Was passiert bei einer Phlebografie ?

  • Ich bin diese Woche beim Gefässchirugen wegen meiner Krampfadern gewesen. Hab diese schon sehr lange und meine HÄ liegt mir schon lange deswegen in den Ohren, sie mir entfernen zu lassen.


    Der Gefässchirug offenbarte mir wohl, dass ich auch - speziell am linken Bein - unter einem Lymphödem leide und auch der Ultraschall erbrachte nicht die gewünschten Ergebnisse. Er vermutet auch, dass ich wohl tieferliegende Trombosen gehabt habe (ohne dieses bewusst zu merken) und möchte eine Phlepografie bei mir machen. U.a. fiel auch das Wort "Elefantenkrankheit" bei der Untersuchung.


    Bin jetzt doch ein wenig ratlos und möchte u.a. gerne wissen, was bei einer Phlepografie gemacht wird und was man genau dabei feststellen kann.


    Wer kann mir weiterhelfen ? Danke !


    PS: Falls ich im falschen Forum gelandet bin, bitte den Beitrag verschieben ..... Danke !

  • Bei einer Phlebographie wird Kontrastmittel in die Venen gespritzt und man knaa damit alle venen beurteilen,insbesondere ob evtl. Verschlüsse in den tiefen Venen stecken. Man könnte das auch mit der Farbduplexuntersuchung feststellen, die Untersuchung dauert dann aber deutlich länger.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Vielen Dank Dr. Schingale für die schnelle Antwort.


    Kann diese Untersuchung auch noch bei der Entscheidung wegen der evtl. Krampfadern-OP weiterhelfen ?


    Und was ist, wenn evtl. Verschlüsse festgestellt werden ?


    Was muss noch bei dieser Untersuchung beachtet werden ?

  • Ob operiert werden muss, wird normalerweise mit der Farbduplexuntersuchung festgestellt. Bei Verschlüssen in der Tiefe müssen weitere Untersuchungen stattfinden, denn es gibt Umgehungskreisläufe, die mehr Schaden als Nutzen, die müssten dann operativ ausgeschaltst werden.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Vielen Dank für Ihre Antwort Dr. Schingale !


    Werde somit die weiteren Untersuchungen abwarten und dann weitersehen, was evtl. noch gemacht werden muss.

  • am Unterschenkel gibt es 6 tiefe Venen,da ist die Farbduplexuntersuchung nicht immer sehr aussagefähig,und die Kotrastmitteldarstellung( Phlebographie)ist in diesem Fall die aussagekräftigste Untersuchung !
    Wenn eine Unterschenkelthrombose vorliegt, die älter-über 1 Jahr - ist , kann man durchaus Krampfadern operieren, besonders die sogenannten Perforansvenen,wenn sie kaputt sind,da sie verantwortlich für offene Beine (u.a.) sind... aber sonst pflichte ich Franz Schingale bei !
    Wenn gleichzeitig ein Lymphödem besteht, also ein Phlebolymphödem,sollte das Bein vor der Op erst entstaut werden !

  • @ Dr. Martin und Dr. Katz


    Vielen Dank für Ihre Antworten.


    Bin echt froh, dieses Forum gefunden zu haben, man bekommt ja fachmännische Auskünfte, die sehr nützlich sind (gerade wenn man als Laie plötzlich vor einer Diagnose steht und keine Ahnung hat).


    Hab noch keinen neuen U-Termin. Werde auf alle Fälle berichten, was die weiteren Untersuchungen ergeben haben.


    Eine Frage fällt mir aber noch ein: Kann man eine tieferliegende Trombose ohne Schmerzen haben ? Ich kenne Trombosen von meiner Großmutter noch und die hatte heftige Schmerzen, stark gerötete Beine und man durfte die Beine dann partout nicht berühren.

  • Ich hab gestern einen Termin für den 3. September bei einem ambulanten Gefässchirugen bekommen.


    Danke Dr. Schingale für Ihre Antwort !

  • Ich hatte ja heute meinen Termin beim Gefässchirugen (irgendwie muss ich das erst mal sacken lassen).


    Dieser hat die Diagnose bestätigt und gleichzeitig aber auch noch eine 2. Diagnose gestellt:


    Ich hab ein Lipo-Lymphödem beidseits :( :(


    Er hat auch noch mal Ultraschall gemacht und dabei festgestellt, das die Hauptvene einen Durchmesser von 17 mm hat und die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren. Eine Trombose konnte er nicht feststellen. Die Phlepografie, wie im KH vorgeschlagen, hält er nicht für notwendig.


    Die Krampfader-OP jedoch ja, allerdings nicht im hiesigen KH, weil es dort keine phlepologische Abteilung gibt. Er hat mir die "Artemed-Klinik Bad Oeynhausen" ans Herz gelegt. Die Klinik liegt am Nächsten und er hat wohl schon mehrere Patienten dorthin überwiesen und durchweg positive Erfahrungen gemacht. Ich soll mich ambulant vorstellen, um anschliessend einen Termin für die Krampfader-OP zu machen.


    Ausserdem hat er mir eine Verordnung für 6 x MLD mitgegeben und auch ein Rezept für 2 Paar Kompressionsstrümpfe Kl. 2 geschrieben (aus hygienischen Gründen 2 Paar).


    Nächste Woche werde ich dann die weiteren Termine in Angriff nehmen.

  • Flach-oder rundgestrickte Kompressionsstrümpfe? Nur wegen der Kompetenz des Phlologen, denn wenbn gleich zu Beginn Lipo-lymphödem festgestellt wurde, wage ich das immer etwas zu bezweifelnb, denn die Kombination eines Lipödems mit einem Lipödem haben eigentlich die wenigsten Patientinnen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Der liebe Franz Schingale meint " Lip-Lymphödem " also nicht " Kombination Lip_LIp_ödem...da war er wohl schon müde... :P
    allerdings sehe ich das gar nicht so selten , beides , aber Dr.Schingale ist bestimmt der erfahrene Lymphologe, mein ganz grosser Schwerpunkt sin doch die Venen...

  • Ich hab ein Rezept für Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe bekommen.


    @ Dr. Schingale


    Irgendwie irritiert mich Ihre Aussage mit dem Lipo-Lymphödem. Ist es nicht möglich, diese Diagnose sofort zu stellen ????

  • Hallo !
    Es ist möglich diese Diagnose sofort zustellen. Aber die Kombination primärer Beinlymphödeme mit einem Lipödem ist selten und chron. Beinlymphödeme auf dem Boden eines Lipödems entstehen erst nach Jahren (unbehandelten) Lipödems

  • Eigentlich ist es ganz einfach : ist der Vorfuss mit geschwollen , ist es ein Lympödem ! ist die " Verdickung "beider Beine absolut gleich , und endet an den Knöcheln , direkt darüber , dann ist es ein Lipödem ! zeig mir deine Beine-grins- und ich sag dir , was du hast .
    und " Verdickung " deshalb , weil es ja keine echte Schwellung , also keine Flüssigkeitsvermehrung ist .


    Und ob das Lipödem immer zum Lymphödem führt ist überhaupt nicht klar !!!


    Es könnte auch eine Normvariante sein .Ich denke, das hier der Krankheitsbegriff etwas überstrapaziert wird ! :P
    Ein Lipödem ist nicht schön , für die Betroffenen - ich meide hier extra das Wort " Patient ",aber damit kann man leben .
    Und mit Abnehmen ist es gut zu kompensieren.


    Aber man ist doch kein " Rentner " oder " erwebsgemindert " oder " behindert" .


    Es ist schon interessant , wie hier eine " Lipödem-Industrie " entsteht...und glaubt mir , ich habe das von Anfang an mitgekriegt . ;)


    Also Ruhe bewahren , wenn es ein gutes Gefühl ist : Ko.strümpfe , auch Ko.strumpfhosen tragen , wenn man es sich leisten kann ,dann Fettabsaugen lassen ...wir machen es nicht , aber die Leute sind meist sehr !!! zufrieden.


    Und Lymphamat .Lymphapress als Heimgerät .Alle meine Leute mögen das und die leisten sich dann halt die ca.3000 Euro und fühlen sich sehr viel wohler damit . Und beim Lipolymphödem zahlt es auch die ( Privat ) Kasse.


    ganz wichtig : strenge Kontrolle , ob nicht venöse Erkrankungen als Mit-Ursache und Lymphödem vorliegt .Muss halt n Profi untersuchen ! Die Diagnose ist immer sehr einfach und klar zu stellen !!!

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort !


    Ich muss das Ganze sowieso noch sacken lassen und hab momentan mit der Diagnose noch zu knabbern.


    Ich hab auch mal Revue passieren lassen, seit wann ich diese Beine habe. Anfang 1993 hatte ich eine Bänderriss-OP am linken Fuss und seitdem sind die Beine kontinuierlich dicker geworden. Ich hatte zwischendurch auch mal eine Diät mit WW gemacht und dabei 15 kg abgenommen (und auch 1,5 Jahre gehalten). Die Beine jedoch waren auch dabei immer noch dick. Aber bisher hatte halt auch nie Jemand mal was gesagt wegen Besuch beim Facharzt, Tragen von Kompressionsstrümpfe usw. Selbst meine HÄ nicht beim jährlichen Gesundheitscheck.


    Im Juli beim Vorstellen in der Gefässchirugie vom KH wurde auch gesagt, dass meine Füsse im Gegensatz zu den Beinen nicht so geschwollen sind (das ist mir später noch eingefallen, als ich mir den Arztbesuch noch mal hab durch den Kopf gehen lassen). Aber ich merke auch hier in den letzten Monaten, dass sie mehr anschwellen (besonders bei einem Paar Schuhe ist es mir aufgefallen).


    Und wer kann mir auch Auskunft geben über eine Diät ? Muss das der Gefässchirug machen oder die Leute bei der Physiotherapie ??


    Irgendwie hab ich heute das Gefühl, dass ich jetzt die Diagnose habe und irgendwie doch alleine gelassen werde und auch überfordert bin. Hab ja Dank dieses tollen Forums mich schon ganz schön viel eingelesen und somit auch beim Arztbesuch am Freitag vieles auf Anhieb verstanden, was ohne Vorkenntnisse bestimmt nicht so möglich gewesen wäre.

  • da muss halt jemand die genaue Diagnose stellen , geht hier nicht mehr, sry.
    noch eins : wenn ein Bein Bänderriss hatte, also links , kann in diesem Zusammenhang nicht auch das re.B.mit schwellen