Hallo an die Ärzte,
ich bräuchte dringend Rat in folgender Sache:
stimmt es, daß man als Lipödempatient eine Heparin Spritze geben lassen kannn, damit bei evtl. längeren Flugstrecken auftretende Beschwerden oder generell "schweren Beinen" die Beschwerden gemildert werden?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß hier eine Spritze "einfach so" helfen soll....
Danke im Voraus.
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Hallo ARZU!
Eine Heparinspritze ist bei langen Flugreisen bei manchen Patinten sinnvoll zur Thromboseprophylaxe bei Risikofaktoren für Thrombosen . Dies müßten PatientInen mit Ihrem Arzt besprechen . Bei Lipödemen liegt häufig auch eine Adipositas oder Varizen / Krampfadern vor , welches solche Risikofaktoren darstellen . Selbstverständlich sollt die Kompressionsstrumpfversorgung getragen werden , was auch schon eine Thromboseprophylaxe darstellt. Da Heparin auch mögliche Nebenwirkungen hat sollte der Einsatz mit dem Arzt besprochen werden
Mit freundlichen Grüßen
dr.Martin -
Hallo Hr. Doktor Martin,
vielen Dank für Ihre Antwort, habe allerdings nochmals folgende Frage(n):
kann ich die Spritze denn einfach so von jedem Arzt spritzen lassen?
Muss man dies denn unbedingt machen lassen als Lipödem Patientin?
Danke
Arzu -
Hallo ARZU !
Die Spritze kann man sich , da sie nur unter die Haut gespritzt wird -- wie z.B.eine Insulinspitze auch , bei etwas Mut ,selbst verabreichen . Eine Dosis genügt für 16 - 24 Stunden.
Eine Heparinspritze zur Thromboseprophylaxe muss , wenn nur ein Lipödem vorliegt , ohne Thromboserisikofaktoren , nicht gegeben werden. Die Kompressionsstrumpfversorgung schützt schon vor dem " normalen" Thromboserisiko
auf Langstreckenflügen.
freundliche Grüße
dr.Martin -
Niedermolekulares Heparin wird nur bei Risikopatienten für Thrombose gespritzt. Bei einem Lipödem ist das Tragen der Kompressionsbetrumpfung bei Flügen ab ca 4 Stunden erforderlich. Genauso allerdings auch Bus-, Bahn- und Autoreisen. Auch der Beingesunde sollte Kompressionstrümpfe tragen, allerdings reichen in diesen Fällen Reisestrümpfe aus. Als medizinisch getesteter Reisestrumpf gibt es den mediven travel.
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Hallo Herr Doktor Schingale,
Hallo Herr Doktor Martin,
vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten. Selbstverständlich werde ich die Strumpfhosen tragen - habe allerdings auch den Tipp bekommen, daß evtl. Aspirin ebenso helfen würde, stimmt denn das? Die Nebenwirkungen der Heparinspritze machen mir doch einige Bedenken....kann man evtl. das Heparin in Tablettenform erhalten und ist es denn zwingend für mich notwendig? (habe eine 13 std. Flugreise vor mir, die ich mit meinem Lipödem Stadium II durchstehen möchte, problemlos so weit es geht natürlich...)
Danke und Schönen Abend noch.
Arzu -
Aspirin hält das Blut in den Arterien dünnflüssiger, wirkt aber nicht auf den Stau in den Venen, so dass dadurch keine Vorbeugung gegen eine Thrombose geführt werden kann. Vielleicht schlimmer noch, die Schmerzen in den Venen könnten zu spät erkannt werden. Für so einen Flug gehört die Kompressionsbestrumpfung oder das Bandagieren. Ich slebst bin kurz vor einem Flug ähnlicher Länge und werde meine medizinischen Reisestrümpfe tragen.
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Sehr geehrter Herr Dr. Martin,
sehr geehrter Herr Dr. Schingale,
was mich interessiert ist, WO ich mich am besten spritze, damit ich keine Lymphbahnen beschädige. Habe ein Lipolymphödem Stad. II an beiden Beinen und hatte 1999 eine Sinusvenenthrombose.Ausserdem habe ich eine genetisch bedingte Blutgerinnungsstörung (HPA Genotyp 1a/1b). Ich nehme zur Blutverdünnung 1x pro Tag eine Tablette Iscover 75 und soll bei längeren Autofahrten/Flügen (3 Std. und länger) zusätlich Fragmin spritzen.
Seit der Diagnose war es noch nicht nötig aber für den Fall das ich wieder spritzen muss würde mich interessieren, an welcher Stelle am Bauch ich am besten spritze.
Vielen Dank schon mal im voraus fürs lesen und antworten.
Liebe Grüße,
Tina -
Bitte eine Hautfalte im rechten oder linken Unterbauch machen und dann in diese Falte injezieren.
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Hallo Herr Doktor Schingale,
gibt es denn dieses Präparat auch in Tablettenform oder muss man es wirklich unbedingt spritzen lassen? Ist die Heparinspritze rezeptpflichtig?
Danke und Grüsse.
Arzu -
Ich möchte die bereits von Kollegen gemachten Aussagen nochmals nochmals unterstreichen und auf die Kompression und Bewegung (Aufstehen, Umhergehen, Sitzgymnastik mit Betätigung der Wadenpumpe) als wichtigste Massnahme zur Thromboseprophykaxe bei langen Flugreisen hinweisen. Zusätzlich sollten Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und auf harntreibende Getränke (Alkohol, Kaffee, Tee, Cola) verzichten. Bei Menschen mit nachgewiesenen Krankheiten der Blutgerinnung sind Heparinspritzen 2 Stunden vor Reiseantritt indiziert, bei Lipödem ist die Datenlage diesbezüglich nicht so klar. Wie bereits erwähnt wurde, ist das Aspirin im Bereich der Venen nur schwach wirksam, dennoch wurden auf einer Konsensuskonferenz vor einigen Jahren zum Thema Reisethromboseprohylaxe auch Aspirin erwähnt, wobei ich persönlich davon ebenfalls zu Gunsten der anderen, effektiveren Massnahmen, abraten würde. Heparin in oraler Form ist nicht verfügbar, ein neues Medikament zur Thromboseprophylaxe nach Operationen (Ximelagatran) wäre als Tabletten verfügbar, ist für die von Ihnen gewünschte Indikation aber (noch?)nicht zugelassen.
Freundliche Grüsse
H.P. Gmünder
