Brauche jemand der mich beruhigt (Lymphödem durch Verstauchung)

  • Hallo zusammen. Ich bräuchte kurz evtl. jemanden, der mich in meiner Sache beruhigen kann.


    Ich bin 26 Jahre alt, männlich, wiege 115 Kilogramm und hatte früher noch nie etwas mit einem Lymphödem zu tun gehabt, muss mich nun aber selbst etwas beruhigen von dem was ich so über Lymphödeme gelesen habe (schwer behandelbar, langwierig...). Ich habe ein Lymphödem auf Grund einer Verstauchung (mit Fraktur) bekommen (oder wegen der äußerst engen Schiene, ich weiss es nicht). Das Ödem habe ich seit ca. 5-6 Wochen. Vor 2-3 Wochen wurde das Ödem diagnostiziert, ich habe Strumpf, Lymphdrainage und Einlagen verschrieben bekommen, zusätzlich sollte ich die Schiene (wegen Fraktur) für den Fuß noch weitere 2 Wochen tragen. Ich habe auf Grund der engen Schiene erstmal auf eine Behandlung des Ödems verzichtet, was sicher ein Fehler war. Ich werde aber jetzt auf jeden Fall etwas unternehmen. Ich habe allerdings ein paar Fragen:


    - laufe ich Gefahr dass das Lymphödem bald irreversible Auswirkungen annimmt? Langsam bekomme ich Angst, weil ich lese wie schwer so etwas zu behandeln sei und vor allen Dingen dass man sofort etwas dagegen unternehmen sollte. Wie lange dauert es normalerweise bis ein Ödem sich verhärtet und nicht mehr geheilt werden kann? Mein Ödem sieht man nicht so deutlich (eher farblich), da die Schwellung ziemlich gering ist, und es ist noch alles weich, soweit ich beurteilen kann, aber es sieht farblich nicht so toll aus (dunkele Verfärbung). Zudem habe ich leichte Schmerzen, wenn ich den Fuß Richtung Schienbein ziehe oder bei anderen Extremstellungen des Fußes (sicher wegen des Ödems). Ich habe (eine evtl. unbegründete) Angst das das trotz Therapie noch schlimmer werden könnte, da ich nicht sofort etwas dagegen unternommen habe. Ich hoffe ihr könnt mich etwas beruhigen.


    - wozu sind die verschriebenen Einlagen? ich stehe nicht viel auf den Beinen (sitze eher am PC), bringen die dann überhaupt so viel? Auch so würde mich interessieren welche Hilfestellung Einlagen bei einem Lymphödem bieten, da dort bei mir die Vorstellung versagt und ich neugierig bin.


    - Bringt es bei mir noch etwas die Füße hochzulegen, um den Lymphfluss anzuregen (ich hätte von dem Tipp früher lesen sollen), oder ist es dazu schon zu spät?


    - ich nehme an, den Kompressionsstrumpf muss ich nicht 24/7 tragen und es reichen 23/7, denn ohne Schwimmen 3 mal in der Woche bei meinem Gewicht gehe ich ECHT ein (Muskeln bauen ab -> Schmerzen am ganzen Körper).


    In 3 Tagen habe ich meine erste Lymphdrainage und werde morgen zumindest den Strumpf kaufen und konsequent tragen. Ich hoffe nur die Therapie schlägt schnell an, denn ich hab Schiss vor dem was kommen könnte. (ich mache mir sicher wieder zuviele Sorgen und es ist alles gar nicht so schlimm)


    Gruß
    Alex

  • Bei Frakturen reißen auch Venen, so dass die Schwellung und dunkle Verfärbung eher von den Venen kommt. Wenn der Unterschenkel noch geschwollen ist, bitte keinen Strumpf anmessen lassen. Am Besten zur Lymphdrainage und bandagieren lassen. Wird sicher kein dauerhaftes Lymphödem bleiben, wenn es überhaupt ein Lymphödem ist und nicht eine venöse Staaung oder ein altes Hämatom.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Ich danke Ihnen sehr für die entgegengebrachte fachliche Kompetenz, ich bin ziemlich überrascht, danke dafür :)


    Ich habe mal ein paar Photos geschossen, ich wäre sehr dankbar wenn Sie sich diese anschauen könnten, da die Beschreibung in meinem Anfangsbeitrag meiner Meinung nach zu wünschen übrig lässt. Beide Bilder stellen den linken Fuß mit seiner Schwellung dar, einmal von der rechten, einmal von der linken Seite.


    Die linke Seite des linken Fußes (geschwollen):
    http://www.dropbox.com/gallery/7726307/1/krank?h=efdfe1
    Die rechte Seite des linken Fußes (besser):
    http://www.dropbox.com/gallery/7726307/1/gesund?h=4d0e80


    Wie man auch sieht ist der Unterschenkel gar nicht betroffen. Meiner Beschreibung der "dunklen Verfärbung" ist wohl nur im Ansatz zu erkennen (damit meine ich die venenartige Strukturen unter der Haut), aber nicht lange nicht so ausgeprägt wie es vielleicht herüber gekommen sein mag von meinem Anfangsbeitrag! Auch hatte ich vergessen zu erwähnen dass die Haut nicht sofort wieder in die Ursprungsposition geht, wenn ich für einige Sekunden auf eine geschwollene Stelle drücke, das weist doch auf ein Lymphödem hin, oder?

    Zitat

    Auch sollte unbedingt eine Thrombose ( Schmerzen,Ruhigstellung Risikofaktor Übergewicht ! ) ausgeschlossen werden!

    Eine Thrombose schließe ich eigentlich aus, da ich regelmäßig Trombose Spritzen genommen habe. :)


    Zitat

    Bei Frakturen reißen auch Venen, so dass die Schwellung und dunkle Verfärbung eher von den Venen kommt. Wenn der Unterschenkel noch geschwollen ist, bitte keinen Strumpf anmessen lassen. Am Besten zur Lymphdrainage und bandagieren lassen. Wird sicher kein dauerhaftes Lymphödem bleiben, wenn es überhaupt ein Lymphödem ist und nicht eine venöse Staaung oder ein altes Hämatom.

    Meine Beschreibung der dunklen Verfärbung ist vielleicht übertrieben herübergekommen, wie man nun an den Fotos sieht. Zudem ist der Unterschenkel gar nicht betroffen, sondern "nur" der Fuß.

    Zitat

    ein vorübergehendes Lymphödem nach Verstauchung ist etwas häufiges und sollte sich zurückbilden.

    Bisher (nach mindestens einem Monat mit dem Lymphödem) hat sich noch nichts zurückgebildet, leider :(


    Ich denke ich mache mir einfach zuviele Sorgen (mach ich mir immer, und fast nie wars schlimm). Ich glaube es ist ein Lymphödem, das hat mir der Orthopäde diagnostiziert, und eigentlich hatte ich das in meinem Anfangsbeitrag nicht in Frage gestellt. :) Ich bin 26, jung (ok übergewichtig) und hatte noch niemals Beschwerden am Bein oder Fuß, noch hatte ich je mit Ödemen, Thombosen, Hämatomen zu tun, ich denke daher eigentlich es geht schon weg mit einer Lymphbehandlung. Ich wollte eigentlich in der Sache nur beruhigt werden weil ich soviel über Ödeme gelesen hatte und bisher nichts unternommen habe.


    Ich möchte jetzt eigentlich nur noch folgendes wissen: Ist es jetzt vollkommen verkehrt wenn ich übermorgen zur Lymphdrainage gehe, mir den Strumpf und Einlagen besorge ? Schließlich müsste eigentlich bei der Lymphdrainage auffallen falls es kein Lymphödem ist 8o

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  • Schuheinlagen sind nur bei orthopädisch bedingten " Fußproblemen " sinnvoll

    OK, ich dachte sie wären vielleicht dafür da, die geschwollene Stellen an der Fußunterseite beim Gehen etwas zu entlasten. Wenn das doch nicht notwendig ist, habe ich kurzfristig 100 Euro gespart :) (privatversichert [noch])


    Als Sport betreibe ich übrigens Schwimmen (nur als Zwischeninformation).

  • ich kann hier meinen Kollegen nur zustimmen : lassen sie eine Thrombose sicher ausschliessen ! Die kann sie umbringen...Heparin mindert die Gefahr einer Thrombose um den Faktor 10 aber schliesst sie nicht aus ! Auch scheint hier ein ( sekundäres ) Lymphödem vorzuliegen . Die relativ circuläre Braunverfärbung ist auch typisch bei Übergewicht ! Solche Pat.haben oft völlig intakte Venen . Die " armen " Venen müssen hier nur leider Höchstleistungen leisten : gegen einen " Berg " nach oben fliessen UND sie können nicht richtig " ansaugen " - also einatmen , wegen des Gewichts... ;)

  • und bitte , es könnte sich um ein relativ typisches posttraumatisches venöses Ödem handeln und dann ist das Lymphödem dazu gekommen...
    Und : Ödem ist ein Krankheitszeichen ( Symptom ) aber keine Diagnose ! Ursache suchen !!! :thumbup:


    nach banalen " Verstauchungen " gar nicht so selten...mein Patient mit der schlimmsten Thrombose mit 22 Jahren hatte 8jährige Kinder beim Fussball trainiert und ist umgeknickt...2 Krankenhäuser mußten 108 000 DM zahlen , eins davon war ein Unfallkrankenhaus , er hat jetzt eine nicht rekanalisierte 4-Etagen-Thrombose seit 1997...

  • Also schon wieder zum Arzt, ich wollt eigentlich einfach Lymphdrainage machen und Strumpf tragen und fertig. Welcher Arzt checkt denn schnell nach einer Thrombose? Wohne in Dortmund. Mein Orthopäde hat noch bis Anfang August zu, kann daher nicht zu ihm! Macht das ein Orthopäde oder welcher Arzt ist für sowas zuständig?


    Ich kann mir aber KAUM vorstellen dass es meinem Arzt nicht aufgefallen ist falls ich eine Thrombose hätte, der hat das Ödem auch mit Ultraschall untersucht.


    Morgen habe ich schon den ersten Lymphdrainagen Termin...da geh ich auf jeden Fall hin und zieh den Strumpf an sonst verschlimmert sich das Ödem noch.

  • Ich warne ! Bei einem dicken Unterschenkel ist die Duplexuntersuchung NICHT sicher genug um eine Thrombose auszuschliessen !


    Aber es ist doch ganz einfach : Kompressionsverband bis Bein dünner ist , evtl.Heparin spritzen , auch in ( höherer Dosis -= therapeutische Dosis ) und Kontrollieren in den nächsten Tagen !!! Oder gleich Phlebographie ! Je nach Risiko...


    machen wir bei Schwangeren ja auch so ! ( also hier geht gar keine Phlebographie ) !


    Ein möglicher Thrombus wächst halt nicht unter dieser Therapie .


    Und D-Dimere Test geht halt nicht bei Verletzungen .

  • Du hast recht, es sieht auf dem Bild wie eine posttraumatische Schwellung und venöser Stau nach Hämatom aus, könnte natürlich auch ein Thrombus sein. Bandagierung war gleich am Anfang empfohlen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Zitat

    Ich warne ! Bei einem dicken Unterschenkel ist die Duplexuntersuchung NICHT sicher genug um eine Thrombose auszuschliessen

    Der Unterschenkel/Bein ist nicht geschwollen, ich weiss nicht wieso das immer wieder erwähnt wird! Nur der Fuß ist betroffen, aber es kann natürlich auch darauf zutreffen.

    Aber es ist doch ganz einfach : Kompressionsverband bis Bein dünner ist , evtl.Heparin spritzen , auch in ( höherer Dosis -= therapeutische Dosis ) und Kontrollieren in den nächsten Tagen !!! Oder gleich Phlebographie ! Je nach Risiko...

    Aber der Fuß kann nicht dünner werden solang da ein Lymphödem ist! Und ich muss auf jeden Fall schwimmen gehen, ich bekomme immer sonst immer Schmerzen am Rücken und Nacken wegen meines Gewichtes. Für mich kommt kein anderer Sport in betracht.


    Ich weiss daher nicht ob Verband so eine gute Idee ist. Denn damit kann ich unmöglich schwimmen, oder doch!?


    Und nochmal: zu welchem Arzt gehe ich für die Thrombose Untersuchung? Welches Fachgebiet??


    Soll ich trotzdem die Lymphdrainage durchführen lassen, OHNE Kompressionsstrumpf, der Termin ist heute? Es erscheint mir relativ sinnlos eine Lymphdrainage zu machen OHNE Kompressionsstrumpf.


    Ich werde jetzt erstmal den Ort für die Lymphdrainage jetzt anrufen und fragen ob eine Lymphdrainage ohne Kompression überhaupt sinn macht.


    edit: Ich habe gerade dort angerufen und ich soll trotzdem zum Lymphdrainage termin kommen, die Therapeuten wird das alles mit mir besprechen und schauen was Sinn macht (auch wenn ich nicht weiss ob sie Ahnung hat). Hab schließlich nur 6x Lymphdrainage und will das nicht verschwenden. Man so ein Stress, bin froh wenn das vorbei ist.

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