Lipödem

  • Hallo! :)


    Ich bin Medizinstudentin und leide unter einem Lipödem der Unterschenkel (BMI 20,7). Da ich mich mit den üblichen Behandlungsmethoden (Kompressionsstrümpfe, Lymphdrainage etc.) auf Dauer nicht anfreunden kann und will und ich darunter physisch (v.a jetzt im Sommer) als auch psychisch leide, spiele ich mit dem Gedanken eine Liposuction durchführen zu lassen.
    Hat jemand damit schon Erfahrung? Kosten? Übernahme durch Krankenkasse? (komme aus Österreich)


    Liebe Grüße
    Diana

  • ...bis jetzt war ich nur im LKH Graz (Derma)...studiere hier
    mir wurde zu kompressionsstrümpfen "bei bedarf" geraten, aber eine wirkliche "Problembehebung" ist das ja auch nicht (außerdem hab ich auch wirklich keine Lust bei 30 grad mit diesen rumzulaufen :))
    auf meine aussage hin, dass ich damit auch psychisch zum kämpfen habe, meinte der arzt nur: "später, wenn sie mit dem studium fertig sind und den ganzen tag arbeiten müssen, haben sie sowieso keine zeit mehr darüber nachzudenken, wie das ausschaut" ...fand ich nicht gerade nett bzw. aufbauend...


    hab schon dran gedacht, ins LKH Wolfsberg zu schauen...werd mir einen termin in den sommerferien ausmachen!

  • Hallo Diana,


    Informationen zur operativen Therapie des Lipödems gibt es inzwischen in großer Zahl - auch im Lymphnetz.
    Unserer Erfahrung nach ist es umso günstiger, je früher man sich operieren läßt. Fett, welches weg ist, kann sich nicht mehr vermehren. Die Figur wird wieder "normal", die Ödemneigung nimmt ab, die Lebensqualität wird nach Angaben der Operierten wieder deutlich, teilweise "dramatisch" besser.


    Wichtig: vertrauen Sie sich nur spezialisierten Zentren an, die mit dem Eingriff und dem Krankheitsbild ausreichend Erfahrung haben. Die Preise werden in den meisten Fällen "verdeckt" gehalten. Auf unserer homepage können Sie sich jedoch einen Eindruck verschaffen. Die allermeisten Kassen gewähren keinen Zuschuß und auch keine Erstattung - mit wenigen Ausnahmen.


    Weitere Informationen gern auf Nachfrage.


    Prof. Dr. W. Schmeller

  • vielen dank für Ihre Infos!
    wie hoch ist da risiko (%), dass bei der liposuktion lymphgefäße geschädigt werden (und dadurch der lymphabfluss behindert wird)?
    lg

  • Hallo !
    Mit neusten Techniken , wie die Operateure berichten gering. Wir sehen in der Földiklinik , sicher als "Negativauswahl", doch immer mal wieder Patientinnen mit Lymphödemen als Komplikation.
    MfG

  • hach... wenns nur vorteile gäbe, wärs wirklich zu schön, um wahr zu sein :D
    Können Sie "gering" genauer definieren, in % zB? würde meine vorstellung erleichtern...


    herzlichen dank für Ihre schnellen antworten!

  • Hallo,


    nur eine kurze Bemerkung : es macht mich stutzig, dass es sich um ein Lipödem der Unterschenkel handeln soll. Gibt es das überhaupt? Wäre mir ganz neu ?(


    Gruß BCS

  • lt. fachliteratur und meinen profs schon :) ...fettgewebe hat man ja schließlich auch im unterschenkel...
    lokalisation: häufig oberarme, oberschenkel, gesäß, unterschenkel

    Einmal editiert, zuletzt von Diana ()

  • Hallo !
    Lipödeme können auch mal Unterschenkelbetont sein / beginnen.
    Die Komplikationsstatistiken operativer Eingriffe können logistikbedingt nur die Operateure führen. Die Plastische Chirurgie der Uni. Bochum arbeitet m.W. an einer Gesamtübersicht der Komlikatinen von z.B. Liposuktionen.
    MfG

  • Mit den neuen Techniken der Fettabsaugung sind meines Wissens bisher keine dauerhaften Lymphödeme postoperativ beschrieben worden. (Falls ja, bitte ich um Angabe der Literaturstelle!). Alle Operateure sind ich an derartigen Folgen des Eingriffs natürlich SEHR interessiert. Ich selbsts suche seit 8 Jahren in ganz Deutschland Patientinnen, die nach Liposuktion ein Lymphödem bekommen haben. Ich habe wiederholt alle Kollegen aus dem medizinischen Bereich und aus dem Kompressionsstrumpfbereich gebeten, mir derartige Fälle zu melden oder nach Lübeck zu schicken. Alle diejenigen, die ich gesehen hatten, hatten kein Lymphödem!


    Aber: in den ersten Wochen nach der Operation, insbesondere im Wadenbereich, gibt es eine Schwellneigung. Diese hält normalerweise einige Tage an, an den Unterschenkeln u.U. auch mal einige Wochen, geht dann aber vollständig weg. Dies ist jedoch normal und darf nicht als Folge"schaden" des Eingriffs bezeichnet werden. Hier also bitte vorsichtig mit den Formulierungen. Alle Verlaufsstudien, alle Studien aus der Pathologie und auch eine eigene Studie mittels immunhistologischer Untersuchung des abgesaugten Fettes auf Anteile von Lymphgefäßen haben keinen Hinweis auf einen intra- oder postoperativen Lymphschaden ergeben.


    Man sollte also bitte genau mit den Formulierungen sein. Wenn tatsächlich bleibende Lymphschäden nach Liposuktionen auftreten würden, wäre dieser Eingriff sicher auch schon längst verboten worden!


    Lassen Sie sich also bitte nicht verwirren.

  • lt. fachliteratur und meinen profs schon

    @ schmeller: damit war eigentl. gemeint, dass die lipödeme auch im bereich der unterschenkel auftreten können und nicht, dass lymphödeme entstehen können (sollte ihr post bzgl "formulierung" mir bestimmt sein)... :)

  • Hallo Herr Prof. Schmeller !
    Sollte es durch Liposuktion doch zu Lymphgefäßschäden , wenn auch nur in Einzelfällen , kommen würde die sicher nicht zum Verbot des Eingriffs ( wie Sie Schreiben) führen , sonderen wäre wie Infektionen , Medikamentenunverträglichkeiten u.s.w. eine - aufklärungspflichtige Komplikationsmöglichkeit - dieser Eingriffe.
    MfG