ist es einfach eine Methode als negativ zu bewerten und sicherlich gibt es zu viele negative Fachlektüre. Von Doppelblindstudien habe ich noch nie was gehört, was ist das denn? Vielleicht ist es ja auch einfach für die operierenden Ärzte gewinnbringender weiterhin nach GOÄ abzurechnen? Denn die teilweise in Rechnung gestellten 6-10 fachen Sätze würde bestimmt keine Krankenkasse bezahlen wenn es hierfür irgendwann mal eine EGO-Ziffer geben würde. Meines Erachtens ist die Liposuktion nach Versagen der konservativen Therapie das einzige Mittel der Wahl damit Frau beschwerdefrei leben kann!!


  • Liebe Patientin,

    leider ist es fast unmöglich,in der BRD neue Leistungen als Kassenleistung anerkannt zu bekommen. Das betrifft sowohl die in diesem Forum diskutierten lympholgischen Behandlungsmethoden, als auch ganz andere Fachgebiete, wie z.B. die Onkologie. Ich möchte ein Beispiel nennen, das die ganze Situation von einer anderen Warte beleuchtet. So wird in Deutschland das für Krebspatienten oft therapieentscheidende Untersuchungvergfahren PET nicht bezahlt, entgegen z.B. den Regelungen in Italien und anderen Ländern.(Die WHO empfliehlt dieses Verfahren sogar in den Schwellenländern zugänglich zu machen.) Was mit der PET geschieht ist nur der Anfang; diese Verhinderungspolitik wird nach einem vor wenigen Wochen gefassten Beschluss der entsprechenden Gremien auf jegliche Innovation, die nicht z.B. durch Doppelblindversuche unterlegt sind, ausgedehnt. Das heisst, in deutschen Krankenhäusern können neue Behandlungskonzepte, gleich welcher Art oft nicht mehr oder wenigstens sehr verzögert zur Anwendung kommen.
    Also: es ist nicht unbedingt der lymphologisch engagierten Ärzte Schuld, wenn manche Therapie nicht erstattet wird. Ich hoffe, dass diese bittere Hintergrundinformation die Gewichte etwas zurechtrücken kann.

    Noch zu Ihrer Frage, was ein Doppelblindversuch ist: Es handelt sich dabei um Forschungsmethoden, die ein Höchstmass an Objektivität sicherstellen sollen, leider aber oft aus praktischen wie auch ethischen Gründen nicht anwendbar sind:
    Versuchsanordnung, bei der zur Vermeidung von unbewussten Verfälschungen der Ergebnisse die Patienten nicht wissen, ob Sie mit einer Wirksubstanz oder einem Placebo (unwirksam) behandelt werden. Der Versuchsleiter kennt dei Zuordnung Mittel / Patient ebenfalls nicht. Zuteilung der Patienten zur Test- oder Kontrollgruppe erfolgt nach dem Zufalllsprinzip. Das Prinzip des Doppelblindversuches lässt sich auf andere Therapieverfahren oder diagnostische Verfahren übertragen.

    Mit freundlichen Grüssen
    W. J. Brauer








    >Meines Erachtens könnten die durchführenden Ärzte wenigstens mal einen Versuch starten und einen Antrag bei der Ärztekammer auf Anerkennung der Liposuktion beim Lipödem als Kassenleistung stellen. Sicherlich ist es einfach eine Methode als negativ zu bewerten und sicherlich gibt es zu viele negative Fachlektüre. Von Doppelblindstudien habe ich noch nie was gehört, was ist das denn? Vielleicht ist es ja auch einfach für die operierenden Ärzte gewinnbringender weiterhin nach GOÄ abzurechnen? Denn die teilweise in Rechnung gestellten 6-10 fachen Sätze würde bestimmt keine Krankenkasse bezahlen wenn es hierfür irgendwann mal eine EGO-Ziffer geben würde. Meines Erachtens ist die Liposuktion nach Versagen der konservativen Therapie das einzige Mittel der Wahl damit Frau beschwerdefrei leben kann!!

  • Meiner Ansicht nach wird hier der Gärtner zum Bock gemacht .... oder anders tituliert: Man sollte den Ast, auf dem man sitzt, nicht auch noch absägen!
    Die Emotionen kochen wohl so hoch, weil man ein Ventil sucht, den Frust und den Druck durch die täglichen Probleme abzuladen. Schade eigentlich, dass man sich dazu immer die falschen aussucht.
    Carola

  • liebe Carola.
    Dem ist nichts mehr hinzu zufügen.

    Gruß
    Rene