Offene Stelle am Bein - Kompressionsstrumpf ja oder nein und sonst??

  • Hallo,

    in den letzten Wochen nehme ich ja leider irgendwie alles mit was ich sonst jahrelang außen vor gelassen habe.. Vor 3 Wochen bekam ich ein Erysipel am linken Unterschenkel ( vorn unterhalb des Knies ) Das verordnete Antibiotikum Clindamycin habe ich leider nicht vertrage und nach 10 tagen mit einer extrem heftigen Allergie darauf reagiert..

    DAraufhin wurde natürlich sofort das Antibiotikum gewechselt und außerdem bekam ich hochdosiertes Cortision. So ging die Allergie dann nach einigen TAgen zurück.. Leider hatte ich mir aber in den TAgen als der Ausschlag am heftigsten war nachts am linken Unterschenkel hinten, wo ich eine starke Hautschädigung und Fibrose habe 2 STellen aufgekratzt. DAs hat mich natürlich sofort beunruhigt.. HAbe es meinem HAusarzt gezeigt der meinte es wäre nur sehr oberflächlich und würde sicher so abheilen - wenn nicht soll ich wiederkommen..

    Nun kann ich ja ohne Kompressionsstrümpfe nix machen - mir können zwar aufgrund meines gesamtumfangs eh immer nur kniestrümpfe angepasst werden, aber ohne die bewege ich mich keinen millimeter aus dem haus und auch zu hause habe ich sie immer an. Trage ich sie nicht wird die haut grade an den geschädigten STellen am linken bein schnell blasig und ich habe angst dass das was aufgeht. Außerdem laufen die Beine sehr schnell voll.

    Nun reizen die Kompressionsstrümpfe aber massiv die offenen STellen und die sind deutlich schlechter geworden.. Ich habe schon nebacetin salbe darauf gemacht und auch kompressen darüber bevor ich die strümpfe angezogen habe, aber es tut höllisch weh und ich probiere momentan die meiste zeit zu liegen mit bein hoch und so die strümpfe kaum anzuziehen..

    heute zu ostern hatte ich besuch und habe es 5 std. mit strümpfen versucht. .jetzt ist die größere der beiden stellen ( ca. 10-20 cent groß ) etwas tiefer geworden - knapp 1mm - das ist noch wenig das weiß ich auch aber es macht mir angst..

    ich wollte dienstag endlich wieder arbeiten gehen, aber ich fürchte das kann ich unter den umständen vergessen.

    ein wenig befürchte ich schon dass die stellen nur im krankenhaus zuheilen können oder habe ich eine chance zu hause wenn ich das bein konsequent hochlagere wie am anfang des erysipels ( das gott sei dank voll abgeheilt ist.. )

    ich bin echt total frustriert möchte endlich wieder arbeiten gehen und habe gleichzeitig angst dass das immer schlimmer wird.. zumal ich so auch nicht ins schwimmbad kann - die einzige bewegung die bei meinem gewicht möglich ist und der ich regelmäßig nachgehe..

    ist nebacetin salbe schon mal ok oder besser gar nichts drauf? kompressen ja oder nein? und kompressionsstrumpf an oder nicht ??

    klar gehe ich dienstag auf jeden fall zum arzt aber vielleicht habe ich ja glück und mir kann vorab schon jemand irgendwie weiterhelfen..

    viele grüße und frohe ostern allen hier

    barbara

  • Bein konsequent hochlagern. Strümpfe vorerst weglassen, falls möglich bandagieren, Di. zum Arzt, nicht zur Arbeit. Wahrsch. ist kosequente Entstauung mittels KPE erforderlich, phasengerechte Lokaltherapie der Ulceration, ev. systemische Antibiose , Schmerztherapie und Hochlagerung.Thrombosepropylaxe nicht vergessen.
    trotzdem frohe Ostern
    W.Schneider

  • Hallo,

    vielen Dank für die schnelle Antwort. Da bin ich ja mit dem hochlagern schon mal auf der richtigen Spur...

    Mein Bein ist gott sei dank supergut entstaut momentan ( nach Bettruhe beim Erysipel und komplettem Absetzen von Dicolfenac vor 2 Monaten ).

    Ich hoffe schon die ganze Zeit dass es so bleibt bis ich die Reha dieses Sommer ( vorrausssichtlich Mitte Juni ) antrete, weil es das erste mal wäre, dass meine Beine besser sind als bei der letzten Entlassung.

    Bandagierne kann ich selber nicht, aber mein Freund kann das zumindest nachmittags und mehrmals die Woche machen, der kriegt das gut hin.

    Meine Schwester meinte, als Sie Ihre Antwort las das klingt nach Krankenhaus - ich finde das klingt so als ob ich das auch zu Hause hinbekommen kann oder?

    Klar am Ende zeigt es das bEin wie es reagiert.. immerhin Ihre Antwort nehme ihc morgen mit zu meinem Hausarzt der sich mit Lymphödemen ja nicht so gut auskennt und offen für tipps von außen ist .

    Danke und Gruß

    Barbara

  • Liebe Barbara
    es ist heute zwar schon Diestag, aber Ihr Bericht hatte für mich viele Punkte, die mir nicht klar sind. Aber zwischen den Zeilen habe ich gelesen, dass Sie Übergewicht haben, dass Sie viel Angst davor haben, dass es schlechter wird und dass Sie sich wegen der Schwellung schon gar nicht auf die Strasse trauen
    Also, was mich interessiert ist,
    wie alt sind Sie? Seit wann besteht die Schwellung, wie sehen die Füße aus, was ist das für eine Kur, bestanden auch ohne offene Stelle Schmerzen und wie Schwer sind sie bei welcher Größe? Wie sieht die derzeitige Ödemtherapie aus mit welchem Erfolg?
    Diese Informationen sind in sofern wichtig, weil sie dann vielleicht auch Sinnvolle Empfehlungen bekommen können für das weitere Verhalten, für die Akuttherapie haben sie ja schon gute Ratschläge bekommen.
    Viel Erfolg
    Christine Heim

  • Hallo,

    vielen dank für die Antwort.

    Also zu meiner vorgeschichte. Ich bin 42 jahre alt und das Lymph (und Lipödem ) wurde erstmals in 2002 diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits im elefantiastischem Stadium. Erkannt wurde es durch damals mehrfrach aufgetretene Erysipele in beiden Unterschenkeln. Ich habe aus dieser Zeit im linken Unterschenkel hinten schwere Hautschäden - vorn auch aber weniger.

    Seit September 2002 bin ich in regelmäßiger Lymphdrainagebehandlung. Diese brachte vor allem im Bereich der Füße sehr schnell Besserung so dass die Zehen bei mir nicht mehr bandagiert werden müssen und auch die Füße meist ödemfrei sind ( wenn es grad ganz schlecht ist laufen sie etwas voll aber nie extrem wie es früher mal war )

    Ich war im Januar/Februar 2003 das erste mal zu einer stationären Entstauung, die gute Erfolge brachte. Allerdings lief die Lymphe schnell wieder nach und im gleichen Jahr im September beantragte mein Arzt die nächste Rehamaßnahme die aber abgelehnt wurde. Bis der Antrag über den Klageweg endlich durch war verging fast 1 Jahr und in der Zeit hat sich das Ödem wieder sehr stark verschlechtert.

    Im sommer 2004, 2005 und 2006 war ich jeweils 6 bzw. beim letzten mal 5 wochen in stationärer behandlung. Außerdem war ich in 2005 und 2006 insgesamt dreimal privat für 14 Tage zusätzlich in der Klinik zuletzt im November 2006.

    Ich habe eine schwere Eßstörung und so liegt mein Gewicht bei 1,71 m größe je nachdem wieviel lymphe ich grad eingelagert habe immer zwischen 220 und 237 kg. 2001 hatte ich noch 280 kg gewogen - hatte es aber damals geschafft bis auf 225 kg abzunehmen - der berühmte klick im kopf verging aber sobald ich die lymphdiagnose dachte und mich unter druck setzte mehr abnehmen zu müssen..

    letztes jahr bekam ich noch rheuma dazu ( arthritis ) und durch die medikamente ( MTX und Diclofenac ) habe ich besonders schnell und viel eingelagert.

    von August 2006 bis November 2006 z.b. hatte ich 16 kg (liter ) zugenommen. Ich wog damals bei der Aufnahme in die Klinik gut 236 kg und wurde nach 2 wochen mit gut 226 kg entlassen.

    Da ich zwischenzeitlich nicht nur den Lymphtherapeuten gewechselt habe, sondern auch das Diclofenac komplett abgesetzt habe wiege ich momentan 222 kg - ein gewicht das ich sonst eigentlich immer nur im sommer nach der langen reha habe.

    Gegen das massive Übergewicht ist jetzt eine Adipositas OP geplant ( Schlauchmagen ). Denn so geht es nicht weiter und das schlimme ist das mir aufgrund meines Gewichts keine Bestrumpfung angepasst werden kann ( nur Kniestrümpfe ) Das trägt natürlich auch nicht zur Verbesserung der Sitution bei.

    Was ich regelmäßig mache ist Aquajoging - im wasser kan ich mich ja gut bewegen und die scheu wegen meiner figur habe ich lange überwunden..

    leider geht das momentan wegen der offenen stellen nicht..

    schmerzen in den beinen hatte ich in den letzten jahren natürlich oft - spannungsgefühle - krämpfe - schweregefühl etc. lange sitzen kann ich auch nicht und bin aufgrund des lymphödems halb berentet - ich arbeite also nur 4 std. täglich - damit komme ich aber gut zurecht. mehr ist allerdings in der tat nicht machbar.

    lymphdrainage bekomme ich dreimal pro woche 60 minuten und werde anschließend bis zum knie bandagiert.

    die nächste Reha steht auch an - vermutlich ab 13.6. wenn die Kostenträger sich einig werden wer zahlt.. dass der rehabedarf besteht ist mir schon bestätigt worden ,aber das ist eine andere geschichte. in " meiner Stammklinik " bin ich schon für den 13.6. vorgemerkt.

    Mein Hausarzt hat heute auf die offenen STellen ganz anders reagiert.. er meinte ich könnte doch die strümpfe darüber ziehen. Dass das viel zu weh tut hat er dann irgendwann verstanden.. aber abgesehen davon sah er da überhaupt kein problem.. er hätte mich glaube ich am liebsten zur arbeit geschickt ( wo ich ja auch gern schnell wieder hin möchte!! ).

    Auf den ulcus hat er nichts außer einer dickeren wundauflage gemacht keine lotion keine salbe nichts... antibiotika seien auch nicht nötig.. also wirklich 0 Medikamente.. und ja bein hochlagern wäre schon gut... freitag soll ich wieder vorbeikommen.. meine frage ob man da sonst nichts machen kann und was mit der gefahr eines neuen erysipels ist überging er. .ich bin mit meinem hausarzt immer sehr zufrieden aber in der sache jetzt ehrlich gesagt verunsichert..

    meine angst ist einfach dass diese momentan noch relativ kleinen offenen stellen die ja auch nur ca. 1 mm tief sind viel schlimmer werden. lieber würde ich kurzfristig ins krankenhaus gehen wenn nötig ( wobe ich davor eher horror habe.. ) als das monatelang mit mir rumzuschleppen.. mein arzt meinte aber das würde halt ewig dauern und man könne da nix machen..

    ich bin jetzt unsicher ob das so stimmt oder ob ich lieber zum lymphologen damit sollte..

    grunsätzlich angst rauszugehen habe ich übrigens nicht sondern nur momentan weil das tragen der kompressioonsttrümpfe die stellen extrem reizt und ich ohne die strümpfe nicht das haus verlasse. das geht einfach nicht.

    über tips jeder art bin ich sehr dankbar.

    viele grüße

    barbara

  • Hallo Barbara,

    wende Dich schnellstmöglich an Deinen Lymphologen. Die Gefahr des Erysipels ist sehr groß und mich wundert, wie leichtsinnig damit umgegangen wird. Jedes Erysipel verschlimmt das Ödem. Das wichtigste sollte jetzt die Wundversorgung und Bandagierung sein.

    Wünsche Dir gute Besserung und alles Gute!
    Bea

  • können Sie ein Foto von dem Bein/ der Ulceration zur Verfügung stellen? Das würde die Beurteilung wesentlich erleichtern.

  • Foto momentan leider nicht möglich weil mein Hausarzt ja so einen lipidikolloid verband drauf gemacht hat und das soll mind 3 tage drauf bleiben.. habe auch schon gesehen dass diese art auflagen sehr teuer ist - die einfahc mal so abmachen geht also wirklich nicht..

    aber wenn das gewechselt wird und ich jemandem zum fotografieren da habe mach ich gern ein foto und maile das dann.

    gruß barbara

    Ps übrigens ist mein ödem durch das letzte erysipel eindeutig nicht schlechter geworden - es stimmt also nicht so pauschal dass es durch jedes erysipel schlimmer wird. gott sei dank!!