Hallo,
auch ich bin neu hier und bin sehr froh, dass ich dieses Forum entdeckt habe. Jetzt hoffe ich, dass mir einige von Euch ein paar Tipps geben können, wie ich zu einer optimal angepassten Flachstrick-Strumpfhose komme.
Bei mir wurde Anfang des Jahres ein Lipödem diagnostiziert (ob Stufe 1 oder 2 geht aus dem Befund nicht hervor). Ich bin 48 Jahre alt, 1,67m gross und wiege 89 kg. Die Veranlagung dazu hatte ich wohl schon seit der Pubertät, ich konnte schon als junge Frau kaum Stiefel finden, weil die immer an der Wade zu eng waren.
Zum Problem wurde das aber erst vor rund 8 Jahren. Ich bin von 2002 bis Ende 2006 sehr viel Fahrrad gefahren, so zwischen 60 und 120 km pro Woche. Nach jeder längeren Tour hatte ich irgendwie immer schwere Beine. Hatte alle möglichen Mittel probiert, Pferdesalbe, Massageöl, etc., aber es hat nichts so richtig geholfen. Von 2007 bis 2010 habe ich dann langsam von 65 kg auf 90 kg zugenommen, da wurden die Beschwerden schlimmer, und gleichzeitig machte ich immer weniger Sport. Mein damaliger Hausarzt hat das immer als „Wehwehchen“ abgetan, erst eine Physiotherapeutin, bei der ich wegen was ganz anderem war, gab mir den Hinweis, das mal beim Phlebologen abklären zu lassen.
Der Phlebologe hat dann die Diagnose gestellt, und mir anfangs rundgestrickte KS verordnet (KKL2). Das war wohl so eine Art Test, um zu sehen, ob ich damit klarkomme. Die rundgestrickten Strümpfe halfen bereits etwas, ich konnte endlich wieder länger Fahrrad fahren, ohne dass mir die Beine tagelang weh taten.
Beim zweiten Termin bekam ich dann flachgestrickte Strumpfhosen und 2x/Woche Lymphdrainage verordnet – und das hilft richtig gut, besonders nach der LD fühlen sich Beine endlich wieder normal an. Ich trage jetzt eine Jobst Elvarex Strumpfhose, KKL2. Die Hose sitzt recht stramm, man spürt sie eigentlich bei jeder Bewegung, es ist aber nicht schmerzhaft. Nach der LD sitzt sie angenehmer, man spürt sie weniger, vermutlich weil die Beine dann dünner geworden sind. Nach allem, was ich bisher weiss, sollte das aber okay sein - bei Lipödem braucht man wohl eher mehr als weniger Kompressions, damit es was bringt.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage – wie schaffe ich es, dass die Strümpfe wirklich gut passen.
1. Wie erkennt man, ob die Strumpfhosen zu kurz sein könnten
- Bei meiner ersten (der oben genannten engsitzenden) Strumphose erfordert es einige Arbeit, bis sie ganz oben ist und am Po richtig sitzt, selbst mit Handschuhen muss ich richtig „ackern“. Ist da normal, dass man sie relativ stark in die Länge ziehen muss, oder könnte das ein Hinweis sein, dass sie zu kurz ist?
2. Warum zwickt/kneift es in der Kniekehle?
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Bei meiner ersten Strumpfhose schaffe ich es nur mit viel Mühe, dass sie nicht in der Kniekehle zwickt (muss ewig lang hin- und herschieben, darauf achten, dass die Naht wirklich ganz in der Mitte ist, irgendwann klappt es dann).
ABER: wenn ich dann Fahrrad fahre, fängt es nach kurzer Zeit wieder an zu kneifen. Ich vermute, dass da etwas verrutscht. Kann das ein Passform-Fehler sein, oder ist das normal? Oder gibt es vielleicht einen Trick, wie man das abstellen kann?
Die zweite Strumpfhose habe ich woanders bestellt, weil das erste Sani-Haus meine Bestellung mehrfach verschlampert hatte. Das zweite SH war in der Abwicklung vorbildlich, nach 10 Tagen waren die KS da. Allerdings passen sie nicht besonders gut, sie rutschen am Po und an den Oberschenkeln, und die Füsse sind 1-2 cm zu lang. Die muss ich jetzt wohl notgedrungen reklamieren. Ich habe den Eindruck, dass insgesamt zu „lasch“ gemessen wurde – dabei hatte ich extra gesagt, dass ich viel Kompression möchte, weil die Beine ja in der Regel noch dünner werden durch die Behandlung.
3. Welche Messmethode ist optimal?
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Das zweite Sanitätshaus hat mich im Stehen und mit angezogener Strumpfhose vermessen. Die Begründung war, dass die Beine durch die Hose optimal komprimiert seien, und dadurch die Messergebnisse genauer wären. (das hat sich leider nicht bewahrheitet).
Ich meine aber mal gelesen zu haben, dass man die Beine im Liegen messen soll, weil dann die Muskeln entspannt sind und die Beine dadurch dünner sind. (Das würde erklären, warum die Hose zu weit ist). Ist das richtig?
Und ist es tatsächlich sinnvoll / zu empfehlen, die Strümpfe beim Vermessen anzulassen?
4. Welche Angaben braucht das SH, damit die Korrektur richtig ausgeführt wird?
- Wenn ich die Berichte im Forum lese, kommt es wohl öfter vor, dass KS mehrmals zu Korrektur eingeschickt werden müssen, bis sie richtig passen. Ich würde das gern vermeiden, weil ich sonst wieder wochenlang nur eine Hose hätte, wegen dem bekannten Wasch-/Trockungsproblem. Hat jemand Tipps, welche Angaben man dem Sani-Haus machen soll / worauf man achten muss, damit die Korrektur beim ersten Mal klappt? Ich habe z.B. die beiden Hosen aufeindergelegt und man sieht schon einen deutlichen Unterschied. Macht so ein Vergleich Sinn, oder wie könnte man sonst noch machen?
Ich hatte auch schon öfter gehört, dass die flachgestrickten besser passen sollen als die rundgestrickten (hatte vorher massangefertigte Rundstrick-KS). Bisher kann ich das aber nicht wirklich bestätigen. Ich würde gern verstehen, ob das eher ein Problem der sub-optimalen Anpassung ist, oder ob es tatsächlich nicht besser geht.
Vielen Dank schon mal für Euer Feedback!