Humor ist, wenn man trotzdem lacht?

  • Hi,
    also ich bin froh, dass mir solche Kommentare aus meinem Umfeld bisher erspart geblieben sind und zum Glück werd ich auch nicht bemitleidet. Ich will nur ernstgenommen werden mit meiner Krankheit, die mich teilweise auch einschränkt und da hab ich keine Lust auf "spassige" Kommentare meiner Umwelt.
    Fände das nicht so doll sondern eher erniedrigend.


    LG
    Fraggle

  • Hallo,


    ich erlebe beides. Mitleid, auf das ich keinen Wert lege. Und teils lustige Kommentare - die auch ehrlich lustig gemeint waren. Der beste beim Sport: Du mit Deinem Ganzkörperkondom! ;) (Trage Arm- und Beinstrümpfe, die Leute dachten, die Bestrumpfung ginge über den ganzen Körper). Dann kann ich auch mitlachen.


    Womit ich schwerer klarkomme, sind "gut gemeinte" Ratschläge von nicht Betroffen, die oft sowas von daneben liegen ...


    Viele Grüße
    Andrea

  • ...


    In beiden Fällen hatte ich kein Problem damit. Schlimmer hätte ich es gefunden, wenn man mich bedauert und gesagt hätte: "Ach, Du Armer ..."


    Aber hier reagiert natürlich jeder anders. Wie ist das bei Euch? Kamen da schon einmal witzige Bemerkungen? Ich meine jetzt nicht absichtlich verletzende Äußerungen, sondern wirklich etwas, das die ganze Situation eher etwas auflockert. Und wie habt Ihr reagiert?

    Hallo Eriophorum,


    bedauern und trösten lassen kann ich mich auch nur schwer. So sind ernstgemeinte, nette, Worte für mich nur schwer annehmbar. Was mein Problem ist und nicht das des Gegenübers. Wenn dann doofe Bemerkungen kommen, verletzt mich das sehr. Leider kann ich mich da nur schwer abgrenzen. Darin liegt das Problem: DEINS-MEINS.


    Mitgefühl und Mitleid sind verschiedenen Dinge. Wer sensiebel ist, spürt den Unterschied. Du bist das offensichtlich, merke ich auch an deinen Forenbeiträgen hier. :)


    "Witzige" Bemerkungen sind der absolute Hammer, wenn es mir schlecht geht. An anderen Tagen sehe ich es lockerer. Vor allem fallen mir dann gute Gegenworte ein. :D


    Ein Beispiel solcher mooords witzigen Bemerkungen:


    Ich liege seit 6 Wochen im Krankenhaus, Verbrennung 3. Grades mit Hauttransplantation. Bekomme eine Körper und Arm Kompressionsversorgung (Rundstrick nach Maß wie für die Beine jetzt...) Besucherin in der 6. Woche will die sehen und meint: Wow... Das ist ja mal ein gut sitzender BH! Ich stutze, lache dann. Weil- stimmt schon. Aber dieses "Ding" hatte natürlich für mich diverse Schwierigkeiten, noch dazu im heißen Sommer 2003. Aber das zählte zu dem Zeitpunkt nicht. Es war nicht böse gemeint und ich hatte mal was zu lachen. :) Ich denke, das ist der Punkt: wie hat es der andere gemeint? Mißverständnisse gibts ja immer mal, noch dazu wenn man sich spontan äußert. Ich versuche, da ein etwas dickeres Fell zu bekommen. Je mehr Probleme ich habe, desto wichtiger wird es.


    Gruß


    Unkraut

  • Oh , ich kann dich total gut verstehen .Als Arzt erlebe ich immer wieder kurz nach der stationären Aufnahme , dass die Patienten unheimliche Ängste entwickeln, wenn die Diagnose lautet,Tiefe Beinvenenthrombose , besonders nach dem Telefonieren ...mit Angehörigen und Freunden.


    Denn Jeder kennt Einen , der Einen kennt, der Einen kennt...wo es schlimm ausgegangen ist .
    Und es ist manchmal recht schwierig, diese berechtigte Angst zu nehmen. Früher konnte auch ich nicht ruhig schlafen.


    Aber wenn der feste Kompressionsverband angelegt wurde , und Heparin gespritzt worden ist , wächst der Thrombus nicht mehr ! Nie ! Wir hatten NIE ein wachsenden Thrombus- eventuell WEIL der Patient herum laufen muß...? Früher lagen sie ja streng-und das Gerinnsel konnte wachsen...


    Auch für mich , der ja noch beide Therapiewege kennt, machen wir es Heute genau anders herum, Pat.MUSS laufen, früher musste er liegen,ist es immer ein kleines Wunder .


    So ändert sich in der Medizin manchmal etwas ins genaue Gegenteil ! :P:!::thumbdown:;)


    Ich glaube auch ganz fest , dass sich eine längere Kompressionsbehandlung und gleichzeitig die Anwendung der Druckwellen ( intermittierende Kompression mittels Lymphapress und Lymphamat) sich in der Thrombosebehandlung durchsetzten wird . Es sollte doch der Thrombus wieder mehr ins Zentrum geraten , neben der Antikoagulation !