gibt es neue therapievorschläge zur erysipelprophelaxe ???

  • Die optimale Therapie des Lymphödems und Gute Hautpflege sind erforderlich ( Sauer gepufferte Waschlotiones , Ggfs. prophylaktische Desinfektion von Lymphcysten , Rückfettene allergenarme Creme..)

  • Wann hatten Sie denn die Erysipele? Wenn es z. B. nur im Sommer war durch Hautirritationen, Mückenstiche etc. könnte man vielleicht im Winter eine Pause mit der Antibiotikaprophylaxe einlegen.
    Möglich wäre evtl. auch eine Versorgung mit Silber haltigen Kompressionsstrümpfen oder auch der Wechsel auf ein anderes Antibiotikum (z.B. Erythromycin), was aber wahrscheinlich nicht wirklich eine Lösung ist für die Magen-Darm Probleme.

  • Hallo !
    Wenn Sie schon alles geschilderte erfolglos ausprobiert haben stellt sich die Frage ob eine Abwehrschwäche ( Zellulär,humoral ?) vorliegt, sodass sie ,insbesondere am gesunden Bein,wiederholt Erysipele bekommen.

  • Ich weiß da auch keinen Rat, möchte aber mal aus der Praxis plaudern:
    Seit 6 Jahren ist bei mir eine Patientin (75) Jahre, Zustand nach Mamma Ca mit Ablatio li. in Behandlung. Sie kam zu mir mit betonhartem Arm, schlecht bestrumpft (obwohl seit Jahren in MLD-Behandlung!!!)
    Behandlung: intensive KPE, dann Bestrumpfung Flachstrick. Ödem seit der Zeit so im Griff, daß die Pat. nur noch 1x/Woche zur Therapie kommen muß. Wie das eben so kommt, entwickelte sich eine gute Beziehung über die lange Behandlungszeit.
    Natürlich geh auch ich mal in Urlaub. Eine kompetente Kollegin übernahm währenddessen die Pat. Nach dem 1. Urlaub dachte ich mir noch nichts dabei, als es hieß, Frau Sowieso hätte wäh. meiner Abwesenheit ein Erysipel entwickelt. Als aber jedes Jahr, prompt während meiner Urlaubszeit, sich jedesmal ein Erysipel einstellte, kam ich ins Grübeln.
    An der Kollegin kann es nicht liegen. Also blieb nur die Psyche. Ich war für diese liebe Patientin einfach die Therapeutin mit den goldenen Händen, ihr ganzes Vertrauen galt mir. :love:
    Vielleicht auch diesen Aspekt in Betracht ziehen und Hilfe dort suchen???
    Viel Glück bei Ursachenforschung
    wünscht Biene

  • oder handelt es sich nicht viel eher um ein chronisches regionales Stauungssyndrom ? Ich habe in über 20 Jahren noch keinen Patienten erlebt der ein chronisches Erysipel nach Jahrelanger Tardocillingabe bzw. langer Antibiotikagabe behalten hatte .
    Aber ich habe öfter eine akute dekompensierte chronische Dermatolipofasciosklerose regionalis erlebt , die aussieht wie ein Erysipel . Hier ist die Haut , das Unterhautfettgewebe,die Muskulatur ,praktisch alle Schichten akut entzündlich gestaut.
    Ich versuche mal einige Bilder in dei Galerie einzustellen...
    Therapie hier , neben Antibiotika am Anfang : zusätzlich intensivierte Kompression ! Lange ! Oft normalisiert sich dann alles ...
    schicken sie mir mal Fotos, wenn sie wollen :

  • Liebe Reisig,
    kann dich sehr gut verstehen. Auch ich nehme jetzt schon seit einigen Jahren eine orale Penicilllinprophylaxe. Die Angst wieder ein Erysipel zu bekommen ist so groß, dass ich es nicht wage damit aufzuhören. Meine Erysipele kamen auch zu jeder Jahreszeit und ganz ohne irgendwelche
    Mückenstiche oder sonstiger Eintrittspforten. Für mich ist diese Einnahme einfach das kleinere Übel.


    LG Susi

  • Hallo Reising,


    ich kann von der Wundrose auch ein Lied singen. Denn ich hatte sie auch ständig.
    Ich weis ja nicht ob Dir das jetzt weiterhilft.....Ich hatte im März meinen letzten Schub. mein Arzt gab mir dann als relativ Kurzzeittherapie Flanamox 500. Seitdem habe ich meine Ruhe.


    Liebe Grüße
    Annett

  • Hallo,


    ich kenne einige Patienten, die Tardocillin oder auch ein orales Penicillin schon mehr als 10 Jahre einnehmen und seitdem Erysipelfrei sind.
    Wenn Sie aber eine Lymphorrhoe aus der Leiste hatten, zeigt das aber doch das Problem an.
    Vielleicht bestehen kleine Lymphzysten, die beim Platzen natürlich eine Eintrittspforte für Keime darstellen (wurde ja in den Beiträgen auch schon erwähnt).
    Hatten Sie schon stationäre Entstauungstherapien um das Ödem zu verbessern? Das ist neben der Hautpflege eine wichtige Erysipelprophylaxe.

  • Penicillin ist insgesamt relativ gut verträglich und kann auch bei Problemen mit der Niere bedenkenlos eingenommen werden.
    Bei anderen Antibiotika müssen Leberwerte und unter Umständen auch die Nierenfunktion überprüft werden.


    Die eine Pat. , an die ich dachte bekommt Tardocillin in 3-4 wöchigen Abständen gespritzt, eine andere nimmt täglich eine Tbl. Penicillin V 1,5 Mega.

  • Hallo,
    ich habe seit über 30 Jahren Erysipele an beiden Unterschenkeln, und war auch schon für 10 Tage in einer Uniklinik. Nachdem bei mir eine Allergie auf Penicillin und Erythromycin festgestell wurde, bekam ich Ciprofloxacin, welches gut half. Da sich die Ery`s in immer kürzer werdenden Abständen wieder meldeten, bekam ich zur Vorbeutung "Sulfonamide" die einmal wöchentlich einzunehmen waren. Zuerst hieß das Medikament Longum, welches aber nicht mehr hergestellt wird, danach bekam ich auf Tip der Uniklinik Tübingen "Fansidar" ein Malariamedikament welches aber auch Sulfanomide enthält. Seither hatte ich Ruhe vor den Ery`s, ausser bei starken anderen Infekten. Dann traten sie als Begleiterscheinung mit auf. Dann aber wirkte wieder Ciprofloxacin auch gegen den anderen Infekt. Nun aber wird auch das Fansidar nicht mehr in Deutschland vertrieben und ich musste es mir Anfangs in der Schweiz und neuerdings in Frankreich besorgen. Leider hat die Kasse die Übernahme der Arztneimittel abgelehnt und ich muss diese nun selbst bezahlen, was mit ca. € 16,-- für drei Tabletten, also drei Wochen gerade noch erschwinglich ist. Die Empfehlung und Einnahme von Sulfanomit war die letzten 10 Jahren so erfolgreich, dass keinerlei Ery`s mehr aufgetreten sind. Ausnahmen siehe oben.
    Vieleicht kann sich ein Mediziner dazu äussern und hat eventuell Vorschläge zu Medikamenten die Sulfonamide enthalten, aber soviel ich weis werden Sulfonamide nicht mehr hergestellt und vertrieben. Ich hoffe, Dir damit etwas geholfen zu haben und verbleibe
    mit freundlichem Gruss
    Arno Lehmann