Keine Zahlung bei Privatkliniken???

  • Hallo,


    ich habe eine Frage zur Kostenerstattung.
    Ich habe ein Lipödem und versuche die Kosten erstattet zu bekommen. (Private KV und Beihilfeberechtigt)
    Nun habe ich heute von der Beihilfe meinen Antrag zurückbekommen. Nur leider wurde von den eingereichten Kosten nur ein geringer Bruchteil wieder erstattet. Begründung: Für das Krankenhaus, in dem ich war, gilt nicht das Krankenhausfinanzierungsgesetz und ist somit nicht beihilfefähig.


    Aber es kann ja nicht sein, dass bei solch hohen Kosten wie der LIposuktion dann nur ein Bruchteil bezahlt wird, nur weil man in eine Privatklinik geht, oder? Es macht doch in einem "normalen" Krankenhaus nicht solch einen grossen Kostenunterschied.


    Hat hier jemand Erfahrungen? Brauche dringend HIlfe!!! :( Danke!

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube nicht das die GKV die Liposuktion ( bei durchschnittlichen Kosten um die 10.000 Euro) als Kassenleistung zahlt, gleich wieviel Proteste, Aktionen... es von den Betroffenen dort geben wird. Es sind immer nur mühsam erkämpfte Ausnahmen die bezahlt werden. Sollte die GKV das aber doch einmal machen dann zu Preisen die weit unter denen von heute liegen. Dann müssen die Kliniken viele Lipsuktionen für wenig Geld durchführen um wirtschaftlich (über)lebensfähig zu bleiben. Da ist der heutige Zustand für die Kliniken scheinbar besser.

  • Interessant ist vielleicht noch ,dass die heute " freien Preise " für mehrere Liposuktionen rasch die DRG eines Herzklappenersatzes mit Herz-Lungenmaschine erreichen können. D.h. in einem Preissystem der Ges. Krankenversicherungen wären die DRGS eben sicherlich deutlich niedriger wie die Preise zur Zeit ....

  • Ich finde Pandoras Überlegung interessant, niedrigere Preise für Liposuktionen würden sicher dazu führen dass die Tatsache, dass es sich hierbei um einen nicht ganz kleinen und somit auch risikobehafteten operativen Eingriff handelt, leichtfertig dem allgemeinen Zwang/Streben nach Idealmaßen zum Opfer fiele.


    Auf der anderen Seite denke ich, dass es für die wenigsten bei denen die medizinischen Vorteile des Eingriffs die Risiken überwiegen einen Unterschied macht ob sie die notwendigen mehrfachen Liposuktionen für den Preis eines Klein- oder Oberklassewagens bekommen können - sie können es sich in beiden Fällen nicht aus eigener Tasche leisten. Ein anderer Aspekt ist auch, woher soll der Otto-Normal-Patient denn wissen, ob die angegebenen Preise überzogen sind? Wir wissen doch nicht einmal, was es kostet wenn uns der Hausarzt ne Spritze für die Grippeimfpung verpasst oder der Zahnarzt mal eben die jährliche Kontrolle durchführt - woher dann eine Ahnung haben welche Kosten bei Einsatz allermöglichen Mittelchen, Gerätchen usw. entstehen. Bei dieser Überlegung kommt mir auch wieder ein anderer aktuellen Thread in den Sinn: in Österreich erhalten Patienten wohl von ihren Kassen eine Übersicht welche Kosten sie wo verursacht haben - das finde ziemlich gut, so bekäme man mal ein Gefühl dafür, was medizinische Leistungen so kosten.

  • Ferner wäre es sicher sinnvoll gewesen, siche ienen Kostenvoranschlag einzuholene und diesen dann von der KK bzw. Beihilfe absegnen zu lassen. Insbesonder, da die Lipsouktion keine Krankenkassenleistung- weder gesetzlich noch privat ist.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Lebensmittel bei Discoumtern erscheinen preiswert, der Hersteller bekommt aber nur einen Bruchteil, trotzdem kaufen wir weiter ein und finanzieren die Milliardäre.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • dass es dann auch eine deutliche Kürzung der Gelder für die Versorgung mit Hilfsmitteln geben wird. Wer weiß, ob wir in absehbarer Zeit nicht alle unsere Kompressionsstrumpfversorgungen selbst zahlen dürfen?


    Dieser Schuß ginge dann aber auf Dauer gesehen wohl gewaltig nach hinten los. Es gibt ja wohl eine Vielzahl von Betroffenen, die es sich schlichtweg finanziell gar nicht leisten könnten im Jahr ein paar mal so eben einige hundert Euro für eine benötigte Kompressionsbestrumpfung auszugeben.
    Wer sich dann aus diesem Grund die so wichtige Kompression nicht mehr leisten kann, verschlechtert - ohne eigene Schuld - den Zustand seines Krankheitsbildes und daraus ergeben sich zwangsläufig noch höhere Folgekosten. ....... Ein Teufelskreislauf .........