Wickelmethoden? Bzw. alles rutscht !

  • Hallo,


    welche Varianten gibt es beim Wickeln?


    Ich habe das Problem, dass die ""Wickelei"" nur ein paar Stunden anhält und dann vom Oberschenkel alles in die Kniekehle rutscht.


    Der Aufbau ist bei mir folgender:
    Schutzstrumpf, Wattebandage, Binden (Rosidal), Fixierung. Also alles aus dem Set.
    Ist das o.k.?


    Im Moment mache ich eine intensive ambulante Therapie mit, doch ein paar Stunden nach der MLD rutscht mir das ganze ab.
    Dabei soll ich es ca. 24 Stunden gewickelt lassen.
    Ich bandagiere dann eben 2-3 mal täglich selbst.


    Danke auch für Tips.

  • an Dr. Schingale


    Hallo, Guten Tag,


    sollte die eine gewisse Breite haben? Oder ist die Breite egal?


    Wird auch an einer anderen Methode als an der Wickelmethode gearbeitet?
    Ich finde es -mit verlaub- etwas altertümlich.


    Es könnte doch sowas wie eine Blutdruckmanschette geben, natürlich aus Hausfreundlicherem Material,
    welche man als Strump anzieht und dabei entstauend arbeitet.
    Nur so als Beispiel.


    Danke und einen schönen Tag-

  • Es ist die wahre Kunst des Therapeuten eine Bandage anzulegen, die in aktiver Bewegung lange hält.
    Deshalb sollten die Therapeuten regelmäßig Refresherkurse besuchen, wenn das Anlegen eines LKV (Lymphatischer KompressionsVerband) nicht zum täglichen Brot in der Praxis gehört.
    Außerdem ist das nun mal Handwerk, mal gelingt das "Werk", mal wills nicht um viel klappen. Der gute Sitz hängt auch von der Beinform ab - ein total zylindrisches Lymphödembein ist leichter und "haltbarer" zu wickeln als ein weiches Reiterhosen-Lipödem.


    Es kann helfen, eine Seidenstrumpfhose drüber zu ziehen, die natürlich 1-2 Nummern größer ausfallen sollte als gewohnt.
    Viel machen auch gut haftende Klebestreifen zur Fixierung jeden Bindenschlusses aus, denn wenn der Unterbau sich auflöst, kann die oberste Binde auch nichts mehr halten.


    Als Wickeltechnik gibts den Kornährenverband und dann die Methode, die ich praktiziere, von der von unten nach oben (distal nach proximal) spiralig fortschreitend, hälftig überlappend gewickelt wird. Mit der nächsten neuen Binde fange ich wieder unten an, dann aber wird in die Gegenrichtung gewickelt.
    Altertümlich kommt dir das vor? Heutzutage stehen uns dreierlei Bindenarten mit Dehnfähigkeiten von 70 - 140 % zur Verfügung. Davon werden hauptsächlich Kurzzugbinden mit niedrigem Ruhedruck verwendet. Das heißt, wenn du dich mit Bandage hinlegst, drückt sie nicht so stark und du kannst sie deshalb auch über Nacht dran lassen.
    Wie die Betroffenen das im Altertum gemacht haben, möchte ich mir garnicht vorstellen... :pinch:
    Hält denn wenigstens die Bandage am Unterschenkel oder saust alles hinab? Vielleicht gehörst du aber auch zu den ganz tollen Patienten, die sich, wie es sein sollte, ganz sportlich in der Bandage bewegen?!!! Dann Bravo!
    Da bleibt es leider nicht aus, daß nachgewickelt werden muß, von wem auch immer.


    Viel Druchhaltevermögen :thumbup: wünscht
    Biene

  • Moin,


    danke für die Rückmeldungen.


    Ich glaube auch, dass es an der Technik liegt. Und ein großes Lob an alle Therapeuten, die dies beherrschen.
    Denn wenn's gut sitzt ist der Patient auch nicht so frustriert und in seiner Bewegungsfreiheit nicht so eingeschränkt.


    Leider muss ich da selbst noch üben (und wahrscheinlich auch meine Therapeutin ;) ).


    Schönen Sonntag allerseits.


    Gruß Biene