3 Spezialisten = 3 Meinungen !!!

  • Hallo,
    ich weiß seit Anfang Mai, dass ich ein Lipolymphödem habe - trotzdem (oder gerade deswegen) bin ich ratlos. Hier meine Geschichte:


    Anfang Mai war ich bei meiner Hausärztin, weil ich einen geschwollenen Knöchel hatte - einfach so. Das hatte ich schon ein paar Mal, wenn es sehr warm war und ich in der Firma nicht so viel herumlaufen konnte (ich bin Sekretärin). Sie sagte, das könne ein Lipödem sein, verschrieb mir eine rundgestrickte Kompressionsstrumpfhose ohne Zehen und schickte mich zum Phlebologen.


    Der hat mich nicht mal berührt, auf meine Beine geschaut und gesagt, es wäre ein Lipödem und ich solle Anfang JULI (!) noch mal zur Venenmessung wiederkommen. Das tat ich dann auch. Nach der Venenmessung sagte er, die Venen seien in Ordnung, aber ich hätte ein Lipolymphödem und müsste jetzt 4 Wochen lang jeden Tag zur MLD mit anschließender Bandagierung, dürfte während dieser Zeit nicht duschen/baden und müsste dann immer eine flachgestrickte Kompressionsstrumpfhose tragen. Ich war total geschockt! Ich hatte zu der Zeit gerade einen akuten Bandscheibenvorfall der HWS und es war nicht sicher, ob das operiert werden müsste. Das sagte ich dem Arzt. Daraufhin drückte er mir ein Faltblatt eines Lymphnetzwerkes in die Hand und sagte, ich solle wiederkommen, wenn "mein Hals soweit wäre". ;(


    Auf dem Faltblatt fand ich die Adresse eines anderen Plebologen. Ich bat meine Hausärztin, mir eine zweite Meinung einholen zu dürfen. Sie willigte ein und gab mir erneut eine Überweisung.
    Der zweite Phlebologe sah sich meine Beine an, tastete sie ab (Stemmer´sches Zeichen) und sagte, ich müsse nur 2x in der Woche zur MLD und ca. nach der 3. oder 4. Behandlung eine Kompressionsstrumpfhose anpassen lassen. Er verordnete mir 6 MLD und gab mir ein Rezept über "1 Kompressionsstrumpfhose KKL 2 - D.: Lip-Lymphödem". Die wäre doch wieder rundgestrickt, oder? :wacko:


    Heute hatte ich die 2. MLD. Mein Therapeut war vor kurzem auf einem Lymphkongress, erklärte mir einiges zum Lymphsystem und meinte, es wäre höchste Zeit, dass etwas mit meinen Beinen unternommen würde. Er sagte, eine Reha, ausgerichtet auf mein Lymphproblem mit MLD und anschließender Bandagierung, wäre für mich das Beste. Während der Reha wäre eine Anpassung einer Kompressionsstrumpfhose möglich, und es müsste unbedingt eine flachgestrickte sein. :pinch:


    Jeder der drei "Spezialisten" hat mir nun etwas anderes erzählt! Ich weiß gar nicht mehr, was für mich richtig ist und was ich jetzt tun soll. ?(


    Kann mir hier jemand weiterhelfen?
    Ratlose Grüße
    kiba

  • Hallo !
    Die Wahl der Kompressionsbestrumpfung ist befundabhängig und somit schwer nur nach Schilderung zu beurteilen. Bei einer ambulanten Untersuchung bei einem der Fachärzte des Forums liessen sich Ihre Unklarheiten sicherlich beseitigen.
    MfG

  • Hallo Kiba,
    dass bei Ödemen unterschiedliche Diagnosen gestellt werden, ist nicht ungewöhnlich, besonders, wenn es sich um leichtgradige Formen handelt. Da kann sich der weniger Erfahrene schon mal vertun.
    Sie schreiben, dass Sie "einen geschwollenen Knöchel" haben, was gegen ein Lipödem spricht, da dieses symmetrisch auftritt.
    Aber kann ich nicht glauben, dass ein Phlebologe Ihnen 4 Wochen Duschen/Baden verbietet!!!
    Übrigens ist eine stationäre lymphologische Reha nur dann indiziert, wenn die ambulante Behandlung nicht erfolgreich war. Und die sollte bei Ihnen zuerst einmal durchgeführt werden, wenn eine richtige Diagnose besteht.
    Ich empfehle Ihnen bei dieser diagnostischen Unklarheit eine Vorstellung bei einem erfahrenen Lymphologen an einer Lymphklinik/Ödemklinik.
    Gruß

    Dr. Herpertz

  • Lieber Dr. Martin und lieber Dr. Herpertz,
    ich gehe schon davon aus, dass BEIDE Ärzte Erfahrung besitzen. Sie sind beide Mitglieder des Lymphnetzwerk Hamburg.
    Herzliche Grüße
    Kiba