Nase Voll vom Gewicht und den Blicken

  • Ich habe beschlossen meinem Gewicht mal wieder den Kampf anzusagen. Im Jahr 2003 hatte ich schon mal das Unglaubliche geschafft ih habe 30 kg abgenommen. Dank Weight Watchers und meiner Willenskraft. Im Jahr 2005 wurde meine jüngste Tochter geboren. Leider war wieder alles dahin. Während der Schwangerschaft ging es noch mit dem Gewicht , aber danach Stress und Frust essen. Versuche abzunehmen scheiterten immer wieder. Letzten Herbst schaffte ich wieder 10 kg. Die halte ich auch aber es langt bei weitem nicht. Ich fühl mich dick und unaktraktiv. Mein Selbstbewusstsein ist am Nullpunkt.Ich versuche es jetzt auf verschiedene Methoden. Sport ( Walken und Hydrobike), Schüßler Salze und Ernährungsberatung (Antrag habe ich bei der Krankenkasse gestellt). Alleine schaffe ich es nicht. Hoffentlich klappt es wieder mit dem Abnehmen.

  • Bin zum glück nicht dick und kann vielleicht auch nicht so mitreden.


    Was ich nicht verstehe die meisten scheinen "Frustesser" zu sein! Hast du keine gute Freundin die dich unterstützt oder dich in deinem tuen bestärkt?


    Oder eine Selbsthilfegruppe? Geimeinsam ist man stark..oder wird schlank.


    Wünsche dir ganz "wenig inneren Schweinehund" und das du tapfer durchhälst und Kalorien verlierst. :thumbup:

  • Tja...die Abnehmerei!!!!!


    Ganz ehrlich, jeder ist für sich selber verantwortlich, und man muß so viel Charakter haben um "ES" zu schaffen.


    Ich hab auch keinen Charakter!!!!!!


    Mal schaffe ich mit Leichtigkeit 10 Kg, und dann geht nix mehr...eher in die Höhe. :thumbdown:


    So viel habe ich schon versucht! Von jeder Möglichkeit des Abnehmens war ich begeistert, und immer kam dann alles anders.


    Aber ich muß sagen, das effektivste war und ist 1000-1200Kcal und gezielte Bewegung!

  • Ich bin da anderer Meinung. Natürlich funktioniert erst mal alles was man anfängt! Egal was man für eine "Diät" macht, alles führt erstmal zum Ziel. Nur durchhalten....das ist das Problem. Aber nicht nur alleine, denn einseitig sind sehr viele Varianten! Eine gesunde Ernährungsumstellung mit Sport, und das mit dem Sport habe ich vorher auch schon gesagt) ist auf die Dauer wirksam. Und wenn man dann mal nachrechnet, dann kommt man auf 1000 bis 1200 Kcal , vielleicht auch mal bis 1500.


    Bei dieser "Schlank im Schlaf" Insulintrennkost, da kommt man auf seine 2000 und mehr Kcal. Das funktioniert auch....hab ich auch schon probiert. Und war auch nicht schlecht. Aber auf die Dauer auch nicht zufriedenstellend, weil man sich so genau an Zeiten halten muß.Und weicht man einmal vom Weg ab, dann merkt man das sofort am nächsten Tag auf der Waage.

  • Hallo,


    also unter Esssucht und ungesunder Lebensweise sind schon gewaltige Unterschiede. Eine Essucht hat ganz andere Hintergründe. Ich glaube, jeder der eine wirkliche Essucht hat, kennt sich bei Ernährung bombastisch aus und hat einiges probiert. Hier geht es darum, erstens normal Essen zu lernen und den Auslöser zu kennen und zu verarbeiten. Ignorieren und diäten ist in so einem Fall Gift, weil, wenn Du die Ursache nicht kennst, ignorierst, und verarbeitet läßt, dann haut es Dich innerhalb kürzester Zeit um, und Du bist wieder im Teufelskreis drin. Es gibt übrigens im Bereich der Essucht eine Form, die weitestgehend verschiegen wird. Binge Eating Disorder (essen ohne Erbrechen, anfallartig), diese gehört genau wie Ess/Brech- und Magersucht zu psychisch bedingten Essstörungen. Infos dazu gibt es auf: www.austauschplattform.de


    Das ist als ob man einer Magersüchtigen sagt, iss ab sofort vernünftig, Deine 2200kcal, und dann nimm Dich zusammen. Das funktioniert deffinitiv nicht! Hier geht es oft um Körperbild, tiefgreifende psychische Störungen, die man ohne Hilfe nicht bewältigt bekommt.


    Leider ist es jedoch so, dass man dicke Menschen in die Schublade "undiszipliniert" steckt. Glaubt mir, sehr viele Esssüchtige haben ein hohes geistiges Potential, sind jedoch aus tiefgreifenden Gründen extrem sensibel. Genau das wiederum ist ein großes Problem bei der Verarbeitung von Konflikten z.B.,


    Ich jedoch frage mich, ob z.B. bei mir die lange Zeit des nicht behandelt werden, nicht mit ein Auslöser sein könnte? :cursing:



    Herzliche Grüße


    Elechen

  • Hallo Elechen,

    wenn ich Dich richtig verstehe, machst Du „die lange Zeit des nicht behandelt werden“ für das Übergewicht verantwortlich?


    Ich kann für mich nur sagen, dass Jahrelange immer wieder in die Schublade „nicht diszipliniert und falsch ernährt“ gesteckt werden hat bei mir kurzzeitig einen Verzweiflungsversuch endlich weniger zu wiegen und wieder in die Gesellschaft zu passen ausgelöst. Ich habe mir den Finger in den Hals gesteckt, ich habe mich aber auch selbst wieder besinnt und habe heute diese Veranlagung nicht mehr!

    Aber immer noch Übergewicht und multiple Gesundheitsstörungen die immer wieder nur mit dem Übergewicht in Verbindung gebacht werden. Mann schaut erst gar nicht genau hin, es ist viel einfacher alles auf das Übergewicht zu schieben! Mich lässt diese Situation verzweifeln und ich bemerke das es hin und wieder mal das „Scheß-egal-Gefühl“ gibt wo ich nicht drauf achte was ich esse und ob ich mich ausreichend bewege, ich mich lieber auf dem Sofa meinen Schmerzen hingebe und mich selber bemitleide. Aber gehört das nicht immer mal zu den Tiefs im Leben, ich brauche solche Tage um dann wieder kraft für den Kampf zu haben, mich selber fühlen zu können vielleicht um die Situation einzuschätzen, Lösungen zusuchen, den Konflikt mit mir auszumachen, etc.?!

    Ich glaube der Arzt ist auch ein Koordinator und die Schwierigkeit liegt darin einen guten Koordinator zu finden!? Sicherlich stellt der Hausarzt eine Überweisung an den Facharzt aus, aber versteht der Hausarzt immer alles was der Facharzt da schreibt?!


    Mein HA meinte z.B. Lipödem gibt es nicht, ist nur angegessenes Fettgewebe sonst nichts! Aber Herr Doktor die Lymphfachklinik sagt da etwas anderes, es ist nicht nur durch Kalorienzufuhr entstanden?! Ein kleines Beispiel was mich ungemein motiviert!?

    Viele Grüße


    Kimba

  • Hi Kimba,


    gerade dieses Reduzieren auf Undiszipliniertheit und oberflächliche Behandlung macht mich wütend.


    Ich war schon immer kein schlanker Mensch, die ersten Fressanfälle, die ich heute realisieren kann, müssen so mit 10 Jahren gewesen sein. Danach Diäten, Auf und Ab mit dem Gewicht, das übliche halt.


    Mit 16-17Jahren bildete sich "plötzlich" ein Wulst über dem linken Knöchel, der über Nacht mehr oder weniger verschwand. Fragen an meine Hausärztin wurden beantwortet mit dem Kommentar: "damit müssen Sie leben", verschrieb mir Wassertabletten und reichte mir den üblichen Diätzettel. "Nehmen Sie ab, dann verschwindet das von selber."


    Natürlich verschwand nichts und die Fressanfälle nahmen zu, von Jahr zu Jahr wurden die Beine immer schlimmer und ich isolierte mich immer mehr. Nach der 1. Wundrose ohne Diagnose kam nach fünf Jahren die nächste und die Diagnose Lip-Lymphödem fiel. Weitere 6 Monate Kampf um die Reha brachten mich an die Grenze, jeglicher Kontakt nach außen war abgebrochen, nach Arbeit extrem schmerzende Füße und Hosen gingen nicht mehr über die Knöchel. Nach Widerspruch durfte ich zu einem Arzt mit psychotherapeutischer Ausrichtung, der mir an den Kopf knallte "Sie fressen sich tot", erkannt jedoch gleichzeitig meine Esssucht.


    Die lange Zeit der Nichtbehandlung ist deffinitiv nicht die Ursache für das Übergewicht, da liegen die Gründe viel weiter zurück. Jedoch bin ich mir sicher, dass die Unkenntnis und Pauschalisieren auf Übergewicht dafür verantwortlich sind, das ich so bin wie ich bin und 20Jahre meines Lebens hinterher trauer.


    Erst heute, nach Reha und Behandlung habe ich endlich den Mut und die Kraft zum Leben gefunden, auch wenn mein Vertrauen zu Ärzten auch heute noch sehr gering ist.


    "Aber gehört das nicht immer mal zu den Tiefs im Leben, ich brauche solche Tage um dann wieder kraft für den Kampf zu haben, mich selber fühlen zu können vielleicht um die Situation einzuschätzen, Lösungen zusuchen, den Konflikt mit mir auszumachen, etc.?!"


    Interessante Aussage, die ich leider für mich nicht bestätigen kann. Ich glaube. da greift die Esssucht nicht. Diese Essanfälle dienen bei mir nicht zur Konfliktbewältigung, sondern eher um den bestehenden Konflikt etc. zu übertönen/ zu beseitigen, da ich den Umgang damit nie gelernt habe. Ich glaube, dass da der wirkliche Charakter zumindest meiner Esssucht/ meines Essverhaltens zu finden ist.


    Herzliche Grüße


    Elechen


    Ich glaube,ich sprenge damit etwas den Rahmen ;( . Aber eventuell erkennt sich ja auch der eine oder andere wieder :?:

  • Warum wird man als Undiszipliniert hingestellt ? Nur weil man Dick ist. Im Mittelalter waren die Dicksten Frauen die begertesten. Ich gehe mittlerweile 3 mal die Woche zum Sport, Ich Frühstücke morgens einen Apfel mit einem Naturjoghurt. Falls ich großen Hunger habe esse ich zwischendurch noch ein Joghurt. Mittagessen ohne großes Fettiges oder Pommes ect. Danach ab und zu mal 2-3 Riegel Schokolade .Nicht immer . Abendessen 1 1/2 Brötchen mit Wurst oder Käse. Falls mein Mann vorm Fernseher nascht esse ich auch mal 2-3 Hand voll Nüsse oder Chips, aber nicht die ganze Packung. Ist das undiszipliniert?? Achja trinken tue ich Tee oder Wasser. Mich macht es wütend und traurig wenn über einen gerichtet wird und man kennt die Hintergründe nicht. Natürlich habe ich nach meiner 3 Schwangerschaft ziemlich zugelegt. Aber ich hatte 2 Schulkinder und ein Baby das meinte Nachts wenig Schlaf zu brauchen. Nach mir hat morgens wenn der Wecker klingelte keiner gefragt , wie lange warst du heut Nacht auf. Als die Kinder morgens aus dem Haus waren , war die Kleine wieder wach. Der Haushalt musste auch erledigt werden. Das ich da zu viel genascht habe ,welche Mutter kann das nicht verstehen. Mein Lymphödem wurde zu dem Zeitpunkt auch nicht behandelt. Es ist halt nun mal ein Kampf die richtigen Ärzte zu finden und dann endlich Hilfe zu bekommen. Ich habe mal mitbekommen wie zwei Frauen voll abgelästert haben über mich. Ich habe laut zu Freunden gesagt. " Ich kann wenigstens abnehmen und bin immer noch Hübsch, aber die sind so Hässlich da geht jeder Spiegel kaputt". (Die waren wirklich keine Schönheiten , waren halt nur dünn).


    Warum können die Leute nicht vor Ihrer eigenen Haustüre kehren . Ich leide schon genug unter meinem Lymphödem. :cursing:


    Ach und gefrustet war ich zum dem Zeitpunkt den ich oben beschrieben habe.