Lymphödem nach Prostataektomie

  • Guten Tag,
    bei meinem Lebensgefährten wurde am 12.2.2008 in einer Uniklinik eine Prostataektomie wegen eines aggressiven Tumors vorgenommen und Lymphgefäße entfernt, die nicht befallen waren. Postoperativ traten starke und schmerzhafte Schwellungen des Hodens und des Penis auf, was als operations- und katheterbedingt bezeichnet wurde. Wegen der räumlichen Entfernung zur operierenden Uniklinik suchten wir mehrfach urologische Kliniken in unserer Wohnregion auf, weil die Beschwerden extrem stark waren, auch äußerst schmerzhafte Hautveränderungen am Hoden auftraten. Von "Wasserbruch" bis zu nichtssagenden Diagnosen war alles vertreten, nur keine Hilfe und Linderung. Nach 4 Wochen konnten schließlich die beiden Katheter gezogen werden, jedoch führte auch das nicht zum Rückgang der Schwellungen. Wenige Tage nach der Aufnahme in einer Fach-Rehaklinik wurde mein Lebensgefährte notfallmäßig wieder in die operierende Klinik zurück verlegt, wo endlich eine Kathederpunktion vorgenommen wurde und seitdem durch Abgang großer Mengen Lymphflüssigkeit (anfangs 700 ml, nach jetzt 10 Tagen immer noch teilweise mehr als 500 ml pro Tag) die Schwellungen und Schmerzen zurück gegangen sind. Mittlerweile ist er wieder in die Rehaklinik zurück verlegt, soll viel liegen, fettarm essen, wie lange aber die Katheterdrainage erhalten bleiben muss, wagt niemand zu prognostizieren. Er hat mittlerweile ca. 6 kg abgenommen, wobei er schon vorher sehr schlank war. Seine psychische Verfassung ist sehr angegriffen, die Sorge wächst, ob die notwendige Strahlentherapie nach Wiederherstellung der Kontinenz durchgeführt werden kann bzw. von ihr weitere Probleme im Lymphsystem zu erwarten sind. Welchen Einfluss hat die zwischenzeitlich verabreichte Hormonblocker-Therapie auf das Lymphproblem? Wäre eine kosultarische Vorstellung in einer lymphologischen Klinik sinnvoll und erfolgversprechend? Ist das ambulant, also von der momentan laufenden Reha aus möglich, ohne diese abbrechen zu müssen? Gibt es manuelle Entstauungstechniken, Medikamente, Diäten, die zur Wiederherstellung des Lymphabflusses führen?
    Ich wäre sehr glücklich und erleichtert, auf diesem Wege Rat und Hilfe zu erfahren und bedanke mich herzlich im Voraus.
    Caratia

  • Hallo !
    Eine ambulante Vorstellung ( mit Vorunterlagen ) in einer Lymphologischen Klinik ist ,trotz der Schilderung, zur Beurteilung von Befund und Therapiemöglichkeiten notwendig und möglich.Dies sollte wenn bei uns gewünscht mit KK-Karte und Überweisung nach tel. Terminvereinbarung ( 07652 124436 ) erfolgen.Wahrscheinlich wird eine stat. lymphologische Therapie notwendig werden ( Stat. REHA -Maßnahme)
    Die Radiatio kann ein Lymphödem verschlechtern muss aber wenn von onkologischer Seite notwendig erfolgen.
    Eine Fettreduzierte CERES-Diät kann bei chylösem/ milchigem Ausfluss aus der Drainage helfen.
    Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie erscheint notwendig. Diuretika helfen nur kurz.
    MfG
    Dr.Martin