Scherbehinderung Adipositas per magna + Lip und Lymphödeme

rechel · 28. April 2009

Hallo zusammen,

habe volgendes Uteil im Internet gefunden:

Bundessozialgericht - B 9/9a SB 7/06 R - Urteil vom 24.04.2008

Die funktionellen Auswirkungen einer Adipositas per magna sind nicht nur bei Einschätzung eines aus anderen Gesundheitsstörungen folgenden GdB (erhöhend) zu berücksichtigen, sondern auch insoweit, als sie zu einer Einbuße der Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr führen. Auch wenn eine Insuffizienz der Wirbelsäule in Verbindung mit funktionellen Störungen beider Hüft- und Kniegelenke noch noch keinen GdB von 50 oder jedenfalls 40 bedingt, ist "G" festzustellen, wenn die aus den Gesundheitsstörungen des Stütz- und Bewegungsapparates folgenden Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr durch funktionelle Auswirkungen der Adipositas per magna so weit verstärkt werden, dass die zumutbare Wegstrecke auf - weit - unter 2 km abgesunken ist.

Finde dieses Urteil sehr Interesant, da doch einige von uns mit Übergewicht zu kämpfen haben. Bei mir wurde für das Lipödem 10% anerkannt. Das ich Luftnot und Schmerzen in den Beinen bei einer kurzen Gehstrecke habe wurde nicht beachtet.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht ? Bin am Überlegen ob ich eine Verschlechterung beantrage habe 20 % und jetzt wurde auch massives Lipödem und chronische Venen Insuffizienz bds. festgestellt. Grad 2 und Grad 3. Habe auch noch Athose im Knie und in der rechten Hand, sowie Probleme mit dem Sprunggelenk beim laufen.

Gruß Regina

Dr.Schingale · 29. April 2009

Interessanterweise gibt es Patienten, die auf Grund ihres Übergewichtes sogar die Erwerbsfähigkeitsrente erhalten. Wäre es nicht besser vorher das Übergewicht zu reduzieren, als dann später das Merkzeichen "G" zu erhalten und mit Arthrosen später im Rollstuhl zu sitzen?

rechel · 29. April 2009

Vielen Dank für Ihre Antwort,

das Gewicht zu reduzieren bin ich bei, aber es ist halt nicht so schnell getan wie man möchte. Das dieses an erster Stelle steht ist mir klar.

Gruß Regina

Dr.Schingale · 29. April 2009

Es war nur eine kleine Bemerkung nebenbei. Geldverlieren im letzten Jahr ging wesentlich schneller als Gewicht

Dr. Netopil · 29. April 2009

Hallo Herr Dr. Schingale,

das war ein netter Versprecher mit der "Erwerbsfähigkeitsrente". Da wäre die Deutsche Rentenversicherung überfordert.

Dr.Schingale · 30. April 2009

Wenn man etwas im Zorn schreibt passiert das leicht In Deutschland freuen wir uns, wenn wir schwerbehindert sind, anstatt uns über unser Leben und über Gesundheit zu freuen.

Annegret · 30. April 2009

Hallo,

ich wollte mich auch mal kurz zum Thema Gewicht reduzieren melden. Ich habe ein Lip-Lymphödem beider Beine und bin leider übergewichtig. Seit November letzten Jahres gehe ich regelmäßig zum Sport (CaloryCoach). Mir viel das Abnehmen bisher immer sehr schwer. Aber im Moment funktioniert es. Ich habe seitdem 5 kg Gewicht verloren und durch den Sport verändert sich sogar der Körper. Ich war vor zwei Wochen zur Messung für neue Strümpfe und habe seit meiner Reha im letzten Oktober an Umfang verloren. Mein Po hat sage und schreibe 4 cm an Umfang verloren. Das ist doch ein Erfolg oder? Ich hoffe ich verliere auf diese Art und Weise noch ein paar kg. Ich muss natürlich noch dazu sagen, dass ich im Monent auch Kcal.zähle.

Vielleich ermutigt das ja den ein oder anderen auch mit etwas Sport und kontrollierter Ernährung anzufangen. Ich war seither immer ein Sportmuffel.

Grüße
Annegret

Dr.Schingale · 30. April 2009

Hallo Lunatica1,

mein Zorn besteht darin, dass wir insbesondere in der Klinik Paatienten haben, die durchaus in der Lage sind alle Hausarbeiten und ähnliches zu tun. Gerade eine Patientin, die sich in der Klinik frei bewegt(Armlymphödem, Ca vor 8 Jahren), die aber gern eine Behinderung von 100% haben möchte. Ich verstehe es einfach nicht, dass man nicht froh darüber sein kann, dass man wieder in der Lage ist fast alles selber zu erledigen. Aber der Gesetzgeber gibt einige Vergünstigungen- die wir doch alle mit zahlen- die jeder haben möchte. Ich bin auch froh, dass es mir super geht, dass ich alles gut überstanden habe, dass ich wieder arbeiten kann und nicht muss.Trotzdem nichts für ungut und uns allen viel Gesundheit und ein Leben ohne Behinderung- soweit möglich.

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