POLICYTEMIA

    Es wurde mir eine Patientin geschickt (43 Jahre) mit der Diagnose "Policythemia" . Bei dieser Patientin entwickelte sich ein Lymphödem, Schwerpunkt Unterschenkel. Außerdem hat sie einen recht dicken und festen Bauch. Laut Arzt Aufgrund einer Milzvergrößerung. Am ganzen Körper, meist jedoch an den Beinen entstehen immer wieder rote Flecken und Flächen. Wie der Arzt sagt, eine Begleiterscheinung der Erkrankung, eine Angiitis.


    MLD (bis jetzt 3x) bekommt ihr sehr gut. Nach einer Unterschenkelbandage waren die Beine so dünn wie schon lange nicht mehr JEDOCH feuerrot, Z.Zt. bandagiere ich stundenweise und ganz leicht. Diese Krankheit ist mir unbekannt und ich erhoffe mir einige Aufklärung bezüglich Behandlung und Behandlungserfolg.


    Vielen Dank Ulla ( Griechenland)

    Hallo !
    Die Polycythaemia vera ist eine Blutkrankheit mit Vermehrung der Roten , Weissen Blutzellen unf der Plättchen: Wegen der Milzvergrößerung keinesfalls eine Bauchtiefdrainage durchführen. Die roten Flecken können kleine Blutergüsse , wegen Veränderung der Thrombozyten - Funktion trotz ihrer hohen Zahl , sein.
    Hautverfärbungen sind häufig , manchmal auch reaktiv ( Druck?)
    Ist eine Thrombose oder Herzinsuffizierz ausgeschlossen ?
    MfG

    Kalimera aus Griechenland,


    Thrombose unwarscheinlich,Herzinsuffizienz nicht abgeklärt.


    Soll ich so weiterarbeiten wie bis her? Soll ich bandagieren? Ist eineBestrumpfung sinnvoll?


    Ist dieses LÖ so zu behandeln wie jedes andere, die Prognose wie bei jedem anderen LÖ?


    Ulla

    Hallo Ulla,
    Polycythaemia und Beinlymphödeme passen nicht zusammen, da diese dabei nicht gehäuft auftreten. Handelt es sich denn wirklich um eine Polycythaemia vera (siehe bei Wikipedia.de). Wurde eine Knochenmarksbiopsie gemacht? Wie hoch sind die Blutplättchen (Thrombozyten)?
    Die Beinödeme sind dann eher venöser oder kardiogener Ursache.
    Gruß

    Dr. Herpertz

    Krankheitsbild stimmt.Herzinsuffizienz ausgeschlossen,Knochenmarksbiopsi wurde gemacht.


    Ist es nicht möglich, das schon durch die Milzvergrößerung es im Bauchraum zu Abflussschwierigkeiten


    kommt und wenn ja, das dann die Behandlung der Beine zumal der Bauch nur Oberflächig behandelt werden


    darf nicht viel Erfolg bringen kann?


    Mit freundlichem Gruß


    Ulla

    Ich behandle die Patientin heute Abend und werde mir die Beine nochmals genau ansehen.


    Dennoch, sollte es sich um ein Phelbödem handeln, wie kann ich dann eine Kompression machen wenn


    die Patientin dadurch feuerrote Unterschenkel bekommt.Eine Angiitis, wie mir der Arzt hier sagte. Sollte ich dies ignorieren?


    Gruß


    Ulla

    Hallo Ulla,
    zu der "Angiitis" kann ich nichts sagen. Die passt nicht unbedingt zur Polyzythämie. Die große Milz macht keinen Lymphstau.
    Sind die Beine symmetrisch geschwollen? Sind Unter- und Oberschenkel geschwollen? Besteht Juckreiz?
    Sind die Rötungen vielleicht Einblutungen?
    Vielleicht ist wenigstens eine Bandage der Unterschenkel möglich oder K-Kniestrümpfe?
    Gruß

    Dr. Herpertz

    Hallo Ulla !
    Ein Juckreiz könnte auch ein Symptom bei der Polycythämie sein. Eine Untersuchung der Venen mit Farbduplexsono ist zu raten.Eine Echocardiographie ( wenn nicht geschehen)auch unter der Frage einer Rechtsherzbelastung ( Frühere Thrombosen mit Lungenembolie..) sollte durchgeführt werden.
    Wie gross ist die Milz ?
    Besteht eine begleitende Polyneuropathie ( Rötung durch Fehlsteuerung der kleinen Gefäße?
    Sie können mal einen doppelten Tricofix Unterstrumpf unter die Bandage versuchen.
    MfG