Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte!

  • Dank meiner Suchmaschine bin ich (32 J., zwei Kinder) heute auf diese Seite gestoßen. Was meine 'dicken Beine' angeht renne ich nunmehr seit zehn Jahren von einem Arzt zum anderen, einige waren/sind kooperativer als andere aber so richtig kompetent behandelt hat mich bisher keiner.

    Eine Freundin, die im Rahmen ihrer Ausbildung zur Kosmetikerin mit Lymphdrainage in Berührung kam, schleppte mich vor ziemlich genau zehn Jahren zu ihrer Ausbilderin. Die gab dann den Anstoß zu einer ärztlichen Behandlung. Es folgte eine Lymphographie ohne Befund, Lymphdrainagen und Kompressionsstrumpfhosen. Mit mäßigem Erfolg aber immerhin mit Erfolg.

    Durch Umzug in ein anderes Bundesland und damit Verlust eines kooperativen Arztes und zwei Schwangerschaften ließ ich die Behandlung über Jahre schleifen bzw. brach liegen. Aber nun ist es endgültig genug und ich starte einen weiteren Versuch, ein brauchbares Ergebnis zu erzielen.

    Meiner Ansicht nach trifft bei mir die Diagnose des Lipödems zu 100% zu (Auftreten nach der Pubertät, beidseitig, symmetrisch, Füße nicht betroffen, schmerzempfindliche Beine, durch Pille meist schlechter, in den Schwangerschaften besser...). Aber das beruht mehr auf Selbstdiagnose als auf ein kompetentes ärztliches Gutachten o.ä. Bisher habe ich meist den Ärzten die Diagnose bereits in den Mund gelegt. Ein Versuch, in der Földi-Klinik unterzukommen schlug vor sechs Jahren fehl, weil die KK die Kosten nicht übernehmen wollte. Ich bekam dann eine Kur woanders genehmigt, danach ging es mir aber schlechter als vorher, weil ich in einer Fachklinik für Herz-Lungenkrankheiten gelandet war und überhaupt nicht richtig therapiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt verließ mich auch der Glaube an die KK und ich gab die Bemühungen um eine konsequentere Behandlung auf.

    Jetzt habe ich im Raum Köln einen Arzt gefunden, der sich zwar bemüht und mir die Lymphdrainagen und Strumpfhosen verschreibt (fange gerade mit der Therapie an, kann also noch nichts über den Erfolg sagen) aber ich schließe für mich die Lösung des Problems durch eine Fettabsaugung mittlerweile nicht mehr aus, weil ich es absolut leid bin. Ich finde keine Hosen, weil sie in der Taille zu weit sind oder im Bein zu eng. Röcke kann ich nicht tragen, weil ich mich sofort wundscheure und dann falsch laufe, was sofort Schmerzen in der Hüfte zur Folge hat.

    Mich würde interessieren, wer schon Erfahrungen mit der Absaugung gemacht hat und bei wem es unter welchen Voraussetzungen die KK übernommen hat.

    Ich hoffe, dieses lange Posting gleich zur Vorstellung verschreckt Euch nicht gleich aber ich bin so froh, dieses Forum gefunden zu haben. Informationen zum Thema sind ja nicht gerade üppig.

    Viele Grüße von Petra




  • Als Antwort auf: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von Petra Wö. am 13. Juli 2001 23:13:01:

    hallochen,
    hier meldet sich auch jemand, der ein lipödem beidseitig hat.
    eins vorneweg...um gottes willen....kein fettabsaugen...
    es hilft nur drainage und kompressionsstrumpfhosen.
    hier mal ein zusammenschnitt von dem was wir haben.
    leider ist meine web-site noch nicht fertig, sonst könnte ich dir mal bilder von mir zeigen. wenn du näheres über mich erfahren möchtest, melde dich unter meiner e-mail-addi

    viel grüsse
    manuela

    Das Lipödem
    Zusammenfassung:

    Das „Lipödem“ oder „Fettödem“ ist bedingt durch eine leichte mechanische Abflußbehinderung der Lymphkapillaren, Praekollektoren und Kollektoren durch den zunehmenden Druck des sich vermehrenden Fettgewebes. Diese Lymphostase in einem normalen Lymphgefäßsystem tritt nur bei Frauen und immer symmetrisch auf und führt zu typischen Lipödembeschwerden. Dabei handelt es sich um eine rein klinische Diagnose. Therapeutisch ist neben einer Gewichtsreduktion allein die physikalische Ödemtherapie nach Asdonk, die Kombination aus manueller Lymphdrainagetherapie und Kompressionsbehandlung, dazu in der Lage, die ödembedingten Beschwerden zu beseitigen.

    Schlüsselwörter:
    Lipödem, Fettödem, Lipohypertrophie, Physikalische Ödemtherapie, Manuelle Lymphdrainagetherapie.
    1940 wurde von den Amerikanern Allen und Hines der Ausdruck „Lipödem“ erstmals publiziert. Er bedeutet eine verstärkte Wassereinlagerung ins Fettgewebe. Von vielen Ärzten wird das Vorhandensein eines Lipödems bestritten, was zum Teil nicht verwunderlich ist, da auch lymphologisch erfahrene Ärzte immer wieder Lipödem und Adipositas gleichsetzen. Für diese Ärzte ist jede Form von Fettgewebsverdickung eine Adipositas und deswegen allein durch Überernährung bedingt. Diese Auffassung trifft leider auch für den größten Teil der Übergewichtigen zu, was nach meinen eigenen Beobachtungen für etwa 60% der übergewichtigen Frauen richtig ist. Bei weiteren 20% kann man jedoch feststellen, daß bei Ihnen trotz strengster Diät keine Fettgewebsverminderung möglich ist. Bei diesen Frauen besteht eine anlagebedingte (endogene) Fettgewebsvermehrung. Wenn man einem solchen Menschen, der oftmals schon seit Jahren mit einer strengen Reduktionskost lebt, rät, daß er weniger essen soll, wird er darauf mit Unverständnis und Verbitterung reagieren. Selbstverständlich gibt es auch Mischformen, bei denen eine endogene Fettgewebsvermehrung besteht, die durch eine zusätzliche alimentäre Adipositas noch verschlechtert wird. Dieses ist bei ca. 20% der betroffenen Frauen feststellbar.

    60 % alimentäre Adipositas.
    20 % anlagebedingte Lipohypertrophie
    20 % Kombinationsform

    Vielfach wird die Meinung vertreten, daß die Anzahl der Fettzellen durch die Nahrungsaufnahme in den ersten Lebensjahren bestimmt wird. Bei einer übermäßigen Ernährung würden sich die Fettzellen zu sehr vermehren, so daß später immer eine Adipositas entstehen müßte. Dazu paßt allerdings nicht, daß manchmal in der Jugend sehr schlanke Kinder im späteren Leben Übergewicht bekommen und es müßten dicke Kinder später immer übergewichtige Erwachsene werden, was aber erfahrungsgemäß auch nicht richtig ist. Meine Meinung ist, daß der Fettgewebsanteil eines Menschen im wesentlichen genetisch festgelegt ist. Wie sonst wäre es erklärbar, daß in Familien mit mehreren Töchtern häufig ein Kind übergewichtig und ein anderes schlank ist, obwohl beide mengenmäßig gleich viel essen. Natürlich ist das Ausmaß des endogenen Übergewichtes in späteren Lebensjahren durch die Menge der zugeführten Nahrungsmittel zu beeinflussen, so daß durchaus auch bei dieser Fettgewebsvermehrung eine dauernde Kostreduktion notwendig ist. Würde diese nicht durchgeführt, würde eine weitere Gewichtszunahme zwangsläufig eintreten.

    Zum Verständnis des Lipödems müssen zuerst die unterschiedlichen Formen der Fettgewebsvermehrung definiert und dargestellt werden. Es gibt unsymmetrisch und symmetrisch auftretende Fettgewebsvermehrungen.

    Einteilung der Fettgewebsvermehrung:

    1. Lipom = gutartige Fettgewebsgeschwulst unsymmetrisches Auftreten
    Lipomatosis = multiple Lipome

    2. Adipositas = weiche, generalisierte Fettgewebs-
    vermehrung des ganzen Körpers,
    bevorzugt am Rumpf,
    3. Lipohypertrophie = anlagebedingte Fettgewebs- symmetrisch
    vermehrung der Extremitäten

    4. Lipödem = ödematisiertes Fettgewebe
    bei Lipohypertrophie

    Die unsymmetrischen Fettgewebsvermehrungen sind die Lipome, wobei es sich um rundliche, gutartige weiche Fettgewebsgeschwülste (Tumore) handelt, welche einzeln auftreten können . Finden sie sich an mehreren Körperstellen, so wird dieses Lipomatosis genannt. Diese multiplen Lipome treten prinzipiell immer asymmetrisch auf. Eine Sonderform ist der Madelung’sche Fetthals der Männer, eine ausgedehnte zervikale Lipomatosis, welche auch die Schultern und Oberarme miterfassen kann. Eine Therapie in Form einer Operation ist nur erforderlich, wenn die Lipome aus psychologischen Gründen störend sind oder zu mechanischen Behinderungen führen. Ein Lipödem kann aus einem Lipom oder einer Lipomatosis nicht entstehen.

    Die Adipositas, bei der es sich um eine meist weiche, generalisierte Fettgewebsvermehrung handelt, tritt grundsätzlich symmetrisch auf und befällt bevorzugt den Rumpf, oft auch die Extremitäten. Diese Fettleibigkeit, welche bei ca. 60% aller übergewichtigen Frauen besteht, ist allein durch Überernährung bedingt und kann entsprechend nur durch eine konsequente Kostreduktion beseitigt werden. Das Fettgewebe ist weich und ohne Beschwerdesymptomatik. Die Betroffenen leiden in der Regel psychisch unter der entstellenden Körperform.
    Lipom, Lipomatosis und Adipositas betreffen Männer und Frauen.

    Bei der Lipohypertrophie, der anlagebedingten Fettgewebsvermehrung, kommt es zu einer symmetrischen Verdickung der Extremitäten, wobei der Rumpf in der Regel nicht mitbetroffen ist, allenfalls bei Beinverdickungen zusätzlich das Gesäß. Das Auftreten ist immer streng symmetrisch und kann sowohl Beine als auch Arme einzeln oder beide gleichzeitig befallen. Meistens handelt es sich um eine Lipohypertrophie der Beine und nur selten allein der Arme, etwas häufiger von Armen und Beinen zusammen. Die Lipohypertrophie befällt praktisch nur Frauen. Bei Männern kann sie nur in den seltenen Fällen eines Androgenmangels auftreten, z. B. nach beidseitiger Hodenentfernung wegen Krebs oder bei Eunuchen. Die Ursache der Lipohypertrophie ist somit ein relativer Androgenmangel. Die Lipohypertrophie beginnt frühestens mit der Pubertät, kann jedoch auch erst später bis zum Klimakterium entstehen. Diese reine Form der Lipohypertrophie wird bei 20% der übergewichtigen Patienten beobachtet.

    Zum genaueren Verständnis dieser Fettgewebsvermehrung muß ich jedoch erwähnen, daß sie von anderen Autoren als Lipodystrophie bezeichnet wird. Dieser Ausdruck ist jedoch sprachlich nicht richtig, da eine Dystrophie meist ein Mangelsyndrom in der Medizin darstellt (das dystrophe Kind ist ein unterernährtes Kind). Der Ausdruck „Lipodystrophie“ ist außerdem für einen Fettgewebsschwund durch Insulininjektionen beim Diabetes mellitus reserviert. Aus diesem Grunde habe ich den Ausdruck „Lipohypertrophie“ geprägt, der eine Vermehrung des Fettgewebes beinhaltet.

    Eine solche Lipohypertrophie kann eine ganze Extremität betreffen, wobei jedoch meistens Hände und Füße verdickungsfrei bleiben, sie kann jedoch auch nur die zentralen oder nur die peripheren Anteile der Extremitäten befallen. So gibt es Betroffene, bei denen nur die Oberarme und Oberschenkel lipohypertrophisch verdickt sind, in anderen Fällen nur die Unterschenkel oder Unterarme. Eine Sonderform der Oberschenkellipohyertrophie ist die Reithosenadipositas (fälschlich auch Cellulitis genannt), bei der nur die proximalen Oberschenkelanteile verdickt sind. Bei ausgeprägter Gesäß-Lipohypertrophie spricht man von einem „Hottentottensterz“. Im Gegensatz zur Adipositas ist die Fettgewebsvermehrung bei der Lipohypertrophie immer dysproportioniert, da der Rumpf schlank bleibt. In ganz seltenen Fällen kommt es auch zu einer Fettgewebsvermehrung an den Fußrücken und Handrücken, wobei das Gewebe jedoch im Gegensatz zum Lymphödem immer teigig weich und nicht dellbar bleibt und es niemals zu kastenförmigen Verdickungen der Zehen kommt. Eine kausale Therapie der Lipohypertrophie ist nicht möglich, gelegentlich werden Liposuktion oder Reduktionsoperationen durchgeführt, deren kosmetische Ergebnisse aber nicht immer überzeugen. Es ist daher wichtig, die unter der Lipohypertrophie psychisch leidende Frau so zu motivieren, daß sie bereit ist, ihre permanente Reduktionskost durchzuhalten und nicht aus Frust vermehrt zu essen, wodurch dann zu der anlagebedingten Lipohypertrophie noch eine alimentäre Adipositas hinzukommen würde. Auch eine Lymphdrainagebehandlung ist bei diesen Patienten nicht indiziert, da es sich nicht um ein Lipödem handelt. Aus diesem Grunde wird mit der physikalischen Ödemtherapie auch keine Ödemabnahme über das physiologische Maß von ca. 400 ml je Bein hinaus zu erzielen sein. Obwohl es medizinisch nicht streng indiziert ist, verschreibe ich jedoch in manchen Fällen aus psychologischen Gründen eine Strumpfhose in Kl. II, bei Jüngeren manchmal in Kl. III, allein in der Hoffnung, daß sich durch den Druck der Kompression die Fettzellen auf die Dauer verkleinern. Aber für diese Hoffnung gibt es bisher keine eindeutigen Beweise.

    20% der übergewichtigen Frauen haben ein Mischbild aus anlagebedingter Lipohypertrophie und alimentärer Adipositas. Auch bei diesen muß keine Beschwerdesymptomatik bestehen.

    Das eigentliche Lipödem betrifft ebenfalls nur Frauen und kann sich nur aus der Lipohypertrophie entwickeln. Fettgewebe ist eine Sonderform des retikulären Bindegewebes. Die Fettzellen sind durch lockere Bindegewebs- und Kollagenfasern traubig als Fettläppchen angelegt, welche makroskopisch weißlich-gelblich sind. Die Fettzellen und auch die Fettläppchen werden von Blutgefäßen, Lymphgefäßen und Nervenfasern umspannt. Das Fettgewebe bei Frauen ist anders strukturiert als bei Männern. Nach Nürnberger haben Frauen sog. stehende Fettzellkammern mit senkrecht zur Hautoberfläche verlaufenden Bindegewebssepten, wogegen Männer sich überkreuzende Bindegewebsfasern in der Subkutis haben. Dadurch wird auch bei Frauen das sog. Orangenhautphänomen oder Matratzenphänomen erklärbar, was im Kneiftest für Frauen physiologisch ist. Das Auftreten einer Orangenhaut im Kneiftest ist daher kein Hinweis darauf, daß später evtl. ein Lipödem entsteht.

    Eine wichtige Funktion der Fettzellen ist die Regulierung des Wasserhaushaltes durch Zellquellung oder Entquellung. Weiterhin kann im Fettgewebe interstitiell Wasser gespeichert werden, was auch für das Krankheitsbild des Lipödems von Bedeutung ist.

    Von einigen Ärzten wird eine Ödematisierung von Fettgewebe als nicht existent abgelehnt, da diese nicht eindeutig sichtbar sei. Es ist sicherlich kaum möglich, den Ödemgrad eines Gewebes zu bestimmen und klinisch nur über die Gewebsprallheit und Dellbarkeit annäherungsweise abzuschätzen. Aber aus der Beobachtung, daß bei einem Lipödem durch die physikalische Ödemtherapie eindeutig eine über das physiologische Maß hinausgehende Volumenabnahme von durchschnittlich 1000-1500 ml je Bein zu erzielen ist, ziehe ich die Schlußfolgerung, daß eine Ödematisierung des Fettgewebes vorher bestanden haben muß. Dieses zeigt sich bei Personen, bei denen die Volumenreduktion der Beine mit der Gewichtsabnahme identisch ist, so daß eine Pseudoödemabnahme durch Fettgewebsschwund infolge Hungern ausgeschlossen ist. Nach einer solchen Behandlung fällt außerdem auf, daß das Gewebe erheblich weicher wird und die Patienten geben nach einer 3-4wöchigen stationären Behandlung eine zumindest wesentliche Beschwerdeminderung, meist sogar eine Beschwerdefreiheit an. Es ist mir nicht genau bekannt, wie groß die Häufigkeit des Lipödems bei übergewichtigen Frauen ist. Ich schätze diese auf etwa 5%.

    Das Lipödem entwickelt sich schleichend aus einer Lipohypertrophie, nachdem diese Fettgewebsvermehrung oft schon über viele Jahre bestanden hat. Dabei kommt es durch Vergrößerung der Fettzellen und Fettzellkammern zu einer mechanischen Behinderung des lymphatischen Abflusses aus den Lymphkapillaren und kleinen Sammelgefäßen zwischen den Bindegewebssepten. Dieses führt zu einer leichten bis mäßigen Lymphostase mit leichter Ödematisierung des subkutanen Bindegewebes. In einzelnen Extremfällen sind die Ödematisierungen zwischen den Fettläppchen an der Hautoberfläche durch Buckelungen erkennbar. Durch Zug an der Haut und Ausstreichen der Lymphflüssigkeit können dann diese Buckelungen zum Verschwinden gebracht werden. Die großen Lymphgefäße sind von der Lymphostase nicht betroffen und die Lymphgefäße sind allesamt anfangs normal ausgebildet. Eine Lymphographie oder auch Lymphszintigraphie ergeben daher normale Abflußverhältnisse. Im Laufe der Jahre zeigen sich jedoch leichte Veränderungen des Gewebes, die bei der indirekten Lymphographie als gefiederte bis flammenförmige Erweiterungen des interstitiellen Raumes imponieren. Laborveränderungen können beim Lipödem nicht festgestellt werden, ebenso ist die Diagnose auch nicht durch eine PE zu verifizieren, da sich das geringe Ödem im interstitiellen Gewebe bei der Gewebsfixierung verliert.

    Bei länger bestehender Lipohypertrophie kann man also beobachten, daß bei einem Teil der Patienten dieses Fettgewebe zunehmend Beschwerden macht. Die betroffenen Frauen empfinden dann subjektiv ein Spannungs- und Schweregefühl, besonders in den Beinen, manchmal auch in den Armen und am Gesäß und haben teilweise Gehbehinderungen durch Aneinanderreiben der schmerzhaften Gewebsmassen an den Oberschenkeln innen. Bei der Untersuchung stellt man eine deutliche Prallheit und Druckschmerzhaftigkeit des Fettgewebes oft schon bei leichtem Druck fest. Dellenbildungen werden jedoch kaum beobachtet, allenfalls abends gering an den Unterschenkeln. Die Druckschmerzhaftigkeit ist zwar obligat vorhanden, jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt, von leicht bis stark druckschmerzhaft und nicht abhängig von der Dicke der Fettgewebsmassen. Bei den schlimmsten Formen ist schon eine leichte Berührung des Fettgewebes schmerzhaft und es heißt dann „schmerzhaftes Lipödem“, „Adipositas ödematosa“, „Adipositas dolorosa“ oder Derkumkrankheit. Manchmal ist sogar wegen der starken Druckschmerzhaftigkeit von Oberschenkel und Gesäß ein Sitzen auf harten Sitzgelegenheiten nicht mehr möglich.

    Wie bei der Lipohypertrophie sind beim Lipödem die gleichen Formvarianten festzustellen, wobei z. T. nur die Oberschenkel oder die Unterschenkel bis zur Unterschenkelmitte oder aber auch die gesamten Unterschenkel betroffen sind. Ebenso wie bei der Lipohypertrophie sind in der Regel Füße und Hände beschwerdefrei und nicht ödematisiert. Wenn nur Oberarme und Oberschenkel betroffen sind, nennen wir es ein stammnahes oder zentrales Lipödem. In Bezug auf die Druckschmerzhaftigkeit des Gewebes gibt es bestimmte Prädilektionsstellen, wobei besonders die Oberschenkelvorderseiten, die Knieinnenseiten und die Region oberhalb der Knöchel am stärksten betroffen sind. An den Armes sind es besonders die Oberarmhängefalten, welche durch eine ausgeprägte Druckschmerzhaftigkeit auffallen.

    Beim Lipödem gibt es eine seltene Formvariante, welche bei extremem Hungern entsteht. Dabei kommt es zu einem völligen Fettgewebsverlust an Rumpf und Gesicht mit weiter bestehender Verdickung der Beine. Diese Formvariante nenne ich ein „Lipohypertrophie-Lipodystrophie-Syndrom“. Dabei bezieht sich die Lipohypertrophie auf die Beine und die Lipodystrophie auf den Rumpf. Trotz extremer Reduktionskost bestehen bei diesen Patienten unverändert Spannungsgefühle der Beine mit Druckschmerzhaftigkeit. Dieses Krankheitsbild beweist uns außerdem ganz eindeutig, daß man eine Lipohypertrophie und auch ein Lipödem durch Hungern allein nicht sicher beseitigen kann. Es wird in der Literatur als „Lipodystrophie paradoxa“ oder als „Lipodystrophia progressiva“ bezeichnet. Diese Namen sind allerdings unglücklich, da sie den Fettschwund am Rumpf als pathologisch ansehen, wobei in Wirklichkeit die Fettgewebsvermehrung an den Beinen und am Gesäß das Krankhafte ist.

    Gelegentlich tritt das Lipödem in Kombination mit einem primären Lymphödem auf, was dann ein Lip-Lymphödem ist. Häufig tritt das Lipödem der Beine mit einem zusätzlichen Phlebödem kombiniert auf, da durch die Gewebsvermehrungen an den Beinen das Thromboserisiko deutlich erhöht ist, so daß infolge Thrombose und Thrombophlebitiden eine venöse Abflußbehinderung zusätzlich mit Ödematisierung auch an den Füßen und Unterschenkeln auftritt. Hier sind es die Varikosis sowie die Blau- und Braunverfärbung der Unterschenkel, welche auf die zusätzliche venöse Komponente hinweisen.

    Differentialdiagnostisch muß vom Lipödem bei geringer Ausprägung noch das symmetrische Lymphödem der Beine, ein idiopathisches Ödem bei Adipositas und das orthostatische Ödem der Beine bei Adipositas abgegrenzt werden. Beim idiopathischen Ödem in Verbindung mit Adipositas treten typische morgendliche Schwellungen der Hände und des Gesichtes auf, beim orthostatischen Ödem bei Adipositas nur belastungsabhängige Spannungsgefühle in den Unterschenkeln, welche bei fehlender Arbeitsbelastung am Wochenende und in den Ferien nicht auftreten. Das Lipödem dagegen ist in seinen Beschwerden unabhängig von Ferienzeit oder Wochenende.

    Therapie des Lipödems:
    Bei der Behandlung des Lipödems hat sie die physikalische Ödemtherapie, welche aus der Kombination von manueller Lymphdrainagetherapie nach Vodder-Asdonk und der Kompressionsbehandlung besteht, bestens bewährt. Seit 22 Jahren behandeln wir in der Feldbergklinik dieses Krankheitsbild mit dieser Therapie und können auf viele Tausend zufriedener Patientinnen verweisen. Die Lymphdrainagetherapie wird dabei an den befallenen Extremitäten durchgeführt, nachdem vorher eine kurze Abflußbehandlung vorausging. Die Griffe müssen dabei relativ schonend durchgeführt werden, also mit geringem Druck, da das Lipödem nicht nur schmerzhaft ist, sondern auch zur Hämatombildung neigt. Im Anschluß an eine solche Behandlung wird eine mäßig stramme Kompressionsbandagierung mit Kurzzugbinden angelegt, welche ganztags verbleibt und erst zur Nacht abgewickelt wird. Nach maximaler Ödemabnahme, meist nach 3-4 Wochen, kann dann eine Kompr.-Bestrumpfung nach Maß in Kompr.-Klasse II angepasst werdendie der Patient dann tagsüber dauernd tragen muß. In Extremfällen mit Befall von Armen und Beinen kommen gelegentlich auch Bandagierungen und Bestrumpfungen von Armen und Beinen in Frage.

    Aus der Akzeptanz dieser Kompr.-Bestrumpfungen ist auch ein Rückschluß auf die Beschwerdesymptomatik durch das Lipödem möglich. Patientinnen, die tatsächlich deutliche Lipödembeschwerden haben, empfinden die Kompressionsbestrumpfungen als sehr angenehm und der Verzicht darauf wird mit einer Beschwerdeverstärkung einhergehen. Patienten, die jedoch eher eine Lipohypertrophie haben und ihre Beschwerden agravierend darstellen, werden durch eine solche Bestrumpfung keine wesentliche Erleichterung finden und die Bestrumpfung daher nicht konsequent tragen.

    Expressionsgerätbehandlungen sind bei Lipödemen prinzipiell möglich, können jedoch wegen der starken Druckschmerzhaftigkeit nur mit relativ niedrigem Druck (ca. 50 mm Hg) durchgeführt werden und sind daher nicht sehr effektiv. Die betroffenen Patienten profitieren weitaus mehr von der manuellen Lymphdrainagetherapie und der Kompressionsbandagierung oder -bestrumpfung.

    Die Therapieergebnisse nach mehrwöchiger stationärer Behandlung in unserer lymphologischen Klinik ergaben in 82% der Fälle ein völliges Verschwinden der Lipödembeschwerden, bei 16% bestanden noch leichte Restbeschwerden und nur 2 % gaben keine Beschwerdelinderung an (Simulierte Lipödeme? Beinneurosen?).

    Auch nach Abschluß der stationären Behandlung ist häufig eine ambulante Lymphdrainagetherapie weiterhin notwendig, da es sonst zu einer erneuten Krankheitsverschlechterung kommen kann. Aus Erfahrung hat sich eine 1-2 x wöchentliche Lymphdrainagebehandlung als Ganzbehandlung als sinnvoll erwiesen, wobei diese in der kalten Jahreszeit meist 1 x wchtl. und in der warmen Jahreszeit 2 x wchtl. notwendig ist. Eine medikamentöse Behandlung des Lipödems ist nicht möglich, auch nicht durch Diuretika.


    Literatur:
    1. Allen, E. U.; Hines, E. A. 1940: Lipedema of the legs: A syndrom
    characterized by fat legs and orthostatic edeman. Proc. Staff. Mayo
    Clin. 15, 184-187

    2. Brunner, U. (1982): Vaskuläre Erkrankungen bei Lipödem der Beine. Schweiz. med. Wschr. 112, 1130-1137

    3. Schmitz, R. Das Lipödem in differentialdiagnostischer und therapeutischer
    Sicht. Z. Hautkr 72 (2): 146-1^57

    4. Schmitz, R. (1980): Lipödem das dicke Bein der gsunden Frau. Phlebol.
    u. Proktol. 9, 81-85

    5. Stenger, D.; Bahmer, F. A. (1985): Das Lipödem. Eine wenig geläufige
    Form der symmetrischen Beinschwellung. Akt. Dermatol. 11, 51-54






  • Als Antwort auf: Re: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von Manuela am 15. Juli 2001 22:33:06:

    Schönen Dank erstmal für diesen ausführlichen Beitrag. Ich muß ihn mir noch gründlich zu Gemüte führen und überlege, einen Ausdruck davon meinem Doc vorzulegen...

    Ich schaue sicher bald wieder rein, morgen ist erstmal Termin bei einem neuen LD-Therapeuten. Mal sehen, was der so sagt!

    Lieben Gruß

    Petra





  • Als Antwort auf: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von Petra Wö. am 13. Juli 2001 23:13:01:

    Hallo Petra,

    bin auch betroffen, und meine Krankenkasse hat die Behandlung in der Földi-Klinik bezahlt. Natürlich musste ich erst zum Medizinischen Dienst, aber das ist ja auch okay. Da man inzwischen ja auch zu einer anderen gesetzlichen Kasse wechseln kann, würde ich keine Scheu haben, damit zu drohen. Es gibt viele Kassen, die zahlen. Das ganze ist auch sinnvoll, denn nur in einer spezialisierten Klinik (neben Földi scheint noch die Baumrain-Klinik in Bad Berleburg ganz gut zu sein, andere Erfahrungen habe ich nicht), wird man wirklich von Leuten behandelt, die sich auskennen und erfährt alles, was man wissen muss. Und nur dort, sind die Strumpfanpasser in der Lage, Kompressionswäsche anzumessen, die auch ihren Sinn erfüllt. Beim Lipödem muss man nämlich anders messen als bei Lymphödem- oder Venenpatienten. Beim Verschreiben neuer Strumpfhosen hört man auch immer wieder "wir dürfen keine maßgeschneiderten STrumpfhosen mehr verschreiben". Das ist Quatsch! Das gilt für
    Venenpatienten - und da mag es okay sein – aber NICHT beim Lipödem!!! Nicht einschüchtern lassen. Auch wenn die Ärzte oder Kassen weniger als zwei Strumpfhosen pro Halbjahr rausrücken wollen, hart bleiben. Man soll schließlich mit den Dingern Sport treiben und auch sonst dauernd tragen, wo soll das hinführen mit nur einem Paar?

    Ich bin Journalistin und habe einen Artikel zum Thema Lipödem geschrieben, der demnächst in Shape erscheinen wird. Wenn Du magst, sende ich Dir das Manuskript. Darin geht es auch um die Frage Fettabsaugen oder Kompression und Sport. Ich habe mein eigenes "Studienprogramm" angefangen und bin seit Dezember heftig am trainieren (naja, von Dez bis März war erst mal langsames Aufbauen der Kondition angesagt, das darf man auch nicht über`s Knie brechen). Ich kann nur sagen: Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich auch an den Beinen abgenommen habe. Zumindest fällt es meinen Freunden, Kollegen und Verwandten schon auf. Also: vielleicht ist die teure und potentiell gefährliche Fettabsaugerei doch nicht die einzige Möglichkeit. Und der Sport bringt ja auch noch jede Menge anderer gesundheitlicher Vorteile. Ich bin jetzt fit wie ein Turnschuh! Habe gestern zum ersten Mal in meinem Leben freiwillig an einem sportlichen Wettkampf teilgenommen (Bundesjugendspiele waren eine einzige Demütigung für mich!) – einem Inline-Marathon. Eigentlich wollte ich nur ankommen und das vielleicht drei Stunden. Ergebnis: Sensationelle 2:18 !!! Ich bin prallstolz, hätte nie gedacht, dass ich so was schaffen kann. Und wenn ich das kann, kannst Du das vielleicht auch. Man muss sich nur trauen und Geduld haben. Es lohnt sich.

    Liebe Grüße







  • Als Antwort auf: @ Manuela geschrieben von Petra Wö. am 16. Juli 2001 00:27:41:

    hallochen petra,
    hier noch was, was für deinen arzt wichtig wäre zu wissen
    viel grüsse aus berlin
    manuela

    Ambulante LymphologieKurzfristig
    umfassende Verordnung spart langfristig hohe Kosten.

    GültigLymphologic Medizinische Weiterbildungs GmbH, Frankfurt(Geschäftsführer: O. Gültig)ZusammenfassungDie Erfahrung in der ambulanten Lymphödembehandlung beweist, dass nur eine kurzfristig umfassende Verordnung von täglicher Manueller Lymphdrainage (ML), Kompressionsverband, Entstauungsübungen und ergänzender Krankengymnastik für ca. vier Wochen die Entödematisierung des Lymphödems sicher stellt. Durch dieses Vorgehen kann die Behandlungsfrequenz in der sich anschließenden erhaltenden Behandlungsphase auf eine bis maximal zwei Behandlungen pro Woche reduziert werden. Beim leichten und mittelschweren unkomplizierten Lymphödem entfallen so die Kosten für häufige Arztbesuche, Behandlung der Sekundärkomplikationen, wie Erysipele und Gewebeproliferation und wiederholte Aufenthalte in lymphologischen Fachkliniken. Die hohen volkswirtschaftlichen Kosten durch Krankenstand, Invalidität und Frühberentung könnten somit reduziert werden.Schlüsselwörter: Lymphödem, Kombinierte Physikalische Entstauungstherapie, KPE, KostenreduzierungSummaryThe experience in outpatient treatment of lymphedema shows that only a short-term intensive and comprehensive daily manual lymph drainage, compression bandages, decongestion exercises and supplementary physiotherapy over a period of approx. 4 weeks can guarantee a reduction of the lymphedema. Based on this protocoll the frequency of treatment in the following therapy phase can be reduced to a maximum of two treatments per week. In cases with mild and moderate uncomplicated lymphedema, the costs can be reduced by avoiding frequent physicians visits, complications like erysipelas (cellulitis), tissue proliferation, the frequency of inpatient treatment in lymphological clinics, as well as additional costs caused by high levels of sickness, invalidity and early retirement.Key words: lymphedema, combined decongestive therapy, CDT, cost reductionEinleitungDie Manuelle Lymphdrainage/Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (ML/KPE) ist eine, in zwei unterschiedlichen Phasen, zu verordnende physiotherapeutische Behandlungsform.Die erste entödematisierende Phase besteht aus der Synergie der Manuellen Lymphdrainage mit dem täglich neu angelegten lymphologischen Kompressionsverband, der Entstauungsgymnastik/Atemtherapie/Krankengymnastik und einer prophylaktischen systemischen Hautpflege, um die Haut vor Austrocknung und Infektion zu schützen (2,4).Diese erste Phase der ML/Kombinierten Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) dauert beim leichten mit mittelschweren Lymphödem etwa vier Wochen (tägliche Behandlung/fünfmal pro Woche). Schwere Formen des Lymphödems, Kombinationen mit anderen Ödemformen und multimorbide Patienten sind in der Phase I die Domäne der lymphologisch spezialisierten Fachklinik und überfordern den ambulant tätigen Lymphtherapeuten.Die zweite Phase der Therapie des Lymphödems, mit der Zielsetzung der Erhaltung und Optimierung, ist die Aufgabe des ambulant tätigen Lymphtherapeuten. Mit durchschnittlich zwei Behandlungen pro Woche (entsprechend dem Schweregrad), umfasst eine ausreichende Verordnung mindestens die Manuelle Lymphdrainage Ganzbehandlung, den nach Maß gefertigten Kompressionsstrumpf (flachgestrickt) und entstauende Krankengymnastik und Hautpflege. Zu empfehlen ist ferner eine intensive Hautpflege mit fettenden Externa.Aktuelle SituationAlle lymphologischen Qualitätszirkel der Kassenärztlichen Vereinigung in Deutschland bestätigten diese therapeutischen Notwendigkeiten. Leider werden sie bis heute in der Ambulanz nur sehr selten und meist von lymphologisch versierten Ärzten verordnet. Völlig unzureichend ist die häufige isolierte Verschreibung der ML-Ganzbehandlung in der ersten Phase bei leichten bis mittelscheren Lymphödemen.FallbeispielFrau W. aus Darmstadt leidet seit 1985 an einem primären Beinlymphödem. Sie erhielt in unregelmäßigen Abständen Manuelle Lymphdrainage, zwei- bis dreimal wöchentlich. Zusätzlich wurden Diuretika verordnet, die beim benignen Lymphödem nicht indiziert sind. Weiter erhielt sie einen konfektionell gefertigten, nicht auf die Beinmasse angepassten medizinischen Kompressionsstrumpf, der ihre Beschwerden verstärkte. Nach über einem Jahrzehnt Betreuung durch zahlreiche niedergelassene Ärzte und Lymphtherapeuten traf die Patientin 1997 auf eine lymphologisch spezialisierte Ärztin und engagierte Lymphtherapeutin. Ihr erkranktes Bein hatte inzwischen eine Volumendifferenz von 8,5 Liter im Vergleich zur gesunden Seite. Innerhalb einer fünfwöchigen ambulanten, intensiven, täglichen manuellen Entstauungstherapie mit anschliessendem lymphologischen Kompressionsverband, konnten über sieben Liter mobilisiert werden. Die Patientin trägt heute einen nach Maß gefertigten Kompressionsstrumpf mit Leibteil (flachstrick) und wird von der Lymphtherapeutin im Sinne der erhaltenden Phase der Therapie ein- bis zweimal wöchentlich mit der ML-Ganzbehandlung versorgt. Auch gelegentliche Behandlungspausen über einige Wochen hinweg, verursachen bei ihrem Lymphödem keine Rückfälle.DiskussionMit einer zweimal wöchentlich durchgeführten Manuellen Lymphdrainage kann ein Lymphödem nicht entstaut werden. Die hierfür aufgewendete Zeit und Kosten bringen keinen Erfolg im Sinne der entödematisierung. Eine weitere Chronifizierung des Lymphödems mit den damit verbundenen Komplikationen ist die Folge. Dieser Fall zeigt, dass die mittelfristig intensive Behandlung in der ambulanten Therapie des leichten bis mittelschweren Lymphödems wesentlich kostengünstiger ist, als die in Deutschland häufige unvollständige Dauerbehandlung des Lymphödems. Außerdem verursacht die stark lymphödematöse Extremität in Verbindung mit den zahlreichen sekundär Komplikationen enorme Folgekosten wie z. B. einen hohen Krankenstand und wiederholte Kur- und Rehaaufenthalte. Auch die langfristig volkswirtschaftlichen Belastungen hinsichtlich der häufig entstehenden Invalidisierung, Frühberentung bzw. Arbeitsunfähigkeit dieser Patienten sind nicht außer Acht zu lassen.Hier als Beispiel die Gegenüberstellung der Kosten einer Intensivbehandlung im Sinne der Zwei-Phasen-Therapie des Lymphödems im Vergleich zu der allgemein üblichen Dauerbehandlung über den Zeitraum eines Jahres hinweg. Als Berechnungsgrundlage wurde die derzeit gültige Gebührenordnung der VDAK (Westtarife) gewählt (1). Vier Wochen pro Jahr wurde für Urlaubszeit und Erkrankungen abgezogen. Die Kosten für den medizinischen Kompressionsstrumpf wurden nicht einbezogen da sie in beiden Fällen gleich hoch ausfallen.Durch diese Behandlungsweise wird das weitere Chronifizieren des Lymphödems meist nicht aufgehalten. Die Folgen sind: stärkere Erysipelneigung, Voranschreiten der für das Lymphödem typischen Gewebeproliferation, orthopädische Probleme infolge der Dysbalance durch das Gewicht des Lymphödems, häufigere Arztbesuche und häufigere Krankschreibungen. Diese Patienten müssen in der Regel spätestens nach zwei Jahren einen erneuten stationären Aufenthalt in einer lymphologisch orientierten Kur- oder Rehaklinik in Anspruch nehmen. Die durchschnittlichen Tagessätze betragen ca. DM 250,–, damit wird die Krankenkasse im Rahmen eines vierwöchigen Aufenthaltes mit DM 6.500,– zusätzlich belastet. In Zahlen schwer auszudrücken sind die häufigeren Arbeitsausfälle durch Krankschreibung und die Folgekosten für Invalidität und Frühberentung.SchlussfolgerungUnter dem Gesichtspunkt der Einsparungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Qualität und Effektivität der lymphologischen Behandlung in der Ambulanz ist die 2-Phasen-Therapie als Goldstandard anzusehen. Mit dieser Behandlungsweise kann das Lymphödem stark reduziert werden. Spätfolgen und Komplikationen lassen sich somit vermeiden.In der Betreuung des lymphologisch Erkrankten hat der niedergelassene Arzt die zentrale Schlüsselposition. Seine Verordnungsweise entscheidet darüber, ob mittelfristig bis langfristig dem Patienten wirklich geholfen werden kann und damit gleichzeitig hohe Kosten gespart werden können.Literatur1. Aktuell gültige Vergütungen für Leistungen der Physikalischen Therapie der AOK (Westtarife) 2. Weissleder H, Schuchhardt C: Erkrankungen des Lymphgefäßsystems. 3. Aufl., Viavital Verlag, Köln 2000; 412-421 3. Qualitätssicherung auch als Beitrag zur Einhaltung de Budgets - Beispiel Lymphdrainage, H. Köppen/IKK Bundesverband. LymphForsch 1999; 3(2): 90-92 4. Lehrbuch der Lymphologie (4. Auflage, Földi/Kubik, S. 319) KorrespondenzadresseOliver GültigFachlehrer für ML/KPELymphologic Medizinische Weiterbildungs GmbHMitglied des Vorstandes des Ambulanten Lymphnetzwerkes e.V.Brönnerstraße 2060313 Frankfurt/Main








  • Als Antwort auf: Re: @ Manuela geschrieben von Manuela am 16. Juli 2001 12:29:32:

    upppppppsssss... meine formatierung...

    wenn du möchtest. als word-doc noch vorhanden...sende ich dir wenn du möchtest....
    gruss
    manuela




  • Als Antwort auf: Re: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von Kirsten am 16. Juli 2001 12:08:12:

    Hallo Kirsten,
    an Deinem Manuskript wäre ich sehr interessiert. Ich geb Dir mal meine Mailaddi:

    Petrawoe@gmx.de

    Es ist schon schön, nur mit anderen Betroffenen zu reden. Meine Familie unterstützt mich zwar sehr aber es ist doch was anderes, mit Leuten zu sprechen, die wissen, wie es sich anfühlt.

    Früher habe ich Leistunssport betrieben (Formationstanzen). Parallel zur Lymphdrainagebehandlung, trainiert habe ich auch in den Stützstrumpfhosen *schwitz*. Da waren die Beine auch einiges besser. Leider ist meine Kondition nach den Kindern jetzt auch ziemlich im Keller und da ich am 1.8. auch noch anfange, Vollzeit zu arbeiten - zunächst für ein Jahr - und die Kiddies noch so klein sind, weiß ich echt nicht, wo ich noch die Zeit zum Trainieren (egal in welcher Form) hernehmen soll...

    Immerhin bin ich schon froh, daß ein Anfang gemacht ist und ich einen Arzt gefunden habe, der mich erstmal ernst nimmt und mir die LD und die Strumpfhose verschreibt. Auch wenn ich die jetzt anmessen lasse und sie relativ zu groß sein dürfte, ist sie sicher erstmal besser als gar keine.

    Viele Grüße von

    Petra





  • Als Antwort auf: Re: @ Manuela geschrieben von Manuela am 16. Juli 2001 12:31:55:

    Hallo Manuela,
    eine Word-doc Version wäre nett (Petrawoe@gmx.de). Auch wenn ich davon ausgehe, daß ich eher in Lipödem habe und die Enstauung sicher nicht dieses Volumen freisetzen kann (Schön wärs ja)

    Gruß Petra





  • Als Antwort auf: Re: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von Kirsten am 16. Juli 2001 12:08:12:

    >Hallo Petra,
    >bin auch betroffen, und meine Krankenkasse hat die Behandlung in der Földi-Klinik bezahlt. Natürlich musste ich erst zum Medizinischen Dienst, aber das ist ja auch okay. Da man inzwischen ja auch zu einer anderen gesetzlichen Kasse wechseln kann, würde ich keine Scheu haben, damit zu drohen. Es gibt viele Kassen, die zahlen. Das ganze ist auch sinnvoll, denn nur in einer spezialisierten Klinik (neben Földi scheint noch die Baumrain-Klinik in Bad Berleburg ganz gut zu sein, andere Erfahrungen habe ich nicht), wird man wirklich von Leuten behandelt, die sich auskennen und erfährt alles, was man wissen muss. Und nur dort, sind die Strumpfanpasser in der Lage, Kompressionswäsche anzumessen, die auch ihren Sinn erfüllt. Beim Lipödem muss man nämlich anders messen als bei Lymphödem- oder Venenpatienten. Beim Verschreiben neuer Strumpfhosen hört man auch immer wieder "wir dürfen keine maßgeschneiderten STrumpfhosen mehr verschreiben". Das ist Quatsch! Das gilt für
    >Venenpatienten - und da mag es okay sein – aber NICHT beim Lipödem!!! Nicht einschüchtern lassen. Auch wenn die Ärzte oder Kassen weniger als zwei Strumpfhosen pro Halbjahr rausrücken wollen, hart bleiben. Man soll schließlich mit den Dingern Sport treiben und auch sonst dauernd tragen, wo soll das hinführen mit nur einem Paar?
    >Ich bin Journalistin und habe einen Artikel zum Thema Lipödem geschrieben, der demnächst in Shape erscheinen wird. Wenn Du magst, sende ich Dir das Manuskript. Darin geht es auch um die Frage Fettabsaugen oder Kompression und Sport. Ich habe mein eigenes "Studienprogramm" angefangen und bin seit Dezember heftig am trainieren (naja, von Dez bis März war erst mal langsames Aufbauen der Kondition angesagt, das darf man auch nicht über`s Knie brechen). Ich kann nur sagen: Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich auch an den Beinen abgenommen habe. Zumindest fällt es meinen Freunden, Kollegen und Verwandten schon auf. Also: vielleicht ist die teure und potentiell gefährliche Fettabsaugerei doch nicht die einzige Möglichkeit. Und der Sport bringt ja auch noch jede Menge anderer gesundheitlicher Vorteile. Ich bin jetzt fit wie ein Turnschuh! Habe gestern zum ersten Mal in meinem Leben freiwillig an einem sportlichen Wettkampf teilgenommen (Bundesjugendspiele waren eine einzige Demütigung für mich!) – einem Inline-Marathon. Eigentlich wollte ich nur ankommen und das vielleicht drei Stunden. Ergebnis: Sensationelle 2:18 !!! Ich bin prallstolz, hätte nie gedacht, dass ich so was schaffen kann. Und wenn ich das kann, kannst Du das vielleicht auch. Man muss sich nur trauen und Geduld haben. Es lohnt sich.
    >Liebe Grüße

    Einen Aufenthalt in der Baumrainklinik in Bad Berleburg (Sauerland) kann ich Dir sehr empfehlen. Ich bin selbst kürzlich für 4 Wochen dort gewesen. Die Kosten wurden von der BfA übernommen, un zwar ohne Probleme. Mir hat die Behandlung gut getan, meine Lymphödeme sind deutlich geringer geworden und was mich am meisten freut: mit der regelmäßigen Lymphdrainage jetzt zu Hause und der dort angepaßten richtige Bestrumpfung komme ich auch gut durch den Sommer. Das war bisher in der warem Jahreszeit immer einer Problem, obwohl ich schon seit fast 30 Jahren Kompressionsstrumpfhosen trage.

    Herzliche Grüße und alles Gute für dich,
    Karoline





  • Als Antwort auf: Re: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von Kirsten am 16. Juli 2001 12:08:12:

    hallo Kirsten,
    ich verfolge dieses Forum mit grossen Interesse.Ich selbst bin nicht betroffen,aber ich bin Lympfdrainagetherapeutin und interessiere mich schon deshalb sehr für dieses Thema. Eine Patientin von mir gab mir den Tip,(da sie auch kleine Kinder hat und dadurch wenig Zeit)das sie regelmäßig auf einen kleinen Trampolin joggt mit Sportschuhen ca. eine halbe Stunde

    Vieleicht hilft es ja jemand anderen auch.
    Ich habe da noch eine Frage zu einer Mutter Kind Kur
    weiß jemand wo man so eine Kur in einer Spezialklinik machen kann mit 2 sehr kleinen Kindern?? wäre Dankbar um jede Antwort

    Gruß Nadine




  • Als Antwort auf: Re: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von nadine am 05. August 2001 23:44:37:

    hallochen nadine,
    von der seeklinik zechlin weiss ich, das ich dort meine 6 jährige tochter ohne probleme mitnehmen kann, es werden dort mit dem hort und der kita verträge abgeschlossen. ansonsten gibt es von jeder klinik eine telefonnummer und diejenige die es nutzen möchte muss halt vorher die absprachen treffen, das macht nie die krankenkasse.
    grüsse aus berlin
    manuela




  • Als Antwort auf: Re: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von nadine am 05. August 2001 23:44:37:

    Hallo Nadine,

    ich gehe jetzt mit meinem Sohn (13 Monate) in die Eggbergklinik (Bad Säckingen). Über die Kurverwaltung kann man eine Tagesmutter für die Zeit der Anwendungen buchen. Diese kostet DM 12,00/Stunde. Einen Hort oder eine Kindertagesstätte gibt es dort nicht. Die Krankenkasse erstattet normalerweise die Kosten im Rahmen der sogenannten Haushaltshilfe.

    Grüße
    Bettina




  • Als Antwort auf: Re: Lipödem Beine - suche Hilfe und Erfahrungsberichte! geschrieben von nadine am 05. August 2001 23:44:37:

    Hallo, Nadine,

    ich gehe jetzt mit meinem Sohn (13 Monate) in die Eggbergklinik (Bad Säckingen). Über die Kurverwaltung kann man sich eine Tagesmutter vermitteln lassen, die die Betreuung während den Anwendungen übernimmt. Diese kostet DM 12,00/Stunde. Die Krankenkasse bezahlt dies normalerweise im Rahmen der sogenannte Haushaltshilfe.

    Gruß
    Bettina