Was passiert wenn ein Lymphstau nicht behandelt wird?

  • Guten Abend zusammen,


    ich bin ziemlich verzweifelt, denn seit mehr als drei Monaten habe ich Schmerzen im Genitalbereich. Es war so extrem, daß ich fast wahnsinnig geworden bin und überzeugt war meinen Verstand zu verlieren. Es fing mit einer Blasenentzündung an. Die Anibiotika schlugen nicht an und um etwas Erleichterung zu haben setzte ich mich mit einer Decke eingewickelt auf Toilette um es einfach zu jeder Zeit "tröpfeln" zu lassen. Das habe ich zwei Nächte gemacht. Trotz Antibiotika keine Besserung. Wieder zum Arzt - ein anderes Antibiotika, wieder keine Linderung......es wurde immer schlimmer. Verbrachte dann die Nächte auf einem Eimer mit einem Kamilledampfbad. Da konnte ich wenigstens ab und zu für 2-3 Stunden einduseln. Wieder zum Arzt, wieder ein anderes Antibiotika - keine Wirkung. Zum Urologen der eine Blasenspiegelung machte. Er fand ein kleines Gebilde in der Blase und schlug mir vor es entfernen zu lassen. Mitlerweile schmerzte mir der ganze Unterleib und ich stimmte der OP zu. Danach war alles noch viel, viel schlimmer, denn ich vertrage keinen Katheder. Ich habe wohl zwei drei Stunden geschrien......ich bekam nur den höllischen Schmerz mit, daß ich an dem Katheder rumgerissen habe und das mir jemand ständig etwas in die Kanüle spritzte und irgendwann sagte " mehr Schmerz- und Beruhigungsmitel können wir ihr nicht geben, die ist bis obenhin voll. Bringt sie auf Station der Katheder muß entfernt werden" Seitdem werde ich auch immer wieder von Angstgefühlen überrollt. Die Schmerzen die dann ca. drei Tage nach der OP auftraten und immer heftiger wurden kann ich gar nicht beschreiben es war die Hölle. Ich konnte mich im Genitalbereich nicht anfassen, waschen war jedesmal eine Überwindung. Kein Schmerzmittel, welches mir der Urologe verschrieb half mir. Ich versuchte ihm klar zu machen, das ich das Gefühl hätte mein Bauch und mein Genitalbereich würden rausgequetscht und der Bauch würde auch im Laufe des Tages immer dicker (Abends am meisten und Morgens war wieder etwas Entspannung) und wenn man drüber fühlt (am Bauch) alles voller Knubbel wäre (im Stehen extrem, im Liegen kaum zu spüren). Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Bin dann zum Gynäkologen. Der äußerte den Verdacht, daß es sich um einen Lymphstau handelt, aber dagegen unternommen hat er nichts. Sein Augenmerk lag mehr auf drei Zysten an den Eierstöcken die ich mir erstmal entfernen lassen sollte. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, wie soll es weitergehen, mein Verstand gibt jeden Moment den Geist auf, ich brauche dringend Hilfe......aber woher????? So ist es kein Leben mehr, dieser penetrante, nicht zu beschreibende Schmerz frisst mir den Verstand auf..........
    Wenn es jetzt wirklich ein Lymphstau ist???........was passiert wenn der nicht behandelt wird?????........wie stellt man einen Lymphstau im Genitalbereich fest????


    Für jede Antwort bin ich Euch Dankbar. Vielleicht weiß ja auch jemand ein Medikament das die Schmerzen/Nervenschmerzen lindert.
    Vielen Dank für's lesen.

  • Hallo !
    Selbstverständlich können sie sich bei einem Lymphologen auf ein Genitallymphödem untersuchen lassen. Ihre Schilderung der Beschwerden, insbesondere die starken Schmerzen können nicht durch ein Lymphödem -- sollte tatsächlich eines vorliegen-- verursacht sein . Lymphödeme selbst sind meist ,bis auf mäglichen Spannungsschmer z.B.bei Ödemzunahme ,schmerzlos.Bevor sich die Frage der Prognose eines Lymphödems und seiner Therapie stellt muss natürlich erstmal die Diagnose gestellt werden.

  • Hallo Herr Dr. Martin,


    ich habe schon mal von Ihnen die Aussage gelesen, dass ein Lymphödem schmerzlos wäre.


    Mein Mann hat seit 30 Jahren an beiden Beinen ein Lymphödem und trägt die Kompressions-Kl. III.
    Er berichtet mir sehr oft über Schmerzen in seinen Unterschenkeln und Füßen, die wohl durch das gestaute Gewebe entstehen. Ganz schlimm ist es, wenn die Luft sehr warm und feucht ist.
    Trägt er eine zeitlang keine Bestrumpfung, z.B. nach dem Aufstehen, dann hat er Beschwerden, weil eben das Gewebe wieder mit der Lymphflüssigkeit vollläuft.


    Ich denke, man kann nicht so sagen, dass ein Lymphödem schmerzlos ist.


    Beste Grüße


    Klaro

  • Hallo,


    Danke für die Antworten. Nur leider bin ich jetzt genauso weit wie vorher auch. Wieso hat mich denn dann der Gynäkologe nicht zu einem Lymphologen überwiesen?.....es ist so ein Scheißgefühl ständig zu den Ärzten zu gehen, in der Hoffnung auf Hilfe und nichts passiert. Man fühlt sich ziemlich alleingelassen - keiner versucht der Sache wirklich auf den Grund zu gehen.



    Zitat

    ich komme bei Nervenschmerzen, allerdings im Gesichtsbereich (Trigeminus) gut zurecht mit Keltican.

    Vielen Dank Helga. Ich werde meine Hausärztin darauf ansprechen. Denn der Bereich von der Klitorisspitze (wo die kleinen Schamlippen zusammen kommen) runter zur Harnröhre, genau diese Wand macht mich wahnsinnig und da laufen wohl die meisten Nerven lang. Es ist immer wie eine schmerzhafte Dauererrektion......das raubt mir den Verstand, wenn man das wenigstens lindern könnte kame ich wenigstens mal zu etwas Ruhe.


    Noch kann ich ein bisschen auf ein Wunder hoffen, aber nicht mehr lange - das ist kein Leben.


    Liebe Grüße und Danke nochmals

  • Hallo Klaro !
    Bis auf den von Ihnen erwähnten Spannungsschmerz / Spannungsgefühl bei Ödem Zunahme ,im Sommer, bei Stehbelastung sollten bei Lymphödemen( durch diese verursacht) keine insbesondere stärkeren,Schmerzen auftreten. Natürlich gibt es vielfältige Schmerzursachen angefangen von Knochenhautreizungen durch Druck , bei Erysipelen ,Polyneuropathien , Durchblutungsstörungen u.s.w auch an der Lymphödemgliedmaße . Hier sollte ein insbesonderer neuaufgetretener , oder in der Qualität geänderter Schmerz immer der Anlass für eine Suche nach anderen Schmerzursachen sein.


    Hallo KannNicht Mehr !
    Auch aus familärer Erfahrung sollte bei so starken Schmerzen auch an einen Herpes Zoster/ " Gütelrose" die auch in der Uretha / Genital vorkommen kann gedacht werden . Nach der akuten Entzündung mit Bläschen kann eine schmerzhafte Neuropathie zurückbleiben.

  • Hallo Herr Dr. Martin,


    vielen Dank für den Hinweis. Die Beschreibung der Beschwerden könnten stimmen, besonders die Nervenschmerzen, aber es war keine Bläschenbildung zu sehen.
    Ich war heute wieder bei meiner Hausärztin, aber die hat sich wieder nur alles angehört und sonst keine Reaktion, außer das sie mir Antideprissiva verschrieben hat und eine Überweisung zum Psychotherapeut.
    Wie kann man Gürtelrose nachweisen, welche Untersuchungen sind nötig?........Entschuldigung, daß ich danach frage, das Forum ist für Ödemerkrankungen........das geht total am Thema vorbei, Entschuldigung, aber ich greife nach jedem Strohalm.......ich habe große Angst daß ich die Schmerzen nicht mehr los werde.


    Viele Grüße und einen angenehmen Abend

  • Hallo !


    Bläschen sind nur bei der akuten Erkrankung zu sehen-- später bei der " Postzosterischen Neuralgie" nicht mehr. Im Labor können Antikörper gegen das Zoster/ Varizellenvirus m, IGG und IGM, als Hinweis bestimmt werden

  • Liebe Kaannnichtmehr, Habe auch sofort an eine Gürtelrose denken müssen, Hatte das letztes Jahr im April, war die Hölle, man konnte mich nicht mal mehr anfassen. lag im KH die wussten sich auch keinen Rat. Mein Lipödem ist seither schmerzhaft geblieben, bzw. an den Armen auch geworden. Der Herpes Zoster wurde wochen später erst gefunden. Waren 3! winzige Bläschen auf dem Rücken an der Wirbelsäule.


    Meine Mutter hatte das auch einmal im Genitalbereich! Auch kein Ausschlag zu finden.Ihre Beschwerden passen auch auf deine Schilderung.


    Hoffe, es geht dir bald wieder besser


    Manatee

  • Liebe Kannichtmehr,


    ja, so schlimme Schmerzen können schon zur Verzweiflung treiben...


    Ich selbst hatt nach einer OP mit Entnahme der Leistenlymphknoten auch unerträglich Schmerzen. Mein sehr geduldiger und wohlwollender Hausarzt hat mir dann schliesslich (nachdem nichts anderes anschlagen wollte) eine Kombination aus retardierendem Morphin (Oxygenic) und schnellwirkendem Morphin (Sevredol), dass die Schmerzspitzen abschwächen sollte, in Kombination mit einem Antidepressivum (Amitriptylin, um das Schmerzempfinden zu dämpfen) sowie einem Mittel gegen Epilepsie (Neurontin - das auch neuropathischen Schmerz bekämpft) verschrieben. Nachdem wir die Dosis immer weiter steigerten, wurde der Schmerz zunächst erträglicher und verschwand dann schliesslich. Sehr positiv wirkte sich auch ein stationärer Aufenthalt in der Földi-Klinik aus.


    Heute geht es mir gut und (sehr erträgliche) Schmerzen habe ich nur noch gelegentlich bei Berührung.
    Also, liebe Kannichtmehr, gib nicht auf - ganz bestimmt wirst Du einen Arzt finden, der Dir helfen kann. Eine Vorstellung in der Ambulanz einer lymphologischen Klinik wäre vielleicht ratsam und kann vielleicht Deine Situation erhellen.


    Hast Du schon einmal von Schmerztherapeuten oder Schmerzambulanzen gehört? - sind leider eher selten zu finden aber vielleicht fändest Du dort effektive Hilfe.


    Ich wünsche Dir recht gute und geschwinde Besserung Deiner Beschwerden.


    Mit sonnigen Grüßen
    Gabriele