Mit Lungenembolie im Krankenhaus in England

  • Eigentlich wollte ich hier von meinem Klinikaufenthalt in der Sanaderm berichten. Ich war 3 Wochen in der Sanaderm um mein lipo-/Lymphödem behandeln zu lassen. Gwewichtsabnahme war nur mäßig, Verlzst vom Umfang ganz ok. Ich kam dann letzten Dienstag nach Hause und bin mit meiner Familie am Donnerstag nach Manchester zu einem Sportturnier gefahren. Dort angekommen konnte ich immer nur 3 Schritte gehen, dann bekam ich keine Luft mehr und mußte ins Krankenhaus. Dort wurde ich sehr genau durch gecheckt und heraus kam, dass ich Blutklumpen in Lunge und Oberkörper habe. Meine Frage wäre nun, gibt es da einen Zusammwnhang mit der Lymphsache? Ich nahm bis dahin die Pille Yaz. Nach Recherche im Internet scheint die ja gerade dazu prädestiniert für eine Lungenembolie zu sein.Ich hab auch keine Ahnung wasmich nun nach dem allen erwartet, muss ich Medikamente nehmen? gibt es da nachher Beeinträchtigungen in meinem Leben?


    Wäre wirklich froh über ein paar Antworten.


    LG
    Nixe65


    Ist ziemlich langweilig hier im Krankenhaus :(

  • Hallo !
    Die Pille ggfs. in Kombination mit Flugreise und ggfs. Krampfadern ( öfter mit Lipödemgleichzeitig vorhanden) erhöhen das Thromboserisiko. Gibt es Thrombosefälle in der Familie??
    Hatten Sie vor kurzem einen Infekt mit Bettruhe ? Schneiden die Kompressionsstrümpfe ein ?
    Es wird eine Koagulantientherapie ( z.B. Marcumar) für zumindest 3 Monate der Heparintherapie mit Überlappung folgen.
    Meist keine Dauerfolgen . Ggfs. sollte ein Herzecho gemacht werden.
    Lymphödeme verursachen keine Thrombose.
    Gute Besserung !

  • Hallo Dr. Martin,
    Vielen Dank für Ihre Antwort, die hat mir auf jeden Fall weitergeholfen. Meine Mutter starb an ihrer 2. Lungenembolie, die sie nach einer OP bekam. Ich denke dies, sowie die Pille und die lange Autofahrt könnten maßgeblich sein. die ärztliche Versorgung hier ist sehr gut, das Krankenhaus selber ist gegenüber Deutschland ca. 20 Jahre im Rückstand. Das Essen ist hier so unterirdisch, dass selbst die Engländer es verschmähen. Soviel ungesundes Essen findet man bei uns weder bei MC Donalds oder an einer Imbissbude.


    LG
    Nixe

  • Hallo !
    Mit der geschilderten Familiengeschichte sollte unbedingt eine Hämostasiologische Untersuchung zur Frage der erblichen Übergerinnbarkeit mit Thromboserisiko durchgeführt werden !!Ggf. in Deutschland. Das Ergebnis ist für die Dauer der Marcumartherapie sehr wichtig !

  • die erste Frage : bestand die Thrombose schon im 1.Krankenhaus? 2. die Wahrscheinlichkeit ,dass hier die Reise nach England ne R olle spielt ist gross, Pille könnte auch eine Ursache sein , oder alles zusammen,...
    Therapie am Anfang Marcumar 3 Monate bis 6 Monate , gleichzeitig überlappend Heparin .
    Für die Prognose , also für die Zukunft ist wichtig zu wissen : wieviel Etagen sind von den Beinvenen betroffen ? Sind die offen oder zu ? teiloffen ?
    Gibt es eine Thrombose-Vererbung ? = Thrombophilie???
    sind sie jetzt noch in England?


    bestand überhaupt auch eine Thrombose ? in den Beinvenen ?
    Meist ist das so , es gibt aber auch seltenere Ursachen ...


  • Dr. Martin
    Nachdem ich heute auf die familiäre Geschichte hingewiesen habe, wurde die Hämostasiologische Untersuchung durchgeführt.


    Dr. Katz
    zu Ihrer ersten Frage, wissentlich hatte ich keine Thrombose, muss aber jetzt im Nachhinein feststellen, dass mein rechtes Bein die letzten 2 Monate auffallend mehr Umfang hatte und das Knie heiß und gerötet war. Während meines Aufenthalts in der Lymphklinik war ich beim Orthopäden, der stellte einen lädierten Innenmeniskus fest. Da hätte ja eine Thrombose auffallen müssen. Ich hab ein Lip-/Lymphödem und lediglich eine Krampfader die ich bei der ersten Geburt 1996 bekam. Ich fühlte mich nach dem Klinikaufenthalt echt gut und machte dort täglich Sport.



    Ich bin sehr froh in diesem Forum Ansprache zu finden. Ich spreche zwar fließend Englisch, aber es ist doch nochmal anders von hier ein Feedback zu finden.


    Vielen Dank! :)

  • Der Orthopäde schaut sich in der Regel bei der Fragestellung nur das Kniegelenk mit dem Ultraschall an und sieht dabei auch die tiefe Vene in der Kniekehle.
    Die restlichen Unterschenkel-und Oberschenkelvenen werden bei der Untersuchung nicht erfasst.
    Das kann am besten ein Phlebologe mittels Duplex Sonographie beurteilen.
    Wäre also denkbar, dass eine Thrombose im Rahmen der Beinschwellung schon bestanden hat. Bitte auch für die Zukunft beachten: bei akuter Thrombose ist manuelle Lymphdrainage kontraindiziert.

  • bin erschrocken !!! es könnte sich tatsächlich um eine Thrombose handeln , hier ist immer noch was zu machen !!! z.B. 30 Tage intensivierte kombinierte Kompression , aber natürlich nur , wenn Thrombose bewiesen ist ,
    rate inhen dringend Duplex - nach diesen Zeiträumen besser Phlebographie . machen zu lassen .Es sind doch schon / erst ca 3-4 Wochen vergangen ? oder ?
    Ich nehme nämlich stark an , dass man noch was aufkriegt - klar die Diagnose muss stimmen.

  • Bei einer Thrombose muss das Bein nicht unbedingt geschwollen sein .
    Es kommt darauf an WO die Thrombose beginnt : am Unterschenkel -und da beginnen die Meisten , gibt es 6 !!! Venen nebeneinander, wenn da nur 1 oder 2 zu sind , häufug ist das so , gibt es keine Schwellung, da ja 4 Venen noch offen sind . Diese 6 fliessen in der Kniekehle zu 2 Venen zusammen , hier gibt es schon mehr Schmerzen ,Schwellungen , wenn 1 = 50 % zu sind ! Am Oberschenkel gibt es nur noch 1 Vene und wenn die zu ist, na dann schwillt das Bein bombastisch. In der Regel.
    Aber ! die Thrombose braucht Zeit zum Wachsen , lebensgefährliche Zeit...da ja nicht gleich die gesamte Vene verschlossen wird...der Thrombus kann sich noch bewegen, auch in die Lunge abwandern und zur Lungenembolie führen !
    erst nach Tagen , wahrscheilich erst nach Wochen wird er so fest , das er nicht mehr wandern kann.
    Und wir versuchen in 30 Tagen intensivster Kompressionstherapie noch , den Thrombus zu verkleinern , bzw. weg zu bekommen , und das gelingt fast immer , wenn er frisch ist.
    Dadurch kann das Blut wieder besser abfliessen und die Gefahr des Postthrombotischen Syndroms bis hin zum Offenen Bein wird minimiert.


    Also , bei den Kniebeschwerden muß man daran denken , es könnte eine Thrombose sein ! Ein Freund von mir , er war 10 Jahre Vfl-Bochum Sportarzt , dem hab ich das schon vor 20 Jahren " eingebleut" inzwischen glaubt er mir endlich ...und die Thrombose , bzw. das Übersehen ist bei Orthopäden ein häufiger Haftpflichtfall...und Thrombose kann sie umbringen , der Meniskusschaden nicht ;)


    Bitte lassen sie mich mal wissen , bzw. uns hier im Forum , was daraus wird
    LG und ich hoffe , ich irre mich :)

  • Am Wochenende bekam ich Schmerzen im rechten Bein, es fühlte sich an wie ein Krampf der nie aufhört. Hab die Ärzte hier darauf angesprochen, die haben so gar nicht darauf reagiert und mir Paracetamol gegen die Schmerzen verschrieben und meinten Warfarin würde ich ja sowieso bekommen. Zwischenzeitlich ist der Schmerz weniger geworden. Am Donnerstag werde ich vom Adac Heim geflogen bzw. In ein Krankenhaus in Stuttgart gebracht. Die Hämostasiolog. Untersuchung war wohl nicht auffällig.


    Lg
    Nixe

  • Letztes Jahr im August, konnte ich mein Glück kaum fassen, innerhalb einer Woche hatte ich die Zusage meiner privaten Krankenversicherung für 3 Wochen in der Sanaderm in Bad Mergentheim. Grundlage dafür war meine Diagnose Lip-Lymphödem, Phlep-Lymphödem sowie Lymphostatische Fibrosklerose. Total glücklich trat ich meine Zeit in der Sanaderm an, da ich Wiederholungstäter bin und bisher immer tolle Erfolge zu verzeichnen hatte, konnte es eigentlich nur gut werden. Wie immer hatte ich wie Aschenputtel zuvor meine ganzen Erbsen verlesen, d.h. Büro, Kinder etc. übergabefertig gemacht. Seit Juni hatte ich schon Probleme mit meinem rechten Knie, aber ich dachte wenn ich schon 3 Wochen weg bin, kann ich auch in der Zeit danach schauen lassen. Wohlgefühlt habe ich mich wie immer in der Sanaderm, aber dieses Mal wollte es mit den Erfolgen nicht so richtig klappen. Trotz sehr diszipliniertem Essen, täglicher Wassergymnastik und anderem Sport sowie Lymphdrainage + Bandagieren, wollte dieses Mal weder Zentimeter noch Kilos so richtig weichen. Besser gefühlt, habe ich mich trotzdem, aber das kann allein schon mal der Abstand vom Stress gewesen sein. Mein rechtes Bein war immer leicht erwärmt und der Orthopäde am Ort verschrieb mir Arcoxia auf Grund meiner angerissenen Kreuzbänder. Soweit so gut, das Schmerzmittel half ganz ordentlich, verursachte aber meines Gefühls nach wieder Wasseransammlungen. Beim Abschlussgespräch wurden meine Beine nicht einmal angeschaut, auch nicht nach dem ich bemängelte, dass ich gerade mal 2 Kilo in den 3 Wochen verloren habe und es dieses Mal nicht viel gebracht hat außer Erholung. Ich kam mir dieses Mal mehr vor wie bei einem Abschlussgespräch eines Wellnessurlaubs.


    Ich war dann genau 2 Tage zuhause um dann frisch erholt und entstaut eine Reise mit dem Auto nach Manchester, England anzutreten. In Manchester angekommen, wollten wir gleich los zum Shopping, worauf ich nach wenigen Schritten Atemnot bekam. Noch nahm ich das nicht all zu ernst und wollte mich mit einer Flasche Wasser aufs Hotelzimmer zurückziehen um die Gruppe nicht unnötig aufzuhalten. Aber irgendwie hatte mein Mann ein komisches Gefühl und ließ einen Arzt ins Hotel kommen. Dieser meinte ich solle sofort in die Klinik. Ich telefonierte auch zwischendurch noch mit Dr. Jungkunz, der mir auch riet, sofort in die Klinik zu fahren. In der Uni-Klinik Manchester angekommen, wurde ich innerhalb von 4 Minuten versorgt und in kürzester Zeit stand fest - dass ich eine Lungenembolie auf beiden Lungenflügeln habe. Nach meinen zwischenzeitlichen Erfahrungen mit deutschen Notaufnahmen, bezweifle ich, dass diese dort so schnell reagiert hätten. Dort lag ich nun insgesamt 2 Wochen. Ich wurde auf Warfarin eingestellt, was unserem Marcumar entspricht und bekam gleichzeitig Heparinspritzen. Da ich zum Glück relativ gut englisch spreche, kam ich dort ziemlich gut zurecht. Aber sicherheitshalber stellte ich mein Thema während meines Englandaufenthalts in das Lymphforum. Von dort aus half mir Dr. Katz , die richtigen Fragen zu stellen und mich selber schon mal im Internet schlau zu machen. Ich musste ja im Vorlauf der ganzen Geschichte eine Thrombose gehabt haben aber entweder habe ich das durch mein ausgeprägtes Lipödem nicht bemerkt oder es hatte genau mit den Knieschmerzen zu tun, die ich während des Sanaderm-Aufenthalts hatte. Im Nachhinein ist es schwer, das heraus zu finden. Nach wenigen Tagen wurde in Manchester das Heparin abgesetzt, weil mein INR-Wert in Ordnung war. Kaum war das Heparin jedoch abgesetzt, bekam ich Schmerzen im rechten Bein, so dass ich kaum auftreten konnte. Es fühlte sich an wie ein dauerhafter, heftiger Krampf. Ich hatte die Ärzte in England darauf hingewiesen, die waren aber dort der Meinung, dass ich ja das Warfarin bekomme und eine neue Thrombose praktisch nicht möglich sei. Nach 2 Wochen wurde ich vom ADAC per Lufthansa Heim gebracht. Ich war dann sehr froh zuhause zu sein, auch wenn in der Uni-Klinik alle unglaublich nett waren. Aber 2 Wochen in einem 5-Bett Zimmer und englischem Essen (welches selbst die Engländer verschmähten) das war echt genug. Die ärztliche Versorgung war toll. Auch die Zeit die sich alle nahmen und das nicht nur bei mir und wie ausführlich man über alles aufgeklärt wird, findet man hier glaube ich in Deutschland selten.


    Dann war ich gerade eine Woche zuhause und bekam wieder ein dickes Bein und Schmerzen. Ich stellte mich daraufhin bei uns in einer Klinik vor. Es wurde eine Phlebographie gemacht worauf der Arzt der die Aufnahmen machte, meinte ich dürfte nicht mehr runter von dem Bett, ich müsse hierbleiben, das sei lebensgefährlich. Toll. Hab also meine Familie angerufen und die Hiobsbotschaft überbracht. Ich wartete dann, dass ich auf Station gebracht werde und eine Stunde später kam dann eine Ärztin - mit meinem Entlassungsbericht! Und jetzt? Nachdem sich dort niemand einig war rief ich verzweifelt in Bochum bei Dr. Katz an. Also packte ich wieder meinen Koffer, aber dieses Mal um nach Bochum zu fahren in die Klinik am Ruhrpark. Dort angekommen, konnte ich es nicht fassen, endlich ein Arzt, der weiß von was er spricht. Ich fühlte mich auf Anhieb so etwas von aufgehoben und selbst mein Geburtstag, den ich dort auch noch verbrachte wurde zu einem angenehmen Erlebnis. Kurz und gut, Dr. Katz ist einfach ein Schatz. Meine Beine wurde drei Wochen powermäßig bandagiert. Er schickte mich (als erster Arzt)zur Lymphograpie, wobei sich prompt rausstellte, dass ich ein reines, massives Lipödem habe. Er arbeitet mit sehr kompetenten Ärzten Hand in Hand, so dass noch ein paar andere gesundheitliche Irrtümer wie z.B. ein WPW-Syndrom (Herzfehler) ausgeräumt wurde. Meine Diagnosen waren dann zwar weiterhin unerfreulich aber ich wußte in den entscheidenden Bereichen endlich woran ich bin: 3-Etagen-Thrombose mit zum Teil ausgelöschtem tiefen Venensystem rechts, v. poplitea und v. femoralis rechts zum Teil komplett verschlossen, Thrombophilie bei heterozygoter Faktor-V-Gen-Mutation, ausgeprägtes Lipödem bds. Das Marcumar wird mir wohl ein lebenslanger Wegbegleiter bleiben, aber damit kann ich leben. Meine KO-Strümpfe werden auch weiterhin mein ungeliebtes Modeaccessoire bleiben aber im großen und ganzen denke ich, habe ich einfach ganz schön Glück gehabt bei der ganzen Geschichte. Sonst kämpfe ich immer noch seit der ganzen Sache im letzten September mit Haarausfall, aber da ich immer noch Haare habe und meine Mitmenschen immer noch nichts merken, denke ich werde ich auch damit klar kommen. Fakt ist, durch die Behandlung bei Dr. Katz mit täglich mehrfachem Bandagieren, laufen und auch dem Lymphomat bis zu dreimal täglich,konnte mein Zustand um ein mehrfaches verbessert werden. Eine deutliche Rekanalisation der v. poplitea rechts konnte erreicht werden und auch bei einer späteren Nachuntersuchung hier in Stuttgart in der Seitter-Klinik, stellte Dr. Seitter nochmals eine weitere Rekanalisation in meinem Thrombosebein fest. Auch wenn es sich wie Schleichwerbung anhört, ich kann Dr. Katz nur wärmstens empfehlen. Ich hoffe, ich habe hier niemand gelangweilt mit meinem langen Bericht. Aber nachdem ich selber als ich in Manchester in der Klinik lag, jede kleinste Info gelesen habe über ähnliche Fälle, hilft es vielleicht auch jemand weiter. :)

  • Hallo Nixe,
    wowwww und Wahnsinn - echt!!! Was für eine Geschichte - die mir Gänsehaut beim Lesen bereitet hat!
    Was für ein Glück, dass Du schlußendlich doch noch in die Hände eines sehr kompetenten Arztes gekommen bist und alles einen guten Ausgang nahm!


    Guten-Besserungs-Gruß von Erika