Wer steigt mit mir in den Ring? Möchte mit der Krankenkasse kämpfen...

  • nun, eigentlich möchte ich keinen Kampf, vielleicht geht es ja auch ohne.


    Aber mal von vorn, hier die Eckdaten:


    Mein Name ist Jasmin, 30 Jahre alt, 80 Kilo schwer (im Jahr 2006 waren es noch 116kg), 165cm klein


    Ich treibe viel Sport, Nordic Walking, Spinning usw.


    Ein Bodylift und eine Oberarmstraffung (plus Fettabsaugung) habe ich schon erfolgreich hinter mich gebracht, ohne die Krankenkasse damit zu "belästigen".


    Soweit so gut, was bleibt ist mein Problem mit den Beinen.


    Vor 5-6 Jahren wurde ein Lipödem festgestellt, vor 2 Jahren hat mein Phlebologe auch mal den Notwendigkeit gesehen mich davon in Kenntnis zu setzen und fortan trage brav meine Strumpfhose.


    Ich wohne recht ländlich (NRW) und die Auswahl an wirklichen Fachärzten ist doch recht überschaubar. Außerdem möchte ich nicht wieder Klinkenputzen gehen wie bei meinen Straffungen, denn nicht ein Arzt hat mir eine "Empfehlung" zur Kostenübernahme schreiben wollen. Lediglich mein Hausarzt hat mich unterstützt, doch allein sein Gutachten habe ich nicht einreichen wollen und habe meine Operationen daher privat finanziert.


    Ich möchte gerne eine Liposuktion vornehmen lassen, denn meine Beine sind im vergleich zu meinem Oberkörper eine Katastrophe, die Oberschenkel sind "mächtig", innen am Knie habe ich ständig Schmerzen, weil dort die Beine aneinander schlagen, die Waden sind ein Albtraum, nur meine Füße sind schlank.


    Ist hier jemand vertreten der Erfahrung mit einer Kostenübernahme gemacht hat? Wenn ja, bei welchem Arzt war das?


    Oder ist hier ein Mediziner, der mit mir kämpfen mag? Ich bin gerne bereit durch halb Deutschland zu fahren, Hauptsache mir wird geholfen! Würde dann auch vorab schon mal ein paar Bilder schicken, wenn das hilfreich wäre.


    Ich weiß das ich niemals schlanke Beine bekommen werde, aber ein bissel mehr Form wäre wirklich eine Erlösung, von den Schmerzen mal ganz abgesehen.


    Meine Mittel sind erschöpft, allein schaffe ich das nicht.


    Wer kann helfen?


    Schon mal vielen Dank und liebe Grüße


    Jasmin

  • Hallo Jasmin


    ist es möglich das Du im Fersehen warst,bei Vox? Wenn ja, dann Hut ab.Da hast du echt was geschaftt mit dem Abnehmen.Ich kann Dir zwar nicht direkt helfen, aber das was du bisher geschafft hast ( Glückwunsch zum Zwerg,der ist auch neu ?),dann schaffst du den Rest auch noch.


    Kopf hoch und durch


    Liebe Grüße Lydia42

  • Ich wohne in Lünen und hab mich auch entschlossen mit der KK zu kämpfen und eine Liposuktionen bezahlt zu bekommen.


    Zuerst war ich in Kamen bei einem Pflebologen ..der hat mir nicht wirklich weitergeholfen; nur Strümpfe verschrieben und eine Woche Wickel und das wars eigentlich.


    Ich hab mich dann auch ein wenig informiert und war dann im Venenzentrum im Bochum. Dort gibt es eine Menge Fachleute und auch der OP-Arzt Dr. Hoffmann in der Uniklinik war sehr sehr nett. Bisher bin ich nur von einem Arzt zum anderen Arzt getingelt und meine KK bzw. der medizinische Dienst meint, ich sollte es erstmal mit Lymphdrainagen versuchen. Gesagt, getan. Das ist der momentane Stand der Dinge .. keine Zusage, keine Absage. Nur zeitaufwendig ist das Ganze. Ich bin seit Anfang des Jahres dabei, die Zusage der KK zu bekommen.


    LG


    Kerstin

  • Lunatica1 , danke für den Link. Werd mich mal in ruhe dort umsehen.


    Lydia42 , erwischt... das war ich :P


    Der Zwerg ist nicht neu, ist allerdings nicht meiner, sondern der meine Schwester :D


    Kerstin, den Doc kenn ich auch, war letztes Jahr bei ihm.


    Saß auf seinem Stuhl, er begrüßt mich und fragt was ich für ein Problem habe... ich erzähle von meinem Lipödem und er sagt, das er das gleich gesehen hat! In langer Hose.... das sieht man mal wie übel das ist*schnüff*


    Gebracht hat der Besuch auch nichts, er sagte lediglich das ich weiter meine Strümpfe tragen und Sport treiben soll, mehr kann man nicht tun. ;(


    Bochum klingt gut, werd mich mal schlau machen! Vielen Dank für den Tipp!


    Sagst Du mal bescheid wenn Du von der KK hörst?


    Helfen Dir denn die Lymphdrainagen? Man sagte mir das es beim Lipödem gar nichts bringen würde, aber da scheiden sich ja eh die Geister :wacko:

  • Hallo Jasmin,


    Lymphdrainage hilft nicht bei reiner Lipohypertrophie ohne Beschwerden das ist richtig.


    Das Spannungsgefühl und die Druckschmerzhaftigkeit beim Lipödem wird aber auf jeden Fall verbessert durch LD. Die Zeifel kommen auf, da man die Diagnose oft nicht sauber stellt.


    MfG


    Barbara Netopil

  • Hallo Jasmin,


    Bei Lipödem in Ihrer Altersklasse ist eine operative Therapie prinzipiell SEHR sinnvoll. Es ist die einzige Methode, die wirklich das Fett beseitigt - und gleichzeitig auch die Ödemneigung reduziert.


    Fachleute gehen davon aus, daß mit der Liposuktion - aufgrund der dauerhaften Reduktion der Fettzellen - auch die Progredienz der Erkrankung deutlich gebremst, vielleicht sogar verhindert wird.


    Die Entscheidungen zur Kostenübernahme werden von Kasse zu Kasse extrem unterschiedlich beurteilt, d.h. in Abhängigkeit von der Meinung des MDK. Alles ist möglich, von völliger Ablehnung über Teilerstattung bis zur vollen Erstattung. Meist erfolgt jedoch die Ablehnung.


    Ich hätte Ihnen auch das Forum empfohlen. Dort finden Sie viele "GEsinnungsgenossinnen" mit identischen Problemen. Sie brauchen für die Kasse auf jeden Fall eine fachärztlich gutachterliche Stellungnahme über den Befund und die notwendige Therapie, am besten in einem spezialisierten Zentrum, welches sich Schwerpunktmäßig mit diesem Krankheitsbild befasst. Dort wird man Sie auch weiter unterstützen, soweit man dies mit medizinischen Mitteln überhaupt kann. Leider gehen die Krankenkassen nämlich häufig nicht auf medizinische oder logische Gründe ein, sondern sie richten sich primär nach "kaufmännischen" Aspekten. Geben Sie auf keinen Fall auf, es haben schon eine ganze Reihe von Betroffenen Erfolg gehabt!

  • Hallo !
    Interessant ist sicherlich eine aktuelle Veröffentlichung in der hochangesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift NATURE . Britische Wissenschaftler haben berichtet , dass im Jahr 10% der Fettzellen des Menschen absterben und durch Neue aus Präadipocyten entstehende ersetzt werden. Was geschieht in Regionen in denen Fett abgesaugt worden ist. Werden die dort zerstörten Fettzellen mit der Zeit auch wieder ersetzt ( Durch einwandernde Präadipocyten ??).-- Einer sicherlich sehr interessante Frage ---.
    MfG

  • Die Frage, ob zerstörte Fettzellen mit der Zeit ersetzt werden, ist im Zusammenhang mit der Liposuktion irrelevant.


    Bei der Liposuktion werden ja keine Fettzellen zerstört, sondern entfernt. Entfernte Zellen sind nicht mehr da. Nur von vorhandenen Zellen werden die absterbenden 10 % wieder ersetzt. Dies trifft übrigens in allen Geweben zu, z.B. auch in der Haut, wo die Zellen dauernd absterben und sich - natürlich - wieder erneuern.


    Seit Jahrzehnten werden Patientinnen mit Lipohypertrophie auf der ganzen Welt aus kosmetischen Gründen abgesaugt. Millionen, wirklich Millionen von Frauen haben erfahren, daß die neu erhaltene Form (z.B. Verschwinden der Reiterhosen) dauerhaft bleibt. Beim Lipödem ist die Problematik etwas anders, da die Erkrankung ja progredient ist. Nur - wenn statt 100 Prozent der vorhandenen Fettzellen nur noch 50 % nach der Absaugung da sind, kann die Progredienz auch nur die Hälfte der bisherigen Zellen betreffen. D.h. das Fortschreiten der Krankheit wird auf jeden Fall vermindert.


    Diese Erfahrung haben alle abgesaugten Lipödempatientinnen der letzten Jahre gemacht. Die konservative Therapie kann demgegenüber die Progredienz der Fettzunahme überhaupt nicht beeinflussen. Sie läuft sozusagen der Krankheit immer hinterher und kann lediglich - kurzfristig - die Ödeme bessern. Leider ist die Rezidivrate der manuellen Lymphdrainage 100 %, die Erfolge sind also immer nur kurzfristig.


    D.h. die moderne Fettabsaugung wird heute als die einzige Therapie beim Lipödem angesehen, die weitgehend kausal ist, sowohl die Form normalisiert als auch die Beschwerden bessert (bleibende Ödemverminderung) und so dauerhafte Erfolge hat.


    Prof. Dr. W. Schmeller

  • Hallo !
    Wir sehen leider bei Lipödem sowohl nach Liposucction als auch nach Dermaolipektomien "Rezidive " des Lipödems mit wieder deutlicher Volumenzunahme in den behandelten Gebieten.Es fällt mir darüberhinaus schwer mir vorzustellen , dass die Fettzellen bei der Liposucction nicht z.T. " zerstört " werden , bevor sie abgesaugt werden.
    Warum sollten Präadipozyten nicht mehr in die behandelten Gebiete einwandern können ?
    MfG

  • Bei 37% der abgesaugten Patientinnen entsehen weider Fettpolster, bedingt dadurch, dass die Ernährung nicht umgestekllt wird. Wenn mehr Kalorien zugeführt werden und hier insbesondere Kohlehydrate, werden diese KH in Fette umgewandelt und bringen so die Fettzellen zum Wachsen, deshalb tseht an den nicht abgesaugten Stellen dann ein Fettpolster.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Vielen Dank für die Zahlreichen sehr informativen Rückantworten!


    Bitte entschuldigen Sie meine verspätete Reaktion, ich habe leider keine Benachrichtigung erhalten, das in diesem Thread geschrieben wurde.


  • Gibt es vielleicht schon etwas neues bei Dir? :)



    Edit: Warum ist mein Beitrag denn nicht mehr in Lipödem Unterforum? ?(