Wissenschaftliche Studien

  • Meine Klage gegenüber meiner KK auf Kostenübernahme der Liposuktion soll abgelehnt werden, da es keine wissenschaftlichen Studien gäbe, die die Zweckmäßigkeit der Operation belegen könne. Weder ein Arzt noch eine KK habe bislang einen Antrag auf Aufnahme in den Leistungskatalog der KK gestellt. Betroffene können dies leider nicht.
    Eine Frage an alle anwesenden Ärzte:
    Gibt es wissenschaftliche Studien oder zumindest nachhaltige Belege über die Zweckmäßigkeit einer Lipödembehandlung durch Operation? Die bloße Behauptung, dass ´zig Patientinnen zur Zufriedenheit durch Liposuktion behandelt wurden, reicht nicht aus.
    Wenn eigene Vakanzen aufgrund des Praxisalltags nicht ausreichen, stellen Sie Forschungsanträge an Universitätskliniken?
    Wieso liegt dem Bundesausschuss bislang kein Antrag auf Aufnahme der operativen Behandlung eines Lipödems im Leistungskatalog der KK vor?
    Für eine offene Stellungnahme wäre ich dankbar.

  • Mit unserer Fragebogenaktion auf unserer homepage wollen wir prüfen, ob die Operierten einen wesentlichen Erfolg haben, um dann gezielt einen Antrag zu stellen. Bisher ist die Resonanz allerdings noch nicht sehr hoch. Wi haben erst kanpp 200 Rückantworten von Lipödempatientinnen. Offensichtlich ist das Interesse doch nicht so hoch. Lympho Opt Fragebogen

  • Da die Liposuktion keineswegs nebenwirkungsfrei ist wären wissenschaftlich solide Studien , insbesondere initiiert von die Befürwortern sicherlich sehr begrüßenswert.
    Der zuständige Bundesausschuss wird ohne diese Studien mit Erfolgsnachweis keine Aufnahme in den Leistungskatalog der Krankenkassen beschließen.
    MfG
    Dr.Martin

  • ist da denn nicht irgendwo auch ein ökonomischer faktor den man ansetzen kann, indem man gegenrechnet was eine erfolgreiche liposuktion an lebenslangen therapiekosten (ld, kompressionsversorgung, psychotherapie) spart oder ist das eine milchmädchenrechnung. ich bin zu neu in dem gebiet um es einschätzen zu können. oder liegt die schwierigkeit lediglich bei der abgrenzung zu rein kosmetischen operationen, die die betroffenen ja möglichst auch von der kasse haben wollen

  • In unserem bisherigen Gesundheitswesen interessiert die Kosteneinsparung in den meistenm Fällen nur die privaten Krankenkassen, die deshalb auch eher bereit sind, die Liposuktion zu bezahlen. Bei den gesetzlichen Krankenkassen werden die Leistungen eingeschränkt- siehe Lymphdrainagen, wobei im letzten Jahr wieder eine Steigerung der Ausgaben von 7% erfolgt ist, weshalb jetzt sicher verstärkt geüprüft werden wird. Der nächste Schritt wird eine Erhöhung der Zuzahlung sein und somit werden die Kosten geringer, in der Hoffnung der Kostenträger, dass unter Umständen einige Leistungen ganz wegfallen werden, wie in anderen europäischen Ländern.
    Die Abgrenzung zu kosmetischen Eingriffen läßt sich sicher führen, wobei der Versuch der Kostenerstattung an die Krankenkassen auch herangetragen wird.

  • Hallo,

    folgende Info dazu (habe ich jetzt aus dem Lipödem-Board kopiert, da ich neulich schon einmal dazu gegoogelt hatte):

    "Für die Frage, ob gesetzlich Versicherte einen rechtlichen Anspruch auf die Erstattung der Kosten für die Behandlung einer mutmaßlichen Krankheit haben, ist also zunächst entscheidend, ob es sich bei dem fraglichen Körper- oder Geisteszustand tatsächlich um eine Krankheit im Sinne des § 27 SGB V handelt, ob ihm Krankheitswert zukommt [7]. Ist dies nicht der Fall, müssen die gesetzlichen Krankenkassen - abgesehen von den besonders geregelten Ausnahmen Empfängnisverhütung, Sterilisation und Schwangerschaftsabbruch - nicht für medizinische Leistungen aufkommen. Handelt es sich hingegen um eine Krankheit, ist damit dem Patienten noch kein entsprechender Leistungsanspruch zugestanden, gelten doch Ausnahmeregelungen und Einschränkungen. Die wichtigste allgemeine Einschränkung, das so genannte Wirtschaftlichkeitsgebot, nennt der § 12 I SGB V:

    "Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen."

    Auch wer krank ist, hat demnach keinen Anspruch auf beliebige Leistungen, von denen er sich Erfolg bei der Krankheitsbehandlung erhofft. Die gesetzlichen Kassen haben nur Leistungen zu erstatten, die notwendig, zweckmäßig und wirtschaftlich sind. Zusätzliche Ausnahmen vom generellen Anspruch auf Krankenbehandlung sind in § 34 SGB V festgelegt."


    Quelle (der Vollständigkeit halber): http://www.micha-h-werner.de/*iagra.htm ==> * durch v ersetzen, ist ein gesperrtes Wort.

    Da liegt nun der Hase begraben, solange nicht nachgewiesen ist, dass die Lipo zweckmäßig ist, geht gar nichts! Sonst müsste die Kasse ja jede noch so abseitige Methode bezahlen.

    Viele Grüße
    Ulla

  • Hallo Dr. Schingale,

    Ich dachte, Dr. Cornely arbeitet an der einer "Acht-Jahres-Studie"? Jedenfalls war vor einigen Jahren (mind. vor zwei Jahren!) schon die Rede davon, Operierte hatten das aus seinem eigenen Mund gehört.

    Was wird denn das für eine Studie (Methode?)? Wenn Philine Schingale in Budapest studiert, würde denn dann eine solche Studie, basierend auf schlichten Fragebögen, überhaupt in Deutschland anerkannt?

    Die einzige Frage, die sich zum Thema Liposuktion dreht, ist doch folgende:

    ----------
    Falls Ihr Lipödem bereits operativ behandelt wurde
    (Liposuktion): Wie beurteilen Sie den Erfolg davon?
    erfolgreich
    [] ich treibe regelmäßig Sport
    [] ich habe meine Essgewohnheiten verändert
    nicht erfolgreich
    [] ich treibe regelmäßig Sport
    [] ich habe meine Essgewohnheiten verändert
    Warum war Ihrer Meinung nach die Therapie
    erfolgreich bzw. erfolglos?
    ----------

    Wie soll daraus eine "Studie" entstehen, die einen Antrag beim Gemeinsamen Bundesausschuss möglich macht? Oder sind das nur Vorarbeiten?

    Nach meiner ganz persönlichen Meinung bräuchte man doch mindestens zwei Patientinnenkollektive mit vergleichbaren Ausgangslagen, die eine wird operativ behandelt, die andere konservativ. Und dann vergleicht man die Ergebnisse über mehrere Jahre.

    Ulla

  • Wer hat etwas von Studie gesagt? Es ist doch bisher noch kein Antrag gestellt worden. Wenn Sie auf die Studien der Operateure warten wollen,wird wohl nie ein Antrag gestellt werden können. Wir wollen zumindestens sehen, ob wir aus den allgemeinen Fragen eine Statistik für die Krankheit erhalten können. Ob das eventuell bei uns nicht anerkannt wird, obwohl die Fragen an deutsche Patientinnen gingen, interessiert zumindest jetzt nicht. Was daraus gemacht werden kann, ist zu klären. Interessant für mich: angeblich 1,5 Millionen Betroffene, die Resonanz für einen anonymen Fragebogen ist erschreckend gering. Obwohl bei allen möglichen Veranstaltungen viele Patientinnen anwesend sind und auch sehr viele hier im Internet schreiben, haben noch nicht einmal 200 Patientinnen geantwortet. Warum sollen wir uns für die wenigen Interessierten so einsetzen, dass diese Wenigen dann eventuell einen Teil der Behandlung bezahlt bekommen? Es ist einfach nur frustrierend immer wieder zu hören: die Ärzte müssen.., die Ärzte sollen...Es sind doch aber auch die Betroffenen gefragt, die durch Eigeninitiative für sich selbst etwas tun können und müssen- ohne gleich nach einem Operateur zu rufen und die Kosten erstattet zu bekommen. Gerade weil die Studienlage so schlecht ist und es keine objektiven Kriterien gibt, sollten wir versuchen, Wege zu einem besseren Leben zu finden. Dazu gehört auch das Selbstwertgefühl und dazu dann sicher auch irgendwann eine Operation. Was bedeutet eine 8-Jahresstudie, die nur eine Darstellung der Ergenisse nach dieser Beobachtungszeit ist, also damit eigentlich nur eine Werbung für die Operation. Sie sollten wissen, dass ich bis vor 4 Jahren noch die Operation- wie sie zu dem damaligen Zeitpunkt durchgeführt wurde- abgelehnt hatte. Nur was für Alternativen habe ich in der konservativen Therapie? Lymphdrainage, deren Häufigkeit eingeschränkt wurde, die Kompressionsbestrumpfung, reduzierte Kalorien und Bewegung. Sicher haben damit einige Patientinnen damit guten Erfolg, allerdings die Mehrheit nicht. Also versuchen wir doch wenigstens einige Fragen in Bezug auf das Lipödem zu klären.

  • Hallo Dr. Schingale,

    ich sage Ihnen jetzt ganz ehrlich _meine_ Meinung, vielleicht nützt sie etwas:


    Sie haben geschrieben:
    >Was daraus gemacht werden kann, ist zu klären.
    >Interessant für mich: angeblich 1,5 Millionen Betroffene, die Resonanz für
    >einen anonymen Fragebogen ist erschreckend gering. Obwohl bei allen möglichen
    >Veranstaltungen viele Patientinnen anwesend sind und auch sehr viele hier im
    >Internet schreiben, haben noch nicht einmal 200 Patientinnen geantwortet.
    >Warum sollen wir uns für die wenigen Interessierten so einsetzen, dass diese
    >Wenigen dann eventuell einen Teil der Behandlung bezahlt bekommen? Es ist
    >einfach nur frustrierend immer wieder zu hören: die Ärzte müssen.., die Ärzte sollen...


    1. Unter "anonym" stelle ich mir etwas anderes vor als:

    Auszug aus dem Fragebogen:
    -----------------
    1. Buchstabe Ihres Vornamens: ..........
    1. Buchstabe Ihres Familiennamens: ..........
    Ihr Geburtsjahr: .........................
    Die ersten drei Ziffern Ihrer Postleitzahl: ....................

    -----------------

    Wenn Sie mich dann noch nicht identifiziert hätten, z.B. anhand Ihres Lympho-Opt-Magazin-Verteilers, dann weiß ich auch nicht.


    2. Gemäß den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschuss:

    "Die Überprüfung einer neuen Untersuchungs- oder Behandlungsmethode erfolgt gemäß § 135 Abs. 1 Satz 1 SGB V auf Antrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, einer Kassenärztlichen Vereinigung oder eines Spitzenverbandes der Krankenkassen im hierzu durch den Bundesausschuss beauftragten Arbeitsausschuss (...)"

    können Patientinnen einen solchen Antrag nicht stellen. Also ist es wohl legitim, nach "den Ärzten" zu rufen.


    3. Für mich ist absolut undurchschaubar, was Ihre Tochter da genau bezweckt. Wenn sie mit dem Thema promovieren will, dann soll sie sich bitte selber zu Wort melden. Auf einen Fragebogen mit mir nicht ersichtlicher Intention werde ich definitiv nicht antworten. Egal ob ich jemandem damit helfen könnte oder nicht.


    Viele Grüße
    Ulla

  • Schade, aber so ähnlich reagiert meine Tochter auf das Forum, denn sie hatte dort am 23.11.04 lesen müssen, dass sich ihr Vater nach einer Krebsoperation das Leben genommen haben soll. Seit dieser Zeit besucht sie das Forum nicht mehr.
    Ebenfalls schade, denn ich halte das Forum für hervorragend. Ist allerdings für den Leiter mit sehr viel Arbeit verbunden und zum Teil auch mit Angriffen gegen seine Person, hiermit auch ein Dank an ihn.

  • Auch wenn Sie auf meine Punkte nicht eingegangen sind, sind sie vielleicht ein kleiner Gedankenanstoß, warum der Rücklauf so gering ausfällt.


    Zu Ihrem Posting:

    Dass Sie hier vor zwei Jahren für tot erklärt wurden, ist sicher nicht die Schuld der heute hier Lesenden und Schreibenden und Ihrer potentiellen Fragebogen-Zielgruppe. Wenn man mal die Suchfunktion anwirft, sieht man, dass die Postings gelöscht wurden - und dass eine Person nach Ihrem Ableben gefragt hatte, die hier mittlerweile auch aufgrund des Verbreitens von Klatsch und Tratsch gesperrt wurde.

  • Richtig, aber wie man aus einigen Antworten entnehmen kann, interessiert es nicht, solange der Geldbeutel durch P-Patienten klingelt!
    Ist es nicht so, dass durch die Privatliquidation wesentlich mehr verdient werden kann, als durch Kassenleistung? Welches Interesse hätten dann die Operateure an einer Aufnahme in den Leistungskatalog?
    HE:
    "Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht. "

  • Und das ist der Grund weshalb wir von unserer Seite her versuchen wollen andere Wege zu gehen.

  • "Mit unserer Fragebogenaktion auf unserer homepage wollen wir prüfen, ob die Operierten einen wesentlichen Erfolg haben, um dann gezielt einen Antrag zu stellen."
    Das sind doch Ihre Worte?
    Auf dem Fragenbogen wird nicht gezielt nach den OP`s gefragt. Lediglich eine Frage wird nach Verbesserung oder Verschlechterung gestellt. Wenn man wirklich an einem Ergebnis interessiert ist, wieso wird nicht nach Methoden, Narkosen und Anzahl der OP`s gefragt?
    Also über Ihre Antworten im Fortgang des threads bin ich wirklich erschrocken. Wieso unterstellen Sie Lipödemern mangelnde Eigeninitiative?? Weil die meisten zusätzlich noch übergewichtig sind? Es gibt sehr viele Betroffene mit Normalgewicht und eisernem Willen! Seit mittlereile 14 Jahren kämpfe ich gegen die Krankheit, bzw. versuche mit ihr zu leben. Mache Sport, ernähre mich gesund und werde keine Kinder bekommen, aus Angst zu "explodieren". Denke Sie, dass Ihr Antworten mir gegenüber fair sind? Auch wenn Sie mich nicht persönlich gemeint haben, bin ich eine Betroffene, die sich durch solche Äußerungen gekränkt fühlt!
    Es hört sich so an, als ob die Betroffenen alle Schmarotzer sind, die nach einem Operateur schreien und dann auch noch frecherweise die Kosten ersetzt haben wollen und selbst auf der faulen Haut liegen. Sprechen Sie nicht selbst von einer alternativen Therapie? Wieso werden denn dann die Kosten der konservativen Therapie durch die KK übernommen? Das Widerspricht sich doch.Wenn Sie nicht hinter den Operationen stehen, wieso erlauben sie dann OP´s in Ihrem Haus? Wenn Sie keinen Einfluss auf Studien der Operateure haben, wer dann?
    Dr. Cornely hat mir gegenüber selbst erwähnt, dass er an Langzeitstudien arbeitet, aber aufgrund seiner starken Auslastung nicht voran kommt.
    Ich weiss, dass solche Beiträge, in denen Ärzte und Methoden kritisch hinterfragt werden, hier nicht gerne gesehen sind, aber sie kommen von Herzen! ...und auch dafür sollte hier Raum sein.

    Von dieser Art und Weise bin ich einfach maßlos enttäuscht!!

  • Hallo "Betroffene",

    es wäre eine Geste der Höflichkeit nicht anonym als "Betroffene" zu schreiben sondern wenigstens mit Ihrem (richtigen) Vornamen. Anonyme Postings werde ich zukünftig grundsätzlich kommentarlos löschen.

    MfG

    Horst Rothhardt

  • das war mir nicht bekannt, dass ich meinen Vornamen angeben muss, um höflich zu sein. Mache ich selbstverständlich zukünftig.
    Die betroffene Tanja

  • Darf ich nicht auch enttäuscht sein, weil so wenig Resonanz kommt?

  • Ich wäre froh, wenn ich bloß 1 Arzt hätte, der sich einsetzt......
    Warum so wenig Resonanz erfolgt, können Sie den postings entnehmen-darüber wurde hinlänglich geschrieben.
    Kleine Anmerkung:ich habe geantwortet, auch wenn mir der Zweck immernoch nicht ganz einleuchtet, ich hoffe auf Response!! (auch von Ihrer Tochter)

  • Hallo,
    ich wollte den Fragebogen ausfüllen, musste aber leider feststellen dass der link nicht funktionierte. Ebenso finde ich es heutzutage eigentlich selbstverständlich das man diese Sachen im internet ausfüllen läßt. Wer hat denn heutzutage noch die Zeit zur Post zu gehen?

    Den Frauen mangelndes Interesse zu bescheinigen ist unfair.
    Ich habe allein schon ca. 10 verschiedene Ärzte konsultiert in den letzten 15 Jahren und habe ca. 5 verschiedene Diagnosen bekommen. Die übereinstimmenden Diagnosen waren: "Da kann man nicht machen".
    Jetzt habe ich nach langer Recherche rausgefunden das es vermutlich ein Lipödem ist und ich werde jetzt schauen ob ich einen Arzt finde der mir was zur Liposuktion sagen kann.

    MfG
    Claudia Richter