Liposkulptur Lipödem mit initialem Beinlymphödem

Dani_85 · 13. November 2009

Hallo,
wollte mich mal kurz über die Liposkulptur von Dr. Schingale/Dr. Cornely infomieren.
Ist dies bei meinem Befund überhaupt möglich?
Bin eine Patientin von Dr. Martin und habe am Freitag wegen dieser Liposkulptur einen Infotermin bei Dr. Cornely. Außerdem benötige ich zwischendurch einen Arzt, der nicht ganz so weit weg ist, obwohl ich auch so ca. 2,5 Stunden Fahrt haben werde.
Im Januar/Februar fahre ich dann aber wieder zu Dr. Martin, da er mein behandelnder Arzt ist.
Was können Sie mir generell über diese Methode sagen. Ist das das Gleiche wie eine Liposuktion?
Bin bei ca. 1,69m mit 68kg etwa Normalgewichtig. Vor Auftreten der Krankheit vor ca. 4 Jahren hatte ich konstant 56kg.

Danke im voraus.

Gruß Dani_85

Dr.Schingale · 13. November 2009

Der Begriff lymphologische Liposkulptur wurde von Prof. Cornely als geschützt eingetragen. Es ist eien Liposuktion in der "supernass"-Technik, wie sie heute von sehr vielen Operateuren durchgeführt wird. Prof. Cornely hatte in den Jahren 2004-2007 diese Operationen nur beui uns durchgeführt wegen der intensiven Nachsorge. In der Zwischenzeit hat er diese Methode verlassen und operiert wie die meisten "Liposuktöre in einer 1-nächtigen Nachsorge in einer Pension. Ich behandele die Patienten nach wie vor 1 Woche intensiv in unserer Klinik stationär. Die Methode ist die wie bei den anderen Opereuren.Meine Methode unterscheidet sich nur in der 1-wöchigen Nachbehandlung. Zuvor müssen meien Patientinnen allerdings erst eine Ernährungsumstellung durchführen, was bei Ihrem Gewicht allerdings nicht notwendig erscheint.

Dr. Netopil · 13. November 2009

Hallo Dani,

in Ihrer Überschrift steht der Begriff initiales Lymphödem. Ich nehme an Herr Dr. Martin hat diese Diagnose gestellt?
Wenn dem tatsächlich so ist, dass Sie eine Lymphabflussstörung haben, würde ich Ihnen dringend von einer Liposuktion abraten (egal ob man sie Liposculpture oder anders nennt).
Die Möglichkeiten von Komplikationen sind dann erhöht (Wundrose, Ödemverschlechterung).Wenden Sie sich doch am besten diesbezüglich an Dr. Martin.

Dr.Schingale · 13. November 2009

Bezüglich Komplikationen: diese sind bei jeder Art von Operation erhöht, ob es ein reines LIupödem oder Kombinationsforemn. Man sollte nicht auf die vielen sogenannten positiven Nachruichten über Operationben höhren. Immer wird eine Natibiotikagabe sowie iene Thrombvoseprophylaxe erfolgen, da keine Operateur diese Komplikationen ausschließen kann. Die Operation sollte nur dann durchgeführt werden, wenn ein Leidensdruck besteht und dann kann diese Operation auch in zu entscheideneden Einztelfällen auch bei einem Lymphödem erfolgen. T`Richtig ist, dass wahllose Eingriffe ohen seriösen Hintergrund nicht durchgeführt werden solletn- was nichtr hei0t, dass es häufig trotzdem geschieht.

Dani_85 · 16. November 2009

Guten Morgen zusammen,

vielen Dank für Ihre Antworten.
Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion. Mein TSH basal Wert lag Anfang Oktober bei 1,31. Im Juni, da war ich stationär im Krankenhaus, da keiner wusste was ich habe, allerdings auch schon bei 0,78. FT3 und FT4 weiß ich leider nicht. Bekannt ist das schon seit etwa 13 Jahren und wird momentan mit L-Thyroxin 75 behandelt.
Habe letzte Woche warum auch immer 2 Tage hintereinander vergessen die Tablette zu nehmen. Dadurch schwollen meine Knöchel wieder derart an, dass ich wieder 1cm mehr Umfang hatte. Als ich die nächste Tablette nahm, wurde es kurze Zeit später wieder um einiges besser.
Hier können Sie sich Fotos anschauen, wie es im Juli aussah http://www.forum.foeldiklinik.de/viewtopic.php?t=587
Seitdem wurde es etwas besser. Momentan trage ich eine Kompressionsstrumpfhose aber nicht täglich, da teilweise ein gewisser Druckschmerz besteht und bekomme 2Mal die Woche MLD für 60min. Allerdings weigert mein Hausarzt sich jetzt weiter MLD zu verschreiben, obwohl mir die Krankenkasse zugesichert hat, dass "außerhalb des Regelfalls" kein Problem ist.
Betroffen sind bei mir auch die Arme und ganz extrem Oberschenkel und Gesäß (Reiterhosen). Schlimm ist, dass ich in vielen Situationen eingeschränkt bin. Ich kann nicht laufen ohne Schmerzen, ich vertrage keine Anstrengung ohne Schmerzen, ich kann meinen Arm nicht längere Zeit heben ohne Schmerzen, Fenster putzen ist ganz schlimm. Dieses eingeschränkte Leben ist nicht gerade erträglich. Möchte wieder normal leben.

@ Dr. Schingale
Habe dieses Prospekt ihrer Klinik gelesen. Daher auch die Info über die Liposkulptur. Da Dr. Cornely näher an meinem Wohnort dran ist, habe ich ihn gewählt. Schade das er nicht mehr in ihrer Klinik operiert. Eine stationäre Nachbehandlung empfinde ich für wichtig. Man weiß nie, wie was passieren kann.
Wie hoch sind denn die Wahrscheinlichkeiten für Komplikationen? Damit meine ich, Lymphe oder Gefäße verletzen usw. Im Prospekt liest sich das ja wie ein Heilmittel
Dieses initiale Beinlymphödem soll bei mir nur minimal vorhanden sein wegen dem Lipödem. Angenommen das Lipödem wäre entfernt (geht das überhaupt?), bestünde das Lymphödem dann überhaupt noch?

@ Dr. Netopil
Ja, Dr. Martin hat diese Diagnose gestellt. Bekam von ihm dann die Kompressionsstrumpfhose. Verbesserung gabs in der Knöchelregion allerdings nicht im Oberschenkel- Gesäßbereich. Da wirds immer schlimmer.
Habe ihn vor 3 oder 4 Wochen wegen dieser Sache hier angeschrieben aber bis heute keine Antwort bekommen. Daher habe ich mich an dieses Forum gewandt, da hier auch Dr. Schingale ist.

Bedanke mich schonmal im voraus für Ihre Mühe.

Gruß Dani_85

Dr. Martin · 16. November 2009

Hallo !
Die Kompression kann , allerdings über längere Zeit eine gewisse Fettgewebsreduktion erziehlen . Bei schon bestehendem Lymphödem ist unseres Erachtens bei einer Liposuktion des Lipödems das Risiko einer Verschlechterung des Lymphödems gegeben.

Dani_85 · 16. November 2009

Hallo Hr. Dr. Martin,

danke, das habe ich mir schon gedacht.
Allerdings wirds im Beckenbereich ja mehr statt weniger und die Arme (keine Kompression) auch. Weiß nicht was ich da noch machen soll.

Gruß Dani_85

Dr.Schingale · 16. November 2009

Unserer Erfahrung nach zeigt das Lymphödem eine Besserung, wennes auf dem Boden des Lipödems entstanden ist, denn der Abfluss wird insgesamt verbessert, so dass das Nettoultrafiltrat weniger wird.

Dr. Netopil · 16. November 2009

Hallo Dani,

nach Ansicht der Bilder sehe ich bei Ihnen nur eine geringe Lipohypertrophie der Unterschenkel. Wenn Sie druckschmerzhaft sind, handelt es sich um ein Lipödem. Das Gewebe sieht besonders im US Bereich recht prall aus. Füße und Zehen erscheinen nicht verdickt, aber ohne Tastbefund würde ich ein zusätzliches Lymphödem nicht ausschließen. Eine Indikation für eine Liposuktion sehe ich anhand der Bilder nicht, da Ihre Beine wunderbar zum restlichen Körper passen. Versuchen Sie eine intensive Entstauungseinheit mit Bandagierung der US durchzuführen und tragen Sie konsequent flachgestrickte Kompressionsstrümpfe entweder bis zur Leiste, aber wenn Ihr Hauptproblem, wie vom Bild her vermutet, im US-Bereich liegt, reichen auch Kompressionskniestrümpfe in Klasse 2.

Dani_85 · 16. November 2009

Hallo zusammen,

mein Hauptproblem ist eigentlich eher im oberen Bereich (Oberschenkel, Hintern...), da es da immer mehr wird. Werde das mal nochmal fotografieren. Druckschmerz habe ich vom Fersenbereich unten hoch bis zum Hintern, an dem es ganz schmerzhaft ist. Da könnte ich fast schreien, demnach wie man drückt. An den Armen bin ich auch sehr druckempfindlich. Spannungsschmerz habe ich bisher nur im Unterschenkelbereich, meist im Bereich der Knöchel. Habe das gerade auch, nachdem ich 9,5 Stunden gearbeitet habe. Ohne Schmerzen geht da gar nichts mehr.
Die Fußrücken sind eher selten minimal geschwollen. An den Händen bzw. Fingern konnte ich das im Sommer auch beobachten. Mit Lymphabflussstörungen hatte ich früher nie was zu tun. Von daher wer weiß ob es mit Beseitigung des Lipödems nicht verschwindet?! Habe letzte Woche 2 Mal getestet, wie es ist, wenn ich eine Entwässerungstablette (Torasemid) nehme. Innerhalb 1 Stunde nach der Einnahme, habe ich etwa einen halben Liter gelassen.
Habe eine Kompressionsstrumpfhose Klasse 2 von Dr. Martin verordnet bekommen. Würde gerne auch gewickelt werden aber mein Hausarzt verschreibt es nicht. Finde es auch nicht gerade gut, dass die Arme nur mit MLD behandelt werden und sonst nichts. Man fühlt sich da schon irgendwie im Stich gelassen.
Im Bereich des Hintern ist es mittlerweile so schlimm, dass ich ziemliche Rückenprobleme und eine Art Hohlkreuz habe. Werde seit ein paar Wochen hin und wieder nach der MLD massiert.

Gruß Dani_85

Dr. Netopil · 17. November 2009

Hallo Dani,

das Problem Ihrer Bilder ist, dass man den Körper mit Hüfte, Bauch und Beinen nicht als Ganzes sieht.
Von der Einnahme von Entwässerungstabletten würde ich dringend abraten. Die Nebenwirkungen können gravierend sein. Sie reichen von Elektrolytstörungen mit Muskelkrämpfen, Verstopfung und Herzrhythmusstörungen bis zur Begünstigung einer Thrombose durch Konzentrierung des Blutes.
Es gibt klare Indikationen dafür (Herz-und Nierenerkrankungen und hoher Blutdruck). Das Lipödem gehört in keinem Fall dazu.

Dr.Schingale · 19. November 2009

Bitte Unterschied machen, von wem die Prospekte machen, denn wie sie selbst sagen, liest es sich teilweise wie eine Wunderheilung. Vor und Nachteile sowie Risiken können nur in einem persönlichen Gespräch erörtert werden. Eine Operation kann dann durchgeführt werden, wenn der Leidensdruck sehr groß ist und wenn auch eine Ernährungsumstellung nichts gebracht hat.

Dani_85 · 20. November 2009

Hallo zusammen,

ich war heute bei Dr. Cornely. Er hat bei mir "nur" ein Lipödem diagnostiziert, wobei ich der Meinung bin, dass das Lymphödem minimal dabei ist, denn hin und wieder ist der Fußrücken ganz leicht geschwollen.
Er hat mir versichert, dass er mit seiner Methode bisher Erfolg hatte, sagt aber andersrum, dass die Krankenkassen das definitiv nicht übernehmen. Da frage ich mich, wo ich das viele Geld für 3 Operationen her nehmen soll... Werde die Krankenkasse trotzdem mal hinzu ziehen.
Immerhin bekomme ich jetzt endlich mal eine Armbestrumpfung.

Von den Entwässerungstabletten war es nur eine halbe, also 5mg.

Gruß Dani_85

Dr.Schingale · 21. November 2009

Bitte daran denken: ohne Ernährungsumstellung erreichen ca. 30% das Gewicht wie vor der Operation!!

Dani_85 · 25. November 2009

Was hat es mit dem Gewicht auf sich? Also wieso sollte es danach mehr sein als jetzt? Habe ja "nur" 68kg. Mein Normalgewicht war 56kg.
Durchs Essen nehme ich nicht zu, dass habe ich bisher noch nie.

Dr.Schingale · 26. November 2009

Wenn Sie Ihr Leben bzw. Ihre Ernährung nicht ändern und nach der Liposuktion in das gleiche Essverhalten wie vorher fallen, kommt es wieder zur Gewichtszunahme und damit dann auch wieder zur Verschlechterung der Beine(bei 30%). Übrigens mir wurde vorgeworfen, dass ich alles verallgemeinern würde.
Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie wurde eine Untersuchung vorgestellt, dass über 70% der Lipödempatienntinnen übergewichtig seine. Somit also doch der überwiegende Teil. Mit 68 kg und welcher Körpergröße und z.B. 1,63m gehören Sie dann bereits grenzwertig auch dazu. Deshalnb: Ernährungsumstellung, Gewicht kontrollieren, dann bleibt es so.Wie haben Sie denn zugenommen, wenn ich fragen darf? Es kommt nicht so sehr auf die Menge der Nahrung, sondern auf das was wir essen an. Hippokrates: Eure Nahrung sei Eure Medizin, Eure Medizin sei Eure Nahrung(486 v.Ch.)

Dani_85 · 5. Dezember 2009

Hatte jetzt längere Zeit keinen PC, deshalb erst jetzt eine Antwort.
Ich habe eine Körpergröße von 1,69m. Mein früheres Gewicht war einige Jahre konstant 56kg. Die 68kg kamen jetzt innerhalb 4 Jahren erst mit Auftreten der Schwellungen.
Seit dieses Ödem mittels Kompression behandelt wird, nehme ich auch nicht mehr zu, kann aber alles essen. Wie schon erwähnt, konnte schon immer alles und viel essen ohne zuzunehmen.

Habe gestern nochmal in der Praxis von Dr Cornely angrufen, die sichern mir wirklich 100% Heilung zu, kann mir das irgendwie nicht vorstellen?! Deshalb werde ich nächste Woche mal mit einer operierten Patientin sprechen.

Dr.Schingale · 6. Dezember 2009

Wie schon mehrfach erwähnt, eine 100%ige Heilung gibt es nicht. Die Schmerzen, die durch das Lipödem hervorgerufen werden, verschwinden in deneisten Fällen. Wenn das Körpergewicht nicht gehalten wird, können auch wieder die Beine dicker werden.

LippiPüppi1 · 26. Januar 2010

Unterscheidet sich die Methode nicht auch durch die komplette Behandlung der Gliedmaßen von oben bis unten? (Bsp. Schulter bis Handgelenk). Bei "üblichen" Liposuktionen werden doch nur einzelne Partien abgesaugt oder? Die Flüssigkeit soll länger einwirken und die Kanüle nur "längs" eingeführt werden. Liege ich da falsch oder macht das heute jeder 2. Schönheitschirurg so?

Dr.Schingale · 26. Januar 2010

Ein verantwortungsbewußter Chirurg mit lymphologischer Erfahrung macht das so. Es gibt aber auch unter den ästhetischen Operateuren z.B. HNO Ärzte, die ebenfalls absaugen können, zu denen würde ich mit einem Lipödem sicher nicht tendieren.

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