Kasse bewilligt Strümpfe erst nach MLD bei Lipödem

  • Hallo Ihr,


    nun ist es soweit. Nach einigen Besuchen hier im Forum schreibe ich jetzt das erste Mal.
    Seit Ende Dezember ist bei mir das Lipödem Grad I-II direkt beim Phlebologen diagnostiziert. Er hat mir gleich eine flachgestrickte Kompressionsstrumpfhose aufgeschrieben und ist mit dem Sanitätshaus in Vorkasse gegangen, so dass ich sie seit Januar tragen kann. Meine körperlichen Beschwerden haben sich seither deutlich verringert. Ich kämpfe zwar noch immer bezüglich der "Krankheitsbewältigung"... aber ich schaffe es!
    Dann hat die Krankenkasse um die Beantwortung eines Fragebogens gebeten, welche ich laut des Arztes hätte nicht beantworten brauchen. Da der Sachbearbeiter aber deutlich machte, dass dies dringend notwendig ist, habe ich es brav gemacht. gleichzeitig ging auch ein Fragebogen an den arzt, der diesen nicht beantwortete und die Kassenärztliche Vereinigung einschaltete und auf deren Rechte verwies. Anschließend hat die Krankenkasse mich erneut angerufen und mich darauf hingewiesen, dass ich dringend die MLD einfordern sollte. Beim nächsten Arzttermin hat dieser eine MLD ausgeschlossen, da ich diese nicht brauche. Dann hat er mir eine zweitversorgung aufgeschrieben. Diese sind inzwischen fertig un d abholbereit.
    Nun hat die Kasse mich erneut angerufen, sich auf ein Gutachten berufend, dass sie meine Kompressionsstrümpfe erst über nehmen, wenn eine MLD vorausgegangen ist. Dies solle mir meine Phlebologe oder aber der Hausarzt aufschreiben. Mein Phlebologe ist total genervt, sagt, dass ich keine MLD benötige und ich solle Widerspruch einlegen...
    GGRRRRR und dann wird für mich wirklich ärgerlich. Wie gesagt, ich habe noch genug mit mir selbst zu tun und nun sitze ich zwischen den Stühlen.
    Bisher fühlte ich mich gut aufgehoben bei meinem Arzt. In der Literatur gibt es unterschiedliche Aussagen, ob die MLD nun hilfreich bei Lipödem oder nicht. Und ich denke mir, man könnte es doch einfach ausprobieren. Vielleicht würden mein Beinumfang sogar ein bisschen weniger, das wäre klasse und die Krankenkasse gäbe Ruhe und würde (ZITAT): -mir- "Ihnen gerne ein Leben lang die Strumpfversorgung bezahlen." 8|
    Was soll ich jetzt machen. Bitte hat jemand einen Tipp?


    Danke Katja

  • Hallo Anja,


    Danke. "Lass dich nicht stressen!" - das ist so eine Sache. Manchmal bin ich der Verzweifelung nah. Dann denke ich, es ginge auch schlimmer... nur wenn solche zusätzlichen Dinge kommen, bin ich wirklich aufgeschmissen.
    Mir scheint, entweder verscherze ich es mir mit der Kasse oder mit dem Arzt. Und das kann doch wohl nicht sein! Und es kostet eben zusätzlich Nerven und Kraft.
    Morgen nehme ich einen Termin bei meinem Hausarzt wahr... und werde dann nochmal Rücksprache mit der Krankenkasse halten.
    Ich danke Dir!
    Katja

    • Offizieller Beitrag

    Dann hat die Krankenkasse um die Beantwortung eines Fragebogens gebeten, welche ich laut des Arztes hätte nicht beantworten brauchen. Da der Sachbearbeiter aber deutlich machte, dass dies dringend notwendig ist, habe ich es brav gemacht. gleichzeitig ging auch ein Fragebogen an den arzt, der diesen nicht beantwortete und die Kassenärztliche Vereinigung einschaltete und auf deren Rechte verwies. Anschließend hat die Krankenkasse mich erneut angerufen und mich darauf hingewiesen, dass ich dringend die MLD einfordern sollte. Beim nächsten Arzttermin hat dieser eine MLD ausgeschlossen, da ich diese nicht brauche. Dann hat er mir eine zweitversorgung aufgeschrieben. Diese sind inzwischen fertig un d abholbereit.


    Nun hat die Kasse mich erneut angerufen, sich auf ein Gutachten berufend, dass sie meine Kompressionsstrümpfe erst über nehmen, wenn eine MLD vorausgegangen ist. Dies solle mir meine Phlebologe oder aber der Hausarzt aufschreiben. Mein Phlebologe ist total genervt, sagt, dass ich keine MLD benötige und ich solle Widerspruch einlegen...

    Einiges verstehe ich hier nicht. Fragebogen, KK Mitarbeiter fragt nach, KK ruft an, Arzt schaltet KV ein.... Bei einer GKV eher unüblich, bei einer privaten schon eher üblich.

  • Hallo,


    herje.....
    Ich plädiere für mehr qualifizierte Sachbearbeiter!!


    sorry ;( aber das regt mich auf.



    Ich persönlich halte von Fragebögen innerhalb der PG 17 nichts. Ich ganz persönlich bitte :)


    Zum Thema Fragebogen, in anderen Bereiche wird diese schon lange gefordert (nicht nur von den Kassen sondern auch durch Ärzte) und wird durch das Sanihaus, ggf in Zusammenarbeit mit dem Arzt ausgefüllt. (Erhebungsbogen Beinprothesen, Skoliose Versorgungen, komplexe Reha-Kind Versorgungen..etc.)
    Es sind auch div Fragebögen für flachstick Versorgungen in Umlauf. ( siehe BuFa Fragebogen) diese sind allerdings entwickelt worden, zur Dokumentation innerhalb des Sanihauses. (MPG)


    Wie kommt es zu so einem Fragebogen?
    An höherer Stelle, bei der Kasse, wird über den 7 -steller des Hilfsmittelkatalogs entschieden, d.h. KoVo flachstrick Strümpfe 17.06.16.1xxx z.B. --> Arbeitanweisung : Fragebögen anstoßen. wie auch immer die aussehen.
    Diese Fragebögen, gehen dann mit zum MDK. (was auch immer das bringen soll.....)


    Wenn Deine Versorgung für den Sachbearbeiter nicht klar ist, soll er das gefälligts zum MDK geben! Die sind dafür da um die Frage des Sachbearbeiters zu klären.
    Warum ruft er oder sie dann an? Kann ja auch gleich seine Frage stellen und muß net noch ein Fragebogen an die Versicherte schicken....*kopfschüttel*


    Ich bekomme aus Bayern immer nen ganz einfachen Fragebogen zu dem Kostenvoranschlag. Ich find den "nett" gemacht, da dann sofort ersichtlich wird, welche Versorgung angedacht ist.
    Meine Kollegen tun sich damit leichter, da die sonst immer ein großes Fragezeichen übern Kopf haben, C-T? B-T? A-D? C-G? bitte was??


    Thema Lipödem und MLD.
    Wie man hier schön nachlesen kann, wird es kontrovers diskutiert.
    Eins kann ich aber sicher sagen: Es gehört nicht zur Aufgabe des Sachbearbeiters, das in Frage zu stellen oder zu fordern!!!! Diese Frage muß an den MDK gestellt werden.
    Er überscheitet damit eindeutig seine Kompetenz.



    Was ich nun empfehlen würde.....
    Den Sachbearbeiter anrufen, und ihn freundlich, ja auch wenns schwer fällt , bitten deinen Antrag auf Kostenübernahme der Strümpfe über den MDK abklären zu lassen. Da offensichtlich Fragen bestehen, welche der MDK klären muss.
    Wenn er sich da windet.... freundlich nach seiner Kompetenz fragen :)
    Da wird er bestimmt nicht noch besser drauf zu sprechen...aber da muß er eben durch.


    Sorry, wenn ich da doch nun ein wenig emotional reagiert habe, aber ich kann nur den Kopf schütteln.


    Es wäre schön was über den weiteren verlauf zu erfahren.
    Ich hoffe das lässt sich schnell klären!


    Lieben Gruß aus dem Schwarzwald

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    vieleicht auch das Sanitätshaus mit ins Boot holen,die müßten an der Klärung ja auch ein gesteigertes Intresse haben und sind manchmal die richtigen Ansprechpartner um solche Fragen direkt mit den Sachbearbeiter zu klären , der häufig nicht genug über die Materie weiß. Den Arzt um eine schriftliche Stellungnahme bitten ,ist eine weitere Möglichkeit ,um eine Klärung zu erreichen.
    Viel Erfolg und starke Nerven!

  • Hallo Ihr und Danke für Eure Antworten.




    Ich bin bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert und habe
    wirklich das Gefühl zwischen die Fronten geraten zu sein. Mein
    Eindruck ist, dass mein Arzt insgesamt schlecht zu sprechen ist auf
    die Kassen und dementsprechend scharf auf die Anfrage zur
    Hilfsmittelversorgung reagiert hat. Auf die Rechtsmittelbelehrung
    der KV hat sich wiederum die Kasse echauffiert. Der Fragebogen der Kasse war einfach ein Worddoc und das sah aus als hätte es der Sachbearbeiter schnell mal selbst aufgesetzt.
    Mein Arzt wird sicher keine zusätzliche Stellungnahme aufsetzen. Das Sanitätshaus zuckt mit den Schultern und sendet nun die ausgemessene Zweitversorgung zurück an den Hersteller. Die werden sicher auch Hurra rufen.
    Jetzt habe ich schon überlegt, ob ich mir von einem Physiotherapeuten bescheinigen lasse, dass ich selbst für MLD gesorgt habe. Andererseits kann man es doch wirklich ausprobieren. Ich hätte einen Versuch, die Kasse hat ihr Schema eingehalten und der Arzt hat seine Ruhe, oder? Blöd fand ich seinen Satz:" Sie wollen/brauchen die Strümpfe also legen sie Widerspruch ein." Och Mensch, warum auf meinem Rücken. :cursing:
    Achso und dann hat die Kasse die Bestrumpfung bisher nicht schriftlich angelehnt, bzw. die Bedingung die dazu erfüllt werden soll liegt auch nicht in Briefform vor, was dem Arzt zusätzlich aufstößt.
    Ich möchte nur gerne eine regelmäßige SYtrumpfversorgung und gerne auch eine zum Wechseln, damit ich nicht ewig in die nassen Teile rein muss - was einigermaßen regelmäßigen zu Jammerwütheulattacken führt. Ich bin inzwischen auch froh dies eine Paar zu haben, denn ich merke eine deutliche Verbesserung meiner Beschwerden und ich trau mich einen Rock zu tragen, wobei man es die letzten Tagen mit Strümpfen und Jeans drüber auch nicht aushalten kann. ;)


    Liebe Grüße Katja

  • Hallo Katja,


    das Sanihaus kann da wenig machen. Hätte im Vorfeld laufen müssen.
    Ein Kostenvoranschlag heiß ja, einen Antrag auf Kostenübernahme zu stellen, bevor die Versorgung überhaupt gemacht wird. Wie bereits Anja geschrieben hat, darf dir das nicht negativ ausgelegt werden.
    Wenn da wirklich ne Dienstanweisung raus iss....mhm.
    Wie gesagt, ich verstehe nicht, warum das nicht zum MDK gegeben wird, wenn da doch noch angeblich so viele Fragen sind? Und die Kasse überfordert ist.
    Die Kasse hat noch keine Entscheidung getroffen (oder wie auch immer man das nenne soll), weil die Fragen bzw dieser Bogen noch net beantwortet ist.


    Es tut mir sehr leid, dass Du da nun soviel Aufwand hast.
    Rein theoretisch kannst da Widerspruch einreichen. Aber gegen was? eine Ablehnung erfolgte ja nicht. Aber bearbeiten...muss man diesen.
    ev. gegen die Oragnisation?
    Vielleicht auch mal zum Teamleiter/in verbinden lassen und mit diesem den Fall besprechen.


    in dem 1 Posting sagtes du was von Gutachten...auf welches haben die sich da bezogen? Auf deines? oder auf ein Grundsatzgutachten? Oder welches "dahergelaufen" Gutachten ?


    Ich Drücke die Daumen und wünsch viel Kraft!
    LG

  • Hallo Ihr!



    Pandora, so sieht es mein Hausarzt, bei dem ich heute war auch. Mein
    Vorgehen wird nun sein, dass ich bei der KK nochmals um die Übernahme der Kompressionsstrümpfe bitte und andernfalls ein schriftliches
    Schreiben einfordere, dass sie tatsächlich meine Strümpfe nicht
    übernehmen. In meiner bitte um Wunsch nach Kostenübernahme werde ich mich sowohl auf die Rücksprache mit dem
    Phlebologen als auch jene mit dem Hausarzt beziehen, die mir beide aus medizinischen Gründen keine
    MLD verordnen.
    Und dann benötige ich wohl für einen etwaigen Widerspruch eine schrifliche Ablehnung. Ich bin gepannt, möchte, dass diese Bettelei aufhört und hoffe das Beste.


    Uns allen ein schönes sonniges Wochenende. Katja 8)

  • hallo,
    auch ich bin sehr gespannt wies weiter get.
    ich kann, nur den Kopf schütteln.......... ;(


    Wenn du eine Ablehnung bekommst bin ich gespannt mit welcher Begründung ;)
    Wegen der angeblich fehlenden MLD...geht das nämlich nicht, ohne den MDK vorher um Begutachtung zu bitten.


    Ich finde es gut, dass du versuchen möchtes das vorher im Gespäch nochmals zu klären.
    Kann dich und den arzt verstehen, das geht entschieden zu weit.


    Wümsche dir weiterhin viel Kraft und dass alles Gut wird!
    LG