Stechende Schmerzen Rötung Kribbeln Lymphödem im Bein?

  • Hallo liebe Forenmitglieder,
    ich bin neu hie (weiblich, 30 Jahre) . Ich habe seit Sommer diesen Jahres nach Sehnenreizung und Bienenstich ein Lymphödem im linken Bein und Fuß. Anfangs machte mir nur die Reizung Probleme und die starke Schwellung konnte sich keiner erklären.
    Nach Ausschluss von Trombose, Reuma, Stressfraktur und stestiger Zunahme der Schmerzen hat man mir jetzt in der Földi- Klinik ein primäres chronisches Lymphödem linkes Bein/ Fuß diagnostiziert.
    Ich habe einen Strumpf nach Maß und bekomme Lymphdrainage. Der Umfang hat auch schon etwas abgenommen, aber die Schmerzen werden nicht besser. Im Gegenteil: Als Lehrerin muss ich viel stehen oder sitzen und der Fuß schwillt im Laufe des Tages stark an, sticht, als würde man mit einem Messer reinrammen, dann kribbelt es wieder und dann wird der Fuß wieder taub- wirklich ein Wechselbad der Schmerzen.
    Urplötzlich bekomme ich auch Hitzegefühe im Bein und es wird unwillkürlich rot und brennt. Wenn ich das Bein kühle, geht die Rötung und Schwellung wieder ein bisschen zurück.
    So geht das jetzt schon seit fast 6 Monaten. Ich bin wirklich verzweifelt. GEHT DAS IRGENDWANN WEG? Warum schmerzt mein Lymphödem so? Man sagt doch, das täte nicht weh?!!!!
    Ich kann das kaum aushalten. Mein ganzes Leben greist sich nur noch um diese Schmerzen. Von den bisher gesprochenen Ärzten höre ich immer nur: " Eigentlich tut ein Lymphödem nicht weh!" Bin ich reif für den Psychiater? Nein, mal im ernst, kann das sein? Oder sollte ich zum Neurologen? Ich bin total verzweifelt! Mit der Ästhetik hab ich mich schon abgefunden, aber die Schmerzen kann ich nicht ein Leben lang ertragen.


    Wenn jemand Erfahrung damit hat, meldet Euch bitte, bitte, bitte!


    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Lion2712 ()

  • Hier rate ich ihnen , neben den vom Koll.Martin empfohlenen Massnahmen zu einer Intensivierten Kombinierten Kompressionstherapie : 1. mehrfach täglich Kompressionsverbände mit spezieller Polsterung ,2. Manueller Lymphdrainage, 3.Intermittierender Kompression mit Druckwellen-Therapiegerät , z.B Lymphamat oder Lymphapress , alles auch mehrfach täglich -



    meist verbessert sich dann noch einiges - Falls das Bein heiss , sehr warm ist - erstmal Vorsicht mit Manueller Lymphdrainage .Wahrscheinlich ist hier auch noch mal (? ) Antibiotika nötig - offensichtlich besteht noch ein Erysipel ?! Dann hilft das gute alte Penicillin meistens .


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Hallo Lion2712 !


    Das hört sich ganz nach einer Entzündung an.
    Dr. Martin hat recht - Entzündungswerte im Blut kontrollieren lassen.
    Es könnte ein sog. "Erysipel (Wundrose)" sein.
    Hat sich das bestätigt, dann sollte eine Antibiotikatherapie begonnen werden.
    Hast Du eine offene Wunde ? Im Bereich des Bienenstich´s ?
    Könnten dort noch Erreger eindringen ?
    Meiner Meinung nach - Schonung so gut es geht und weiter Kühlung !!!!
    Ich denke; Lymphdrainage tut Dir dann auch weh, oder ?
    Was sagt Deine Therapeutin dazu ?

  • Vielen lieben Dank für die schnellen Antworten.
    Offene Stellen habe ich nicht am Fuß. Eine Wundrose schein es auch nicht zu sein. Die Haut ist okay, creme sie auch jeden Tag mit Lymphdiaralsalbe ein. Es ist das ganze Bein und Fuß, der rot wird.
    Ich habe gestern abend auch ein kurzes Video gedreht, wie der Fuß und das Bein innerhalb weniger Minuten heiß wird, kribbelt, sichtlich rot anläuft und dick wird (trotz vorherigem 2 Stunden langem Liegen mit Bein nach oben auf der Couch).
    Habe dann das Bein kalt 10 Minuten abgeduscht, dann hatte es wieder eine normale Farbe und die akute Zunahme der Schwellung ging zurück. Als wäre nichts gewesen.
    Ich gehe mit der Aufnahme jetzt mal hier in Köln zum Neurologen.


    Sobald ich mehr weiß, werde ich mich wieder melden. Nochmal herzlichen Dank! Ich fühle mich das erste mal wieder so, als wäre ich nicht völlig auf dem Holzweg.
    Danke und ein schönes Wochenende!

    Einmal editiert, zuletzt von Lion2712 ()

  • Nochmals vielen Dank für die Antworten. Ich habe nun diverse Serienbilder meines rasch rot werdenden und sich durch Wärme und Bewegung explosionsartig verschlimmernden Lymphödems gemacht. Ebenso habe ich Fotos im 10 Minuten Takt gemacht und dokumentiert, wie das Ödem durch Kühlung und Hochlagern innerhalb von 1 Stunde komplett zurück geht.


    Keine Ahnung ob das bei einem "klassischen Lymphödem" im ersten Stadium, wie es mir diagnostiziert wurde, auch so sein kann? Kann mir dazu jemand etwas sagen? Sonst wirkt Bewegung doch eher gut, oder? Bei mir wird der Fuß knall rot (nicht nur ein bisschen mehr durchblutet) und schwillt wie gesagt schmerzhaft an. Nach einer Stunde im Kaufhaus, könnte ich laut schreien vor Schmerzen.


    Der Neurologe vermutet nach Rücksprache mit ein paar Kollegen, dass sich Bakterien durch den Insektenstich im Bein eingenistet haben, die durch Hitze und Bewegung immer wieder aktiviert werden.


    Den nächsten Termin habe ich nun bei einem Spezialisten für Insektengifte- bzw. - stiche. Hoffentlich kommt dabei etwas heraus.
    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Lion2712 ()

  • Hallo,
    ich habe jetzt mal Bilder von meinem Fuß eingestellt.
    Wie man sieht dürfte mir das von Ärzten als "Miniödemchen" bezeichnet wird vom Umfang keine größeren Schwierigkeiten machen. Aber ist das normal so mit den Schmerzen und der Rötung.
    Ich zweifle langsam an mir selber.
    Vielleicht kann sich jemand die Fotos mal ansehen und mir dazu was sagen.
    Ganz lieben Dank vorweg

  • Sehr geehrter Herr Dr. Martin, Herr Dr. Katz, liebe Daumendrücker,


    jetzt habe ich Gewissheit: Ich habe ein Morbus Sudeck und kein primäres Lymphödem. Leider erst 6 Monate nach Ausbruch erkannt. Leider muss ich feststellen, dass sich scheinbar vor diesem Forum keiner meinen Fuß genauer angesehen hat, sonst hätte man die "Hyperpigmentierung, das Ödem und die Beschreibung meiner Schmerzen sicherlich auch mit dem vermehrten Haarwuchs am Fuß etc. mit einem Morbus Sudeck in Vernindung gebracht.
    Immerhin habe ich noch Glück im Unglück: Es hat sich noch kein Knochen abgebaut, was nach der langen qualvollen Zeit mit "Bewegungstherapie" ein Wunder ist.
    Der überhitzte Fuß zeigt an, dass ich noch in Phase 1 der Krankheit bin und somit Chancen auf Heilung bestehen. Auch habe ich noch keine Bewegungseinschränkungen (theoretisch, weil nach 50 Meter bekomme ich höllische Schmerzen).
    Seit 2 Tagen bekomme ich hochdosiertes Kortision, das Ödem ist nahezu verschwunden- ohne Kompression, die Rötung ebenso. Kontrolliere das jetzt täglich mit dem Maßband. Dazu bekomme ich Schmerzmittel und mehrere Anthibiotika (auch als Infusion) falls sich noch Erreger im Fuß befinden. Ich merke aber, dass sich da im Fuß was tut. Es fängt immer wieder an zu sticheln, aber das Kortison erfüllt seinen Zweck. Es ist ein Segen! Wie sich das entwickelt muss ich abwarten, aber ich bin sehr zuversichtlich! Ob danach ein Ödem bleibt- weiß ich nicht. Aber hauptsache diese schrecklichen Schmerzen hören auf.


    Ich möchte mich in erster Linie nochmal für dieses Forum bedanken, für die schnellen Antworten von Herrn Dr. Martin und Herr Dr. Katz und die richtungsweisende Vermutung.
    Ohne Sie hätte ich mich wahrscheinlich weiterhin zu Hause eingeigelt, vor Schmerzen geheult, mir eingebildet ich sei verrückt und bilde mir die Schmerzen nur ein, weil ich ja gar nix habe und die Krankheit hätte weiter ihren Verlauf genommen.


    Vielen vielen herzlichen Dank für Ihre tolle Arbeit.


    Lion2712