Thrombosen werden doch zu kurz behandelt...?!

  • Ich weiss ,das hier ist eine Einzelfallbeobachtung, die ich aber schon 12 x gemacht habe...
    Patient, männlich , sportlich , ,45Jahre hat in beiden Beinen schon 3 x eine Unterschenkelthrombose und keine bekannte Thrombophilie. Jetzt frische Thrombose bis in unteren Oberschenkel .
    Therapie bei uns : sofort Clexane 90 2x täglich und nach 4 Tagen Marcumar. PLUS : täglich 3x Kompressionsverband UND Venenhose ( Lymphapress ) auch 3xtäglich . Kontrolle nach 2 Wochen .Thrombus deutlich kleiner , aber noch frisch !!! ( umflossen , noch nicht völlig wandständig ) Therapie weitere 14 Tage : ERGEBNIS : ALLES weg ! Also insgesamt haben wir 30 Tage Kompression ,3x täglich gemacht pluss Venenhose , auch 3x täglich
    Fazit (???) : behandeln wir Thrombosen zu kurz ?
    Ich glaube ja ! Habe öfter die Erfahrung gemacht , dass neben der medikamentösen Therapie die intensive Kompressionsbehandlung mit Verbänden UND Venenhose ( intermittierende Kompression ), länger als die üblichen 10 Tage mehr Gerinnsel beseitigen kann .

  • Zitat

    Wenn sich bei einem Patienten der Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) ergibt, wird ihm nach Angaben von Professor Sebastian Schellong vom Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt oft ein Kompressionsverband angelegt und eine Überweisung zum Ultraschall gegeben. Die aktuelle deutsche Leitlinie empfiehlt hingegen, zunächst die klinische Wahrscheinlichkeit (KW) zu ermitteln und - wenn diese gering ist - auf D-Dimere zu testen, einen Marker für vermehrte Gerinnungsaktivität (www.uni-duesseldorf.de). "Das kann auch der Hausarzt", so Schellong. Die KW-Schätzung erfolge mit dem Wells-Score, dauere drei bis vier Minuten und unterscheide in eine hohe und niedrige Wahrscheinlichkeit für TVT, führte er fort.


    Auch hier empfiehlt die Leitrlinie nicht gleich einen Kompressionsverband. Völliger Unsinn, denn wenn ich den Verdacht auf eine Thrombose habe, dann muss ich konsequenterweise einen Kompressionsverband anlegen und dann den Patienten zur weiteren Untersuchung schicken.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Problem ist nur, wenn der Kollege den Verdacht auf eine Thrombose geäußert hat, sollte er zumindest bis zur endgültigen Diagnosklärung zumindest einen Kompressionsverband amlegen. Wir hatten in der Praxis Patienten mit Thromboseverdacht- es war eindeutig eine Thrombose-, die mit dem eigenen Pkw ohne Verband zu uns geschickt wurden. Glück gehabt!

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Ich auch !
    Wir hatten noch nie ne wachsende Thrombose , wickeln IMMER schon beim leisesten Verdacht ! und ich werde das bis ans Ende meiner Tage so weiter machen und niemals in der Situation einen Strumpf anziehen.
    Lieber KEINE Thrombose wickeln , als EINE wachsen lassen !!!