Hausärztin hat Angst vor Regress

  • Hallo,
    ich bekomme Lymphdrainagen verschrieben ausserhalb des Regelfalls (Armlymphödem nach MammaCa). Ich hatte zwar bisher keine Schwierigkeiten die MLD verschrieben zu bekommen, aber ich kann mir jedesmal anhören, daß sie diese eigentlich am liebsten nicht mehr verschreiben würde, eben wegen hoher Regressforderungen. Muß dazu sagen, daß ich mir die Rezepte schon im Wechsel bei meiner Frauenärztin (die auch die gleichen Bedenken hat) und bei ihr hole. Ich habe mich auch schon mal bei meiner Krankenkasse (DAK) informiert, die diesbezüglich eigentlich keine Probleme sieht. Wenn ich das meiner Hausärztin sage, ist deren Antwort darauf "Die zahlen mir aber auch meine Regressforderungen nicht". Nun hab ich aber beim letzten Rezept mitbekommen, daß ich in ihrer Praxis (Hausärztin) die einzige bin, die ein Rezept außerhalb des Regelfalls bekommt.

    Jetzt meine Frage: Muß sie wirklich Angst haben vor Regressforderungen oder was kann ich dagegen sagen? Denn mich ärgert das schon immer, da ich mir meine Krankheit schließlich auch nicht ausgesucht habe und die MLD eben brauche. Oder was kann ich sonst noch tun?

  • Wenn sie sehr viele Massagen, Krankengymnastik und ähnliches verschreibt, muss sie Angst vor einem Regress haben. Sie sollten ein Foto von Ihrem Arm anfertigen lassen und durch den Therapeuten auch die Armumfänge messsen lassen, um zu demonstrieren, dass der Arm tatsächlich so schlecht ist, dass er keine Pause verträgt.

  • Danke für ihre Antwort.

    Die Antwort der beiden Ärztinnen ist eigentlich immer gleich. Nämlich daß ich die MLD auf alle Fälle verschrieben bekommen, das ist nicht das Problem, sondern immer wieder der Hinweis auf den Regress.

    Viele Grüße
    Madlon Cordes

  • Hallo,
    da eine Verordnung ausserhalb des Regelfalles ja von der Krankenkasse genehmigt wird, kann es ja eigentlich nicht sein, dass der Arzt dafür in Regress genommen wird. Meine Kasse hat sogar gesagt, man solle mir gleich für 3 Monate die Lymphdrainage verordnen, damit ich nicht so oft ein Rezept brauche und die Genehmigung eingeholt werden muss.
    Gruß Monika

  • hi madlon. habe aus dem selben grund schon öfters den arzt gewechselt (von mitten in der großstadt zu fachartz am stadtrand. ernsthaft!)und gehe jetzt IMMER in den allerersten tagen des neuen Quartals, damit der arzt noch nicth alle rezepte "verbraucht" hat. dann direkt ca. 20stck. das reicht fürs quartal.
    klar bewilligen es die krankenkassen, das hat aber nix mit dem kontingent des arztes zu tun, die krankenkasse hat gut lachen!
    es ist und bleibt eine gemeine zitterpartie.

  • Hallo Lisa und Monika,

    ich bekomme auch 20 MLD auf ein Rezept, heißt 4 x im Jahr und trotzdem kommen immer wieder diese Bedenken. Werde mich jetzt auch nach einem anderen Arzt umschauen, mal sehen ob das überall so ist.

    Viele Grüße
    Madlon

  • Hallo,
    haben wir uns diese Krankheit ausgesucht? Ich glaube nicht. Alle die bisher nicht betroffen sind, sagen sich nur, Gott sei Dank hat es mich nicht getroffen.
    Selbst auf meiner Arbeitsstelle hat sich einer, ohne das nötige Wissen über meine Erkrankung hinter meinem Rücken negativ über mich geäußert. Na und, er hat eine ordentliche Abfuhr von einem anderen Mitarbeiter, der über meine Erkrankung Bescheid wußte, erhalten.
    Erst einmal stehen Dir alle notwendigen Behandlungen für Deine Erkrankung zu. Wenn Dir aber Deine Hausärztin oder Krankenkasse mit Regressforderungen kommen, lass Dich doch einfach mal von Deiner Hausärztin zu einem Spezialisten ( Lymphologen ) überweisen.
    Bei mir hatte der Urologe laut der Liste meiner ursprünlichen Erkrankung auch keine Handhabe mehr, mich weiterhin krankzuschreiben. Arbeiten konnte ich aber mit meinem damaligen Lymphödem nicht. Nach einem Arztbesuch bei einer Lymphologin, die andere Möglichkeiten hat, die Krankheit gegenüber der KK zu beurteilen, wurde ich von ihr, weiterhin krankgeschrieben. Meine KK hatte auch keine Probleme mit ihrer Entscheidung. Sie hatte es auch geschafft, mich zu einem Therapeuten zur Behandlung zu schicken, der mein Problem soweit beseitigt hat, dass ich nach 7 Wochen Wiedereingliederung meine Arbeit in einem schweren Beruf wieder aufnehmen kann. Außerdem hat sie mir auch schriftlich bescheinigt, dass mein Lymphödem chronisch ist, und dies auch auf unbestimmte Zeit, da man aus diesem Grund auch nur ein Prozent seines Bruttoverdienstes im Jahr für Zuzahlungen aufbringen muss.
    Habe doch bitte nicht soviel Angst, denn dies fördert nur das negative Denken. Denn viele Menschen werden Dir schon in vielen Bereichen gesagt haben, dass schaffst Du nicht, und haben Dir damit Angst eingeredet. Lass sie doch reden, was sie wollen. Dein Wille ist entscheident. Denke bitte immer POSITIV, denn ansonsten wirst Du die Krankheit nicht besiegen. Kämpfe um alles, was Dir zusteht, und lasse Dich nicht von Deinem Weg abbringen.
    Ich selber habe mich unter meinem Namen am 06.06.2007 um 22:05 Uhr in dieses Forum eingetragen. Durch verschiedene Antworten, manche stehen auch nicht hier drin, habe ich meinen Weg gefunden und diesen, wie schon mitgeteilt, mit Erfolg.
    Google weiter im Internet und versuche einen Lymphologen/-in in Erfahrung zu bringen, und lasse Dich von Deiner Hausärztin zu diesem Arzt überweisen.
    Meld Dich mal, wenn Du dies geschafft hast.
    MfG Ingo