Bei oberfächlicher Venenentzündung haben 1/4 der Patienten auch eine Thrombos ein den Tiefen der Venen! und / oder Lungenembolie...

  • Liebe Anja Karsten,gern können Sie fragen , was auf der Seele brennt -wie ich hier sehen kann , sind wohl Alle Kollegen gern bereit " unverblümt" zu antworten, also los , fordern sie uns...LG + Schönen Abend :)
    Ihr Ullrich Katz

  • :) :) :) Lieber Franz, es ist mir immer eine Freude , dich " zu sehen "Schönen Tag allen hier, es kommt ja richtig Bewegung in die " Venen ", ...ist ja auch gut für die Beine...und schlecht für uns :P

  • Guten Morgen,


    zu dem Thema Thrombose und Heparin kann ich aus eigener Erfahrung folgendes berichten:


    Nach der Geburt meines 4. Kindes vor 11 Jahren hatte ich eine tiefe Bein-Becken-Thrombose. Als Therapie wurde mir in der Klinik Heparin gesprizt, in Folge einer- damals noch nicht bekannten - Heparinallergie hatte ich innerhalb von einer Woche 2 beidseitige Lungenembolien. Nach der 2. hat ein sehr fähiger Arzt einen Herzdoppler gemacht und dabei festgestellt, dass ich einen Thrombus im rechten Ventrikel habe der etwa so groß wie eine halbe Kiwi war.
    Darauf hin hat er mich sofort nach Heidelberg in die Herzklinik fliegen lassen, dort wurde der Thrombus operativ entfernt.
    Nach einem langen Kampf und viel Willen und Training kann ich heute wieder fast normal leben.
    Was mir seit ca. 10 1/2 Jahren wirklich Probleme macht sind meine offene Beine. Im Moment ist es zum Glück nur eine Stelle am linken Innenknöchel.
    Seit etwa 4 Jahren habe ich einen sehr guten Gefäßchirugen der auch 3 Stellen schon dauerhaft zu bekommen hat. Das erste was er mir verschrieben hatte war ein Lymphomat und Kompressionsverbände. Wir "versuchen" auch immer wieder neue Methoden um die letzte offene Stelle auch noch zu heilen.
    Zu allem übel habe ich auch noch ca. 30 kg Übergewicht und habe keine Ahnung wie ich die Abbauen soll, durch meine Ernährungsumstellung verlier ich immer mehr an Körperumfang jedoch hat mir mein HNO-Arzt gesagt, dass das allein nicht genügt.
    Vielleicht habt ihr ja Ideen oder Anregungen.

  • Erst mal herzlichen Glückwunsch- da haben sie viel Glück gehabt ! Hatten sie einen " HIT II " ? Dann dürfen sie nie wieder Heparin spritzen, aber das weiss ihr Gefässchirug.
    Wenn aber seit " 4Jahren " ein Ulcus nicht zu geht , stimmt was nicht :


    1. entweder die Kompression : mehrfach täglich machen ..auch stationär !!! Ist dann sich erfolgreicher !!! Ganz sicher.
    2.Diagnose ? z.B. kann auch ein Pyoderma gangraenosum vorliegen u.ä.
    3.Atrophie blanche Ulcus : sehr schmerzhaft , heilt schlecht , aber braucht nie 4 Jahre-
    4.Arterielle Mitbeteiligung?
    5.Vaskulitis?


    Schicken sie-wenn sie wollen-mir mal Bilder.
    Aber Lymphamat bitte täglich benutzen, gut dass sie einen haben.Nicht so hohe Drücke , so etwa 20-40 -


    Wenn sie wirklich nicht weiter wissen : Ich sage immer : es gibt keine hoffnungslosen Fälle !!!
    Sprechen sie mit ihrer Kasse : ist es venös bedingt , " garantiere " ich die Abheilung , auch bei Übergewicht . :) :) :)




    Herzlichst
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Danke für Ihre Antworten.


    @ Dr. Katz,
    danke für ihren Glückwunsch - ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich noch lebe.


    Ja ich habe einen HIT II und bin mir bewußt, dass ich kein Heparin mehr bekommen darf. Leider gibt es immer wieder Ärzte die das nicht wissen.
    Zu dem HIT habe ich ein Faktor V Leiden und Protein C und S Mangel.
    Der Ulcus besteht seit über 10 Jahren in denen es immer mal kurze Zeiten gab in denen meine Beine zu waren.
    Gerne sende ich ihnen aktuelle Bilder der offenen Stelle. Ich werde auch nach wie vor noch mit Marcumar behandelt. Jedesmal, wenn ich versuche dieses abzusetzten bekomme ich eine Venenentzündung. Die Letzte war im vergangenem Herbst im Bauch, manchmal spüre ich dort noch immer ein pieksen.
    Den Lymphamat habe ich in letzter Zeit etwas vernachlässigt, werde ihn aber sofort wieder regelmäßig benützen.


    Danke auch für ihren guten Zuspruch. Ich werde morgen aktuelle Bilder machen und diese ihnen zusenden.


    Herzliche Grüße


    Bettina

  • Liebe Bettina, Ihr recht grosses Problem ist uns Phlebologen wohl bekannt , aber bitte , überfordern sie die Kollegen nicht - da ist nicht jeder so " im Stoff " .
    Vor ca 15 Jahren dachte man noch : jeder 10 000. Patient kann eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie (=HIT ) bekommen .Heute weiss man : es kommt unter 100 Heparinpatienten ca.5x vor !!! also 5%.
    Es gibt 2 Formen , HIT I , nicht so problematisch .
    HIT II : schon bei Verdacht muss man Heparin absetzen !
    in diesem Falle können sie nach ca.2-4 Wochen Heparingabe Antikörper gegen Heparin entwickeln . Kontrollieren kann man das, wenn man VOR der 1.Heparingabe Thrombozyten bestimmt , fallen die um 50% des Ausgangswertes ab , Hohe Gefahr ein HIT II zu entwickeln.Das Blut kann dann in Speziallaboren untersucht werden.
    Aber sie haben ja leider auch noch zusätzlich einen ererbten Gerinnungsdefekt - bitte lassen sie ihre Kinder untersuchen , besonders Töchter !!!


    Sie dürfen Marcumar nie absetzen , wenn nicht akute Probleme dagegen sprechen.z.B. Blutungen.


    Und Ihr Bein will ich zu kriegen-geht doch gar nicht : 4- (10 ) Jahre Offene Beine . Es ist schon eine sehr beeindruckende " Geschichte "
    Sehe mir gern die Bilder an.


    Herzlichst
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Lieber Dr. Katz,


    danke für Ihre Antwort.


    Ich habe Ihnen heute die Bilder meines Ulcus geschickt.


    Mein Phlebologe kennt das Heparin problem und würde nie auf die Idee kommen mir nochmals Heparin zu spritzen.
    Leider muss ich mich bei dem Partner meines Internisten immer wieder gegen Heparin wehren.


    Als meine Krankheit auftrat habe ich gleich meine Geschwister und meine Mutter mobilisiert sich testen zu lassen.
    Inzwischen sind auch meine Kinder getestet. Leider habe ich diese Gerinnungsstörung allen meinen Kindern vererbt.
    Mit diesem Wissen kann ich jetzt natürlich auch reagieren. Ich wünschte mir, dass diese Erbkrankheit heilbar wäre.
    Vielleicht gibt es ja in einigen Jahren eine Möglichkeit.


    Sie schreiben: " eine sehr beeindruckende Geschichte" - sicher können Sie sich die Reaktionen einiger Ihrer Kollegen vorstellen,
    wenn ich bei denen in der Praxis sitze. Es ist nicht immer leicht damit umzugehen.


    Herzliche Grüße


    Bettina

  • Lieber Dr. Katz,


    vielen Dank für Ihre Antwort und Ihr Angebot.


    Nach dieser Antwort habe ich es endlich mal wieder geschafft einen Termin bei meinem Phlebologen auszumachen.


    Sie haben geschrieben, dass die Kompression nicht stimmt. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass das mein Verschulden ist. Leider war ich die letzten
    Monaten nicht sehr konsequent und habe oftmals gar nicht gewickelt.


    Seit diesem Chat geht es wieder :) Ich beginne mit einer 4 cm breiten Kurzzugbinde -> 6 cm Kurzzug bis zum Knie und da drüber kommt noch eine Langzugbinde so verrutscht auch nichts.
    Auf die Wunde lege ich zusätzlich noch eine Druckpilote.


    Ich habe auch schon mit Schlauchverband und Schaumstoffbinden gearbeitet wie an anderer Stelle beschrieben.


    Herzliche Grüße


    Bettina

  • Ok , und wenn sie nicht klar kommen,dann steht mein Angebot- es ist doch nicht zu glauben : 4 Jahre , bzw.10 Jahre Offene Beine - ich würde ja gern mal so ne Sache durch kämpfen, wenn die gesetzlichen Kassen so was nicht bezahlen ...aber manchmal hilft Aufklärung doch.
    Hier ist ein stationärer Aufenthalt von 4-8 Wochen hocheffizient !!!
    Meist reicht dieser Zeitraum - und ihr Bein ist zu :
    danach bekommen sie ,neben gut sitzenden Rundstrick-Kompressionsstrümpfen , einen Lymphamat oder LymphaPress für zuhause- und wenn niemand mit dem Hammer drauf haut, dann bleiben die Beine ein Leben lang zu, ;) :( :) :) :)


    Herzlichst
    Ihr
    Ullrich Katz


    P.S. evtl. schicken sie mir ab und zu Bilder

  • Ich hatte auch vor einem Jahr oberflächliche Thrombose bekam zwei Bauchspritzen das wars.... sollte mann das ohne anzeichen auch öfters kontrollieren lassen??