Venenentfernung wegen Reizung durch Kompressionsstrumpf

  • Hallo!


    Wie so viele habe ich (w, 50 Jahre alt, Übergwicht) Krampfadern, auch die wurden mir vererbt wie das primäre Lipolymphödem, Bindegewebsschwäche. Diese verdickten Venen sind im Grunde ein kosmetisches Problem und so war ich lange lediglich optisch von einer fetten Vene am Knie (BeinInnenseite) gestört. Manchmal juckte sie, wurde auch mal dicker aber letzlich kamen wir miteinander aus. :D Dann bekam ich gegen die Ödeme Flachstrickkompressionshosen Klasse 2 und der Ärger begann. Durch die Knickfalten die an solch einer Hose zwangsweise beim Sitzen und Gehen entstehen, entzündet sich die Vene immer wieder. Rot, heiß, dick, rauhe Haut- es muss etwas passieren.


    Nun habe ich zwei Angiologen befragt, ein dritter folgt noch im April (bin kein Ärztehopper, Nr. 1 ist leider verstorben, Nr. 2 hat Budgetprobleme) und ich habe zwei Meinungen (bisher *gg). Wobei keiner der beiden bezweifelte das sie weg sollte und kann aber das WIE... . Wegspritzen kann versucht werden sagt Nr. 1, Nr. 2 meint: höchstens 20% Chance, sie ist zu dick und schon in der Leiste stark vergrößert (Ultraschall). Aber Stripping ist eine OP, ich habe Angst davor. ;( Noch dazu mit dem Lymphproblem wird das bestimmt heikel. Andererseits ist eine wiederkehrende Entzündung bestimmt nicht gut, gerade bei Lipolymphödem und der empfindlichen Haut.


    Was tun? Bin für jeden Rat und Tipp dankbar. Gäbe es Alternativen? Was erwartet mich bei einer Stripping OP?


    Gruß


    Unkraut

  • Hallo !
    Zu überlegen , ist m.E. , aber vom detaillierten Befund abhängig , wäre eine Crossektomie in der Leiste. Ggfs. in Kombination mit Lasersklerosierung.Die Kompressinsstrumpfhose könnte auch auf K.Halbhose mit Kniestrümpfen ( Flachstrick) umgestellt werden

  • Danke für die Antwort, Dr. Martin.


    Habe jetzt über Crossektomie nachgelesen und die gehört wohl zum Stripping dazu. Klingt ziemlich furchtbar für einen Laien wie mich. Wie kompliziert und riskant ist das denn? :S Vor allem: welche Probleme kann es hinterher geben? Ev. ist die Vene ja das geringere Problem... .


    Die Umstellung auf Caprihose+Kniestrumpf kommt jetzt, musste leider wegen Passformmängeln zurückgeschickt werden. Dürfte ein wenig besser am Knie sitzen als die Hose und vor allem leichter zum Auspolstern sein aber große Hoffnung auf Besserung in Sachen Entzündung an der Vene habe ich nicht. Sie reagierte auch schon ohne Reizung durch Knickfalten immer mal und diese Kompression reibt- sanft aber doch- auf der Haut. Die ist bei mir übersensiebel was immer wieder Probleme bereitet. Bekleidung (Stoffe), Cremeinhalte, Seife etc.


    Wenn ich mich dazu durchringe gehe ich am besten wo hin zum Entfernen? Normale Chirurgie?


    Herzlichen Gruß


    Angsthasen-Unkraut

  • Hallo HR,


    danke für's Erinnern an die Infoseiten. Selbstverständlich habe ich dort bereits gelesen, sogar vor der Threaderstellung. ;) Problem ist nur das dort nicht auf die spezielle Problematik von gleichzeitig Lymphödem betroffenen eingegangen wird und auch die Risiken nicht angesprochen werden. Wenn ich jede Verletzung vermeiden soll habe ich Angst vor mehr statt weniger Problemen im Anschluss an eine OP.


    Die Kliniken... Tja... *räusper* Ich denke das der behandelnde Arzt (bei mir bisher Angiologe, nicht Phlebologe) da eine bevorzugte Adresse hat- eine bei der er "Kopfprämie" kriegt. Mag ein Vorurteil sein und letztlich ist das Ergebnis wichtig. Aber ist ein Phlebologe (andere stehen ja logischerweise nicht in der Venendatenbank) der richtige wenn auch Lymphödem besteht? Ich weiß es nicht... . Vermutlich kennt sich der eine Arzt bestens damit aus und der nächste nicht.


    Das Kompetenzproblem betrifft auch die Antwort von Dr. Martin:

    ..Verschlechterung des Lymphödems. Hier sollten sie den möglichen Operateur fragen

    Es wird immer häufiger ambulant operiert. Ist das in meinem Fall o.k. oder sollte ich auf einer stationären OP bestehen? Ganz doof gefragt: wie kompliziert ist solch ein Eingriff? Die Häufigkeit solcher Eingriffe beruhigt mich nicht. Verschlechterung des Lymphödems.... *schluck* Mal sehen ob ich statistische zahlen dazu Erfahre.


    Meinen individuellen Fall kann es mehr oder weniger betreffen, ohne mich zu sehen/ untersuchen kann das niemand von Ihnen beantworten. Klar löchere ich auch noch jeden Arzt der mir diesbezüglich persönlich über den Weg läuft. *gg Ich freue mich über die Möglichkeit der Information und Austausches hier. Fachärzte nehmen sich die Zeit und Antworten obwohl sie sicher so schon den ganzen Tag mit diesen Problemen beschäftigt sind. Danke!


    Herzlicher Gruß


    Unkraut

  • Der Chat ist ja schon ne Weile her ,ich denke aber es ist kein seltenes Problem. Und ich bin einer der " Neueren " hier drin und finde die Seiten sehr interessant ! Nicht immer sind Ärzte einer Meinung , wir sind ja noch nicht " gleich geschaltet ". Wenn die Venenklappen in der Leiste ( Crosse) nicht schliessen und das Blut bis unterhalb des Knies versackt , muss operiert werden : Immer noch ist die Crossektomie UND das Stripping die gebräuchlichste und erfahrenste Methode ! Ich würde NUR das machen lassen.Ich weiss auch ,dass man hier auch anderer Meinung sein kann.
    Und in der Hand des Geübten kein Problem ! Es gibt immer Nebenwirkungen , bei allen Verfahren , aber auch ,wenn man NICHTS macht. Dann können die tiefen Venen kaputt gehen, sie leiern aus . Es entsteht die " Leitveneninsuffizienz" und 90 % des Blutes fällt ins Bein zurück, dann garantiere ich dir ne chronische Schwellung und die ist nur der Anfang eines chronischen Leidens...Ekzem , Juckreiz,Braunverfärbung , Verhärtung,Entzündung,Krampfadern u.a.entstehen dann um so schneller.
    Also eine "homöopathische" Therapie der Krampfadern gibt es nicht.
    Zuvor sollte jedoch das Lymphödem behandelt und möglichst ( fast ) beseitigt werden : Also KPE VOR OP ! ( KPE = komplexe physikalische Entstauung ) nach Földi.
    Aber erfahrungsgemäss bessert sich ein Phlebolymphödem nach Operation durchaus ! Kann sich auch verschlechtern , wenn der Operateur ein Metzger ist. Das kam früher viel häufiger vor ! " Grosse Chirugen grosse Schnitte" , das ist heute mit Minichirugie viel besser geworden.
    Und ambulant oder stationär , ist völlig egal , es ist ein Problem des Handlings : wer macht am Wochenende die Verbände,Spritzen gegen Thrombose...prinzipiell geht beides ! Wir machen nach Krampfaderoperation mehrfach täglich Kompressionsverbände, die Beine schwellen dann nicht, es gibt keine Wundheilungsstörungen,Verhärtungen werden verhindert.


    Und eins hat mich ziemlich empört !!! Kopfprämien ??? in der Regel sind wir doch keine Gangster !...und kriegen und bezahlen keine Kopfprämien...

  • Hallo Dr. Katz,


    tut mir leid, wenn ich ihnen mit dem einen Satz zur Kopfprämie auf den Schlips getreten bin. Ich habe hier niemanden im Verdacht, aber es gibt Kopfprämien. Was zum Nachlesen? Hier: http://www.wiwo.de/politik-wel…ischen-arztpraxen-407447/ und http://www.sueddeutsche.de/wir…erkaufte-patient-1.153860 . Bei meinem jetzigen behandelnden Arzt (Nr. 3 aus dem Einganspost *g) existieren solche Vermutungen jedenfalls nicht und es gibt bestimmt nur wenige, die Geld für Empfehlungen bekommen! Einzelfälle. Früher wurde es "Vetterleswirtschaft" genannt.


    Wenn man als Patient einen ganz bestimmten Arzt / eine Klinik empfohlen bekommt ist das sicher prima, wenn damit gute Erfahrungen gemacht wurden. Ob nun vom Arzt selbst, der Rückmeldungen seiner Patienten bekommt oder von Betroffenen. Stichwort Arztportal Arztportal zur Beurteilung , passt grad gut dazu. Schließlich frage ich ja hier auch nach, rede mit meinen Ärzten Klartext. Für mich muss es ein gutes gesundheitliches Ergebnis bringen. Daher versuche ich auch in Gesundheitsfragen nicht die Dinge aus den Augen zu verlieren, die bei anderen Verbraucherfragen selbstverständlich für mich sind. Gar nicht so einfach! Schließlich ist krank sein stark mit Emotionen verbunden und mangels Arztstudium muss ich mich auf das was ich gesagt bekomme verlassen. Volles Vertrauen haben ist schwer für mich, andere haben damit vielleicht weniger Probleme. Fließt alles in meine Beiträge hier mit ein. :huh:


    Das vor über einem Jahr erwähnte Problem mit der gereizten Vene am Knie ist übrigens immer noch ungelöst, aber durch Caprihose + Kniestrumpf erheblich gebessert (= seltener entzündet). Ich kann besser abpolstern. Mein Arzt überlässt die Entscheidung mir, ob operiert wird oder nicht. Tja. Ich weiß es nicht und im Zweifel lieber lassen... .


    Gruß


    Unkraut (hat jetzt lange überlegt, ob sie antworten soll und wird sich zu "Kopfprämie" nicht weiter äußern, verschlimmbessert nämlich oft. Jetzt auch schon? :S )

  • Dann bekommt wohl Ihrer Meinung nach HR auch etliche Kopfprämien für die Empfehlung in diesem Forum?!?
    Ich finde diese Unterstellungen in diesem Forum als völlig unpassend und unqualifiziert. Danke für's Gespräch. :thumbdown:

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Bitte lass doch die Krampfadern operieren , danach bist du ( meistens) gesund und hast keine Probleme mehr mit Reizung der Venen am Knie-ich nehme an ,im inneren Knie bereich?
    Und " Kopfprämie"...klar gibt es so was , aber ich halt nicht...LG.Und Mut zur OP.!! ;)

  • Nur wo soll man hingehen, wenn man überzeugt ist, dass der Überweiser Geld vom Operateur dafür bekommt, dass er diesen empfiehlt? Und Fahrt nach Bochum ist natürlich auch zu weit! grins:

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/